Tourenberichte aus Sachsen und Vogtland

ah, von der studenec-tour hab ich auch noch ne hand voll bilder. war dufte!


Wurzeln und Steine, Yay! by all martn, on Flickr


Basaltbeschau nah und fern by all martn, on Flickr


Und da drüben könnte man sicher auch prima Biken... by all martn, on Flickr


KronleuchterAbgesang an den Winter by all martn, on Flickr


Zur Raueisgrenze by all martn, on Flickr


Abfahrt durchs Gerümpel by all martn, on Flickr


RissRadfahren by all martn, on Flickr


Leckerste Tourverpflegung ever by all martn, on Flickr


Fear of the Dark by all martn, on Flickr
 
Nach 3 Wochen Krankheitsbedingter Auszeit konnte Johannes es kaum erwarten wieder aufs Rad zu kommen und stellte sich gleich zu Beginn eine große Runde vor um die Sehnsucht so gut es geht zu befriedigen.

Erst am Abend vor Tourstart stand es fest, es sollte eine Talsperren Runde werden. Trotzdem standen wir zu viert am Treffpunkt obwohl klar war das es heute trotz bestem Wetter eine Schlammschlacht werden sollte.

Es dauerte nicht lang bis der Untergrund aus Bikern Wanderer machte, doch wer stur genug war permanent weiter zu kurbeln, der kam den Berg ohne schlammige Schuhe hinauf.



Die Tour sollte anfangs eher flach werden und dafür eher etwas länger. Damit wir allerdings nicht schon auf dem Hinweg zu viele Kilometer sammelten, ging es ohne Umwege durch die Landschaft. So früh im Jahr haben auf den schlimmsten Anstiegen Lunge und Beine an jede verpasste Wintertour erinnert.



Doch eine Osterwanderung ist immer noch besser als kilometerfressen auf Asphalt. Die Schinderei wurde natürlich mit einer weiteren Abfahrt belohnt. Auch wenn der Sturm der Woche den einen oder anderen Baum umgeworfen hatte. In Heinsberg angekommen mussten wir leider unseren Spontanen Mitfahrer verabschieden da er leider keine Zeit mehr hatte uns zu begleiten.

Im Weißeritztal sind wir nicht wie üblich den Oberleitenweg gefahren, sondern es ging auf den schnelleren Neumeisterweg direkt am Fluss entlang um die Tour nicht zu groß werden zu lassen. Leider haben es selbst die Stürme nicht geschafft die kniffligen Abschnitte von den Laubmassen zu befreiten



Anders als bei der Variante mit Micha hatten wir etwas mehr Zeit und konnten im Anschluss den Pionierweg hinauf um auch dieses kennenzulernen. Oben angekommen gab es das woran keiner geglaubt hatte, weiße Ostern:



Leider war die Abfahrt nicht so wie gehofft, aber egal, Hauptsache hoch ;)

Nagut, eine schöne Abfahrt musste schon sein, also auf der anderen Seite gleich noch mal versucht und hinauf gefahren.

Diesmal hatte es geklappt, denn dort gab es für uns eine passende Abfahrt:



Weiter an der Wilden Weißeritz entlang um Strecke zu machen



Das blieb natürlich nicht lange so, sollte uns aber recht sein, dann auf Dauer wäre das sicher langweilig geworden. Also lieber weiter im Schritttempo Bergauf über kräftezehrende Pfade.



Noch hatten alle spaß



Nur beim Johannes lief es nicht wie er es sich wünschte. Wir versuchten dies mit einer längeren Pause zu richten.

Von der Pause war Osterschnee schnell nichts mehr übrig



So wurde der Anstieg zur Talsperre passend zu Ostern zum Leidensweg



Oben angekommen ging dann leider nichts mehr. Im Lindenhof gab es daher den Notfallkuchen. Extra für uns wurde trotz Schneeresten die Terrasse für uns fit gemacht, der Winter war schließlich vorbei, da will man draußen sitzen. :)

Johannes bauchte allerdings mehr als einen Kuchen, 2 Kuchenstücken und 2 Kaffee sollten es wieder richten um den Vorzeitigen Rückweg bewältigen zu können.

Frisch gestärkt ging es dann auch wieder besser bergauf



Trotzdem wurde der möglichst direkte Weg in den Rabenauer Grund gewählt



Denn runter geht immer



Im Rabenauer Grund ging es dann ganz gemütlich Richtung Heimat. Wir hatten unser Ziel zwar nicht erreicht, die Runde war trotzdem klasse.

 
Es war ein (relativ voller) doppelter Espresso, keine zwei Kaffee;)

Eigentlich hätte ich mir die mitnahme der Kamera sparen können...wenn man nur hinterherfährt hat man eh nicht den Kopf zum knipsen...daher gibts von der ganzen Tour nur ein brauchbares Bild:

 
Am Ostersonntag war Richard bei seinen Schwiegereltern in Eppendorf zu Gast und wollte deshalb noch einmal die Flöhatal-Tour probieren, die ich letztes Frühjahr erkundet hatte und er im Winter schon ansatzweise nachgefahren war. Das passte mit gut, da bei meiner Family am Osterwochenende nix los war (Eltern im Urlaub) und ich somit in Freiberg blieb. Falco und Robert kündigten sich ebenfalls an und so machten sich die Protagonisten Sonntag früh aus unterschiedlichen Richtungen per Auto, Zug oder Rad auf zum Bahnhof Oederan, um von dort aus die

Flöhatal-Tour reloaded - (mäßig) quick and dirty

zu starten.

Nachdem sämtliche Räder zusammengebaut, Rucksäcke aufgeschnallt und Mess-Elektronik angeworfen war, konnte es losgehen. Bereits auf den ersten Metern merkten wir auf der Wiese hinter den Häusern, die zum Bahndamm-Trail führt, was uns heute von unten erwarten würde: Viel klebriger bis spritziger Matsch, hatte es doch ein paar Tage zuvor nochmal richtig geschneit. Über den Hofweg mit erstem Blick zur Augustusburg ging es im Nu in die Hetzdorfer Schweiz.

Nachdem der erste Trail bergab genossen wurde, führte ich die Truppe noch einmal einen Trail hoch, um die Lößnitztalstraße zu umgehen. Bereits hier zeigte sich ein erste Mangel an Engagement gerade der Teilnehmer, die sonst dafür bekannt sind, so viel wie möglich bergauf zu fahren:

Leider hat sich der kleine Umweg nicht wirklich gelohnt, denn der Weg hinunter zum Straßenabzweig nach Metzdorf ging alsbald ebenfalls in Asphalt über. Auf der folgenden Anhöhe war wieder die Augustusburg im Blick:

In Metzdorf sorgten wir mit unseren Schlammspuren dafür, auch den Eingeborenen zu verdeutlichen, dass man die Treppe am Ende ihres Wiesenwegs hinunter auf die Dorfstraße selbstverständlich mit dem Fahrrad herunterfahren kann. :D Danach ging es einen kleinen Trail an der Flöha entlang, die aufgrund der Schneeschmelze unseren Reifen verdächtig nahe kam. Teilweise fehlten nur wenige Zentimeter. Nun wartete der Anstieg zum Harthefelsen darauf, bezwungen zu werden. Eine nette Mischung aus Erde, losen Stöcken und Wurzeln. Doch die durch die Baumwipfel scheinenden Frühlingssonne wirkte ebenso motivierend wie erwartete Abfahrt.


Am schwierig zu sehenden Abzweig zu Aussicht sind wir dabei glatt vorbei gefahren. Die folgende Serpentinen-Holzstufen-Abfahrt ins Tal war natürlich wieder feucht und griptechnisch begrenzt. Immerhin, einige kurze Abschnitte gingen. Auf dem Talweg folgte noch mehr feuchtes, stufiges Gehölz:

Robert fuhr mit seiner Couch natürlich hinunter und auch ich wagte es, beflügelt von Trailfrühlingsgefühlen (oder eher meinen Knieschonern) - und gewann.
Bald ging es die Hauptstraße von Leubsdorf bergan zum Gewerbegebiet, um von dort wieder ins Tal zu sausen. Auf der örtlichen DH-Strecke im Mühlholz waren die Kicker inzwischen abgebaut, aber die wären sowieso nur für Robert etwas gewesen. Der weitere Weg zum Haltepunkt Grünhainichen-Borstendorf wurde uns immer wieder durch umgefallene Bäume versperrt.
Nun ging es nach Grünhainichen hinauf, um im Ort links Richtung Fuchsturm abzubiegen. Die Sitzgruppe dort verhieß eine willkommene Gelegenheit zur Pause, die Robert genügend Zeit bot, schaurige schöne Geschichten von Falcos anstrengender Sandstein-extended-Runde am vergangenen Wochenende zu erzählen. :eek:
Gestärkt wurde nun die Abfahrt in Angriff genommen, an deren schnellster Stelle sich natürlich ein umgefallener Baum breit machte. :wut: Im weiteren Tourenverlauf wurde etwas von der letztjährigen Ursprungroute abgewichen und nicht nach Borstendorf, sondern über eine kleine Holzbrücke direkt Richtung Floßmühle gefahren. Da der Trailversuch im Röthenbacher Wald ja damals kräftig fehl schlug, fuhren wir einfach den Flöhatal-Radweg nach Reifland-Wünschendorf und weiter zum verlassenen Waldcamp. Nach dem entspannten Rollabschnitt, waren die Gesichter relaxed und fröhlich, sogar erkennbar unter dem Fullface-Helm:

Noch, denn wie sich herausstellte, hatte Robert mit einer entspannten 30-40km-Runde gerechnet. Ich hatte im Verabredungsthread nur kurz verbal auf die Ursprungstour verwiesen, sodass die Daten nur den Lesern des entsprechenden Berichts bekannt waren. Ungünstige Konstellation...
Auf der Abfahrt hinterm Waldcamp lag natürlich wieder an der schnellsten Stelle ein Baum quer. Auf dem Stück Radweg bis Lengefeld-Rauenstein hatten die Beteiligten noch genügend Kraft, den Anderen durch gezielte Antritte mit Reifenschlamm vollzuspritzen, den Druckpunkt fremder Bremsen auszutesten und ähnlichen Schabernack. :spinner:;) Es war also noch genügend Energie vorhanden für den wunderschön ekligen Wiesenweg hinauf auf die Höhen bei Lengefeld. Bei feuchtem Boden und gelegentlichen Restschneefeldern eine noch süßere Qual:


Die "Aussicht" *hust* Karls Ruhe wurde nicht beachtet und direkt der Hangweg Richtung Jüdenstein in Angriff genommen. Am Abfluss des Grünen Teichs befanden sich ein Objekt, das mehr einer Leiter als einer Brücke glich. Richard wollte sogleich die Überlegenheit von 29"-Laufrädern demonstrieren, konnte die homöopathische Menge Querlatten aber nicht ganz bezwingen. Eine gewagte Aktion, denn links ging es ca. 2 Meter in den Graben und rechts ins eisige Teichwasser... o_O
Der weitere Weg glich wieder einer wunderschönen Schlammschlacht, da er offensichtlich auch noch von Motocrossern befahren wurde.

Kleine Gegenanstiege sorgten immer wieder dafür, dass man keinen Rhythmus fand.

Gegen Ende hin trocknete der Weg mehr und mehr ab.

Bereits auf den letzten Metern Fahrt zum Jüdenstein - hier Robert im Anflug

- hörte ich ein Tuten und ein bekanntes, stampfendes Geräusch, weshalb natürlich an der Aussicht sofort die Kamera gezückt wurde.

Im Eifer des Gefechts fokussierte meine Knipse natürlich die Zweige im Vordergrund an...:rolleyes:
Im Gespräch über den weiteren Verlauf der Tour wurden die Ermüdungs- und/oder Lustlosigkeitserscheinungen nun endgültig deutlich, weshalb beschlossen wurde, zwar noch den Hang auf der anderen Talseite zu erklimmen, das Nordufer der Talsperre Saidenbach aber rechts liegen zu lassen. Also wurde zunächst der erdig-rutschige Trail ins Tal hinabgefahren und für den gegenüberliegenden Anstieg in Görsdorf nicht der Wiesenweg "An der Leite", sondern die Ortsstraße daneben genutzt, um nicht noch mehr mürrische Blicke auf mich zu ziehen. Per Feld- und Fahrweg waren wir schnell an der Staumauer angelangt, wo ich mich gleich noch bei einem Wanderer versicherte, dass die Nebenstraße durch den Röthenbacher Wald die schnellste Verbindung nach Eppendorf ist. Er fragte dann noch wo wir denn herkämen, bei all dem Dreck an Rad und Fahrer. "Von Oederan das Flöhatal entlang" - "Ach nuja, da seid ihr ja immer entspannt im Tal lang" Äh ja, fast... :lol:
Mit der genannten Straße wurde nun die Schlussetappe in Angriff genommen, wobei ich wieder ein Phänomen beobachten konnte, welches ich wohl nie begreifen werde: Die Mitfahrer sind laut eigener Aussage langsam entkräftet und am Ende der Motivation, treten aber auf der Asphalt-Rückfahrt plötzlich in die Pedale, als gäb's irgendwo Bananen gratis. :ka:
In Eppendorf hatte ich dann die Wahl, mit Falco und Robert nach Oederan zu fahren und mich von dort nach Freiberg shutteln zu lassen, oder eine dreiviertel Stunde später bei Richard direkt von hier aus mitzufahren. Ohne zu zögern entschied ich mich für Letzteres, da ich mir auf der langen Waldstraße bereits ausgemalt hatte, wie toll es wäre, jetzt noch ein warmes Essen zum Abschluss zu bekommen. Und siehe da, es hätte nicht besser kommen können, denn an der Haustür begrüßte uns Richards Freundin mit den Worten: "Hey, es ist noch ganz viel vom Mittagessen übrig. Das muss alle werden, bevor wir wegfahren" - Gelobet sei der Herr (Bzw. dessen auferstandener Sohn. Naja, eigentlich Richards Schwiegereltern. :D)
So ging es gesättigt im warmen Vierrädrigen nach Freiberg, wo ich mich an der Tankstellen verabschiedete, um meinem Bike gleich eine reinigende Dusche zu gönnen.
Kurzum: Schöne Tour mit immer wieder netten Mitfahrern, netten Trails, viel Schlamm und einem leckeren Abschluss.
 
Von Lengefeld nach Wiesenbad: Erzgebirge mit bekannten Trails und neuen Ausblicken

Für den 11. April wurde schönes Frühlingswetter angekündigt. Da ich noch nichts anderes vor hatte, stand die grundsätzliche MTB-Nutzung des Tages also außer Frage. Bei cielab wurde selbige auch schon erörtert, die finale Entscheidung für die Sandsteinrunde kam für mich irgendwann nach Freitag 20 Uhr aber zu spät, da mein Veloziped und ich noch in Freiberg verweilten. Also musste schnell irgendwas anderes her.
In Erinnerung kam mir dabei die Himmelfahrtstour von 2010 (damals noch organisiert über das ehemalige DresdenOnBike-Forum), die in der Umgebung von Marienberg in großer Gruppe über tolle Trails und durch schöne Landschaft führte. Vom exakten Nachfahren dieser Runde wich ich aber schnell ab, da sie mir zu kurz war (als Einzelfahrer ist man ja etwas dynamischer im Tourablauf) und die ersten und letzten Kilometer von/nach Marienberg nicht so der Renner waren. Außerdem wurde auf der Bahnstrecke nach Marienberg inzwischen der Personenverkehr wieder eingestellt.
Also wurde sich bis in die Nacht durch die Openstreetmap und dessen Derivate geklickt, um folgenden Plan zu erstellen: Vom Haltepunkt Reifland-Wünschendorf aus sollte es nach Lengefeld und weiter zum Kalkwerk gehen, wo sich in das tolle Stück der Originaltour über Ulmknochen, Brandhübel, Zöblitz, Grüner Graben, Hochmoor Kühnhaide bis Reitzenhain eingeklinkt wird. Von Reitzenhain aus sollte via Hirtstein, Preßnitztal und Grumbach Königswalde erreicht werden, von wo aus schließlich Wiesenbad als Endpunkt angepeilt wurde; optional über den Pöhlberg.

Geklickt, getan: Sonnabend früh rein in den Zug nach Flöha. Beim dortigen Umsteigen gesellte sich noch eine komplette Familie dazu. Eltern mit Carbon-Hardtails, die Kleinen mit schicksten Kinder-MTBs... An den Cityrädern der Großeltern konnte man dann aber doch sehen, dass die Geräte zumindest an diesem Tag nicht artgerecht bewegt werden würden. in Reifland-Wünschendorf wurde gemeinsam ausgestiegen, sich gegenseitig eine gute, sturzfreie Fahrt gewünscht und zu unterschiedlichen Abenteuern aufgebrochen. Für mich ging es zunächst zum Warmfahren ein Stück das Tal bergan zum nächsten Haltepunkt und von dort aus hinauf nach Lengefeld. Den Wiesenweg vom vorherigen Wochenende sparte ich mir und nahm stattdessen schnöde die Straße. Auf den Wiesen oberhalb des Ortes wurde ein Blick zurück...

... und nach vorne gewagt:


Durch Flur und Wald ging es zum historischen Kalkwerk an der B101. Wenige Meter davon entfernt begann der Trail zum Ulmknochen. Schon die ersten Meter auf den unscheinbaren Hügel hinauf waren eine feine Sache, doch die Abfahrt sollte natürlich noch besser werden. Hier zeigte sich, wie sich die Fahrtechnik und damit auch die Definition von Schwierigkeit im Laufe der Jahre gewandelt hat. Während ich mir vor fünf Jahren noch heldenhaft vorkam, das ersten Stück Abfahrt ohne Absteigen hinunter gekommen zu sein, glich dieser Abschnitt nun eher einer holprig-flüssigen statt holprig-technischen Abfahrt: Ein bisschen Linie aussuchen, ein bisschen Schwerpunkt verschieben, das Rad unter sich arbeiten lassen, ein paar gezielte Bremsungen - fertig war der Trail. :aetsch: Cool war's natürlich trotzdem. :cool: Auch die nächste Abfahrt vom Brandhübel hinab zur Strobelmühle wurde mit viel Speed und Spaß genommen.
Nun schloss sich ein längerer Abschnitt über Fahrwege durch das Tal des Knesenbachs Richtung Zöblitz an. Natürlich erinnerte ich mich sofort an die Stelle mitten im Wald, wo damals ein Mitfahrer, dessen chronischer "Unterhopfungszustand" bereits bekannt war, anhielt, um sich zu unser aller Verblüffung erstmal eine mitgeführte Flasche Feldschlößchen zu öffnen. :eek::lol: Zöblitz wurde östlich umfahren, sodass es vom Friedhof aus Richtung Süden ging, dem Tal der Schwarzen Pockau entgegen. Ich entschied mich hier zu einem Abstecher zur Morgensternhöhe, die wir damals links liegen gelassen hatten. Auf dem Weg dorthin gab es einen Blick hinüber zur Kirche von Pobershau, gelegen auf einer Anhöhe, die den eigentlichen Ort verdeckt. Daher durfte sie bereits als anspruchsvolles Bilderrätsel herhalten. :winken:


Auf der Höhe selbst bot mir gleich

ihre Dienste an. Ich stieg aber nur für's Foto ab und umkurvte dann den recht unspektakulären Steinhaufen. Aussicht gab's auch nicht wirklich, daher weiter zum Vogeltoffelfelsen. Hier gab es immerhin ein Blick ins Tal. Hinab zur Schwarzen Pockau ging es damals einen nicht kartierten Trail an einen steilen Bach-Einschnitt hinab. Der war auch noch da, der Trail allerdings in noch schlechterem Zustands als 2010. Teilweise weggespült und mit vielen Baumstämmen blockiert. Hier müssen sich für die Zukunft Alternativen überlegt werden. Nachdem ich feststellen musste, dass der Imbiss im Ortsteil Hinterer Grund um diese Jahreszeit noch nicht geöffnet hat, ging es ohne warme Mahlzeit im Bauch den sausteilen Arnoldweg zum Katzenstein hinauf. Allerdings wäre ich vermutlich auch der einzige Kunde gewesen, denn trotz des super Wetters hatte ich bis dahin auf meiner ganzen Strecke nur 2 Wanderer getroffen. Wo waren die nur alle? Naja, dann eben Energiekeks-Rast am Katzenstein.


Anschließend führte die Route eine ganze Zeit lang am Grünen Graben bergan. Ein netter Trail, wurzelig aber nicht zu holprig und nur sehr leicht ansteigend. Dafür waren an schattigen Stellen immernoch Reste von IHM :frostig: zu überwinden.:rolleyes:

Dafür traf ich hier nun tatsächlich einige wandernde Familien. Kurz vor der Grenze bog ich nach rechts auf den Forststeig ab, der nun immer am Rand des Hochmoors entlang führte. Dementsprechend feucht war der Untergrund, was für einen kühlen Hintern sorgte.:p Am alten Torfwerk nördlich von Reitzenhain bog die Originaltour nach Norden Richtung Marienberg ab; das hieß für mich, ab hier wurde nun Neuland befahren, denn ich steuerte stattdessen nach Südwesten. Reitzenhain: Ein typischer Gebirgskamm-Grenzort, dessen einzige Belebung der Durchgangsverkehr darstellt. Die Hauptstraße mitten hindurch, rechts und links davon Tankstelle, Gebrauchtwagenhändler, vereinzelt stehende, geduckte, vom rauen Klima gezeichnete Häuser, die recht verlassen wirken. Zwischendurch die Bahnhofsgaststätte am längst stillgelegten Schienenstrang. Hier konnte man ruhig ohne anzuhalten weiterfahren, ohne etwas zu verpassen. Also abgebogen auf die S218 und kurz darauf über Waldwege zum nächsten Ziel.

Der Hirtstein kann, obgleich er zu den weniger exponierten Gipfeln im Erzgebirge zählt, mit einer großen Bergbaude aufwarten, die allerdings wegen Urlaubs geschlossen war. Aber er bot noch anderes Interessantes: fächerförmige, liegende Basaltformation, entstanden durch die Fließ- und Erkaltungsrichtung der Lava vor viele, vielen Jahren.


In die andere Richtung geblickt, zeigte sich zwischen den Windrädern der Fichtelberg mit seinen immer noch verschneiten Pisten.

Genannte Stromerzeuger waren strategisch positioniert, denn der Wind pfiff hier doch ordentlich. Also wurde sich nicht lange aufgehalten und auf einem kurzen aber schnellen Trail ging es zurück auf den Auerhahnweg und weiter über Flügel B und Bettelmädelweg hinunter ins Preßnitztal. Kaum auf der Talstraße angekommen, gab es dort einen Anblick, der unseren Zittau-Wiederholungstätern bekannt vorkommen dürfte:

Allerdings gehört hier schon etwas mehr Glück dazu, denn im Gegensatz zur Zittauer Bimmel, die bestellt jeden Tag im Takt unterwegs ist, handelt es sich bei der Preßnitztalbahn um eine reine Museumsbahn, die nur an einigen Wochenenden ein paar mal auf und ab fährt.

Auf dem folgenden Straßenuphill nach Grumbach machte sich dann doch die fehlende Hauptmahlzeit bemerkbar, denn bei weiterer unterlassende Nahrungsaufnahme drohte ein Hungerast. Also hielt ich an und beförderte alle noch verfügbaren Stullen und Kekse in meinen Magen. Gut so, auch wenn die Streugutbox in der Straßenkurve nicht gerade zu den romantischsten Rastplätzen zählt. ;)
Frisch aufgetankt ging es gleich besser durch den Ort hinauf auf den Waldrücken zwischen Grumbach und Königswalde. Hier begann ein Weg, der fast ohne Kurven senkrecht zu den Höhenlinien hinab ins Tal führte. Für die Bezeichnung Trail war er zu breit, machte aufgrund seiner Beschaffenheit dennoch Spaß: Sauschnell und immer wieder Wurzeln, Grasnarben und Steinkanten zum Abziehen. Das lief wie im Rausch. Und schon passierte es: Ein doch etwas großer Stein kickte mein Heck so nach oben, dass ich den Kontakt zu beiden Pedalen auf einmal verlor.:eek: Mit schneller Reaktion und etwas Glück landete ich mit dem Hintern genau auf dem Sattel und konnte mit sofortigem Bremsen die ganze Fuhre noch irgendwie abfangen. Fazit: Sehr spaßig, aber man sollte mit Hardtail nicht zu übermütig werden...:oops:

Unten angekommen schaute ich auf die Uhr, denn ich wusste, dass die Züge von Wiesenbad hinab stündlich immer so um Viertel herum abfuhren. Das Zeiteisen zeigte 16:45 Uhr; das sollte noch zu schaffen sein. Da ich langsam meine Beine spürte, hielt sich die Lust auf den Pöhlberg sowieso in Grenzen, also setzte ich die verbleibende Energie lieber dazu ein, die 11km über den Talwanderweg (die Trasse einer ehemaligen Bahnstrecke) nach Wiesenbad hinabzurauschen. Der Haltepunkt besaß kein Ticketautomat, jener im Zug wollte meinen Geldschein nicht haben und ein Schaffner war auch nicht zu sehen. Das freut den Studenten, denn so nahm eine schöne Tour durch bekannte und neue, erkenntnisreiche Gefilde nach 65km und 1600hm ein kostengünstiges

Ende
. :D
 
Na so ein Zufall, ich mach gleich mal auf dem Kamm etwas östlich weiter wohin uns neulich @mathijsen entführte:

Hohe Tour - tschechische Variante

Der Wunsch nach Höhenluft kombiniert mit noch einigen offenen Stellen ergab spontan die Hohe Tour: ausgehend von Geising, direkt zum Mückentürmchen, dem rot markierten Wanderweg folgend, wollte ich noch einen Secret Spot am Schneeberg erkunden und einen Serpentinenweg am Elbhang sauber befahren.

Zuerst geht es gemütlich einfach vom Bahnhof Geising aus den offiziellen Radwanderweg zum Einrollen entlang:



Das Spiel mit Licht und Schatten der Morgensonne gefällt:



Am Grenzübergang informiert eine Tafel über längst vergangene Dörfer, heute rollt man einsam dem Mückentürmchen entgegen:



Der Tourismusbetrieb läuft erst an und ich zapfe den ersten Kaffee des Tages am Imbiß. Für Orientierung ist jedenfalls gesorgt, fein säuberlich nach wandernden, rad- und skifahrenden Zielgruppen sortiert:



Aussicht ist praktisch nicht vorhanden, so dass ich mich in den Wiesen-DH stürze und mit vaumax östlich rolle. Ein Blick zurück:



Ständig zweigen Wanderwege und Radrouten ab; ob dieser Aufkleber hier jedoch offiziell angebracht wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Immerhin sind auf der Website, wei ich später festelle, umfangreiche Fakten zum historischen Kammweg mit tschechischen und teilweise deutschen Erklärungen zusammmengetragen.



Nach einigen nur bedingt Fahrspaß generierenden Feldwegen und Landstraßenetappen beginnt hinter Adolfov nun endlich der Trailspaß (wobei ich abwechslungsreiche Forstwege mal hierunter subsummiere):



Immer wieder bieten sich Ausblicke, jedoch ist es durchweg diesig bis trüb.
Wiesenwege sind auch im Programm, weniger Infrastruktur geht ja nun wirklich nicht:



Nach einiger Zeit gelange ich so an den "Silbersee", wo es das obligatorische Käsebrötchen mit Apfel gibt:



Solcherart gestärkt geht es zunächst einen Wiesentrail, dann die Straße querend in eine gar wunderlich anmutende Gegend hinein. Eine zuwachsende Offenlandschaft mit übelst zerfahrenen Wegen gerät mir unter die Stollenpneus:



Die schlummernde Ente lässt sich auch von meinem eisdielenposingfaktorerhöhenden Freilaufgeräusch nicht vom Schlafe abhalten, alles sieht hier so friedlich und ruhig aus.
Zu ruhig ... es folgt des Rätsels Lösung:



MÖÖÖÖP! Militärgelände! Deshalb die sonderbare Landschaft ... die "friedliche" Ruhe ... und wo ist auf meinem GPS-Display der !!##%&!! lila breite Strich meines sorgsam geplanten Tracks??

Gefesselt durch die Landschaft habe ich wohl einen Abzweig verpasst und beeile mich nun wieder touristisch erschlossenes Gebiet zu erreichen.
Also ab durch die Mitte, und rein mit Schwung in den ... äh ... rotbraunen Schlamm:



Das klingt dann auch etwas "körnig" o_O beim weiteren Kurbeln. Dafür schlängelt sich der Wanderweg erneut in kurzweiligen Kurven und im steten Auf und Ab an der Kammkante entlang:



Hier an einer Rampe kapituliere ich erstmal: Zunächst kommt mir ein Dutzend Reiter entgegen, und ich will den Kontakt mit paarbehuften Hinterläufen vermeiden.
Es wechselt auch die Schlammfarbe:



Kurz vor Tisa erreiche ich so den Ziegelteich und bekomme, während ich zwecks Teichknipsung anhalte, auch sofort Besuch:



Der Flattermann mach hier voll den Jesus, und läuft mit Flügeluntersützung laut platschend übers Wasser. Aber mit überzähligen Kalorien kann ich leider nicht dienen.

Als ich an einer anderen Ecke des Teiches mein Fahrrad "taufe", platscht er wieder in meine Nähe, aber zeigt sich sonst ganz friedlich.

Vom Schlamme befreit, verrichtet die gründlich gespälte Kette ihre Arbeit nun unter merklicher Geräuschentwicklung. So kurbel ich nach Tisa, raste auf eine Kofola in der Touristenhütte in der Spitzkehre am Eingang zur Felsenstadt und bin alsbald wieder in stiller Einsamkeit "Auf den Steinen" (Nad Stenami) auf einer Cyklotrasa.
Kurzer Abstecher zur Felskante:



Weiter geht es nicht, da wegen Vogelbrut die schmalen Pfade bis 30.06.2015 gesperrt sind.
Also auf und den Hohen Schneeberg hochgekeult, wo ich nicht lange verweile, sondern direkt den schnon länger recherchierten Secret-Spot anpeile.

Soll das hier fahrbar sein? Immerhin wird es in OSM mit S3 aufgerufen.



Sagen wir mal so: Fahren geht, Fotografieren auch, aber nicht beides zugleich :oops:

Ich taste mich in den Trail hinein, noch ist alles im grünen Bereich:



Nach dem Schluchtentrail folgt ein ordentlich steiler Abschnitt, mit ein paar kniffeligen Stellen, die ich dann doch lieber mit der "Drei-Punkt-Methode" (Fuß raus) oder per Pedes überwinde.
Aber auch die technisch leichten Zwischenetappen sind aufgewertet worden:



Für Abkühlung ist auch gesorgt:



Ansonsten ist der Trail richtig heftig und für mich im Grenzbereich downhillig: ohne Ende wechseln Wurzeln und grobe Steinblöcke ab, die Oberschenkel drohen zu platzen und vom Bremsen tun die Hände weh. Wenn mal keine Steine und Wurzeln sind, fährt man gerade durch ein Matschloch - es wird einem nichts geschenkt.

An der Straße angekommen verschnaufe ich erstmal und mein Rad post nochmal in der Fortsetzung des Hammertrails, die ich aber heute nicht mitnehme:



Stattdessen folgt nun ein längerer Asphalttransfer, sowie diverse Forstwege Maxdorf/Maxicky rechts liegen lassend in weitem Bogen zum erwähnten Serpentinentrail bei Niedergrund/Dolni Zleb.

Hat man überhaupt erstmal den Einstieg gefunden, geht es zunächst ganz passabel über fahrbare Ösen zum steilen "Filetstück" der "Panic-Serpentinen", wie ich sie mal nennen will:



Bei der Nachrecherche fiel mir ein Gipfel auf, welcher "Jüngling" heißt, was auf tschechisch wohl "Panic" heißt. Während man in CZ "Paniz" sagt, passt die englische Aussprache irgendwie besser zu diesem speziellen Serpentinentrail ...
Der mittlere Teil ist einfach zu steil, tonnenweise Laub und Dornengestrüpp machen jedwede optimale Linienwahl unmöglich.

Ich zitiere mich mal von meinem ersten Befahrungsversuch 2012:

Auf den langen Forstwegkanten hat sich wohl mein Fahrkönnen verflüchtigt :heul: , aber der Trail wird auch wieder flowiger und windet sich in endlosen Schleifen gen Dolni Zleb

Immerhin, diesmal kann ich dem Trail ein paar mehr fahrbare Stücken (teils mit mehreren Anläufen) abringen:



Weiter unten wird es - wie erwähnt - flowiger und so lande ich in Dolni Zleb, vollgepumpt mit "Trail-Hormonen", und ziehe den Sattel wieder aus für den Schlußspurt zur S-Bahn.

Fazit:
Die Hohe Tour, welche größtenteils dem rot markierten Wanderweg folgt, ist nun mein derzeitiger Favorit! Nicht nur die Wegführung, auch die zahlreichen Aussichten lassen sich die Kilometer nicht so "zähe" anfühlen wie bei anderen Varianten.
Mit den beiden "Hot Spots" waren auch zwei technische Schmankerln vom Feinsten dabei, da fahre ich bestimmt wieder mal hin.

ride on!
tanztee
 
hm... schöner bericht! die abfahrt nach dolni zleb haben wir glaubich mal auf der suche nach einem anderen weg (ein stück weiter vorne gibts ne wegkombination recht steil und direkt bis in den ort, oben teils mit gebuddelten anliegern und sprüngen) hochgeschoben. vielleicht sollte man da nochmal hin...

aber wo siehstn du bei OSM klassifzierungen nach der singletrailskala? s3 scheint mir bei der turmabfahrt etwas hoch gegriffen.
sind wir letztes wochenende übrigens auch runter:
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Das Nadelöhr by all martn, on Flickr

nich mehr lange, dann spriest das gras und kraut am boden so weit, dass der weg nicht mehr schön zu fahren ist (der wird dadurch recht tückisch, da man die ausm boden ragenden steine dann immer erst im letzten moment sieht). im frühjahr und herbst fetzt der aber immer.
 
ah, danke für den tipp. scheint ne gute ergänzung zu den karten-bookmarks zu sein.

ob man bei dolni zleb arbeit reinstecken sollte is fraglich. es lässt sich aus meiner sicht recht schlecht an touren anbinden. wir steigen meist in decin in den zug oder fahren auf der anderen elbseite bis hrenkso. mal sehen, ob sich demnächst mal gelegenheit ergibt, nen blick zu werfen. diese woche wohl nich mehr. weselsky will ja nich, dass wir die nachbarn besuchen...
 
Da jetzt alle vom Schneeberg reden muss ich doch auch noch mal ein paar Worte darüber verlieren.

Vor eineinhalb Wochen hatte Robert sich mir angeschlossen um mal wieder eine Schneebergrunde zu fahren. Die Bikepoint Runde gab uns dazu den Anstoß, doch wollten wir ab Schneeberg mit unsere eigene Variante fortsetzen.

Die Tour begann am Bahnhof Schöna um sich auf den Weg zurück zum Hirschgrund warm zu fahren. Das war auch nötig, denn zur frühen Stunde war es noch etwas frisch. Trotzdem war die Bikepoint Truppe wieder 30 man stark.

Es gab von fast voll gepanzerten Teilnehmern bis zu Protagonisten ohne Funktionskleidung fast jede Erfahrungsstufe. Ob die Zusammenstellung funktionieren sollte zeigte sich auf dem Hirschgrund Trail.

Das Fahrerfeld zog sich dort schon ordentlich auseinander



Zwischendurch ist auch mal einer heruntergefallen, beim Anwenden der „Drei-Punkte-Methode“ ging es wie zu erwartet schief als das Hinterrad mal was größere überrollte und der Fuß Hangabwärts treten wollte. Zum Glück ist jetzt im Frühling schon das Grüne Sicherungsnetz nachgewachsen verhinderte so schlimmeres.

Robert versuchte derweil sein bestes um von hinten die schmal bereiften Teilnehmer zusammen zu treiben und nach im Hang liegenden Radsportlern zu suchen.



Kaum 3km geschafft wurde es schon dem ersten Fahrer ohne Funktionsbekleidung zu viel und so begann langsam die Auslese.

Karsten kündigte den nächsten Anstieg als Ausnahme an und versprach dass dieser nicht dem Tourcharakter wiederspiegeln soll um die ausgeschriebene Klassifizierung einzuhalten und dem Fahrerschwund vorzubeugen. Schade eigentlich, denn die Kohlbornstein Auffahrt hat wieder gefetzt.

Nun wurde es dem Robert allerdings zum Verhängnis geworden so weit hinten mit zu fahren, denn vor ihm wurde das Feld immer langsamer und die mit 26 Zoll Räder mit Antriebsübersetzungen aus dem 29er Regal schaltet immer weiter herunter obwohl Robert schon längst auf dem letzten Ritzel war.

Mit viel Mühe Kämpfte er sich Kurbelumdrehung für Kurbelumdrehung über die Totpunkte des Antriebs und fuhr im Slalom um die umkippenden Biker. Kurz vor Ziel das Finale, die ganzjährig verschlammte Rüttelpiste mit Grün glänzenden Steinen. Frisch präpariert vom Schweiß der zuletzt gescheiterten Radfahrer, gab es wieder optimale Bedingungen für die Auslese.



Selbst dem Karsten ist die Lust an der Schlüsselstelle ausgegangen und oben fragte er wer es denn geschafft hat. Es folgte ein kurzer Moment stille, doch zwischen den ganzen Liteville Fahrern und Carbon geschossen konnte ich mir nicht verkneifen selbstbewusst zu antworten: „Die Rockies“ als wäre es selbstverständlich.

Soweit ich das beurteilen kann war Robert mit mir die einzigen Rocky Biker in der Truppe. Nach dem Kraftakt gab es eine kleine Pause, die von manschen für den Gipfelsturm genutzt wurden. Karsten wurde gefragt ob der Treppenaufstieg bergab fahrbar wäre. „Für dich schon“ antwortete er zu Sven unserem Trailbiker, doch es lohnt sich nicht seine Räder da hinauf zu schleppen. So war dann nur ein Fahrrad auf dem Gipfel.

Kurz darauf ging die Show los, Sven zeigte Fahrlinien auf denen man sein Rad nicht mal drüber schieben wöllte.



Von einem Stein zum anderen ging es hinab. Und wenn er mal nicht gesprungen ist, dann saß die Kurbel soweit auf das Vorder- und Hinterrad gut 10cm in der Luft hingen.



Ich bin mir unsicher was da bei 1-fach der Kette passiert wäre, denn da hätte nicht mal ein 22er Ritzel drüber gepasst.

Nachdem sich alle wieder gefunden hatten ging es wieder hinab ins nächste Tal



Wo auch wieder alle ihren Spaß hatten



Bis zur nicht fahrbaren Bachquerung über die Felsen, wo dann nur noch einer Spaß hatte, der Sven. Auch wenn er das Hindernis ohne Fußabsetzen überwunden hat, zählt das keinesfalls als Fahrbar, denn gefahren war da fast nichts. Bei der Akrobatischen Meisterleistung fehlten für die überwundene Strecke so einige Radumdrehungen um dies als „gefahren“ gelten zu lassen.

Ein paar Höhenmeter waren sogar noch übrig bis wir im Tal ankamen.



Die nächste Pause gab es am Hühnerberg vor der Wurzelauffahrt, diesmal hat sich Robert etwas weiter nach vorne gedrängelt um wenigsten auf den Wurzeln freie Fahrt zu haben. Für uns waren sogar noch ein paar Schlammlöscher übrig. Nach der Durchfahrt schauten unsere Räder wie die neuen 27,5+ Modelle aus.

Auf der folgenden Abfahrt dauerte es ein wenig bis endlich alle Schlammschichten den Weg vom Reifen ins Gesicht geschafft haben. Doch kaum war es überstanden und die Reifen sauber, ändert sich der Streckenzustand und es gab auf den letzten Metern der Abfahrt neuen Schlamm für Bike und Biker.

Dem Robert ging auf der darauf folgenden endlosen Forststraße langsam die Motivation verloren, was auch etwas an dem angeschlagenem Gesundheitszustand liegen mag. Mit dem Schneeberg in Sicht ging es dann aber los im Spitzenfeld. Breite flach ansteigende Wege und Asphaltpisten waren genau das worauf sich einige spezialisiert hatten. Ich klemmte mich an den ersten und bin schon auf den Weg hinauf in den Ort Sneznik fast im Windschatten gestorben. Doch mitten auf der Lichtung vor dem Berg, im Sichtfeld des Mittelfeldes, konnte ich nicht abreißen lassen. Alle kraft reichte zwar nicht mehr um am Hinterrad zu bleien doch mit vertretbaren 10m Abstand konnte ich mich bis zu den ersten Bäumen retten um dort heimlich den großen Gang raus zu nehmen. Meinen Vordermann habe ich ziehen lassen, hat ja keiner mehr gesehen ;)

Doch auf dem Weg zum Gipfel war ich plötzlich wieder auf 20m ran gekommen und oben waren es sogar nur noch 10m, doch schön reden hilft alles nichts verloren ist verloren :(

Am Turm gab es dann die nächste Pause. Dort verabschiedete ich mich mit Robert um auf für ihn neue Abfahrten den Weg ins Tal zu suchen.



Da war ich zuletzt mit Andre im tiefen Winter. Mit Schnee und Eis sah das alles irgendwie schwieriger aus.



Die Hindernisse sind so winzig, man sieht sogar noch die Bremsscheibe wenn des Rad zwischen den Steinen steht.



@martn ist da bestimmt schon mal Starr durch gefahren. Die dort im Winter gesichtete Fettbike Spur war sicher auch von ihm ;)

Ideal, so konnten auch Verweigerer von Schwarzen Vario-Sattelstützen da runter fahren :)



Ein paar neue Hindernisse gab es auch, so blieb man in Bewegung.



auch die technisch leichten Zwischenetappen sind aufgewertet worden:




Auf der neuen Bunny Hop Übungsstrecke muss man über die ersten kleinen Bäume Schwung holen um ganz am Ende über den großen drüber zu springen. Soweit zu Theorie, Sven war leider nicht mit uns mitgekommen ;)

Robert war jetzt wieder hoch Motiviert und als er sah das es so weiter ging:


Gab es kein Halten mehr.

Doch die OSM Variante ist noch harmlos. Weiter unten Richtung Decin geht es dann richtig los. Direkt mit einem 100cm hohen Sprung geht der Trail weiter, den Spuren nach zu urteilen auch für Verrückte Motorrad Fahrer geeignet :D

Nach ein paar Schiebepassagen konnten aber auch Normalsterbliche wieder aufsitzen



Mit 2-4 kreuz und quer verlaufenden Trails hatten wir dann plötzlich gar keine Zeit mehr für Fotos

Nur noch vereinzelt wurde der Genuss unterbrochen um sich wieder auf den gleichen Weg zu finden



Während wir am Hang entlang fuhren



kreuzte unseren Pfad ein Trail nach den anderen. Da sind bestimmt 3 oder mehr verschiedene alternativen aus dem Wald gekommen.

Weil es so schön war sind wir von Decin noch mal fast bis Maxicky hinauf um noch eine Abfahrt mitzunehmen.

Am Ende angekommen gab es noch 2 Spitzkeren, die erste war noch machbar



Doch bei der 2. gab es dann Probleme mit überbreiten Lenkern



Nach unserer letzten Pause am Hang ging es die letzten 11km zurück zum Auto





Wenn es dann kaum noch Bilder vom Element gibt, dann hat Robert entweder viel Spaß oder viel Leid.



So langsam viel er zurück



Ein kurzer zwischenstand machte es leider nicht besser, denn ich verriet das wir erst 1/3 von dem zermürbenden Weg hinter uns hatten.

Mit etwas Zuckernachschob ging es die nächsten Meter erstmal wieder zügig voran





Es gab dann auch wieder Bilder von mir und dem wunderschönen tschechischen Weg



Und so sind wir noch eine Weile auf und ab am Hang entlang



Bis wir endlich die letzte Abfahrt erreichten







Um den Rest auf dem Radweg zurück zu legen.

Leider endete der Trail in diesem Steinfeld



So mussten wir etwas tragen bis wir den Weg zurück zur Straße fanden



Schade das wir bei den 30 Leuten der Bikepoint Runde nicht noch gefragt hatten ob uns noch jemand begleiten wolle, bin mir sicher das der eine oder andere Lust auf eine Variante hatte die nicht Massenkompatibel ist. Aber so hatten wir zu zweit unser Ding gemacht und waren dann auch recht Zeitig fertig mit der Runde.

 
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Doch die OSM Variante ist noch harmlos. Weiter unten Richtung Decin geht es dann richtig los.

War ja klar, dass Ihr noch einen draufsetzt! Schließlich müssen sich die jungen Wilden ja irgendwie von Familienvätern mit Bauchansatz, die aller Vierteljahre mal draussen rumgurken, abheben o_O

Die Spitzkehren am Forellenteich sind auch mit 700 mm Lenker sportlich herausfordernd bis nicht fahrbar :oops:

Ist einfach ein Spitzenrevier, die Ecke zwischen Hoher Schneeberg und Elbhang :daumen:

@mathijsen Die 13 Likes interpretiere ich mal so, dass wir alle noch mehr aus der Ecke hören wollen, bevor hier nur noch Sandsteinbilder gepostet werden ... geologische Tourenvielfalt, sozusagen :D

ride on!
tanztee
 
„Einen draufsetzen“ Um die Wette geschoben haben wir. Robert war von dem Sprung am Traileinstieg einfach nur entsetzt.

Richtung Maxicky hatten wir noch mehr davon entdeckt, da war im Wald eine freistehende Rampe mit 2m Höhe. Sieht einfach nur brutal aus.

Eigentlich wollten wir dort gar nicht lang, denn ohne Wegeinzeichnung befürchtete ich das wir auf dem Eingezeichneten Forstweg heraus kommen und auf diesen einfach nur sinnlos 170hm vernichten.

Ich weiß nicht mehr was uns getrieben hat, doch irgendwas hat uns doch dazu gebracht diesen Weg einzuschlagen. Der erste Versuch über einen felsigen Pfad vom Forst endete auf einer Lichtung mit Unmengen von Unterholz, doch der andere Trail war ein Volltreffer.

Natürlich gab es bei der Runde auch an der Technik zu klagen, alles andere wäre nicht Normal :D

Ich machte den Anfang, am Ende des OSM Trails war auch mein GPS alle, man könnte meinen da wurden GPS Jammer aufgebaut, doch es war einfach nur der Akku leer.

Kein Problem, man hat ja Ersatzakkus. Oder auch nicht, hatte diesmal natürlich keinen dabei. Macht nichts, dafür hat man seinen USB Lader mit 2 AA Zellen. Der war allerdings auch zuhause. Jetzt musste man schon langsam überlegen. Robert hatte noch einen dabei, das war die Lösung. Pardon, es wäre die Lösung gewesen, hätte man doch nur ein passendes Kabel dabei. Da musste ich am Ende doch das Handy GPS einschalten.

Roberts Rad hatte auch ein Wehwehchen, das Narrow Wide Alukettenblatt war nach etlichen Schlammtouren im Winter nur noch Narrow und rebellierte mit Kettenabwurf. Entsprechend ging es dann nur noch behutsam vorwärts ohne große und kleine Gänge. Bergab wurde entsprechend Schongeschwindigkeit gewählt, da hatten die Spitzkehren sehr gut gepasst.
 
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Doch bei der 2. gab es dann Probleme mit überbreiten Lenkern

(...) Die Spitzkehren am Forellenteich sind auch mit 700 mm Lenker sportlich herausfordernd bis nicht fahrbar :oops: (...)

Mein 720er Lenker passte letztes Jahr gerade so durch:D Für das gerumpel davor hätte ich mir allerdings auch ein Sofa gewünscht und am Ende dieses Tails stellte ich nicht mehr tolerierbares Spiel im Hinterrad fest:aufreg: Schade, dass ich an dem WE nicht konnte, ich fand die Ecke da hinten letztes Jahr echt schön.
 
Uff - das war knapp! Da sitze ich nach einem Morgensprint zum Bahnhof nun im Zug und überlege, was ich früh um Acht eigentlich so ab Bahnhof Altenberg anstellen will.
Nach der Tour auf den Milleschauer mit Rockhopser schwirrte mir schon lange die Idee im Kopf herum, ähnliche Downhills wie die vom Stürmer herunter mit einer Zugfahrt der Moldaubahn nach Mikulov zwecks Höhenmetergewinn zu verbinden. Da meine neuen Bremsbeläge auch ordentlich eingefahren werden sollen, lautet das Tourmotto diesmal

„Burn in“ mit Dampf und Diesel

Wobei ich das mit Dampf und Diesel von vornherein so nicht wusste, aber der Reihe nach.

Im noch verschlafen wirkenden Altenberg angekommen, rolle ich mich erstmal auf Forstwegen Richtung Vitiska / Wittichbaude ein und will diesmal den roten Wanderweg probieren. Da geht es auch gleich ganz sportlich runter - bei dem ganzen losen Zeugs ist scharf Bremsen nicht wirklich die Option:



Weiter unten rolle ich aber ganz entspannt durch menschenleere Wälder, lasse die Wittichbaude rechts liegen und entdecke diesen netten Rastplatz:



Diese Bahnstrecke soll mir dann den Höhenmeterdispo wieder auffüllen, sozusagen. Einsame Bahnhöfe, höchstens einige „Tramper“ und ein fast leerer Zug sehe ich in meinem Gehirnkino. Es sollte etwas anders kommen, aber noch bin ich auf einem „Verfahrer“ mutterhundalleene unterwegs, welcher mir aber schöne Ausblicke in das Böhmische Becken beschert:



Der markante keglige Berg ist übrigens der Milleschauer, links davon der Kletzschen („Kleiner Milleschauer“), welcher stets den Horizont dominiert.

Wo ich vor einiger Zeit auf dem Weg zum Loucna / Wieselstein noch über groben Schotter eierte, rolle ich heuer auf kinderpopoglatter Asphaltpiste dahin. Ein zwecks Hebung der fahrerischen Anforderungen aufgesuchter „Bypass“ ist wiederum derartig räudig - ich fahre praktisch auf einem baumfreien Wiesenstreifen - dass ich mich durchs Unterholz zurück zur Trasse kämpfe.



So gelange ich zum Ende der Ausbaustrecke am „Vrch Tri Panu“ / Dreiherrenstein, mitsamt nagelneuer Schutzhütte.
Noch eine kurze Sause den Schotterweg hinab, schon lockt der erste amtliche Downhill des Tages: Das Domaslavicke udoli empfahl sich auf der Cyklomapa mit diversen Warnsignaturen als tourentauglich.

Es geht steil rein:



Leider wird es etwas flacher und hier scheint sich der Bach zweigeteilt zu haben: ein separatistischer Seitenarm hat sich aus der großen Bachunion gelöst und sucht sich sprichwörtlich seinen eigenen Weg:



Wo es nicht naß ist, ist es verblockt und steil, oder auch naß, verblockt und steil, die Waden verhärten langsam, da hilft auch „Nichtschokoladen-Fuß“ nach vorn nicht viel.

Das „Klonk-Ding-Donk“ am Unterrohr wird schwächer, der Weg flacher und ich rolle nach 500 vernichteten Höhenmetern mit trailtypischer „Naturbräune“ reichlich versehen in Krizanov ein.

Nur wo vor lauter Schreck ist der nächste Haltepunkt? Ganz untypisch für mich Tourenplanungspendant bin ich ohne vorbereiteten Track losgeradelt, nur mit einem mtbmap.cz - Ausdruck und dem Motto: "Schaun mer mal, dann sehn mer scho." ...

Die bahnabstinente Lokalbevölkerung kann mir da auch nicht weiterhelfen, bis ein betagtes Faktotum aus einem nahen Hostinez heraushumpelt und mir mit den letzten Brocken Deutsch, welche langjähriger Bierkonsum noch übriggelassen hat, freundlich den Weg nach Hrob zur Bahnstation erklärt.

Via Fernstraße schnellstens hingekurbelt, stelle ich fest, das ich den Zug um so 15 Minuten verpasst habe:



Was machen aber die Tschechen mit dem Transporter dort, welche offensichtlich irgendeine Mugge vorbereiten? Noch ahne ich nicht, wohin mich meine Suche nach abgelegenen tschechischen Bahnstationen führen wird ...

Zwecks Zeitvertreib, und da das ausgestorben wirkende Hrob außer einer "festen Burg":



und einem sogenannten Kloster nebst eigentümlich umgrünten Statuen



nicht viel zu bieten hat, fahre ich auf dem gelben Wanderweg nach Osek. Durch kleine Ortschaften, vorbei an Pferdekoppeln komme ich dem Bahnhof näher und schaue mir verwundert die vielen wild parkenden Autos an, vernehme Blaskapellenmusik und sehe vor lauter Leuten kaum die Schienen. Hä o_O ?

Eine Gruppe Tschechen mit Mountainbikes, die ich nach einem Geldautomaten befrage, erklärt mir, dass der erste Zug nach Moldava überfüllt gewesen sei und sie deshalb den Aufenthalt in einem Pub vorzögen, wo auch ein Eishockeyspiel CZ gegen irgendwen live übertragen werden solle.

Außerdem feiert heute die Moldaubahn 130jähriges Jubiläum! Na klar, soviel zu den „geheimen“ Nebenstrecken und der erbaulichen Idylle kleiner Streckenhalte!
Ja, und deshalb der Auflauf und die Mugge:



Dann frage ich nach dem Weg zur „Hrad Osek“, wo mir versichert wird, dass dieser „boring“ sei, und so ein Pub viel mehr Spaß bieten würde.

Mein Plan jedoch ist es, um zwei den nächsten regulären Zug zu nehmen und die Tschechen tauschen mir auch ein paar Euros in Kronen um, damit ich im Zug die Fahrkarte bezahlen kann. Einer rennt sogar los, um den Fahrpreis in Erfahrung zu bringen, am Ende schenken sie mir noch 20 Kronen und wir verabschieden uns herzlich.

Keine hundert Meter weiter umfängt mich wieder die Stille tiefer Buchenwälder und ich trete gegen eine derb steile Straße an, welche mich dann letztlich zur Ryzmburk / Riesenburg oder auch „Hrad Osek“ bringt - einst die größte Burg im Erzgebirge und darüber hinaus:



Der Glattputz am Bergfried zeugt von Wiederbelebungsversuchen romantisch gestimmter Burgherren im 19. Jahrhundert, ansonsten ist das riesige Areal mit zahllosen Burghöfen, Mauern und Resten einstiger Türme frei zugänglich und man kann nur erahnen, was hier bis ins 16. Jahrhundert mal los gewesen sein muß.



Da noch Zeit ist und der Weg auf der Karte gar nicht so steil ausschaut, will ich noch zu einer Aussicht unterhalb des Strobnik / Strobnitz.

Die Apshaltstraße zieht sich dann doch ganz schön lang und so bin ich froh, den Abzweig zu den Klippen zu erreichen:



Trotz der leicht flauen Atmosphäre bietet sich ein beeindruckender Ausblick sowohl zu markanten Punkten des Erzgebirgkammes als auch in die Tiefe:



Von links mit Stürmer, Mückentürmchen, Milleschauer, Strobnitz reihen sich die Gipfel und tief unten breitet sich das böhmische Becken aus, mit malerischen Seen, aber auch tiefen Wunden des Braunkohle-Tagebaus.

Der Blick auf die Uhr lässt mich zur Abfahrt schreiten, gleich den grün markierten Wanderweg soll es hinab gehen. Erstmal verpasse ich den Abzweig und schieße den Forstweg sinnlos Höhenmeter vergeudend hinab, ächze wieder hinauf und da geht es unvermittelt rasant hinab:



Nach diesem „Einstand“ wird es richtig ruppig, und vor allem feucht:



Irgendwann erlahmt der Widerstand gegen die Matsche und ich halte nur noch mitten durch, pflüge durch steile Hohlwege und frische meine eingetrocknete Schlammschicht wieder auf.

Nach 400 Tiefenmetern „grüner Hölle“ rollt ein verschlammter, bei näherem Hinsehen als Mountainbiker identifizierbarer Matschbrocken erneut gen Haltestelle Osek, wo sich das schaulustige Volks schon deutlich gelichtet hat.

Da bleibt sogar noch Zeit für eine große Limo beim letzten Getränkestand und ein Blick in eine Art Eisenbahnmuseum im Inneren des Stationsgebäudes:



Zwei älteren Damen entfleucht angesichts meines Hinterteils der Ausruf: „Ne, dor ganze Hindorn! Das gibt wieder Orbeid!“

Ja, so ist das als Üvie-Uhu (über Vierzig - unter Hundert): vor gefühlt Millionen Jahren, quasi kurz nach der Jungsteinzeit, da haben wesentlich jüngere Damen die Form meiner durch Radfahren optisch optimierten Rückenverlängerung anerkennend gewürdigt! Und heute sowas!! :aufreg: :heul:

Dabei sieht mein Rad viel schlimmer aus, DAS gibt erst wieder „Orbeid“:



Egal, als der Triebwagen heranrattert, verteilen sich die Biervernichter in den vorderen und hinteren Zugteil, während der mittlere allein Radfahrern zugedacht ist:



Durch den Ausbau der Bänke einer ganzen Seite ist reichlich Platz für Räder, und für ca. 50 Kronen gelange ich mitsamt Rad nach Mikulov Nove Mesto.

Der Triebwagen hat ehrlich zu schnaufen, um die heftige Steigung zu bewältigen. In Dubi wird dann „rückwärts“ rausgefahren, da hat der Platz nicht für eine Kurve gereicht.



Hier fahre ich nun unter meinem ersten Rastplatz hindurch, und Minuten später kurbel ich erneut zur Wittichbaude hinauf, wo ich allerdings bei Kaffee und Kuchen raste.

Weil das alles nicht reicht, fahren plötzlich eine original bemalte Kriegs-BMW mitsamt „Soldaten“, Reserverad und Klappspaten gefolgt von einem Kübelwagen mit diversen Dienstgraden besetzt an uns vorbei. Dritter Weltkrieg? Oder nur ein „Reenactment“ in einem Land, wo diese Uniformen nicht verboten sind ... :eek:

Gestärkt gelüstet es mir nun nach einem echten Gipfel, und ich peile den Pramenac / Bornhauberg an. Der Weg ist nicht schwer zu finden, bietet auch nette Ausblicke zum Stürmer, aber am Abzweig zu den Klippen nebst Aussicht auf dem Berg steht nun just ein Militärlaster mit aufgebautem Funkmast und Mannschaftscontainer. Möööp!

So pedaliere ich dann über die Apshaltstraße nach Zinnwald und versorge mich mit „Zopfkäse“ für den heimischen Kühlschrank:



Dann geht es ganz gemütlich den Aschergraben entlang:



Der finale DH geht über flotte Wiesentrails nach Geising, wo ich in den Zug steigen will. Der nächste fährt erst in knapp zwei Stunden, so dass ich noch eine Verlängerung dranhänge:



Am anderen Flußufer gibt es einen Trail, den ich schon vom Zug aus gesehen habe. Auch ein Stolln lädt zum Besuche:



Eingedenk Alpenzorros / Stunzis Abenteuer Warwohlnix - 2011 und das dicke Ende will ich gar nicht weit hinein, aber nach 5 Metern ist hört der Stolln auf.

Dann rolle ich noch die Straße bis Geising, wo aber nun endgültig Schluß ist.

Fazit:
Derbste Trails :daumen:, die fetteste Burgruine und ein eisenbahntechnisches Schmankerl auf engstem Raum - das lohnt sich! Allerdings sind das schon heftige Touren in dem Gelände, egal welche Richtung.
Der Stropnik ist schon vorgemerkt und das eine oder andere Tal will auch noch befahren werden. Unbdingt mitnehmen werde ich das nächste mal Kronen für den Zug und ich vergesse auch nicht den Zettel mit den eigens recherchierten Zugabfahrtszeiten!!
Edit meint: 66 km, 2536 Tiefen- und 1819 Höhenmeter (außer letzte Asphaltetappe und ohne Moldaubahn)

ride on!

tanztee

Bahnfans only :geschenk:
 
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Letztens lagerten hier kurz hinter der Grenze Bay/CZ auch ein paar Landser an ner Kurve und ich dachte mir noch was das wohl für Bekloppte wären. Als mir dann allerdings ein M4 Sherman und ein Wehrmachts-LKW auf Tiefladern mitsamt weiteren schwer beladenen Trucks entgegen kamen dachte ich dann doch eher an einen Filmdreh.
Wobei die Tschechen ja durchaus gern in Tarnbekleidung durch die Gegend wandern...

Apropos freundliche Tschechen...ich saß letztens an einer Ausfahrt kurz vor Prag und kochte mir mit nem Campingkocher und ner Mokkakanne Kaffee, kamen zwei Frauen vorbei mit welchen sich schnell ein kleines Gespräch entwickelte mit der anschließenden Frage ob ich denn Kuchen zu meinem Kaffee haben wolle. Schönes Land^^

Deine Federwegsausnutztun ist aber auch gut^^
 
Aaaaaaaaaaaaah !
Endlich wieder ein Bericht vom Christoph Klombumbus der Neuzeit !
:love: I love that :love:

Mein Gott, da bekommt man wirklich Lust das "Verstaubte" aus dem Keller zu holen !
Herrlichste, zum Amüsieren taugliche Sprüche:

Ja, so ist das als Üvie-Uhu (über Vierzig - unter Hundert): vor gefühlt Millionen Jahren, quasi kurz nach der Jungsteinzeit, da haben wesentlich jüngere Damen die Form meiner durch Radfahren optisch optimierten Rückenverlängerung anerkennend gewürdigt! Und heute sowas!!

und fotografisches Belegmaterial, wenn auch mitunter ohne Kopf !
Das Kartenschnipsel: Moldaubahn verrät dem dummen -firlie- dann auch ungefähr, wo Du eigentlich gewesen bist - bei all den "böhmischen Dörfern" nicht gerade leicht ...

Toll in jeder Hinsicht, Danke dafür !
Grüße
-firlie-

PS: Respekt vor den "Zahlen" am Schluss !
 
Ein echter 'tanztee': lang vermisst, freudig erwartet und mit Genuß gelesen. Sehr, sehr fein.
Mehr! Mehr davon!
:)
 
Der Mai ging super los, am 2. war es schon ordentlich warm und trocken. Umso unverständlicher war die fehlende Aktivität im Forum. Scheinbar hat keiner mehr an einen so schönen Start in den Mai geglaubt und sich im Vorfeld schon mit Verpflichtungen verzettelt.

Es stand nur der Robert auf der Liste, die perfekte Gelegenheit für eine weitere Talsperrenrunde, denn auf dieser hatte er sich noch nicht sehen lassen. Natürlich konnten wir es da nicht bei der Standard Variante belassen. Für diesen Anlass wurde alles eingebaut was die Karte an alternativen Routen hergab, quasi fast schon eine Erkundungstour.

9:40 sollte es losgehen. Robert war zwar da, doch los ging es trotzdem nicht. Da ist wohl etwas bei der Bremsenentlüftung schief gegangen, meinte er als der Weg zum Treffpunkt bremsentechnisch sehr unzufrieden stellend war. Das erinnerte mich an den 12. April, da ist Micha nach der Befüllung der Gabeldämpfung ebenfalls ungetestet zur Tour aufgebrochen. Das Resultat war das gleiche, Tour antritt nicht möglich. Der Lösungsvorschlag wurde ebenfalls übernommen: Bastelstunde statt Radtour. Also ging es erstmal wieder zurück, diesmal nicht zu mir, sondern zum Robert für den 2. Entlüftungsversuch.

Tatsächlich war das Problem nach einer Stunde behoben und 90minuten nach Treffzeit waren wir wieder am Anfang um den 2. Versuch zur Tour zu starten.

Als Kompromiss wurde eine Verkürzung der Tour vorgeschlagen. Ohne diesen genau zu spezifizieren hatte ich da schon eine Idee: die erholsamen Teile der Tour kann man weglassen, die ganzen Flachen Abschnitte brauch eh keiner. Also erstmal direkt nach Dölzschen hinauf den ersten neuen Weg probieren: der als harmloser Pfad eingezeichnete Weg ist in der Realität ein mittelsteiler Anstieg mit endlos vielen Stufen. Spätestens nach 2 duzend sollte da jedem so langsam die Luft ausgehen, einfach klasse.



Für Erwärmung war nun gesorgt, der Kontrast dazu bildete die Abfahrt auf dem Steigerweg. Schon nach einem kurzen Radwegabschnitt ging es auf der anderen Talseite wieder hinauf auf dem Windberg. Es gab bereits erste Zweifel über den noch unbekannten Zweck der Routenführung, denn auf der Talseite lag bereits unser Startpunkt.

Den Windberg überwunden wurde es erst wieder mit dem alternativen Weg nach Obernauendorf spannend. Ich kündigte bereits eine Sackgasse an, doch mit bis zu 2 Metern Breite machte der Weg weniger den Anschein sehr bald zu enden. Wir sind so schon ein ganzes Stück hinauf gekommen ehe sich der Weg verschmälerte. Doch das letzte Stück sollte das Beste sein, denn es ging schön steil hinauf.



Wir befürchteten so kurz vor dem Ziel jeden Moment das Ende des Weges zu erreichen. Als uns dann plötzlich unerwartet immer wieder Leute entgegen kamen. Erst an einem Weidezaun mussten wir absteigen, doch die entgegen kommenden Leuten und die deutliche Spur in der Wiese zeigten uns dass der Weg vermutlich weiter oben seine Fortsetzung haben sollte. Mit dieser Vermutung lagen wir richtig. Es ist uns sogar noch jemand entgegen gekommen, da war fast mehr Betrieb als auf dem Windberg.

Die letzten Meter zum Gipfel hatten es dann noch mal in sich. Aber Robert hat schließlich so einen Hebel am Dämpfer der sich Climb Switch nennt, soll heißen das Fahrrad fährt quasi fast alleine hoch, daher kann das keine große Kunst sein ;)



Den anschließenden Höhenverlust hätte man zwar besser verarbeiten können, doch ist man schließlich schnell wieder irgendwo anders hochgefahren. Bevor es wieder hinauf ging, folgten wir dem Papierfabrik Trail Flussaufwärts am Hang entlang.



Die kleinen Berge zwischendurch hatten uns dabei nicht vom Vorankommen hindern können.

Gegen Mittag gönnten wir uns unserer erste Essenspause und beobachteten die Gegend. Davon angestachelt nutze Robert die Gelegenheit etwas auf der Treppe zu spielen.



Die Treppe verlief danach allerdings schnurgrade direkt ins Tal, die Quälerei wollte ich mir nicht antun und so sind wir lieber hoch statt runter.

Als wir danach ein weiteres Mal durch das Tal fuhren und vor uns der Gegenüberliegende Hang lag wurde Robert wieder misstrauisch und sein Verdacht verhärtete sich. Es war nun klar dass wir nicht grade auf dem effizientesten Weg durch das Weißeritztal unterwegs waren, doch hatte auch dieser Talseitenwechsel seinen Zweck. Und der bestand nicht in der Zermürbung der Mitfahrer, zumindest nicht Hauptsächlich. Auf dem Anstieg über den Förster Claus Weg hatte ich Schwierigkeiten das eigentliche Ziel der Tour von einer Konditionellen Vernichtung abzugrenzen. Meine Freude über den Kämpfenden Robert hatte meine Absichten noch weiter in Frage gestellt. Alles was ich in dem Moment gesagt hätte wäre wohl gegen mich verwendet wurden und so entschied ich jeden Argumentationsversuch zu vermeiden.

Oben angekommen war es endlich soweit, auf der Abfahrt oberhalb vom Brüderweg bestanden dann keine Zweifel mehr über den wahren Ziel der Tour: knackige Abfahrten



Diesmal ohne sich den Reifen aufzureißen



Bis zum Brüderweg herunter und dort ohne Pause direkt weiter Bergab. Die Flussquerung hat auch an Schwierigkeit zugenommen. Denn liegt da nur noch ein wackeliges Brett zum drüber fahren:



Im Anschluss wechselten wir erneut die Talseite um auf dem Sonnentempel wieder auf die gewohnte Tourhöhe zu kommen. Robert fühlte sich dabei schon wieder an die Tour in der Sächischen Schweiz erinnert, die sich auch wie eine Sterntour rund um Königstein anfühlte. Obwohl unsere Weißeritzrunde eigentlich ganz normal aussah, zumindest wenn man die Höhenlinien und Flüsse ausblendet ;)

Nach dem erklimmen der Treppe konnten wir wieder aufsitzen um von ganz unten bis zum Sonnentempel hinauf zu fahren. Da machten die Tracking Radler im Hintergrund große Augen als der Robert sich und sein Gefährt den Berg hinauf wuchtete.



Dabei war hier nicht mal der halbe Berg geschafft



Ab dort ging es erst richtig hoch, mit dem Wanderweg rechts unten in der Bildecke hat man eine schöne Referenz um den Spaßfaktor der Auffahrt beurteilen zu können :D



Die einfallende Sonne vermittelte uns dabei die zur Erholung nötige Stimmung im idyllischen Wald, begleitet von der pfeifenden Lunge und beginnender Sichtfeldverengung.



Auf den anschließenden Oberleitenweg verzichteten wir, für eine Talsperre sind wir etwas zu spät los, statt dessen ging es auf einer Abkürzung zurück durch den Rabenauer Grund. Um dahin zu gelangen mussten wir weiter hinauf nach Somsdorf und erreichten dabei wieder fast die maximale Höhe des Tages.

Nach ein paar Minuten über Asphalt ging es durch den Lübenauer Grund hinein in den Rabenauer Grund



Natürlich wäre ein Abschluss am Fluss entlang viel zu langweilig. Daher ging es direkt weiter hinauf auf die gegenüberliegende Talseite. Anstelle der Asphaltauffahrt nach Rabenau, fuhren wir durch den Wald. Die überschüssigen Höhenmeter wurden auf der Abfahrt zur Bahnhofstraße verbraten. Doch am Fluss war unerwartet Schluss. Es war deutlich zu sehen dass da unten mal eine Fußgängerbrücke stand. Aber ohne Brücke war das ein unüberwindbares Hindernis, daher ging es den gleichen Weg zurück den Berg hinauf. Und siehe da, das war sogar angekündigt. Wer lesen kann ist hier klar im Vorteil ;)



Auf Asphaltierten Wegen sind wir am Ende dann doch noch in Rabenau angekommen. Dort sollte uns die letzten Trails des Tages erwarten.

Die erste Spitzkehre auf dem Sagenweg ging nach mehreren Anläufen schon mal ganz gut



Doch die Uphill Kehren sind uns noch ein Level zu hoch. An der Aussicht „Vogelstellige“ machten wir unsere letzte Pause um vor der letzten Abfahrt noch etwas Kraft zu tanken und die Konzentrationsfähigkeit wieder herzustellen.

Dann ging es los, der Anfang war zwar noch recht entspannt



Später jedoch war die Konzentration bitter nötig um auf dem Paul-Laue-Steig die Fassung zu bewahren während man über Steinkanten balancierte



Und auf dem Hauptstück versuchte jeden Fehler zu vermeiden



Ich hab mir den Stress nicht gemacht, lieber zur Kamera gegriffen und erst im Anschluss wieder die gemütlichen Abschnitte mitgenommen.



Robert hingegen hat sich jeden Meter des Trails gegeben, Hauptsache keine Höhenmeter verschwenden.

Heil unten angekommen nutzen wir den Hauptweg um auf der gemütlichen Fahrt neben den beruhigend rauschenden Weißeritz den Adrenalinüberschuss abzubauen.

Man hätte zwar noch etwas anhängen können, aber der Tag war bereits ausreichend gefüllt und so schlossen wir die Tour ab:

 
Zuletzt bearbeitet:
Umso unverständlicher war die fehlende Aktivität im Forum.

An mir lags jedenfalls nicht 8-)

Später jedoch war die Konzentration bitter nötig um auf dem Paul-Laue-Steig die Fassung zu bewahren während man über Steinkanten balancierte

Schätze, dass mal meine weiter vorne aufgeworfene Frage der Befahrbarkeit damit geklärt ist: mitm Sofa und gepanzert geht es also, aber "unplugged" aufm HT wohl eher nicht (Trial-Fahrer etc. lassen wir mal aussen vor).

ride on!
tanztee
 
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