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Test
Truvativ Descendant Kurbel

Über viele Jahre hinweg hat es bei Sram keine konkurrenzfähige Kurbel für den Downhilleinsatz gegeben. Die Truvativ Holzfeller Serie ist seit der Einführung von HollowTech II und GXP Innenlagern veraltet gewesen und auch beim Gewicht ist diese Kurbel nicht gerade unter den Leichtgewichten mit dabei gewesen (die Descendant ist ca. 240g leichter!). Im Rahmen des verstärkten Engagements von Sram im Mountainbike World Cup haben wir dann ab der Saison 2009 Blackbox Kurbeln an den Bikes von Sam Hill, Greg Minnaar oder dem damaligen Weltmeister Dr. Steve Peat gesehen. Das Ergebnis dieser Entwicklungsarbeit ist die Truvativ Descendant Kurbel, die mittlerweile fest am Markt etabliert ist. Sram hat zuletzt sogar noch eine Schippe nachgelegt und bietet mit der X.0 DH Kurbel ein konsequent auf Gewicht getrimmtes Produkt für den Downhilleinsatz an. Das dann aber auch wieder mit heftigem Preiszuschlag. Für den Einsatzzweck, wo eine Kurbel gerne mal zum Verschleißteil wird (Stichwort tiefes Innenlager), ist das jedoch fraglich. Aus diesem Grund kommt hier der Fahrbericht zur Sram Descendant Kurbel, die im Aftermarket einen durchaus attraktiven Preispunkt hat.

Technische Daten


Truvativ Descendant Kurbel

Gewichte


Truvativ Descendant Kurbel Review


Zur Montage und Demontage wird nur eine einzige Schraube verwendet. Angenehm einfach.

In der Hand

Fast haben wir uns an die großen Querschnitte von Carbon-Kurbeln gewöhnt, doch die Descendant kommt erstaunlich schlank daher. Gerade für eine Downhill-Kurbel. Die geschmiedeten Kurbelarme aus Aluminium sind dezent mit Decals versehen und verzichten auf lautes Design. Die Verarbeitung macht einen hochwertigen Eindruck und das aus anderen Serien bekannte Innenlager macht hier keine Ausnahme. Nach den ersten Touren haben wir es probeweise gegen ein GXPlite Innenlager von Reset Racing ausgetauscht und auch hier keinerlei Probleme in der Kompatibilität festgestellt. Gleiches gilt für die Kettenblätter. Aus optischen Gründen haben wir das serienmäßige Kettenblatt gegen einen Race Face Single Ring in 36 Zähnen getauscht. Grundsätzlich ist die Kurbel mit allen gängigen 4-Arm Kettenblättern mit 104mm Lochkreis kompatibel. Eine Aufnahme für ein kleines drittes Kettenblatt fehlt jedoch konsequenter Weise und macht die Kurbel kompatibel mit den gängigen Kettenführungen.

Auf dem Trail

In über einem Jahr mit der Truvativ Descendant haben wir keinerlei Probleme mit der Kurbel gehabt. Sowohl mit dem Serieninnenlager, als auch mit dem optional gewählten Innenlager von Reset Racing hat die Kurbel vollauf überzeugen können. Wir sind weit davon entfernt gewesen, dieser Kurbel ernsthaft Schaden zufügen zu können und dank Unterlegscheiben bei der Pedalmontage sind auch regelmäßige Umbauten ohne Spuren geblieben. Hardcore Fans werden die alten Stahlinserts in den Kurbelarmen vermissen, doch wer seinen 15er-Schlüssel halbwegs im Griff hat sollte hier keinen Schaden verursachen können. Die inzwischen neu vorgestellte XO DH-Kurbel ist zwar leichter, aber auch eine ganze Ecke teurer – und wenn es dann doch mal darum geht, einen richtigen Einschlag wegzustecken, wird man die Extra-Gramm der Descendant vielleicht doch schätzen. Auf jeden Fall bringt Sram mit der Descendant endlich wieder eine vernünftig positionierte Kurbel auf den Markt, die den Anforderungen an eine Downhill-Kurbel vollauf gerecht wird.


IBC-Tester Kai Christian geht steil!

Fazit

Mit der Descendant hat Sram endlich wieder eine konkurrenzfähige Downhillkurbel im Programm, die auch noch bezahlbar ist. Der Straßenpreis liegt fair und die Preis-Leistung überzeugt. Dank der schlichten Optik und fügt sich die Kurbel unauffällig in das Gesamtbild des Bikes ein und kommt in allen gängigen Einbaumaßen, die in heutigen Downhillbikes verwendet werden.

Weitere Informationen zur Truvativ Descendant findet ihr auf der Sram-Markenseite von Truvativ: LINK.

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Bildergalerie (Bilder von Tobias Stahl)

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Wie sind eure Erfahrungen mit der Descendant Kurbel? Und was haltet ihr von Carbonlurbeln im Downhill-Einsatz?

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