selfmade Disc-Adapter

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Morje,
ich überleg schon seit längerem mir scheibenbremsen zu kaufen. hab nur leider ein problem. am hinterrad ist keine scheibenbremsaufnahme. allerdings sin dort im ausfallende schon zwei bohrungen mit gewinde (müsste m4 sein). jez hab ich mir gedacht mir einen adapter zu fräsen der an denn ausfallende verschraubt wird und dann eine scheibenbremse aufnimmt! was haltet ihr von der idee?
 
wheelie willy schrieb:
Morje,
ich überleg schon seit längerem mir scheibenbremsen zu kaufen. hab nur leider ein problem. am hinterrad ist keine scheibenbremsaufnahme. allerdings sin dort im ausfallende schon zwei bohrungen mit gewinde (müsste m4 sein). jez hab ich mir gedacht mir einen adapter zu fräsen der an denn ausfallende verschraubt wird und dann eine scheibenbremse aufnimmt! was haltet ihr von der idee?

Davon kann ich Dir nur abraten, denn die M4er Schutzblech bzw. Gepäckträgerösen sind nicht für diese Belastung ausgelegt. Zudem ist der Verschraubungspunkt zu weit von der Krafteinleitung durch den Bremssattel entfernt. Wenn man an dieser Stelle verschrauben müsste wäre mindestens M8 angesagt.

Gruß
Raymund
 
warum sollte das nur ne m8-er schraube halten? hast du erfahrungen mit dem thema? die ausfallenden sind 8mm dick und aus 7020er alu. wenn ich mir so einem adapter wirklich selber fräsen sollte, dann eher aus alu oder stahl? weiß einer wie groß dir kräfte sind die am rahmen wirken. die scheibe soll nicht größer als 160mm durchmesser haben.
 
ich wollte den adapter verschrauben. an den ausfallenden sind ja schon gewinde drin! so 12.9 schrauben müssten dat doch eigentlich aushalten, oder?
 
wheelie willy schrieb:
ich wollte den adapter verschrauben. an den ausfallenden sind ja schon gewinde drin! so 12.9 schrauben müssten dat doch eigentlich aushalten, oder?

Bei 12.9er Schrauben reißt dir wahrscheinlich das Gewinde aus dem Rahmen bevor du überhaupt die nötige Vorspannkraft aufbauen kannst. Mehr als 8.8er machen in Alu keinen Sinn.
Wenn es unbedingt sein muß, dann bohre die vorhandenen Löcher auf und schneide ein M6 Gewinde rein, so denn genug "Fleisch" rum rum ist. Alternativ kannst du die Löcher natürlich auch als Durchgangsloch aufbohren und dann in eine Mutter schrauben. Dann kannst du auch hochfeste Schrauben nehmen.

Die auftretenden Kräfte kann man sich zumindest überschlägig eigentlich recht einfach ausrechnen (zur Not mal einen Blick ins Tafelwerk werfen)
 
der_Ralfi schrieb:
WARUM ??? Bremsen sind auch nur Teile die eine definierte Belastung aushalten müssen, die Frage die sich stellt wieviel Belastung ist es denn. Wenn ich so an die Teile die Namhafte Hersteller fertigen zurückdenke, dann kann ich nur sagen: "Einen Versuch ist es wert" Was die für biegsame Teile fertigen ist erstaunlich.
Ich gebe Dir grundsätzlich natürlich recht. Ich will nichts heraufbeschwören, aber ich selber bin aber doch eher "auf der sicheren Seite", indem ich, im Fall des Falles, einem Hersteller meine Krankenhausrechnung unter die Nase reiben kann. Klar müssen bis zu so einem Fall da schon viele Sachen zusammenkommen.

Wenn ich anfange selber zu entwickeln und zu fertigen habe ich natürlich nur meine eigene Garantie -> Ich lass die Finger davon!
(Ein Mitgrund könnten aber auch meine 10 Daumen und die damit verbundene Geschicklichkeit sein! ;) )
Hoffe das klargestellt zu haben! :bier:
 
mike_tgif schrieb:
Ich glaube, er meint sowas hier:

http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=146474

Aber ist
nicht ein wenig viel? An 2 M8'er kann man ja schon fast einen PKW anhängen! ;)

Wenn es das wäre, würde er nicht von M4 sprechen, was eindeutig nur Gepäckträger und Schutzblechösen zuzuordnen ist.

Auf M8 komme ich, weil der Abstand zwischen Krafteinleitung (Bremsbelag) und Befestigung (Achsnähe) so groß ist. Aus diesen ungünstigen Hebelverhältnissen resultieren sehr hohe Momente, welche die Verschraubung und auch deren Umgebung sehr beanspruchen.
Normalerweise wird eine solche Hebelübersetzung benutzt, um Schrauben zu zerstören (Bolzenschneider).

Gruß
Raymund
 
Das was raymund sagt mit den großen hebeln stimmt schon! ich hab mir den adapter schon ma gezeichnet und da war dann ein lochabstand schon sehr groß! ein m5 gewinde reinzuschneiden hab ich mir auch schon überlget, aber ab wann is da genung "fleisch"? mich würde ma interessieren wie groß die kräfte sind die da durch die scheibenbremse eingeleitet werden! weiß da einer was genaueres?
 
Rechne doch einfach mal grob nach.

Gehen wir mal davon aus du wiegst samt Rad 100kg und machst eine Vollbremsung mit 10m/s². Solche Werte wirst du am Hinterrad zwar vermutlich nie erreichen, aber sicher ist sicher.
So, dann hast du bei einem Laufradradius von ca 35cm ein Bremsmoment von 350Nm.
Jetzt ist halt nur noch die Frage, welchen Abstand der Adapter von der Achse hat. Bei angenommenen 40mm würgen schon 8750 N am Adapter.
Natürlich ist es nicht gut die Schrauben auf Scherung zu belasten. Zu bevorzugen ist eine reibschlüssige Verbindung zwischen Rahmen und Adapter.
Dazu müßte man jetzt die Haftreibzahl von Alu auf Alu wissen. Mit 0,3 sollte man da aber auf der Sicheren Seite liegen. Also muß der Adapter mit etwa 29000N an den Rahmen gedrückt werden. Macht bei zwei Schrauben alos 14500N pro Schraube.

Da sind jetzt vermutlich überall ganz schöne Sicherheiten drin, aber man sieht zumindest, dass da schon ordentliche Kräfte walten können.
 
der_Ralfi schrieb:
Hallo leute,

ich finde mal wieder Zeit diesen Thread zu lesen, und siehe da da habt ihr doch schon tolle Ergebnisse. das oben gefällt mit recht gut, die Klemmung am
Rad bedarf vielleicht noch eines XT Spanner, aber na ja. Dem Eigentümer will ich nicht auf die Füße treten... bitte nicht übel nehmen, ja.
Aber die Abstüzung des Momentes an der Strebe ist wohl nicht dumm, zumal ja die Kraft auch bei V-brakes in diese wirkt, nur der Hebel ist kürzer.
Aber wir wissen ja das die Rahmenhersteller u.u. ihre Produkte nicht für Disk freigeben. Das sollte man bei dem Projekt mal prüfen.
Ähm 14.000 (tausend) N , hmm die Rechung ist sicher ok. aber vorstellen kann ich mir das nicht oder nur schwer .
bye Ralf

Ja, die auf dem Bild dargestellte Momentenabstützung liegt schön weit vom ersten Befestigungspunkt entfernt, dadurch werden die Maximalkräfte deutlich reduziert.
Was, wie angesprochen, der Rahmen dazu sagt, ist eine andere Geschichte.
Ebenso die zu erwartende Präzision der Bremszangenmontage - wo doch einige auch bei serienmässigen Aufnahme mit Schleifen, Quietschen etc. zu kämpfen haben.

Ich habe die Rechnung von J-Coop zwar nicht nachgerechnet (muss ich auch nicht, ich studiere ja nicht mehr :D ) hatte mir aber mit ähnliche Größenordnungen vorgestellt.
Wie hat unser Lehrer seinerzeit die Hebelgesetze umschrieben: gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit Verläng´rung schafft.

Gruß
Raymund
 
Es gibt aber KEINE Scheibenbremse die 1000N schafft. J-Coop übertreibt da immer ein klein wenig.

http://www3.mtb-news.de/fotos/showgallery.php/cat/5790

Mit einer Freeridebremse kommst du mit Mühe und Not knapp über die 500N Bremskraft hinaus, Mit einer Race-Bremse erreichst du mit Glück etwas über 350 und schon hättest du annähernd das dreifache der einwirkenden Kräfte als Sicherheitsreserve.
 
roadrunner_gs schrieb:
Es gibt aber KEINE Scheibenbremse die 1000N schafft. J-Coop übertreibt da immer ein klein wenig.

http://www3.mtb-news.de/fotos/showgallery.php/cat/5790

Mit einer Freeridebremse kommst du mit Mühe und Not knapp über die 500N Bremskraft hinaus, Mit einer Race-Bremse erreichst du mit Glück etwas über 350 und schon hättest du annähernd das dreifache der einwirkenden Kräfte als Sicherheitsreserve.

Sehr differenzierte Aussage. Wo wirken denn deine 500N "Bremskraft"?



Leider kenne ich keine genauen Kolbengrößen, aber wenn man für den Geberkolben 10mm Durchmesser annimmt und für die zwei Nehmer je 20mm, dann hat man schon mal eine hydraulische Übersetzung von 1:8. Das ganze jetzt noch kombiniert mit einer 3-fachen Hebelübersetzung und schon hat man bei 100N Handkraft am Hebel 2400N mit denen die Beläge an die Scheibe gedrückt werden.
Bei einem Reibwert von 0,6 zwischen Belag und Scheibe sind das 1440N Bremskraft auf einem Radius von 80mm.
Macht ein Bremsmoment von 115,2Nm , also gut 329N außen am Reifen. Das würde bei 100kg (Rad+ Fahrer) eine Bremsbeschleunigung von 3m/s²sein.
Nicht sehr viel, oder? Und in einem Notfall langt man dann am Hebel vielleicht doch mal mit 200 oder 300 N zu und schon sind wir bei den Werten aus meinem ersten Exempel.
Und wer will schon, dass einem gerade bei einer Notbremsung die Bremse abfällt? - Da "übertreibe" ich doch dann lieber etwas.
 
J-CooP schrieb:
Sehr differenzierte Aussage. Wo wirken denn deine 500N "Bremskraft"?



Leider kenne ich keine genauen Kolbengrößen, aber wenn man für den Geberkolben 10mm Durchmesser annimmt und für die zwei Nehmer je 20mm, dann hat man schon mal eine hydraulische Übersetzung von 1:8. Das ganze jetzt noch kombiniert mit einer 3-fachen Hebelübersetzung und schon hat man bei 100N Handkraft am Hebel 2400N mit denen die Beläge an die Scheibe gedrückt werden.
Bei einem Reibwert von 0,6 zwischen Belag und Scheibe sind das 1440N Bremskraft auf einem Radius von 80mm.
Macht ein Bremsmoment von 115,2Nm , also gut 329N außen am Reifen. Das würde bei 100kg (Rad+ Fahrer) eine Bremsbeschleunigung von 3m/s²sein.
Nicht sehr viel, oder? Und in einem Notfall langt man dann am Hebel vielleicht doch mal mit 200 oder 300 N zu und schon sind wir bei den Werten aus meinem ersten Exempel.
Und wer will schon, dass einem gerade bei einer Notbremsung die Bremse abfällt? - Da "übertreibe" ich doch dann lieber etwas.

Na eben! 329N Bremskraft außen am Reifen!
Hast du dir die Kurven in meinem geposteten Link mal angeguckt?
Die flachen zum Ende hin ab und selbst bei erhöhter Handkraft steigt die Bremskraft nicht mehr, da man ja auch kaum den Hebel nocht weiter Durchdrücken kann als bis zu einem bestimmten Punkt.
die 500N Bremskraft übersteigt dort kaum eine Bremse, Erklärungen hierfür?
Und woher weißt du überhaupt, mit wieviel m/s² du abbremst dass du diese Zahl von 3m/s² für so klein hältst?
 
Bei 3m/s² kommst du aus 28km/h nach genau 10 m zum stehen. Und jetzt geh mal raus und probier wieviel Meter du bei einer Vollbremsung schaffst. Bei 30 steht man problemlos nach 5 Metern und das sind schon 7m/s².

Am Hinterrad sind die Kräfte vielleicht nicht ganz so groß, aber dauerfest sollte die Geschichte ja nach Möglichkeit auch sein.

Bei dem Test wurde doch garantier die "Handkraft" langsam erhöht, bis die Bremse wegen Überhitzung den Geist aufgab. Dass bei einer heißen Bremse die Bremskraft auch bei steigender Handkraft irgendwann nicht mehr steigt ist ja logisch. Mit einer kalten oder lauwarmen Bremse sind aber garntiert ganz andere Werte möglich.
 
J-CooP schrieb:
Bei 3m/s² kommst du aus 28km/h nach genau 10 m zum stehen. Und jetzt geh mal raus und probier wieviel Meter du bei einer Vollbremsung schaffst. Bei 30 steht man problemlos nach 5 Metern und das sind schon 7m/s².

Am Hinterrad sind die Kräfte vielleicht nicht ganz so groß, aber dauerfest sollte die Geschichte ja nach möglichkeit auch sein.

Hinten habe ich mich geweigert, da ich das Reifenprofil noch etwas benötige.
Vorne hat es beim dritten versuch ohne hinpacken geklappt.

6,5x Radstand Bremsweg aus 30,9km/h
Radstand = 1,02m
Körpergewicht mit Kleidung gut 63kg, Fahrradgewicht 9kg = 72kg

Anhalteweg legen wir mal auf gerundete 6,5m fest.

Dann komme ich so auf eine (negative) Beschleunigung von rund 5,8m/s² über den Daumen gepeilt und somit 417N.

Mehr ging da wirklich nicht! :lol:
 
Es hat mich nicht in Ruhe gelassen, so dass ich auch nochmal probieren mußte, wo die Grenzen liegen.

Also raus auf den Radweg und probiert. Bei einer Vollbremsung mit dem Vorderrad waren unter 4m möglich - etwa 1g!
Weitere Erfahrungen dabei: man kann auch mit dem Vorderrad schwarze Streifen auf den Asphalt legen und ein ausbrechendes Vorderrad ist schwer zu kontrollieren ;)

Beim Hinterrad waren es etwa 5,5 bis 6m, wenn man mit dem Arsc|-| ordentlich hinter den Sattel geht. Jetzt ist allerdings bald ein neuer Reifen nötig.

Wiegen tuen mein Rad und ich zusammen gute 90kg und die Bremse ist eine Deore 525 mit XTR Scheibe vorne und Rohloff Scheibe hinten (beide 160mm).

Mein Ziel war es jedenfalls nicht die exakt auf jede Schraube wirkenden Kräfte zu berechnen, sondern einfach nur überschlägig zu zeigen, dass es nicht allzu sinnvoll ist, eine Bremse mit M4-Schrauben an Gepäckträgergewinden zu befestigen.
Und damit bin ich hier raus.
 
Also von dem ganzen mechanischen Berechnungsgedöns habe ich keine Ahnung, aber ich frage mich wie eine Formula B4 Plus mit Aluschrauben an den Bremssätteln (vorne & hinten ! ) solche enormen Kräfte ohne Probleme wegsteckt ?

btw. es gibt auch völlig offizielle Lösungen bei denen der Abstand der Befestigungslöcher für den Sattel sehr groß zur Rahmenbefestigung ist & diese Rahmenbefestigung noch dazu von 2 kleinen M6 Schrauben gehalten wird: Der alte PM oder alte Hayes Standard wie ihn z.B. Trek an den Hinterbauten verwendete. Unten ein Bild vom Adapter.
Hätte ich die Möglichkeit zu Fräsen hätte ich mir schon lange eine Adapterlösung gebastelt ohne großartig drüber nachzudenken.
 

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Hey Leute,
ich denk ma das ich es wie der checky halten werde und mir einfach ma den adapter baue und gucke was dabei rauskommt. Ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen das beim bremsen mit der hinterradbremse in der wirklichkeit so enorme kräfte auftreten. ich hab ma gelesen das über die hinterradbremse nur 20% der bremsleistung übertragen werden können! das würde die kräfte doch in einem erheblichen maß verkleinern, oder?!

viele grüße vom willy
 
willy

wenn du es so machst, wie in diesem bild:

martin4.jpg


wird es wohl klappen. also die 4mm-löchlein zum befestigen und fixieren in der ebene der ausfallenden nutzen, aber weiter oben solltest du den adapter zusätzlich befestigen. je weiter oben, desto besser.
 
moin,
ich glaub ich weiß jez wie das ganze machen werde. Den adapter halt wie geplant, allerdings werde ich den adapter durch eine verstrebung mit der canti-aufnahme abstützen. das müsste doch halten, oder?! Ich glaub specialized hat das früher auch so bei den fsr-modellen gemacht! Gibt es irgendwelche bedenken es so zu machen?

viele grüße vom willy
 
wheelie willy schrieb:
moin,
ich glaub ich weiß jez wie das ganze machen werde. Den adapter halt wie geplant, allerdings werde ich den adapter durch eine verstrebung mit der canti-aufnahme abstützen. das müsste doch halten, oder?! Ich glaub specialized hat das früher auch so bei den fsr-modellen gemacht! Gibt es irgendwelche bedenken es so zu machen?

viele grüße vom willy
Das sieht bestimmt super aus. Stell doch mal ein Bild rein wenn es fertig ist.
 
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