Zee: Druckpunkt

CC.

Specimen
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Servus beinander,
Ich hatte im Frühjahr erfolgreich den vorderen SLX-Sattel gegen einen Zee-Sattel getauscht und den SLX-Griff behalten. Hab die Anschlußschraube getauscht, einmal (!) befüllt und mich jetzt ein halbes Jahr an der tollen Bremse mit der ordentlichen Reserve erfreut.
Heute habe ich die Beläge wechseln müssen. Die Kolben auf der einen Seite gingen ums verrecken nicht ganz reinzudrücken, also habe ich unten am Sattel mittels angeschlossener Spritze etwas Bremsflüssigkeit abgelassen. Dann Kolben reingedrückt, neue Beläge rein, dann war der Druckpunkt zu nahe am Lenker. Also nochmal Spritze unten angeschlossen, Bremsflüssigkeit reingedrückt, anschließend nochmal am Geber geschnipst: es kam keine Luft mehr im Trichter. Dieses Prozedere habe ich nun noch fünf mal gemacht: der Druckpunkt bleibt zu weit weg, ist aber völlig stabil. Wenn ich die Griffweitenverstellung - oder was die Rändelschraube am Griff auch immer ist - ganz rein drehe, bremst es auch ordentlich.
Die Frage ist, warum ist der Druckpunkt zu weit weg? Luft im System kann ich ausschließen.
Hat jemand noch eine Idee?
 
Äh, was nu - Druckpunkt zu weit weg (vom Lenker) oder zu nah am Lenker? Letzteres, oder?

Wenn die Bremse ordentlich entlüftet und befüllt ist, würde ich auf die "automatische Belagsnachstellung" tippen. Spich: die Kolben sind noch nicht wieder weit genug draußen und der Spalt zwischen den Bremsbelägen und Scheibe ist zu groß. Kann sein, dass die Kolben einfach nicht mehr gut durch den Dichtring rutschen, oder zumindest nicht alle 4 (einer oder mehrere hängen).

Wenn es daran liegt > Kolben mobilisieren, Kolben ohne Scheibe dazwischen etwas rausdrücken oder einfach fahren und hoffen, dass es sich bald gibt.

Ansonsten fällt mir auch nichts ein.
 
Druckpunkt zu nah am Lenker muß es natürlich heißen.
Den Verdacht hatte ich auch schon, daß die Kolben nicht weit genug draußen sind. Sie sind mobilisiert, aber pumpen bis zum rausfallen könnte ich sie nicht.
Wäre es jetzt aber nicht so, daß wenn die Beläge etwas abgenutzt sind und dann die Kolben weiter rausfahren müssen, daß dann der Druckpunkt noch näher am Lenker wäre?

Es sind keine Shimano-Beläge montiert. Die jetzt Verbauten sind 4,15mm dick, Sixpacks haben 4,1mm. Weiß jemand die Dicke von Original D0x-Belägen?
 
Sie sind mobilisiert, aber pumpen bis zum rausfallen könnte ich sie nicht.

Hm... rausfallen wäre naturlich auch blöd, aber normalerweise sollte man sie ohne Probleme beim Entlüften (mit angeschraubtem Trichter am Hebel) rauspumpen können. Ich klemme immer einen flachen Schraubenschlüssel in den Spalt im Bremssattel und pumpe die Kolben vorsichtig ran um sie sauber machen zu können.

Wäre es jetzt aber nicht so, daß wenn die Beläge etwas abgenutzt sind und dann die Kolben weiter rausfahren müssen, daß dann der Druckpunkt noch näher am Lenker wäre?

Kurzzeitig vielleicht schon, aber dann sollten die Kolben ja weiter nachrutschen und sich auf das richtige Spaltmaß einstellen. Insofern spielt es auch keine Rolle wie dick die Beläge und die Scheibe sind. Bis die Beläge jetzt getauscht werden mussten hast du ja sicher auch keinen veränderten Druckpunkt festgestellt.

Ich schließe mich backinblack76 an: Bleedblock benutzt und der Druckpunkt war beim Entlüften knackig und mit kaum Hebelweg?
 
Moin moin
Wie schaut der druckpunkt mit bleed block aus ?
Shimano-Entlueftungs-Distanzstueck-18-Loch-fuer-2-Kolben-Bremssattel-53790-0-1518452658.jpeg
 
klingt nach luft im system.
bei überfüllten systemen solltest du die bremsflüssigkeit besser am hebel ablassen als am bremssattel. einfach oben den trichter aufschrauben und beim retourdrücken der kolben sollte die überschussmenge in den trichter fließen...
durch den satteltausch ist sicher noch etwas luft im sattel geblieben. also ordentlich entlüften und das system mehrmals in beide richtungen spülen. also auch mittels spritze in richtung sattel ziehen. da kommt meist eine menge luft an... danach wieder richtung hebel drücken. mach das abwechselnd bis keine luft mehr ankommt.
 
durch das gefummel am sattel haste wohl luft eingeschleust. nächstes mal beim beläge zurückdrücken oben am bremshebel öffnen und ggf. dort öl ablassen. genau da muss auch das überschüssige öl/luft hin. nach oben und raus! ;)
 
Danke für die Hilfestellungen. Es war keine Luft drin, aber der gute, alte Bleedblock hats wieder rausgerissen ;)
Ich hatte vergessen, daß ich irgendwann in den letzten Monaten ein bißchen oben nachgefüllt hatte. Es war also zuviel drin und das Problem wäre mit Trichter obendrauf beim Beläge wechseln gar nicht erst aufgetreten.
Aber wenn man so ein fauler Hund ist und den Montageständer nicht erst aufbauen will, dann stellt man halt das Rad auf den Kopf . Da ist dann nix mehr mit Trichter...
Es soll mir eine "Leehre" sein ;)
 
Übung macht den Meister
Vergiss alles, ich entlüfte beide wenn's rad auf reifen steht, hebel muss halt gerade und der rest wie in buch. Wenn trocken reinigst dann so:
das system mehrmals in beide richtungen spülen. also auch mittels spritze in richtung sattel ziehen. da kommt meist eine menge luft an... danach wieder richtung hebel drücken. mach das abwechselnd bis keine luft mehr ankommt
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will den Thread nicht unnötig ausdehnen, da das Problem ja gelöst ist, aber mich würde jetzt schon noch interessieren, was eigentlich die Ursache war.

Es war keine Luft drin (...)

Gut, d.h. der Druckpunkt kam spät, war aber definiert, wie er sein soll. Kein schwammiger Druckpunkt.

Ich hatte vergessen, daß ich irgendwann in den letzten Monaten ein bißchen oben nachgefüllt hatte. Es war also zuviel drin und das Problem wäre mit Trichter obendrauf beim Beläge wechseln gar nicht erst aufgetreten.

Das erklärt, dass die Kolben nicht ganz zurückgedrückt werden konnten, aber nicht, warum der Druckpunkt letztlich zu nah am Lenker war. Ob man beim Zurückdrücken überschüssiges Öl oben oder unten ablässt, sollte egal sein, sofern hinterher genug Öl und keine Luft im System ist.

Also... reden wir jetzt doch über Luft im System oder wie oder was? So ganz schlau werde ich noch nicht aus der Sache.

Aber wie auch immer: Hauptsache es läuft jetzt alles, wie es soll.
 
Meine Erklärung ist, daß anfangs zu viel Öl drin war und nachher zu wenig - wahrscheinlich ging es um wenige Tröpfchen. Mit dem Bleedblock hat man dann wieder die vordefinierte Menge an Öl drin.
Das Verhalten ist für mich neu, die bisher genutzten SLX / XT scheinen da fehlertoleranter zu sein als die Vierkolben-Zee. Es könnte auch am Zusammenspiel mit dem Slx-Geber liegen.
Luft in System kann ich aber ausschließen.
 
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