Tourenberichte aus Sachsen und Vogtland

Uuups, wie rum ist denn die blaue Gabel?
Du hättest das Rad mal von der Seite sehen sollen...eigentlich tat es (das Rad) mir richtig leid, aber uns standen vor Entsetzen die Münder sowas von weit auf...nicht mal den Fotoauslöser konnte ich drücken. :heul:
Und der Streulichtschutz ist auch extrem innovativ!
Als Streulichtschutz haben wir das noch gar nicht interpretiert - in der Tat sehr innovativ. Federwegskompensation durch automatische Anhebung - ich muss mein Nightridebeleuchtungskonzept überdenken....

Wir Narren hatten dereinst biergetrübt auf eine Starrgabel mit Federgabeloptik getippt...
 
Neulich auf den Spuren meiner Vorfahren auf dem Schlängelweg: von der Porta bohemica in die Sächsische Schweiz auf einem historischen Wanderweg.
Inmitten einer unglaublich schönen Kulturlandschaft



um mindestens ein Jahrhundert zurückversetzt - weil mittlerweilen teilweise ziemlich verwachsen und daher ohne Weg (die Tourenbescheschreibung lügt nicht!)



dann wieder mit Wiesentrails



von denen sich unvermittelt solch ein Ausblick auftut




keltische Originalwege - nicht nur schottrig, sondern auch steil und heiß



Oben auf den Hochflächen Lupinienwiesen zum Niederknien und nie wieder Wegwollen



Und nachdem ich die dünne Rinde am Hungerast fast ganz abgenagt hatte, erschien mir der Trail oberhalb Tetschen ganz idyllisch und weniger steil, wenn auch nicht in Gänze fahrbar



Um am Belvedere meinem Drahtesel zu huldigen



und als quasi Zugabe, die Dürrenkamnitz



Fazit:
beeindruckendst, unglaublichst, imposantest, nachhaltigst.... um das Wort 'mega' nicht strapazieren zu müssen. Sowohl Landschaft als auch die Tour selber.
Fahrzeit war netto 9 Stunden, Wasser und Proviant waren zu wenig und auch zu wenig Möglichkeiten, nachzufassen (auf der böhmischen Seite grassiert die Schließ-Pest in den Wirtshäusern)
Wetter war perfekt, Wege -so denn vorhanden- auch. Die eineinhalb Stunden Schiebestrecke im Mittelgebirgsteil kann man bei besserer Planung umfahren., verpaßt aber einen abenteuerlichen Teil :)
Beschilderung ist nur teilweise vorhanden, der GPX-Track ist super und das Einzige, woran man sich halten kann, wenn auch hinter Tetschen ein wenig zum Vorausdenken.
Hätte nie gedacht, daß man soviele Höhenmeter in dem "bißchen Mittelgebirge" so leicht zusammen bekommt :eek:

CC.

*der Fred ist gut. So was macht Lust, etwas in der Landschaft zu entdecken... Danke @tanztee
 
*der Fred ist gut. So was macht Lust, etwas in der Landschaft zu entdecken... Danke @tanztee

Plop ... klonk ... glüglüglü :bier:

Ich habe gerade auf den Fred angestossen, er lebt und wir haben schon Seite 2!

@ CC. noch mehr Verrückte ... ich wollte mal den original Kammweg langradeln und da findet man sich zum Beispiel plötzlich im Militärgelände wieder weil man stur nach Meinholds Wanderkarte radelt und Panzersperren ja nicht gegen Bikes wirken ... ;)
(Tourenverlauf gerne per PN)
 
Plop ... klonk ... glüglüglü :bier:

Ich habe gerade auf den Fred angestossen, er lebt und wir haben schon Seite 2!
Prost!

@ CC. noch mehr Verrückte ... ich wollte mal den original Kammweg langradeln und da findet man sich zum Beispiel plötzlich im Militärgelände wieder weil man stur nach Meinholds Wanderkarte radelt und Panzersperren ja nicht gegen Bikes wirken ... ;)
(Tourenverlauf gerne per PN)
Immer her damit.
Ich sondiere gerade die anderen historischen Wege von Bert vom Berghof Lichtenhain. Bin gerade auf den Geschmack gekommen....

Die Tour ist jetzt eine Woche her und ich bin immer noch beeindruckt.
CC.
 
Hier ein Tourenbericht vom Jahreswechsel 11->12 aus meinem Blog transplantiert (mach den Blog eh bald dicht)

Von Pirna zu den Zehistaer Wänden

Da gibt es immer wieder Ecken, an denen man immer vorbeifährt. Diese Ecken hießen bei mir Zehistaer Wände und Felsenbrücken bei Bad Gottleuba-Berggießhübel. Klang interessant, also los aufs Bike und erstmal nach Pirna gerollt. Dort via Mittelweg zur "Wettinhöhe". Nette Trails, aber nur mäßige Aussichten.



Mein Weg führte mich zum Lohmgrund in den Cottaer Steinbrüchen (Link zum Mineralienatlas). Die skurilen Behausungen hinter mir lassend, fahre ich durch dichten Fichtenforst. Echtes MTB-Feeling, unweit der "Zivilisation".



Dem Wanderweg mit roter Strichmarkierung folgend, erreiche ich den Ernst-Nied-Weg, eine Art ABM der 20er Jahre. Ein engagierter Cottaer Heimatfreund hat den Weg von störendem Geäst befreit. Da muss ich noch mal hin, aber in der "richtigen" (bergab) Richtung! Ob mir da das Hinterrad-Versetzen gelingt?



Da wir schon einmal bei heimatkundlichen Betrachtungen sind: der kleine Bach hat sich - typisch für weichen Lößlehmboden - ein tiefes Tal geschaffen. An diesem Prallhang sieht man schön die natürliche Flußdynamik. Die abstürzenden Bäume wiederum verkeilen sich und können unter Umständen die Erosion bremsen.



In Cotta ist der Talanfang erreicht und ich fahre am Cottaer Spitzberg vorbei Richtung Kleine Bastei. Der Cottaer Spitzberg bietet eine umfassende Rundumdsicht an Rande der Sächsischen Schweiz und war eine Station 2. Ordnung der Königlich-Sächsischen Triangulation.



Aber heute strebe ich in die unbekannten Felsen im Cottaer Busch. Wanderschilder verheißen spektakuläre Ziele!



Leider ist Ziel #1 (die Kleine Bastei) völlig zugewachsen. Also auf zu den Felsenbrücken. Der Pfad ist ab der Staatsstraße echt heftig, verblockt und verwurzelt, eine Art Downhill ohne "Hill". Die Felskante ist immer wieder mit kleinen Bänken erschlossen, auf denen man aber ins prächtig gewachsene Geäst des Waldes starrt. Nix mit Aussicht. Auch die Felsbrücken - ganz nett, aber wir eilen zum Höhepunkt der Tour: Ein echter Steinpilz! Ta-Taaaa!



Naja, echte Biker wissen, der Weg ist das Ziel und wir freuen uns auf den Downhill nach Berggießhübel. Gleich werde ich in einen epischen Trail meine Spur brennen ... ungebremste Lebenslust verschmilzt mit dem Rausch der Geschwindigkeit ... doch halt! "Chirurgische" Eingriffe des heimischen Forstbetriebes haben den Trail ein klitzekleinwenig, sagen wir, Bike-experiencemäßig "enhanced" (Übersetzung: Rad-erlebnismäßig verbessert):



Wie war das mit den Trail-Rules der DIMB? Fahre nur auf Wegen? Egal, ich finde dann einen fahrbaren Weg und gelange nach Berggießhübel.
Nach einem Stopp beim Bäcker an der Ecke wartet eine wirkliche Überraschung auf mich: bis zur Zwieselmühle ist die alte Bahnlinie als Radweg ausgebaut worden. Relikte der Eisenbahnzeit (zum Beispiel ein Formsignal) zieren den Weg. Aber es wird noch historischer, eine Art Waschbrett-Schotter schüttelt mich bis zum ehemaligen Hp. Langenhennersdorf kräftig durch. Ein schööönes Geräusch, wenn ein fetter Schotterbrocken an die Bremsscheibe fliegt ... Autsch! Imposant: eine vor sich hinoxidierende Eisenbahnbrücke, der Weg führt über eine parallele Steinbogenbrücke (Warum? Darum.).







Über Langenhennersdorf, Schäfersteig, Leupoldishain, Kiefernleite, Hirschstange und an der Festung Königstein vorbei geht es Richtung Türmsdorf. Die Sperrung (Baustelle) ist für Fußgänger passierbar. Die hereinbrechende Dunkelheit lässt mich den ursprünglichen Plan aufgeben, Hangwege bis Pirna zu fahren und ich wähle spontan den "Kanonenweg" nach Königstein. Da habe ich meinen Downhill, bis die Bremsscheibe glüht! Fettestes Sandsteinpflaster gibt hier dem Biker die Extraportion Vibrationsmassage. Das dann keine Züge fahren, und uns ein Bus bis Pirna "schleudert", stört dann auch nicht mehr wirklich.

Fazit: Wer einmal abseits der Touristenzentren biken oder wandern will, wird in und um die Zehistaer Wände nette Ecken finden. Aber insgesamt ist, in Bezug auf die touristische Infrastruktur, sagen wir mal noch tüchtig "Luft" nach oben.

  • Noch eine Anregungen für eigene Touren rund um Berggießhübel: Wandervorschlag
  • Ein Häppchen (4 MB, PDF) aus einem Wanderführer vom Bergverlag Rölke
  • Karte: Nr. 94 Bad Gottleuba-Berggießhübel, Wander- und Radwanderkarte, 1 : 20 000, Sachsen Kartographie Dresden.
 
Oberlausitz Tag 2, Freitag

Morgendlicher Blick aus dem Zimmerfenster über den Biergarten

Straffes Programm war angesagt – der Czorneboh.
Höchster Berg der Region mit dem ihn beherrschenden sagenhaften mythischen schwarzen Gott.
Früher wurden diesem angeblich Kinder und Jungfrauen geopfert – heute vielleicht Mountainbiker?


So gab es schon 9.00Uhr Frühstück, Start kurz nach 10....
Um in dieser frühen Morgenstunde die Waden nicht gleich zu übersäuern, bevorzugten wir ein sanftes Einrollen.




In der Region gibt es jede Menge beschilderte Radrouten – anhand dieser und GPS Unterstützung fanden wir parallel zur Hauptstraße eine schöne Variante bis zum östlichen Ortsausgang Cunewaldes.







Im Moment wird die alte Bahnstrecke von der Spree bis Löbau als Radweg ausgebaut – vereinfacht die Sache irgendwann erheblich.


Im Vorjahr hatte ich den Höhenzug Hochstein – Czorneboh schon mal via WDE größtenteils „erwandert“, probierte somit als MTB Variante den Polenzweg bis in den Czornebohsattel.
Dieser wurde recht flott befahren, ist aber keine Alternative zum eigentlichen Kammweg, letzterer ist trotz der straffen (Schiebe)Passage auf den Hochstein einfach attraktiver.
Auch auf der Auffahrt zum Czorneboh mieden wir den Wanderweg und rollten somit recht entspannt die rennradtaugliche Straße auf den Gipfel.


Diese Variante würde ich evtl. Aspiranten aber empfehlen. Der alternative WDE beinhaltet schwere Schiebekost...






(Den "Schwarzen Gott" hat ja noch niemand gesehen...)

Nach einem Biergartentest (Urteil“naja“) wurde selbstverständlich auf den Turm gestiegen.


Rechts Möchswalder Berg, dahinter der Picho. Im Hintergrund Valtenberg.

Danach gab es die erste Sahnepassage des Tages: Die Abfahrt vom Czorneboh via Kammweg ist Klasse. Technisch nicht so schwer wie die am Mönchswalder Berg, trotzdem teilweise verblockt aber vor allem länger und insgesamt flowiger.
Danach den Kammweg weiter auf den Döhlener Berg (Hromadnik) und Sahnepassage zwei folgte.
Über die Straße und Sahnepassage drei entlang der Pielitzhöhe.



Da es erst früher Nachmittag war, wurde wiederum noch eine Extrarunde ins nördlich vorgelagerte Flachland eingebaut. GPS-navigiert wurde durch geniale Ginstersteppen und eine weitere flowige Sahnepassage Bautzen erreicht.







Dummerweise gab es da ein Biergartenproblem – hatten irgendwie alle (noch) zu, oder geschlossene Gesellschaften...es war ernst!



So gings zügig einen abwechslungsreichen und gar nicht mal so anspruchslosen Spreeradweg flussaufwärts.




@openstoker meinte hier, er müsste jetzt unbedingt Kaffee trinken...

Kurz vor der völligen Dehydrierung erreichten wir doch noch die Alte Wassermühle in Obergurig...




@openstoker hatte sich kurzfristig doch anders entschieden...

Interessant für Radwegwanderer oder vielleicht auch Rundtourer sollte das benachbarte Radlerhäusl mal erwähnt werden – Campingplatz, Matratzenlager, überdachter Außenplatz, Gaststättenanbindung...wer mal Bedarf hat – sieht alles einladend aus.



Selbstverständlich klang Tag zwei wieder im Biergarten und später der Gaststube des Eulowitzer Erbgerichts aus.
Über die gleichzeitig im 200 Personensaal stattfindende Silberhochzeit unter dem Motto „Sex, Drugs and Rock'n Roll“ kann ich leider nichts berichten – der Czorneboh forderte sein Schlafopfer...
 
Zuletzt bearbeitet:
O je, jetzt habe ich um diese Zeit noch Kaffeedurst und Bierappetit gleichzeitig! Dabei ist mir ob der plötzlichen hohen Postingfrequenz auch so schon ganz schwindlig.
 
GPS-navigiert wurde durch geniale Ginstersteppen und eine weitere flowige Sahnepassage Bautzen erreicht.

Schöne Tour, ich bin auch schon mal von Bautzen aus über den Hochstein - Kammweg - Straße zum Czorneboh - Hromadnik und dann nördlich eine Abfahrt mit Scheibenbremsglühgarantie zur Schönberger Passstraße und letzlich auch über den alten Truppenübungsplatz nach Bz zurück gefahren.

Deshalb die "Steppe" - es ist ein alter Truppenübungsplatz und liegt im LSG "Oberlausitzer Bergland". Habt Ihr kurz vor der Eisenbahnunterführung auch den "Pumptrack" bemerkt (Wellen)? Made by T 34 und ff., wurde mir gesagt ;)

Ride on!
 
Habt Ihr kurz vor der Eisenbahnunterführung auch den "Pumptrack" bemerkt (Wellen)? Made by T 34 und ff., wurde mir gesagt ;)

An die Wellen meine ich mich zu erinnern - auch ein Grund dafür, das uns dieser Flow so begeistert hat. Ein LSG-Schild war auch irgendwo zu sehen, und den leuchtenden Ginster hat Th. ja schon gewürdigt. Oder was meint ihr, Gefährten ?

Denis

Edit: wie war das nochmal mit dem zitieren ? hab schon Ewigkeiten nichts mehr hier geschrieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Edit: wie war das nochmal mit dem zitieren ? hab schon Ewigkeiten nichts mehr hier geschrieben.

Du klickst auf "zitieren", direkt im Beitrag. Wenn Du unten gleich reinschreibst, kommt Dein Beitrag einfach hintendran.

BTW, finde ich es immer affig, beim Zitieren 50 XXL-Bilder und 10 eingebettete Full-HD-Videos mit zu zitieren :aufreg:

Man kann da großzügig zwischen den Quote-Tags rauslöschen, bitte bitte :anbet:

Ansonsten habe ich auch noch ein paar verwackelte Handybilder vom nördlichen Kammweg. Coming soon!

Ride on!
 
Von Pirna zu den Zehistaer Wänden


Bin dort auch schon paar mal rumgekurvt und fand das eigentlich ganz nett.
Mir hatte mal einer gesteckt, dass die Bahnlinie (Gottleubabahn) ein ausgebauter Radweg wäre...bin darauf arglos hin zu 'ner kurzen Nachmittagsrunde. Ein Stück hinter Pirna stimmte das auch, allerdings war der Hauptteil nur ein Gleisbettfragment, ich glaube da lagen sogar noch die Bahnschwellen. Bin bis zum Rottwerndorfer Tunnel gerüttelt und hatte dann keine Lust mehr - wollte sowieso nur auf den Spitzberg. (Dürfte nun schon fast 10 Jahre her sein)

In der Gegenrichtung bin ich aus Leupo - Langenhennersdorf kommend zur Zwieselbrücke runter und unmittelbar neben der Straße 'nen Wanderweg mit Brücken/Stufen/Felsen Richtung Zwieselmühle und zum Spitzberg.

Die Zehistaer Wände kenne ich nur vom Wandern bzw. Klettern. Aber wie du schon schreibst:

Wer einmal abseits der Touristenzentren biken oder wandern will, wird in und um die Zehistaer Wände nette Ecken finden. Aber insgesamt ist, in Bezug auf die touristische Infrastruktur, sagen wir mal noch tüchtig "Luft" nach oben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oberlausitz Tag 3, Sonnabend


Na ja, so schlimm war es dann doch nicht – aber so ein Bier sollte man mal probieren.



Dorthin wollen wir. Und weil es am Vortag mit der ostseitigen Anfahrt so gut geklappt hatte, rollten wir auf bekannter Strecke bis hinter Cunewalde. Den Czorneboh ließen wir links liegen...





...rollten durch den grünen Tunnel des Sornßiger Weges nach Halbau...



...und weiter durch Kleindehsa....



...bis Großdehsa, wo sich ein tolles Panorama nach Osten öffnet.



Wir schwenken rechts Richtung Kleiner Landeskrone. Links voraus grüßt der Kottmar, wo im gleichen Moment ein Skissprungevent stattfindet – irgendwie skurril...



Noch mal ein Blick nach Osten – rechts vom Löbauer Berg, gerade noch zu sehen, die Tafelfichte (Smrk). Da war doch auch noch was....






Vorerst geht’s weiter zum Bubenik...


...mit den doch recht imposanten Basaltaufschlüssen.






Die nachfolgende Passage um den Kötschauer Berg schmälert die, um es vorweg zu nehmen, geniale Runde durch einen recht intensiv bewirtschafteten Forst (um es mal vorsichtig auszudrücken). Wir waren anschließend ganz froh, dass die hartgetrockneten Harvesterspuren irgendwann ein Ende hatten. Auch die Federelemente und Gelenkbuchsen unserer Räder atmeten hörbar auf.

Kilometer 100 wurde erreicht – selbstverständlich Gesamtkilometer des Himmelfahrtsausfluges...



...und kurz darauf gewinnt @openstoker den Schirmchensprint auf unserem Tagesziel....



...um dann intensiv die lokalen Spezialitäten zu prüfen.



Turmbesteigung war Pflicht, Blick zurück über unsere ostseitige Anfahrt....



...nördlich der Czorneboh....



...und westlich die Kälbersteine, da wollen wir noch hin.





Und schon sind wir da.



Wem die Huldigung meiner Begleiter hier gilt, konnte ich nicht herausbekommen.



Es folgte eine Hammerabfahrt nach Schirgiswalde...


...bei der alle unsere Bremsen ihre Geruchsneutralität aufgaben.



Nicht umsonst findet hier immer mal ein Downhillrennen statt, wo es dann immer den Kälberstein-Cup gibt. Das muss er sein...


Frisch gestärkt wurde gegenüber die Steigung zum Landmanneck genommen – das nächste fette Panorama!






ok, die "Hintergrundtapete" ist vielleicht nicht ganz so...



Geradezu übersättigt von grandiosen Panoramen über den ganzen Tag, waren wir vom nachfolgenden „Panoramaweg“ nach Kirschau regelrecht enttäuscht. Nicht das der Weg schlecht wäre – aber die Qualifikation „Panorama“ erreicht der in der Region bei weitem nicht.




Über Nebenstraßen der x-ten Ordnung und den Spreeradweg wurde kurz darauf der fast schon heimische Biergarten des Eulowitzer Erbgerichtes erreicht.


PS: Persönliches Tagesfazit außer der Reihe: Diese Runde setzt für mich einen Maßstab, an dem sich nachfolgende Touren werden messen lassen müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genialer Tourenbericht.

Die Gegend hat Potential, hier mal ein Handyschnappschuß zusammengetackert zum Panorama am Waldrand an der nördlichen Mönchswalder-Seite:



Ride on!
 
Schöner Fred Jungs!

Macht richtig Lust aufs Biken und neue Ecken erkunden!
Wenn ich wieder mehr Zeit hab, werd ich auch mal was beisteuern... aber das dauert noch n Moment.
 
Oberlausitz Tag 4, Sonntag

Abreise.
Lockeres Ausrollen war aber noch angesagt.






Wir schlichen uns über kleine Nebenstraßen und Radwege am Mönchswalder Berg vorbei nach Wilthen.
Dort rechts weg und über Feldwege gerade noch gemütlich nach Irgersdorf.


Dort zog das Profil allerdings straff an zum Galgenberg.
Im Anstieg erkannte Denis, dass das auf seinem GPS Display keine „massenhaften Querwege“ sondern Höhenlinien sind. Nichts desto trotz kämpfte er sich als einziger den Weg hoch.


Wir zwei anderen bevorzugten „lockeres Ausrollen“, soweit man hier noch von „locker“ reden kann.


Vom Galgenberg hat man noch mal einen schönen Ausblick...


...bevor es weiter steil über den Kammweg zum Großen Picho hochgeht.


Kneipentest sah der Zeitplan heute nicht vor – deshalb ging's den Pumphutsteig auf der Gegenseite runter.






Wir folgten noch ein Stück dem Wanderweg der Deutschen Einheit um dann links nach Neukirch abzubiegen.
Ohne wesentlichen Ortskontakt rollten wir nun nach Tautewalde, um dann einen versteckten aber gut gepflegten Pfad hinter der Bahnlinie mit der ein oder anderen Traileinlage zu finden, welcher uns bis zum Panoramaweg und Kirschau brachte.


Wie am gestrigen Tag wurde Eulowitz erreicht und nach einem (alkoholfreiem) Schlussbier und einem spätem Mittagessen wurden die Räder verladen und mit vielen Eindrücken die Heimreise angetreten – immer mit der schönen Vorstellung, dass die Oberlausitz gar nicht weit weg ist...

 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ja die "massenhaften Querwege". Das muß man schon sehr auf den Querverkehr aufpassen, vorallem wenn man so sehr mit dem Anstieg beschäftigt ist *lol
Ihr seid ja ein par ganz harte Brocken: "lockeres Ausrollen", "kein Keipentest", "alkoholfreies"... Am Ende habt ihr dann noch einen fünfundzwanziger Schnitt über 4 Tage im Gelände gehabt *tztztz

:))
 
Noch ein paar Anmerkungen und Nachbetrachtungen:

Ihr seid ja ein par ganz harte Brocken: "lockeres Ausrollen", "kein Keipentest", "alkoholfreies"... Am Ende habt ihr dann noch einen fünfundzwanziger Schnitt über 4 Tage im Gelände gehabt *tztztz

:))

Wir lagen sogar über einem 25er Schnitt...
In 4 Tagen rund 150km – das ergibt einen Schnitt von 37,5km/Tag!
Ja ja - das interessiert dann hier keinen mehr...
Ich erinnere noch mal an unsere Grundsätze:

  1. Kein Stress
  2. Keine Raserei
  3. Keine Hektik


Darauf basierend kann man getrost weiter rechnen:

  • DO: 4h unterwegs
  • FR: 7h unterwegs
  • SA: 7h unterwegs
  • SO: 4h unterwegs
(Unterwegs bedeutet hier mal „außerhalb des Quartiers“...)
Das heißt, in 22h haben wird stolze 150km zurückgelegt. Das ist mit rund 7km/h ein besserer Wandererschnitt. Sicher haben wir die eine oder andere Minute in Biergärten, beim GPS konfigurieren, Kartenstudium, o.ä. vertan – wesentlich über 10km/h waren wir nicht unterwegs.
Apropos Kartenstudium – für die Region ist die Karte 27 von Sachsenkartographie bestens geeignet. GPS Mitschnitte kann ich leider nicht bieten – da wäre @openstoker der Ansprechpartner.
Und apropos Partner: Ich danke Denis66 und openstoker erstens, dass sie mir willenlos gefolgt sind, zweitens nie widersprochen haben und drittens für ihre Mitarbeit an diesem Bericht in Form von Bildern und Inspirationen unterwegs.
Noch ein Wort zur Unterkunft: Die Räder standen angeschlossen im nur mit Schlüssel zugänglichen Treppenhaus. Theoretisch hätte man die auch mit ins Zimmer nehmen können (eine Etage höher). Platz wäre genug – hätte man mal fragen können, erschien uns nicht notwendig.
Übernachtungspreise sehr moderat (siehe Internet). Die Betten im Doppelzimmer lassen sich auseinanderschieben (nichts gegen Denis, aber gekuschelt wird nur mit der eigenen Frau...)





Frühstück solide, das Abendessen ging dann doch eher in Richtung Gourmet – was leider auch die Portionsgröße limitierte. Lecker war jedenfalls alles – vom Wildkräutersalat über die Fischbratwust bis zu den Bandnudeln mit Blattspinat und Gorgonzolasoße.
Als letztes sei noch erwähnt, dass ich noch nie so niveauvoll Bier getrunken habe – und dabei kann ich Hasseröder eigentlich gar nicht leiden...



Denis weiß auch schon, wo sein nächster Biketrip hingeht...
 
Das ist ja sozusagen meine alte Wanderheimat (in der Vor-MTB-Ära) :winken:
Euer Leitbild des Genußbikers (was sowohl Tempo, Tourenlänge als auch Verpflegung betrifft) gefällt :daumen:

Danke für den Bericht!

Ride on!
 
Wo wir gerade bei den Würdigungen sind:

Danke an Th. für den schönen Bericht. Ich bin diesbezüglich ein echter Faulpelz, könnte das jetzt aber auch auf mangelndes Talent schieben.
Wir sind Th. auch deshalb so willenlos gefolgt, weil er scheinbar fast die ganze Karte nebst den angrenzenden Gebieten im Kopf hat und somit ein perfekter Guide für uns war. Unsere GPS hatten mehr so unterstützende bzw. bestätigende Funktion...;-)

Mal sehen, wo es nächstes Jahr zu Himmelfahrt hingeht.

Denis
 
Hallöchen, hier ein kurzer Tourenbericht aus dem linkselbischen Elbsandsteingebirge:

Kleiner Zschirnstein und Quirl

Wie so oft, verlief die gefahren Tour dann doch a) anders und b) insbesondere deutlich kürzer als zunächst geplant. Aber Pläne sind ja nur so als Idee da und dann hat man tropisches Wetter, fährt zu spät los und erhält sich so die Möglichkeit, nochmal die ausgelassenen Berge zu bezwingen.

Hier ist der Tourenverlauf mit Bildern (war nur mein alter Handyknochen).

Edit: hier noch mal nur die Fotos, die will ich jetzt nicht noch extra hier hochladen.

Die Tour:

In Krippen konnte ich noch die Reserven auffüllen im "Dorfkonsum" (powerd by Edeka?), was man auch bitter nötig hat, wenn man den Koppelsbergweg hinauf will. Oben ist zum Glück ein Rastplatz. Die Aussicht auf den Kohlbornstein lohnt sich eher zu Fuß, andermal wieder. An den Laasensteinen entlang ist lockeres Rollen angesagt, bevor ab dem Camp ERNA der erste amtliche Downhill zur Rölligmühle leitet. Sattel runter beim nächsten Mal!

Eine schöne Quelle erfrischt und so gelangt man via Kleingießhübel und Hirschgrundweg zum Rundweg und so auf den Kleinen Zschirnstein. Dort sollte man auch auf dem Rundweg bleiben, die anderen Wege sind teils nicht zu finden, teils schlecht zu fahren.
Den Schlenker zur Wildpretshöhle kann man sich leider schenken, das ist heute eher ein Freiluft-Klo.
Hatte ich bergan auf dem Hirschgrundweg schon wieder das "ich gehe in die verkehrte Richtung Gefühl" und da ich die geplante Tour abkürzen wollte, bin ich dann einfach wieder zurück und das war schon mal nicht von schlechten Eltern. Runter konnte ich jedenfalls alles fahren!

Der Transfer zum nächsten Trail via Cunnersdorf wurde durch einen Bäckerstop versüßt, so dass Richtung Pfaffenstein eher gepflegte Forstwege den Uphill erträglich machten. Nach einer steilen Rampe bergab und schiebenderweise wieder hoch, stand der Kanonenweg auf den Quirl auf dem Programm. Den könnte man ja durchweg fahren, aber das tropische Wetter ... mein flacher Sitzwinkel ... ich hab auch nur 24:36 als leichtesten Gang ... das Alter ... heb mal mein Fahrrad an... ;-)

Oben erfreut der Tafelberg durch eine nette Aussicht und einen gepflegten Cache. Runter war dies der Speed-DH des Tages und dann ging es auf und ab rund um den Quirl. Ein paar Meter sind zu schieben, aber sonst habe ich selten so einen genialen Trail unter den Rädern gehabt.

Nach einer letzten Aussicht nach einem eher durchschnittlichen Downhill ging es erstmal unter den Wasserfall in der Grotte, direkt an der Straße! Man hat ja ein Handtuch mit, Douglas Adams lässt grüßen ... !

Fazit:
Die fehlende Schleife wird nachgeholt, das linkselbische Elbsandsteingebirge ist immer eine Tour wert!
 
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Es sollte eine gemütliche Feierabendrunde durch die Heide werden - der Mittwoch versprach eine Gewitter-Unwetterpause, also los.

Irgendwo unterwegs erkannten wir die Notwendigkeit, den Trail auch für Mütter mit Kinderwagen oder Waidmanns SUV passierbar zu machen - nicht nur wir können keinen Bunnyhop...


Nachdem wir den Weg so leidlich passierbar gemacht hatten...


...suchten wir neue Herausforderungen in Form ungeloggter Pfade. Nun ist die Dresdner Heide eigentlich durchgeloggt - nahezu jeder Wildwechsel ist drin - doch den einen oder anderen weißen Fleck gibt es noch bei OSM.
So kreuzen wir 'ne Weile hin und her und endeckten u.a. auch diesen lieblichen Rasenpfad:


Allerdings lag die Tücke wie immer im Detail. Querliegende nicht sichtbare Baumteile ließen uns erheblich schlingern und teilweise verbarg sich unter der dichten Grasmasse eine gluckernde sumpfige Masse. Wenn die Grasnarbe nachgab, gings bis zur Achse in die Pampe und da wir bei der Hitze auf Wathosen verzichtet hatten, blieben auch die Schuhe nicht trocken.

Irgendwann erreichten wir eine vielbefahrene Kreuzung:


OSM schweigt dazu, openstoker zweifelte meine Version alter böhmischer Handelsstraßen trotzdem stark an - ist die Kreuzung zwar nicht online, dafür aber deutlich sichtbar vor Ort markiert:


Irgendwann gelang es uns dann doch wieder in bekannte Gefilde zurückzukehren...


...und unverzüglich eilten wir in urbanes Umland zurück...


...um in einer vertrauten gastronomischen Einrichtung Unbeteiligten von unseren Heldentaten zu berichten.

Den gerade aktuellen Eichenprozessionsspinner haben wir übrigens nicht getroffen - dafür aber massenhaft anderes Getier wie Bremsen und Stechmückenzeugs, welche uns fast aus den Sümpfen rausgetragen hätten...

:bier:
Schön war's... und dabei habe ich gar kein Schi-bie-es...naja, zumindest kein "Richtiges"
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Th.

dann wäre doch auch der Bischofsweg was für Euch, da bin ich das erste Mal im leichtesten Gang im Flachen gefahren mangels verdichteter Oberfläche :o

Fast hätte ich Euch GPS Daten angeboten, aber mangels GPS ...

ride on!
 
Hi Leute,

es wird mal wieder Zeit, selber einen Bericht zu schreiben. Hier also die Tour zu einer Schnapsidee, einfach mal die eigenen Rekorde zu Brechen... Wenn ihr den Bericht lest, plant ein bisschen mehr Zeit ein und holt vorher das Popcorn raus^^

Es hatte sich der Gedanke bei mir eingeschossen, aus der Heimat den Keilberg zu erklimmen und heile wieder in die Heimat zurückzukehren. Und schon ging es turbulent los...

Mitfahrer Peter musste am Tag zuvor bis 20Uhr arbeiten und war durch eine lange Anreise auch erst 22:40 Uhr bei mir. Da wir aber wussten, dass eine sehr lange Tour auf uns wartete, wollten wir spätestens um vier in den Sätteln sitzen, also knippsten wir um elf endlich das Licht aus und versuchten die kurze Nacht voll auszuschlafen^^ Nach vier Stunden machte sich die Musikanlage bemerkbar und ballerte uns stimmungsvollen Tech House entgegen. Wir hatten also keine Wahl als aufzustehen, Frühstücken, letzte Brote zu schmieren und Bikes zu checken, bis wir dann endlich 04:15 Uhr in die Pedalen treten durften.

Wir wussten, dass uns bis auf den Top of Erzgebirge ca. 85km größtenteils bergauf warteten, aber hatten keinen Schimmer, wie wir dann wieder nach Hause kommen sollten. Mit dieser tiefen Ungewissheit starteten wir von Lichtenberg in einen wundervollen Morgen.

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Der Sonnenaufgang bahnte sich an und der größte Teil der Strecke hinzus war uns zum Glück schon bekannt. Den sind vor eineinhalb Jahren bis Königswalde schonmal gefahren. War ein schönes Wochenende auf dem Pöhlberg. Kurz hinter Müdisdorf nutzen wir das erste Tageslicht um unsere Lampen wegzustecken und die Pullover auszuziehen. Mangels Platz im Rucksack kam meiner um das Oberrohr...

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Die Atmosphäre dieses Morgens war der Hammer. Dank Inversionswetter in jeder Senke Nebelschwaden, Vogelgezwitscher und keine Autos!

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Sunrise!!! Kurz vor Obersaida, sehr romatisch^^

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Der Bashguard für mein Hochzeitsgeschirr^^ Zum Glück kam er nicht zum Einsatz ;)

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Kurz hinter Wermsdorf hat die Sonne schon reichlich an Kraft gewonnen, aber es sollte uns im Flöhatal Richtung Pockau noch mal ordentlich durchfrosten

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Gutgelaunt geht es das Pokautal hoch, unsere beiden Fahrer immer noch gut gelaunt:

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Peeeter

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und Matze

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inzwischen ist es kurz nach sieben und wir erreichen den Fuß von Marienberg. Es werden immer mehr Autos und die schöne Morgenstimmung neigt sich dem Ende...
Auf dem Marktplatz finden wir einen Bäcker der zum Sonntag auf hat. Sofort kauf ich mir einen Partykranz und zwei kleine original Lauterbacher. Wohlweißlich erinnere ich mich an meinen Bergsteigerkumpel, der mir sagte, dass er immer einen Metaxa einstecken hat. Wenn es wirklich garnicht mehr geht, nimmt er einen kleinen Schluck "und dann brennt es kurz im Hals, die Venen öffnen sich, raßt förmlich berghoch und wenn doch mal ein ausgesetzter Grat dabei ist, ist der nur noch halb so schlimm."

Also wird das gute Gesöff gleich im Rucksack verstaut und das zweite Frühstück auf dem Marktplatz genossen. Die Bänke sind inzwischen von der Sonne getrocknet und wir genießen die Ruhe, bis plötzlich ein hyperaktives Kind lautschreiend an den Springbrunnen rumspielt und immer wieder die ganzen Tauben wegjagt...
Zeit aufzubrechen.

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Nach Großrückerswalde kommt der nächste steilere Anstieg nach Mauersberg. Also Tempo raus und gemütlich hochdämmeln.


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Und da kommt er schon, der große Pöhlberg. Wir wussten also, dass Königswalde nicht mehr weit ist.

Der erste Trail damit auch nicht. Wir arbeiteten uns parallel zu Mildenau den Kamm immer weiter hoch, bis wir am Scheitelpunkt zwischen Grumbach und Königswalde zum ersten Mal über 800m hoch waren. Schnell etwas Luft aus den Reifen lassen, und dann kam das erste kleine Defektchen. Peters Schaltwerk war locker... Also das auch noch festgezogen, und dann kamen schöne zwei Kilometer Schlammschlacht und Querrillenweg... Dementsprechend sahen danach auch unsere Fahrräder aus^^

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Noch schnell die Brille geputzt und einen letzten Blick auf den Pöhlberg gewurfen, bevor es direkt weiter nach O-Thal geht.
Den Trail haben wir übrigens aus unserer zweiten Trans Erz Etappe wieder ins Rennen genommen. Bloß sind wir damals krass gegen die Zeit runtergebrettert. Unten direkt an der Kirche in Königswalde hatten wir unser Quartier. Als wir aus dem Wald Richtung Königswalde donnerten, hallte es aus einer riesen schwarzen Wolkenwand zurück. Ein bärigstes Bild! Königswalde unten im Tal. Dahinter der Pöhlberg und obendrüber dieses riesige, dunkelschwarze Wolkenmassiv mit der Regenwand, die sich langsam auf Königswalde zu bewegte. In unserem Nacken strahlendblauer Himmel. Unten vor der Kirche angekommen, gab es bei Windstille und den ersten vereinzelten Riesentropfen die Schlüsselübergabe. Man hörte nur noch alles Rauschen, als wir rüber zum Gemeindezentrum gerannt sind. Tür aufgeschlossen, Räder rein, wir hinterher und Tür zu.

Stille und Durchatmen.

Dann haben wir uns in eine Art Wintergarten gesetzt und genüsslich den zuckenden Blitzen zugeschaut...

Mit diesen Erinnerungen an die guten alten Zeiten, dem Rest des gepumpten Adrenalins und strahlendem Sonnenschein machten wir uns frohen Mutes in Richtung Kamm. Inzwischen zerrten mehr und mehr die Kräfte. Ich hatte auf diesem Wegstück einen kleinen Tiefpunkt und war froh, einige Kilometer später zum ersten mal einen Sendemast zu sehen! Und es stellte sich vor: Der Keilberg!

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Da war dann auch der Fichtelberg nur noch ein paar Pedaltritte weit weg :)

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In Oberwiesenthal haben wir dann nach Marienberg die zweite große Pause gemacht und die Wasservorräte aufgefüllt. Peter hat sich wohlwissend noch etwas Kleingeld aus einem Bankautomaten gezogen und dann ging es über den schönen Marktplatz auf zum Grenzpass.

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Zum Glück war die Straße zweispurig, sonst hätte das bei dem Verkehr keinen Spaß gemacht.

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Wir hatten immer unser Ziel vor Augen! Sonst wär das echt unerträglich geworden... Und schwups die wups waren wir schonmal auf der tschechischen Seite.

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Bozi Dar haben wir gleich mal rechts liegengelassen und sind weiter zum Gipfel gekurbelt.

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Endlich oben angekommen. Das Wetter sah zwar schon ganz schön nach Regen aus, aber bis jetzt (14:00 Uhr) hatten wir trockenes Glück! Unser nächster Halt lautete nun Bergstation des Einersessels. Dort, wo die ganzen Downhiller hochgehieft werden, gibt es ein kleines Restaurant mit überaus leckerem Essen zu unschlagbar günstigen Preisen! Es sollte ein Muss für alle sein, die auf den Keilberg kommen!

Danach ging es runter nach Jachimov. Der zweite Trail stand an. So ging es den Spuren unserer letztjährigen dritten Trans Erz Etappe hinterher. Leider haben wir die falschen Abzweigungen genommen und sind etwas zu östlich nach Sucha abgekommen. Der Trail hatte es aber stellenweise auch ganz schön in sich. Zum Einen war er sehr schlammig, und die andere Hälfte war ordentlich ausgewaschen. Ich hatte mich für Klickies entschieden und bin ca. fünfmal den Angstod gestorben. Die letzen paar Meter waren in diesem Abschnitt wenigstens flowig. Also doch ein kleiner Trost :). Zum Glück kam noch ein Querweg, auf dem wir um diesen Talkessel auf halber Höhe weiter fahren konnten. Nach einigen Metern Forstautobahn kamen wir wieder auf den schmaleren Wanderweg und der Spaß konnte weiter gehen. Wie schon letztes Jahr hat der Keilberg auch dieses Mal wieder meine Bremsen zum Stinken gebracht. Sonst hat das noch kein Berg geschafft! Peter vorneweg sind wir dann also in einer Wolke aus überhitzen Bremsbelag-Gestank ins Tal gehobelt. Jedes Mal ist mir dieser Hinterhof suspekt, wo man unten rauskommt. Also schnell durch und zum Zentrum Jachimovs, wo noch mal kurze Pause ansteht und endlich die Lauterbacher zu ihrem Einsatz kommen. Die grüne Schlorke also reingezwirbelt, dann einen Apfel hinterher, Sattel wieder raus und rauf aufs Radl. Nächstes Ziel: Fichtelberg!

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Doch kurze Zeit später öffnet der Himmel seine Pforten und es schüttet wie Sau. Sofort haben wir das nächste Bushäusl angesteuert, wo ich meine Überschuhe rausgekramt hatte. Noch kurz gewartet, bis das Gröbste vorbei war, und im leichten Nieselregen ging es weiter, eine schier endlose Bergetappe hoch... Doch keine fünf Minuten später hört es natürlich auf mit regnen und ich habe aber keine Lust, noch mal anzuhalten und die Überschuhe in den Rucksack zu stopfen. Mit kochenden Füßen und inzwischen brennendem Sitzmuskeln geht es vermeintlich endlos bergauf. Erst, als wir das Gröbste geschafft hatten, war eine Pause am Abzweig Richtung Abertamy angedacht. Inzwischen waren die Füße leider doch komplett nass, ohne dass es geregnet hat... Ironie des Schicksals^^

Weiter ging es nun entspannter und nicht mehr so steil bergauf nach Bozi Dar. Und dann war auch schon der deutsche Boden nicht mehr weit. Da ist mir dann echt ein Stein vom Herzen gefallen, als die Grenze passiert war^^

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Vor dem kleinen Fichtelberg gab es schon die erste belohnende Aussicht ins Westerzgebirge. Und wir wussten, dass es nun nicht mehr weit sein kann!

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Und dann endlich! Diese Straße lädt nur so zum Sprinten ein. Also Schmerzen abgeschaltet, Zähne zusammengebissen und volle Bude durchgezogen. Nach einer sehr langen Minute bin ich dann oben so halb vom Rad gefallen. Aber war geil^^

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Blick zum Keilberg. Zum Glück hatten wir den für heute schon abgehakt^^
Empfangen wurden wir übrigens mit Volksmusik und einer wilden Horde von Bikern (die mit Motor). Welche es nicht lassen konnten und die ganze Zeit an ihren Gashähnen drehen mussten. Damit haben die den ganzen Fichtelberg unterhalten. Krass nervig! Ich hab ja nichts gegen Motorradfahrer und bin auch wirklich kein Fan von Heimatmusik. Aber ganz ehrlich: Sowas ist richtig assi! Sofort schoss mir die entsprechende Southpark-Folge in den Kopf: http://www.southpark.de/alleEpisoden/1312/
Also alle die das lesen und neben einem Radl noch ein Moped in der Garage stehen haben: Nehmt euch den Worten von Matt Stone und Trey Parker an und lasst dieses Lonely-Rider-Gehabe!
Schwuchteln! ;)

Naja die Biker verzogen sich zum Glück schnell, aber die Volksmusi blieb... Umgehend wurden noch ein paar Fotos gemacht und das Wetter beobachtet. Es zog auf und der Himmel kam wieder zum Vorschein :)

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Danach ging es die alte Bobbahn hinunter. Sehr schöner Trail, aber mit Klickies hatte ich da nicht so viel Spaß. Ich muss dazusagen, dass das meine zweite Tour mit den Systempedalen in diesem Jahr ist und ich mich noch nicht so richtig damit abfinden konnte^^

Die letzten paar Meter vom Fichtelberg hinunter ging es auf Teer, also noch mal ein kleiner Stopp, die Reifen wieder auf "Straßendruck" gebracht und Trinkreservoir nochmals aufgefüllt. Jetzt ging es zwar mit Rückenwind und bergab, aber trotzdem endlos die gleiche Strecke Richtung Königswalde zurück und weiter ins Zschopautal. Wo auch die nächste große Pause wartete.

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Und zwar unterhalb vom Schloss Wolkenstein an diesem Bahnhotel.

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Peters Rucksack passt sich langsam farblich an uns an :)

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Ich hatte mich dann auch noch mal kurz lang gemacht und ein wenig Schlaf nachgeholt. Danach gab es noch einen kurzen Blick auf die Karte, um zu schauen, wie weit wir nun schon sind, und was noch bevor steht.
Ich fahre übrigens grundsätzlich mit Karten und halte wenig von diesen Garmin-Produkten. Ich liebe Topographie und das Orientieren am Kartenmaterial. Zur Zeit habe ich das komplette Erzgebirge auf vier Kompass-Karten gepresst und mach bei jeder Tour regen Gebrauch davon.
Wenn jemand aber noch einen Tipp zu noch detailgetreueren Karten hat, dann immer her damit! Ich bräuchte echt mal eine Karte, auf der man klar zwischen Forstautobahn und Pfad/Singletrail unterscheiden kann! Es ist immer wieder ernüchternd, wenn eine geplante Tour über eingezeichnete Wanderwege verläuft, die sich alle als Feldwege entpuppen...

Wieder einmal ging es weiter mit ersten schmerzvollen Pedaltritten, bis man sich so langsam eingerenkt hatte. Auf dem Weg nach Scharfenstein machte Peter ein kleines Fotoshooting "on the fly", wie er immer so schön sagen zu pflegt^^

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Man sieht es hier vielleicht nicht, aber die Haut auf meinen Kniegelenken färbte sich leicht rot und ich hab mich schon leicht gewundert, weil ich soweit keine Gelenkschmerzen hatte... Als sich diese Rotfärbung mit der Zeit auf das gesamte Knie ausweitete, kam ich auf die Idee, dass es ja ein Sonnenbrand sein könnte... Obwohl ich sonst immer der erste bin, der sich einschmiert, war mir das in diesem Fall egal (wie fast alles an dem Nachmittag^^). Lieber hatte ich eine kleine Verbrennung als einen komplett verregnetetn Tag.

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So, endlich in Scharfenstein. Kurz das Foto geschossen und weiter ging es immer entlang der Zschopau.

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Kurz vor Zschop entdeckte Peter noch diesen coolen Ausblick, man hat zwar nicht viel gesehen, hatte aber etwas gemütliches :)

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Und in diesem Moment ruft ein Kumpel und Namensfetter durch und fragt an, wann wir endlich wieder mal eine Tour zusammen mit den Rädlein drehen können. (Kennen gelernt hat man sich auf einer DIMB-Aktivtour in DD). Ich wollte eigentlich schon auflegen, weil wir ja weiter mussten. Da musste Matze uns noch was ganz wichtiges erzählen... Ich war gespannt. Ihm ist eingefallen, woher er uns kennt, bzw. schon mal gesehen hatte. Er hatte damals unseren Bericht von der Altenberg-Dresden-Tour (hier irgendwo in diesem Fred) mit Bildern gesehen und war wohl ziemlich fasziniert^^ So wurde ich mit Komplimenten auf einmal überschüttet, was mich wieder richtig motiviert hatte, volle Kraft weiterzufahren und später mal einen coolen Bericht zu schreiben :) Danke:daumen:
(Vielleicht war das auch der Grund, warum er mir zur Mad East seine Knie/Schienbein-Schoner überlassenhat... Man weiß es nicht^^)

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Nun waren es nur noch wenige Meter bis Zschopau. Durch die große Kreisstadt hindurch ging es frohen Mutes weiter Richtung Waldkirchen. Ab da seit langem mal wieder auf Singletrails. Nun ging es an steileren Hängen oberhalb der Zschopau der Heimat entgegen. Eigentlich sind die Trails alle locker fahrbar, aber ungewohnt mit Klickies, wenig Konzentration und ohne Kraft in den Beinen, war das für mich an den Hangstellen schon eine wacklige Sache. Da habe ich aber den Entschluss gefasst, dass dieses Jahr auf jeden Fall noch eine richtige Zschopautal-Tour kommen muss :)

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später ging es fast nur noch auf Flussniveau lang, da konnte ich dann auch wieder Geschwindigkeit aufnehmen^^

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Ich muss schon sagen, in diesem Tal ist wirklich alles sehr schön angelegt! Also, Liebe zum Detail! Das muss man mal festhalten ;). Hier an diesem größeren Wasserwehr kurz vor Hennersdorf hat es mir besonders gut gefallen!
In der Abendsonne wirkte das ganze noch ein bisschen entspannter und verspielter :)

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In Hennersdorf haben wir uns von diesem Tal getrennt und es ging seit langem mal wieder den Berg hinauf. Yippii!

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Und oben wartet auf uns die Augustusburg. Da Peter nun langsam auch müde wurde, sind wir aber ohne Halt weiter nach Schellenberg.

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Die große Gewitterfront, die wir ja so schön umfahren haben, durften wir jetzt selber verfolgen. Zu späterer Abendstunde wurde dies noch ein Augenschmaus.
In Schellenberg wollte ich ihm noch eine kleine FR-Strecke hinunter ins Flöhatal zeigen, die traurigerweiße Opfer des Försters geworden ist. Die Kicker, Anlieger und Northshores stehen unverändert. Leider wurden auf der Strecke unmengen von Bäumen gefällt und "ausversehen" liegengelassen. Es gibt kein Durchkommen mehr möglich. Enttäuscht brechen wir ab und fahren auf den Bahnschienen runter an die Flöha...

Anschließend geht es Leubsdorf den letzten endlosen Berg hinauf. Inzwischen hat man sich aber drann gewöhnt und kurbelt und kurbelt und kurbelt...

Oben angekommen wird die letzte Pause eingeleitet, noch mal kurz Wasser aufgefüllt und dieser schöne Auslick genossen:

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Wir müssen aber weiter. Unsere Gewitterwolken hauen ja sonst ab. Und ich muss sagen, ab Augustusburg konnten wir bis zum Schluss auf Vollfett fahren. Ich weiß nicht, ob es uns nur so vor kam, ob wir nach Hause wollten, oder ob wir einfach von den Gewitterwolken magisch angezogen wurden. Aber ohne große Anstrengungen und Brennen im Oberschenkel konnten wir auf Volllast die letzten paar Kilometer ganz entspannt zurücklegen!

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Nach Walthersdorf ging die Sonne nun unter. Ein sehr schöner, majestätischer Abgang der Sonne^^

Nun ging es noch die letzten paar Meter rüber nach Großharti, wo sich der Kreis schließt und weiter über Müdisdorf und Weigmannsdorf nach Lichtenberg.

Geschafft!

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Siegerfoto!

Echt, GOTT SEI DANK(!) ist uns nichts passiert, niemand zusammengebrochen und die Technik hat uns ja auch nicht verlassen. Inzwischen ist es dreiviertel elf. Nach Adam Ries waren wir also 16,5h unterwegs. Eieiei...
Doch leider hab ich mein Ziel, meine eigenen physischen und psyschichen Grenzen auszuloten, nicht geschafft :(
War aber vielleicht auch besser so.

Nichts desto weniger trotz, hab ich Peter noch nach Hause begleitet und auf einer Kappstraße auf freiem Feld, gab Peter zur Feier des Tages noch einen kleinen Kümmerling aus, den wir genüsslich schlürften und uns das geniale Wetterleuchten der Gewitterwolken vor uns beobachteten.

Auf dem Heimweg durfte ich noch den Mondaufgang begutachten. Es war inzwischen sternenklar. Nur am Hochizont befanden sich noch diese wetterleucht-Wolken, aus denen es ab und zu noch mal funkelte. Und aus diesen Wolken kam ein gelber Schein, der immer höher stieg und sich bald als tiefgelber Mond entpuppte.
Einwandfrei :)

Wieder zu Hause angekommen ging es nur noch

Essen

Duschen

Bett




Ende aus




PS: Wer Rechtschreibfehler findet, sammelt diese für sich und kauft sich dann ein Eis:daumen:
 
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