Neuer Entwurf des Bundeswaldgesetzes: Das Ende des Mountainbikens, wie wir es kennen?

Das ist Unsinn und ich hoffe für dich, dass du das auch weißt. Fakt ist, es wird im Wald immer voller und der motorisierung der Fahrrades hat daran einen erheblichen Anteil. Darauf muss man irgendwie reagieren.
Wir können natürlich auch sagen, ist uns scheiß egal, also wie immer, und die Waldbewohner sollen sich mal nicht so haben.

Ich bin sehr viel in verschiedenen Wäldern in meiner Gegend unterwegs und da ist gar nichts voller geworden. Zu Coronazeiten war das so, aber mittlerweile ist das alles wieder auf normales Maß zurückgegangen. Sei es Spaziergänger, Radfahrer, Reiter oder Mountainbiker mit oder ohne E.
 

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Re: Neuer Entwurf des Bundeswaldgesetzes: Das Ende des Mountainbikens, wie wir es kennen?
Von daher weiß ich nicht, ob strengere Gesetze für Waldbesitzer und Behörden wirklich etwas verbessern oder ob es von der Seite nicht darum gehen sollte, wohlwollende Gespräch zu führen und gemeinsam Lösungen zu finden.
Ja, so sehe ich das auch. Vor der Eskalation kann ich nur warnen. Als würde das auch nur ein Problem lösen.

Für mich besteht zwischen Freiheit (hier mich frei und unbekümmert bewegen zu können) und ich werde wahrscheinlich sowieso nicht "erwischt" ein galaktischer Unterschied.
Für mich besteht der Unterschied schon auch. Dennoch hat das nichts mit
totalitäre demokratische Überwachungsstaat
zu tun. Wir haben eben nicht die Mittel, den deutschen Wald flächendeckend zu überwachen. Totalitär wäre es ja, wenn gar keine Lobbygruppe mitreden dürfte und der König des Forstes alleine entscheidet. Wir habe das komplette Gegenteil, bei uns kann jeder seine Meinung einbringen, so absurd sie auch z.T. sein mag. es gibt ja auch das Strucksche Gesetz: „Kein Gesetz kommt aus dem Parlament so heraus, wie es eingebracht worden ist.“
 
Herzlich willkommen in der Bürokraten Republik Deutschland.

Komoot ist aber auch manchmal eine Seuche, wenn jeder Ronni* mit seiner Mandy* plus den neuen trendigen Cube E Mtb's die schöne komoot Tour unbedingt fahren will und sich dann auf einem Handtuch breiten bzw schmalen Pfad wieder findet.
"Früher" ist man einfach mal den Trail gefahren und hat das nicht großartig bekannt gemacht und hat damit wesentlich weniger Stress gehabt.

Das ist genau wie irgendwelche Boofen oder Freiübernachtungsstellen im Netz posten zu müssen. Alles Vor-&Nachteile.

*Namen wurden geändert
Dies ist genau der Grund: völlig sinnfreie Selbstdarstellung im Netz.
 
Schon interessant wie sich wieder grundsätzlich der Sache angenommen wird. Die Regierung möchte ja eigentlich das Radfahren fördern, tut sich aber schwer den Ausbau der Infrastruktur schnell genug voran zu treiben. Für viele auf dem Land lebenden Radpendler wie mich auch sind die schnellsten Verbindungen tatsächlich durch Waldgebiete, da es oftmals auf der durch diese Gebiete führenden Straße viel zu gefährlich ist zu fahren. Solche Vorschläge wie im Artikel genannt sehe ich mit großer Skepsis. Das es auch anders geht zeigt die Schweiz gerade, dort sind nun alle Kantone verpflichtet Radwegnetze für alle Kategorien einzurichten.
 
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Ich bin sehr viel in verschiedenen Wäldern in meiner Gegend unterwegs und da ist gar nichts voller geworden. Zu Coronazeiten war das so, aber mittlerweile ist das alles wieder auf normales Maß zurückgegangen. Sei es Spaziergänger, Radfahrer, Reiter oder Mountainbiker mit oder ohne E.
Das wird je nach Region und auch Zeit verschieden sein. Im Umkreis größerer Städte, gerade an Wochenenden vielleicht mehr, in ländlichen Gebieten weniger und da verläuft sich das noch.
Wie schon gesagt, oft treffe ich nur wenige Spaziergänger und Radfahrer, manchmal aber auch stundenlang gar niemanden.
 
Gestern war ich (Mirjam) zusammen mit etwa 60 anderen Vertreter*innen des Mountainbike-Sports, aus Tourismus, Kommunalpolitik, Forst und Naturschutz, bei der Kick-off Veranstaltung "MTB-Infrastruktur Hochschwarzwald" der Hochschwarzwald Tourismus GmbH eingeladen. Die möchte - na klar, auch wegen der schwindenden Bedeutung des Wintersports - ein (wirklich) attraktives Mountainbike-Angebot in der gesamten Region initiieren. Neben dem vorhandenen Bikepark, werden dabei auch Shared Trails, Trailcenter oder Trailparks, Pumptracks und Skills Areas in die Überlegungen einbezogen.
Genau das ist das Problem: "Mountainbiken = Tourismus" ist die Formel, nach der das Thema angegangen wird. Und zwar von allen. Ein Blick nach Schottland anstatt Österreich würde helfen.
Ich habe mir gewünscht, dass man neben wirtschaftlich und naturschutzfachlich nachhaltiger Infrastruktur auch sozial nachhaltige Angebote schafft - also solche, die langfristig für viele Nutzer*innen attraktiv bleiben und hinter der auch die einheimischen Biker*innen stehen
:daumen:
 
D.h. die Lösung des Problems sind Heavy E-Bikes statt Light-E-Bikes?
Oder
more-power.gif
 
Schöne Grüße aus BW. Die Klassensprecher der Nation können sich ausdenken was sie wollen. Und die Forst- und Jagdlobby soll sich auch austoben. Solange ich solche Bilder hier im Wald sehe (das war mal ein Trail/Pfad), lass ich mir überhaupt nichts erzählen. Der beste Umgang mit der Natur wäre wie immer komplett draußen bleiben, aber da das keine Option ist, mach ich das, was ich für angemessen halte. Und ich bin ganz sicher, dass für diesen Harvester-Einsatz keine umfangreichen naturschutzfachlichen Prüfungen durchgeführt wurden.

Anhang anzeigen 1812938
Ende der Diskussion….
 
Das wird ein Knackpunkt sein. Im Rahmen einer Anzeige/Klage/Abmahnung wäre der Kläger ja in der Nachweispflicht, dass es sich bei der vorhandenen Spur um eine "bislang weglose" Fläche handelt. Dies wird relativ schwer bis unmöglich sein, spätestens wenn eine Ortsbegehung einen vorhandenen Weg zeigt.

Dies ist aber wiederum völlig davon abhängig, wie letztendlich "Weg" definiert wird. Wichtig ist also nun bis zum Erscheinen des Gesetzes jeden möglich Pfad im Wald abzufahren, damit die Wegspuren digitalisiert werden, bevor das Gesetz überhaupt zum Tragen kommt. Rückwirkend wird es mit Sicherheit nicht greifen.
Ich tippe darauf, dass wenn die Fläche auf den Karten des jeweiligen Landesvermessungsamtes weglos ist, der Nachweis erbracht ist.
 
Ich tippe darauf, dass wenn die Fläche auf den Karten des jeweiligen Landesvermessungsamtes weglos ist, der Nachweis erbracht ist.
Die Karten sind aber zum Teil recht alt.
Das findet man dann auch Wege eingezeichnet, die schon seit Jahren zugewuchert sind.
Wäre dann ja ein Grund diese wieder „in Betrieb“ zu nehmen…

Bzw. Es gibt offizielle Wege, die in der LGL Karte nicht eingezeichnet sind.

Am Ende des Tages arbeitet man doch auf eine österreichische Lösung hinaus. Radfahrer raus aus dem Wald und die Wanderer nur noch auf den breiten Wegen
 
Na bloß gut das wir uns in der Sächsischen Schweiz bereits gut an die fortschreitende Illegalisierung des MTB-Sports angepasst haben. Da hier eh schon so ziemlich alles illegal ist, dürfte sich für uns kaum was ändern 🥳 .
Da warte mal noch die nächste Wahl ab, hernach wird hier eh so ziemlich alles verboten und strafbar sein, was nicht die Idee und das Hobby sehr alter weißer Männer ist. :D
Dann werden die ganzen Hilfssheriffs, die hier jetzt schon patroullieren, dann amtliche Armbinden haben.
 
Ja genial, hatte schon mal gehört davon, aber irgendwie wieder abgekommen von. Funktioniert das Ding gut? Bis zu welchem Durchmesser kannst Du damit Bäume Sägen? Nutzt sich die Kette schnell ab?
Hab die auch, 30-40cm dicke Baumstämme waren das dickste, was ich bisher gesägt habe, geht überraschend gut. Hab sie aber noch nicht so oft gebraucht, dass ich sie hätte schärfen müssen. Daher keine Ahnung wie lang sie hält, denk aber schon ne weile.
Nimm auf jeden Fall die längste Kette!
 
Ich denke diese Thematik muss man versuchen ganz pragmatisch zu betrachten.
Auch beim Thema Wald geht es in erster Linie mal wieder um Geld.

Fakt ist jeglicher "Waldgenießer" bringt dem Forst erstmal kein Geld und behindert im Zweifel die effiziente Bewirtschaftung.
Mit der Jagd dagegen erwirtschaften die Forstbetriebe richtig Geld bzw. helfen dem Staat Geld zu sparen.

"Eine parlamentarische Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hat gezeigt, dass der Landesbetrieb Hessenforst im vergangenen Geschäftsjahr im Sektor Jagd knapp sechs Millionen Euro eingenommen hat. Das entspräche etwa drei Prozent des Gesamt-Umsatzerlöses des Landesbetriebs..."

Ohne Hobbyjäger müsste die Jagd von Berufsjägern übernommen werden. Die dadurch entstehenden Kosten wären gigantisch.
"Im Jagdjahr 2022 sind etwa 384.000 aller Jagdscheininhaber als Jäger in Deutschland tätig"

Mein Schwiegervater zahlt pro Jahr knappe 1000€ Pacht um seinen Hobby nachgehen zu dürfen...


Dagegen sind Biker, Läufer, Reiter etc. leider einfach nur Bittsteller...

So lange wir Biker nicht in irgendeiner Form Geld auf den Tisch legen, werden unsere Interessen nur bedingt Beachtung finden...
 
Noch ein Bild aus der Pfalz, Pipeline-Bau.
Wie gesagt, das Gesetz ist für mich ein Sturm im Wasserglas. Und immer wenn es um verbieten geht, werden Gründe wie Naturschutz oder Wildschutz angeführt. In Wahrheit sind es aber tiefliegende psychologische Gründe, selten sachliche. Die Jägergruppe will weder Wanderer noch MTBler im Wald haben. Und sie sind halt gut organisiert, weil es die Gruppe schon lange gibt. Ein paar Jahrhunderte zurück gedacht, hätten aber noch nicht mal die heutigen Hobbyjäger das Recht gehabt, im königlichen Wald zu jagen, sondern nur die fürstlichen Jagdgesellschaften und der sonstige Adel. Aber auch da gab es einen Wandel über die Jahre/Jahrzehnte/Jahrhunderte.
DIMB ist gut, solange aber auch dort die Selbstbeschränkung besteht, dass jeder alles fahren können muss, wird halt nicht jeder mitgenommen und vor allem nicht die, die häufig mit Ambitionen fahrtechnisch anspruchsvolle Trails anlegen.
Den Theoretikern in der Gesetzgebung sowas klarzumachen, die ohnehin eine geringe gesellschaftliche Allgemeinbildung haben, was es alles gibt, ist eben anspruchsvoll.
Denn rational ist das alles was wir machen schließlich nicht zu begründen. Aber man tut oft so, dass es das wäre mit irgendwelchen Pseudoargumenten...



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§ 29 (4) Die Länder können bestimmen, dass das Reiten, das Fahren mit Kutschen und Gespannen, das Fahren mit betriebserlaubnisfreien Fahrrädern oder sonstigen betriebserlaubnisfreien Fahrzeugen im Wald nur auf dafür ausgewiesenen Straßen und Wegen zulässig ist.

Diese Regelung hätte tatsächlich erhebliche Brisanz!
Das liest sich aus der Formulierung tatsächlich in die Richtung, wonach die Länder das grundsätzlich gewährte Betreten dieser Nutzungsformen nach § 29 (1-3) sogleich erst einmal allgemein verbieten können und es erst nach konkreter Ausweisung eines Wegen überhaupt erst wieder zulässig wird. Da steht nichts von "im Einzelfall" oder "aufgrund konkreten Anlasses" oder sonstiger Voraussetzungen.
Es bedarf dann noch nicht einmal der Aufstellung eines Verbotsschildes, da das Verbot allgemein gilt!
Das ist damit etwas völlig anderes als die grundsätzliche Zulässigkeit eines solchen Betretens mit nachfolgend vereinzelter Beschränkung. Die bisherige Regel wird damit zur Ausnahmen verkehrt.

Es ist klar, was damit für den jeweilig Betroffenen einfacher bzw. schwerer bis gar nicht zu bekommen sein wird.

Das ist ja ein schöner Freifahrtsschein!!! Ob dieses einer rechtlichen Prüfung in der Generalität dieser Ermächtigung standhält, mag durchaus bezweifelt werden.
 
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§ 29 (4) Die Länder können bestimmen, dass das Reiten, das Fahren mit Kutschen und Gespannen, das Fahren mit betriebserlaubnisfreien Fahrrädern oder sonstigen betriebserlaubnisfreien Fahrzeugen im Wald nur auf dafür ausgewiesenen Straßen und Wegen zulässig ist.

Diese Regelung hätte tatsächlich erhebliche Brisanz!
Das liest sich aus der Formulierung tatsächlich in die Richtung, wonach die Länder das grundsätzlich gewährte Betreten dieser Nutzungsformen nach § 29 (1-3) sogleich erst einmal allgemein verbieten können und es erst nach konkreter Ausweisung eines Wegen überhaupt erst wieder zulässig wird. Da steht nichts von "im Einzelfall" oder "aufgrund konkreten Anlasses" oder sonstiger Voraussetzungen.
Es bedarf dann noch nicht einmal der Aufstellung eines Verbotsschildes, da das Verbot allgemein gilt!
Das ist damit etwas völlig anderes als die grundsätzliche Zulässigkeit eines solchen Betretens mit nachfolgend vereinzelter Beschränkung. Die bisherige Regel wird damit zur Ausnahmen verkehrt.

Es ist klar, was damit für den jeweilig Betroffenen einfacher bzw. schwerer bis gar nicht zu bekommen sein wird.

Das ist ja ein schöner Freifahrtsschein!!!
Ist doch nur ne Bestätigung wie es bisher gehandhabt wurde. Siehe BW, Bayern...
 
Ist doch nur ne Bestätigung wie es bisher gehandhabt wurde. Siehe BW, Bayern...
Der qualitative Unterschied ist aber bspw. zu BW, dass das Radfahren dort im Wald aber grundsätzlich erlaubt ist, mit der Einschränkung auf 2 m. Das ist ja gerade das perfide an einer solchen Regelung.
Hier wird aber nicht einmal diese Schranke gesetzt, sondern regelrecht ermutigt auch darüberhinaus bis zur Nullnutzung abzuregeln!

 
Besonders wenn man bedenkt, dass es (theoretisch) 4 Millionen Mountainbiker gibt.
Es gibt wohl eher 4 Millionen Leute, die ein MTB bsitzen. Die Zahl der Mountainbiker, dei wirklich artgerecht mit dem Rad unterwegs sind, dürfte wohl deutlich geringer sein.

Ich fahre nur noch Gravel, weil ich auf MTB hier im Landkreis (FFB) auch einfach keinen Bock mehr hab. Wäre ich noch mit MTB unterwegs, würde ich wohl spätestens jetzt auch der DIMB beitreten.
 
Der qualitative Unterschied ist aber bspw. zu BW, dass das Radfahren dort im Wald aber grundsätzlich erlaubt ist, mit der Einschränkung auf 2 m.
Und selbst diese Regel müsste nach meinem Verständnis (inhaltlich) verfassungswidrig sein. Ich denke es schadet nicht, wenn man sich fragt, ob man formal geltendes Recht in der jeweiligen Form für angemessen hält - oder eben nicht. Und daraus dann seine Schlüsse zieht.
 
Dagegen sind Biker, Läufer, Reiter etc. leider einfach nur Bittsteller...

So lange wir Biker nicht in irgendeiner Form Geld auf den Tisch legen, werden unsere Interessen nur bedingt Beachtung finden...

und hier muß man angreifen. Als Steuerzahler bin ich alles andere als ein Bittsteller.
Im Gegenteil, die Masse an Waldbesucher spülen durch ihre Steuern mehr Geld in die Kassen als ein paar Jäger.

Leider ist aktuell das Bestreben erkennbar Österreichische Verhältnisse vor 1975 wieder einzuführen.
https://www.derstandard.de/story/20...den-menschen-erlaubt-hat-den-wald-zu-betreten
 
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