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ISPO 2010 – Higlights von Five Ten, Maloja, Evoc und Satmap (und Norrona)

9:15 – Unser erster Termin an einem langen Tag auf der ISPO. Five Ten. Einen besseren Auftakt hätten wir gar nicht wählen können. Quer durch das „Freeride Village“ mit Arcteryx, Black Diamond und eben Five Ten springt und (leider nur auf Poster) Sam Blenkinsop entgegen und zwischen all den Ski, Snowboard und Outdoor-Teilen finden wir, was wir suchen. Neues für Mountainbiker!

Der Tisch ist reserviert und schnell vollgestellt – es gibt einiges neues zu berichten von der Marke, die dem Flatpedalfahren mit ihrer klebrigen „Stealth“ Sohle frischen Wind verliehen hat und das Radfahren auf den flachen Pedalen auf ein – klingt geschwollen und ist doch wahr – neues Niveau gehoben hat. Ganz im Ernst: Die Verbreitung der Schuhe gibt ihrer Grip-Qualität recht. Mit dieser Sohle hat man ein fast eingeklicktes Gefühl und doch ständig die Freiheit, seinen Fuß bei Bedarf vom Pedal zu nehmen und nach Bedarf auch sicher wieder dort abzustellen.

Umso mehr überrascht uns dann die erste Neuheit: Der Fakt, dass Greg Minnaar für Five Ten fährt macht uns stutzig, da wir Greg eigentlich als Klicks-fahrendes Tretschwein kennen und genau das doch nicht zu Five Ten passt… aber es ist wahr: Five Ten kommt mit einem Klick-DH-Schuh, der durch die nach wie vor vorhandene Stealth Sohle aber auch ausgeklickt perfekten Grip liefern soll.

Das beste aus beiden Welten also? Exklusiv seht ihr hier erstmalig den Schuh in der endgültigen Gestaltung (die Bilder im Katalog etc. sind nicht aktuell!) und er macht einen wirklich starken Eindruck. Gefühlt etwas schwer aber bocksteif und stylish bietet er sich für alle an, die einen echten DH-Klickschuh fahren wollen.

Wer es gerne etwas dezenter haben möchte, bekommt den Schuh aber natürlich auch noch in dunkler, unauffälliger Farbgebung.

Weiter geht’s im Programm hin zu einem Schuh, der die Zielgruppe deutlich erweitern sollte und der gleich mit Startschwierigkeiten gestartet ist: Der Freerider.

In der Linie gibt es zwei Versionen – einen mit verstärkter Zehenkappe und eher soliderer Ausführung für Downhillgeshredde und die stylisheren Modelle ohne sonderliche Verstärkungen aber doch mit Grip und absolut passender Funktion.

Das Modell Blue Zebra ist jetzt ebenfalls in der endgültigen Farbstellung verfügbar und verliert die weiße Sohle – kommt aber immer noch ungemein stylisch daher. Und genau die Sohle ist es auch, um die es geht.

Der von uns vor einiger Zeit vorgestellte [LINK] und mittlerweile Langzeit-getestete (unter anderem jeden Tag Salzbad in Münchens Innenstadt) Freerider hat das Problem, dass viele von euch kennen werden: Die sich ablösenden Seitenteile der Sohle. Auf der Eurobike hat es eine Übergangslösung zu sehen gegeben, bei der die Sohle nun über die Seitenteile reicht aber auch das scheint nicht gereicht zu haben – Five Ten legt erneut nach und bietet nun die Sohle aus einem Stück gefertigt an, damit sich wirklich nichts mehr lösen kann. Vielen Dank dafür – der ansonsten tolle Schuh hatte mich an diesem Punkt wirklich enttäuscht.

Wer in den Genuss der komplett neuen Sohle kommen will, sollte mit der Einsendung seines Schuhs aber noch ein paar Wochen warten – noch gibt es auf dem Markt auch die Übergangsmodelle. Ab Mitte/Ende März wird es dann wohl flächendeckend die einteiligen Modelle geben und getauscht wird – zu Recht – sehr kulant.

Brandneu und wirklich stylish in der Freerider Serie ist der Line King, der nicht nur namentlich; sondern auch formtechnisch einen „drauf setzt“ und eine hohe Version des Freeriders darstellt. Angelehnt an den Style der alten Basketballschuhe wendet sich dieses Modell hin zu mehr Style auf dem Trail oder auf der Straße und die Farben scorched black und sunset yellow tragen ihr Übriges dazu bei, dass man mit diesem Schuh wahrgenommen wird.

Wer tatsächlich vor allem auf der Straße oder dem Weg zur Uni unterwegs ist, der könnte sich für ein weiteres neues Modell von Five Ten interessieren, den Spitfire.

Dieser Schuh ist erstmalig für Five Ten wirklich schlank und flach und sieht darüber hinaus auch noch ziemlich lässig aus. Auch er bekommt aber die einteilige Stealth Sohle, wodurch eigentlich auch dem Bikeeinsatz nichts entgegen sprechen dürfte…

Five Ten gibt also Gas für 2010 und die vermutlich wichtigste Mitteilung ist, dass das Sohlenproblem der Freerider gelöst sein sollte. Bei den dicken Impacts und Karvern bleibt soweit alles beim Alten – der Sam Hill Impact ist nach wie vor etwas leichter und weniger stark gepolstert und durch den Umstieg auf Kunstleder sollten auch die alten Regenprobleme behoben worden sein. Mein Freerider jedenfalls hat sich den ganzen Winter über vergleichsweise unbeeindruckt von den am Boden wartenden Schneematsch und Dreckwassermassen gezeigt.

Direkt weiter von Five Ten ging es zu Evoc [LINK zur Homepage] , die so ziemlich alles praktisch stoffliche rund um’s Radfahren anbieten und das netter Weise auch noch direkt aus Deutschland. Im Kern haben wir uns jedoch für die Rucksäcke der Marke interessiert, denn die trennbare Verbindung aus Rucksack und Rückenprotektor ist nicht nur gelungen, sondern auch praktisch.

Evoc Sports @ ISPO 2010 Munich on Vimeo
Evoc Sports @ ISPO 2010 Munich on Vimeo

Video von munichevents.tk, Hinweis über User mrgibson

Noch praktischer könnten die Produkte in der Zukunft werden, denn bei Evoc scheint man sich dessen bewusst zu sein, dass es durchaus praktisch wäre, im Sommer wie im Winter den gleichen Rückenprotektor mit verschiedenen Rucksack-Aufsätzen fahren zu können. Im Moment ist das auf Grund verschiedener Reisverschlüsse nicht möglich – könnte aber in nicht allzu ferner Zukunft doch Möglich werden. Besonders angetan hat es uns der Freeride Trail ML Rucksack, eine Spezialedition von Freerider Mario Lenzen. Warum? Ganz einfach: Das Teil ist nicht nur praktisch, sondern auch farbenfroh.

Allerdings scheint das bislang in Deutschland nicht sonderlich anzukommen. Laut Information am Stand kaufen die Deutschen wohl am Ende doch eher weiß oder schwarz und nicht grün, gelb und blau. In vielen anderen Ländern scheint das anders zu sein – auf jeden Fall gibt es da Nachholbedarf. Aber wenn man so manchen Stand auf der ISPO betrachtet, könnte man auch zu der Annahme kommen, dass es bald nichts mehr in den Klassiker-Farben geben wird. Bunte Flickenteppiche in Größe XXXXL für 155cm Würstchen auf Skiern, die breiter sind als die Hemdchen, die draufstehen dominierten das offensichtliche Bild… aber ich schweife ab…

Kommen wir lieber zu wirklich guten Style – kommen wir zu Maloja. Kaum eine Bekleidungsmarke im Bikebereich hat sich in den letzten Jahren so gemacht und ist drauf und dran, mit den großen wie Peak Performance gleichzuziehen. Gerade für uns Mountainbiker gibt es von keiner anderen Marke eine so starke, funktionelle und doch stylishe Kollektion. Zwar sind die Preise gesalzen aber die Produkte können sich auch wirklich sehen lassen. Was es im Sommer 2010 für Mountainbiker zu sehen geben wird, haben wir bereits auf der Eurobike für euch zusammengestellt. Daran hat sich nichts geändert und wir freuen uns weiterhin auf die Sommerstyles…

Eurobike 2009 Maloja: im IBC TV ansehen

Neues für Fans mobiler Navigation kommt von Setmap. Als Konkurrenz zu Garmin und Co liefert Setmap mit dem Active 10 ein Gerät, dass einerseits vollkommen biketauglich, andererseits aber auch funktionell überlegen sein soll.

Das Gerät ist vergleichsweise groß und liegt massiv in der Hand, was jedoch auch den Vorteil bietet, dass die großen Tasten auch mit Bikehandschuhen noch vernünftig zu bedienen sein sollten. Aber das Gehäuse kann noch mehr. Wie eine kleine Festung legt es sich um das im Inneren ruhende Gerät und so kann beispielsweise die Scheibe vor dem Display im Falle von zu vielen Kratzern leicht ausgetauscht werden. Auf der Rückseite gibt es verschiedene Schalen – je nach verwendetem Akkupack. Und da sind wir auch schon an einem der zwei wichtigsten Faktoren angekommen. Karte und Kompass funktionieren immer, aber wer elektronische Hilfe bei Navigation und Routenanalyse haben will, kennt auch die Kehrseite der Medaille – leere Akkus. Das Active 10 kann auf verschiedenste Arten und Weisen mit Strom versorgt werden: Solarpaneel, Akku, Batterien,… alles, was irgendwie Saft hat, scheint kompatibel zu sein. Ohnehin bietet das Gerät sehr viele Zusatzteile, die wir einfach mal photographiert haben… Nützlich aber auf jeden Fall: Die Stromverbrauchsparameter wie Funkkontakt zum Satelliten und Displayhelligkeit lassen sich bequem am Gerät einstellen und damit ein wichtiger Schritt hin zu weniger Verbrauch erreichen. So ist es beispielsweise möglich, den Satelliten nur sehr selten zu kontaktieren und dadurch das Durchhaltevermögen des Gerätes massiv zu steigern. Problematisch ist das natürlich, wenn man sich verlaufen haben sollte und anhand der gespeicherten Daten wieder zurück navigieren möchte.

Der zweite entscheidende Punkt ist aber die verwendete Karte selbst, denn ohne die läuft nicht sonderlich viel. Gute Karten sind guter Rat und der ist teuer – daran kann auch Satmap nichts ändern. In Kooperation mit Beispielsweise dem DAV gibt es hervorragendes Kartenmaterial, dass individuell bezogen und mittels Speicherkarte einfach auf das Gerät übertragen werden kann. Standardmäßig ist immer eine Weltkarte mit an Bord, so dass man zumindest nie ganz ohne Peilung unterwegs sein kann. Egal, wo man sich gerade auffindet.

Das macht soweit alles einen sehr guten und durchdachten Eindruck und auch die Datenanalyse auf dem Notebook funktionierte auf der Messe einwandfrei. Auch wenn die Bedinung nicht iPhone mäßig intuitiv gestaltet worden ist (werden kann), lief es doch soweit rund bei der Verwendung des Gerätes. Nur zu groß ist es irgendwie nach wie vor aber der Stein der Weisen kann bei einem mobilen Navigationssystem vermutlich nicht gefunden werden. Es wird noch ein bisschen dauern, bis diese Produkte wirklich „way ahead“ sind, wie Satmap es schon jetzt verkündet.

Alle wichtigen Infos zu den verschiedenen Versionen des Gerätes, den Details rund um Karten, Komponenten und Bezugsquellen findet ihr auf der Homepage von Satmap [LINK]

Vorbeigeschaut haben wir auch beim norwegischen Hersteller Norrona [LINK]. Ein anonymer Hinweis verriet uns, dass von der durchweg stylishen Marke eine Bike-Kollektion im Kommen sei. Am Stand dann breite Enttäuschung – unsere Kamera wird sehr negativ aufgenommen und das weitere Bildermachen untersagt. Warum auch immer. Da sagen wir nur: Keine Bilder – kein Bericht.

Berichte gibt es aber noch von einigen anderen Marken, jedoch nicht hier, da sie nichts direkt mit dem Mountainbikesport zu tun haben. Wer sich – nicht nur nach Lektüre unseres Bekleidungsspezials [LINK] – näher dafür interessiert, der findet die Marken

Arcteryx

Black Diamond

Dynafit

Gore Tex

Marmot

Skitourenschuhe verschiedener Hersteller

The North Face

Haglöfs

bei uns auf den Blog (alle direkt verlinkt, zum Lesen einfach klicken!). In den kommenden Tagen kommen dann auch noch einige Updates zu z.B. Scott und Co, dann aber wieder auf den Skibereich bezogen.

Alle Bilder von Tobias und Stefanus Stahl aka nuts

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