Heimwerken trifft Hochkonjunktur: Wie der Fahrrad-Boom Deutschlands DIY-Kultur beflügelt

Heimwerken trifft Hochkonjunktur: Wie der Fahrrad-Boom Deutschlands DIY-Kultur beflügelt

Eine interessante Perspektive auf den Fahrrad-Boom: Zwischen Home-Office und langen Wartelisten für Werkstatt-Termine trenden auch die Verkaufszahlen für Fahrrad-Ersatzteile: Deutschland schraubt! Dies zeigen die Absatzzahlen eines großen Onlinehändlers.

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Heimwerken trifft Hochkonjunktur: Wie der Fahrrad-Boom Deutschlands DIY-Kultur beflügelt

Selber schrauben oder schrauben lassen – Wie hältst Du es mit der Wartung?
 

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Re: Heimwerken trifft Hochkonjunktur: Wie der Fahrrad-Boom Deutschlands DIY-Kultur beflügelt
Und jetzt mal eine Aussage von Leuten die in Fahrradläden arbeiten, wie häufig sie die verpfuschten Reparaturen nachbessern müssen. Wird bei steigenden Preisen wohl auch den anderen geben, der sich lieber was auf Lager legt bevor es noch teurer wird. Glaube von der Moped Fraktion wird kaum einer selber schrauben. Zumal Radfahrende sowieso nicht schrauben. Aber dafür müsste man Deutsch können.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Sloop

Hilfreich
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Vor fünfzehn Jahren hatte ich keine Lust mehr bei versprochenen drei Tagen, zwei Wochen auf einen Service zu warten. Da habe ich angefangen selbst zu schrauben. Seit dem kaufe ich so gut wie gar nichts mehr im Einzelhandel vor Ort. Hat bei den letzten drei Bikes (eins davon selbst aufgebaut, die anderen über die Jahre komplett umgebaut) bis jetzt Wunderbar geklappt und ist mittlerweile auch Bestandteil des Hobbys.

Nur den Service an Federelementen und Laufrädern lasse ich bei Spezialisten machen, die aber auch nix anderes machen.
 
Und jetzt mal eine Aussage von Leuten die in Fahrradläden arbeiten, wie häufig sie die verpfuschten Reparaturen nachbessern müssen. Wird bei steigenden Preisen wohl auch den anderen geben, der sich lieber was auf Lager legt bevor es noch teurer wird. Glaube von der Moped Fraktion wird kaum einer selber schrauben. Zumal Radfahrende sowieso nicht schrauben. Aber dafür müsste man Deutsch können.
Tatsächlich mein erster Gedanke:
Seit 2020 kam auffallend viel Pfusch oder begonnene "Reparaturen" in die Werkstatt.
 
Und jetzt mal eine Aussage von Leuten die in Fahrradläden arbeiten, wie häufig sie die verpfuschten Reparaturen nachbessern müssen. ... Aber dafür müsste man Deutsch können.
Ist das mit dem Deutsch können jetzt rassistisch oder wie muss man das einordnen?

Ich kann nicht für Fahrradläden sprechen. Aber ich kann als Kunde sprechen, der in letzter Zeit nur noch Mist aus Fahrradläden bekommt:

Nagelneues Rad an dem die Speichen übelst Geräusche machen beim Bremsen - Händler bekommt's nicht in den Griff

Nach einer sogenannten Inspektion ist die Kurbel links locker. Merke ich danach beim Berg hoch radeln.

Nach einer weiteren sogenannten Inspektion ist das Knacken im Rad nicht beseitigt. Ich muss den Händler in 3 Versuchen drauf stoßen, dass es das Tretlager ist.

Und das sind noch nicht alle Erlebnisse, die ich allein in diesem noch nicht beendeten Jahr 2023 habe. Verschiedene Marken, verschiedene Händler.

Deshalb schraube ich nur noch selbst. Ausnahme die o.g. Beispiele weil ich an einem Neurad nichts repariere, sondern erwarte, dass es 100% funktioniert. Und die Inspektionen waren Pflicht.
 
Sorry, ich bin jetzt 50 und schraube seit ich 15 bin an meinen Rädern. Egal ob 500DM oder 12.000 Euro. Was ist daran so besonderes? Wir bauen ja keine Satelliten in unseren Garagen. Früher ging das sogar ohne Internet und YouTube Erklärbar Videos. Ich hatte nur das BIKE Magazin und das wars. Teile hat man ganz normal im Shop gekauft.

Natürlich erleichtert das Internet den Einstieg (Ich nutze es ja auch) aber warum man darum so ein Hype macht...
 
Ich persönlich mag auch ganz gern am Rad rum schrauben. Kann den Trend also voll nachvollziehen.

Man lernt was dazu. Und wenn's wirklich mal nicht im 1. Anlauf klappt -- so what. Auch das ist eine Erfahrung und lässt sich alles wieder korrigieren im 2. Anlauf.

Aber die Bikebranche arbeitet schon dran, dass man Räder nicht mehr selber komplett reparieren kann:

- Bergmofas mit ihren Elektromotoren

- Elektronische Schaltungen wo mit viel Aufwand ein Stück Draht ersetzt wird

- Vanmoof & Co.
 
Wer und was ist Galaxus?
Schweizer Online Warenhändler, nicht spezifisch Fahrrad/Bike, eher teuer.

Ich schraube seit Beginn an selber an den Bikes, das gehört für mich irgendwie dazu.
Ausser Dämpferservice, erledige ich mittlerweile alle arbeiten selbst.
Und das Geld das man dabei spart, kann man für Tageskarten opfern ;)
 
Das viele Bikeshops schlechte Arbeit leisten kann ich nur bestätigen. Wir haben 3 Räder bei verschiedenen Händlern gekauft, bei keinem haben die Drehmomente gepasst, lockere Bremsscheiben usw. Und dann noch mein absoluter Höhepunkt mit dem Kauf eines Bikes eines "Nobelherstellers"... da schraube ich lieber selbst.

Von der Arroganz vieler Händler / Shops welche inzwischen viele an den Tag legen will ich gar nicht erst anfangen
 
Nen guten Schrauber sucht man lange...
Bis auf die Federelemente uns Sattelstütze mache ich am Rad alles selbst.
Auch am "Hassobjekt" E-Mountainbike lässt sich vieles noch selbst machen. Nerven tun mich eher schlecht verlegte Brems- und Schaltzüge.
Ja stimmt, habe vor kurzem den Zug für die Sattelstütze im Trek Slash meines Schwiegersohnes getauscht. Dafür muss das Tretlager (Pressfit) raus. Ich frag mich echt wer sich sowas einfallen lässt
 
Finde selbst den kleinen Gabel- und Dämpferservice kein Hexenwerk und den Unterschied nach einem großen habe ich nicht einmal gemerkt.
Zum Thema Gabelservice kann ich aber wirklich die Videos von Sram auf YT empfehlen. An sonsten guck ich höchstens das wohl sehr bekannte Video zum Thema Laufrad einspeichen an wenn ich sowas mal wieder mache. Der Rest geht mit der Zeit von der Hand und das Werkzeug ist auch vorhanden.
Biken und schrauben gehört für mich klar zusammen. Denn so kann man auch im Urlaub schnell was selber am Rad schrauben und ist nicht immer auf Shops angewiesen.
 
Bei mir ist es andersrum. Ich bin ambitionierter Hobbyschrauber und korrigiere öfters Pfusch von Zweiradmechanikern.
Das war einer der Gründe warum ich lieber schraube. Hab einmal ein komplett fettiges Rad vom Radladen abgeholt wo nur das Steuersatzlager getauscht (ein- und ausgepresst) wurde.
Neulich dann noch 2-mal das Tretlager getauscht bis ich gemerkt habe, dass das knacken am Cube Gravel vom schlecht eingespeichten Hinterrad kommt.
Knacken auch schon am Radon gehabt (ewig her) und alles nur, weil nicht einmal Räder die man kauft (ausnahmsweise, normalerweise baue ich selber auf) gut zusammen gebaut sind. Daher muss man da eh am besten nochmal selber ran.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selber schrauben spart Geld und nach etwas Übung auch Zeit. Autoschrauber schauen auch immer komisch, wenn der Normalo Ölwechsel oder Bremsentausch in der Werkstatt machen lässt.

Selbiges trifft auch auf Fahrräder zu. Schaltung justieren, Bremszug erneuern, einen Schlauch wechseln(!!!), oder ein einfacher Check vor der Saison... Sollte alles kein Thema für einen Fahrradinteressierten sein. Aber mittlerweile sind die Stundensätze ziemlich weit oben, und lassen sich fast schon mit Kfz Betrieben vergleichen - da wird der Kunde eben auch gemolken. Kann jeder frei entscheiden, aber mir ist das einfach zu teuer. Mein Kollege hat 80€ für den Bremsbelagwechsel bezahlt, immerhin mit Material... Ich hätte ihm das für umsonst gemacht, aber wer nicht fragt ...
 
Mein Kollege hat 80€ für den Bremsbelagwechsel bezahlt, immerhin mit Material... Ich hätte ihm das für umsonst gemacht, aber wer nicht fragt ...
Dito: Eine Freundin wollte ihr Rad umbedingt zum Händler bringen, damit der an den schlecht gehenden Magura Felgenbremsen rum fummelt. Danach war's auch nicht wirklich besser. Für das Geld hätte sie mir das Magura Service Kit kaufen können und für sie passende neue Bremsbeläge und damit könnte man dann die Bremse bis an ihr Lebensende immer wieder servicen...
 
Selber schrauben spart Geld und nach etwas Übung auch Zeit. Autoschrauber schauen auch immer komisch, wenn der Normalo Ölwechsel oder Bremsentausch in der Werkstatt machen lässt.

Selbiges trifft auch auf Fahrräder zu. Schaltung justieren, Bremszug erneuern, einen Schlauch wechseln(!!!), oder ein einfacher Check vor der Saison... Sollte alles kein Thema für einen Fahrradinteressierten sein. Aber mittlerweile sind die Stundensätze ziemlich weit oben, und lassen sich fast schon mit Kfz Betrieben vergleichen - da wird der Kunde eben auch gemolken. Kann jeder frei entscheiden, aber mir ist das einfach zu teuer. Mein Kollege hat 80€ für den Bremsbelagwechsel bezahlt, immerhin mit Material... Ich hätte ihm das für umsonst gemacht, aber wer nicht fragt ...
Wobei ich das ungern für andere mache sondern denen lieber zeige, wie es geht damit die das auch selber lernen.
Neulich kam auch eine in der Straße vorbei und hat gesehen das ich geschraubt hab. War zwar das erste mal seit einer Ewigkeit das ich es mit mechanischen Felgenbremsen zu tun hatte, aber sowas wie die Mutter zum anpassen des Kontaktpunktes der Beläge zur Felge kenne ich trotzdem noch. Rad kam auch vom Radladen (schleifend). So hat sie auch was gelernt und kann das in Zukunft nutzen.
 
Mal ganz davon abgesehen, das immer mehr E-Bikes gekauft werden und die meisten immer weniger daran machen können und wollen, sind meine Erahrung bei uns in der Region etwas anders.

Der Mensch verdummt mit diesen E-Bike Trend nur noch mehr und macht sich immer weiter von Werkstätten abhängig.

Ich habe das Gefühl, das sich bei mir grade alle wieder zum Primaten zurück enwickeln.

Schlauch / Reifen wechseln beim E-Bike macht so gut wie keiner mehr.
Die rennen alle zu einer Werkstatt.
Und weil das so ist, wissen die auch nicht mehr wie man eine Pumpe bedient.

Unglaublich was einem da begnet.
Da frage ich mich wie die Luft bei ihren Autos aufpumpen.

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Zuletzt bearbeitet:
Wobei ich das ungern für andere mache sondern denen lieber zeige, wie es geht damit die das auch selber lernen.
Nicht mal sowas müsstest du, es gibt doch Youtube, aber selbst dafür sind viele schon zu dumm.
Die Menschen haben einfach verlernt sich selbst zu helfen.
Wir leben in einer Konsum und Wegwerfgesellschaft.
 
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