Diabetes Typ 1 - Wer noch ???

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25. Mai 2008
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Hallo Gemeinde,

seit ein paar Wochen bin ich Diabetiker (Typ 1).

Das MTB-Training musste folglich etwas leiden.
Erstmal einigermaßen Einstellen, und gucken wie alles funktioniert.

Langsam juckt mir der Ars**, und muss in den Wald.

Wie habt ihr Eure Diabetes in den Sport einbezogen?
Einschränkungen ???

Fahrt ihr jetzt immer zu zweit?

Und noch viele weitere Fragen...

gruß und danke,
Sascha
 
Training soll nicht leiden - im Gegenteil, Sport/Bewegung ist absolut positiv.

Mach halt bei den ersten Ausfahrten ein paar Kontrollmessungen und übertreib es nicht, mit der Zeit bekommst schon ein Gefühl dafür.
Sinnvoll ist, wennst dir ein paar Gedanken über die Verpflegung machst (Müsliriegel oder ähnliches sollte immer dabei sein und in die Trinkflasche gehört irgendwas mit Kohlenhydraten).

Ich bin am Anfang dann immer mit Pulsmesser gefahren, da kann man recht gute Rückschlüsse ziehen, wieviel Zucker der Körper verbrennt.

Nur KOpf hoch:daumen:
 
Was sich durch den Diabetes geändert hat kann ich net wirklich sagen, ich hab erst nach der Diagnose angefangen zu fahrn. Ich fahr meistens allein hab halt immer genug Kohlehydrate dabei. Zwischendurch gibts immer ein paar langsamere Kohlehydrate und wenns brennt halt Traubenzucken.
 
Hallo Sascha,
hab jetzt seit 20 Jahren Diabetes. Kann dir folgende Tipps geben:
Alleine unterwegs: fahre nicht zu niedrig los. Ich bin immer im Bereich 140 - 160, drunter reguliere ich. Ist mir sonst zu riskant. Nimm immer schnell und langsam wirkende Kohlehydrate mit. Die schnell wirkenden sollten auch gut essbar sein (ich hab immer ein Mars oder Snickers dabei). Ist aber Erfahrungssache. Langsam wirkende falls du mal einen richtigen Hypo bekommen solltest. Aus Erfahrung weiß ich, dass ein starker Hypo mitten im Wald für den Rest des Lebens reicht! Halt zwischendurch kontrollieren. In der Trinkflasche hab ich nur Wasser - regle und prüfe den Zuckerspiegel durch kurze Pausen.

Wenn du mit Kumpels fährst dann genauso, aber sicherheitshalber den Mitfahrern Bescheid geben. Muss nicht sein, kann im Falle der Fälle aber sehr hilfreich sein.

Das Biken ist Bestandteil meiner Einstellung - für mich enorm wichtig. Komme ich nicht zum Biken muss ich auf den Rollentrainer.

Viel Erfolg mit der Behandlung und Einstellung - ist (fast) problemlos.

Martin
 
Hallo Sascha!

Erstmal möchte ich Dir sagen - Kopf hoch, Du bist nicht alleine! Und das meine ich ganz positiv. Denn es sind mehr Diabetiker Typ1 unter uns als man glaubt.
Auch Ich bin ein Typ1 Diabetiker. Seit 13 Jahren.
Ich hab auch etwas zu nachlesen für Dich: http://conpro.twoday.net/topics/Diabetes+und+Ich/

Ich bin vor 3 Monaten wieder aufs Bike gestiegen und weil ich Probleme mit dem Meniskus hatte. Mittlerweile hab ich wieder 6Kg abgenommen, der Zucker ist bei sehr stabil. Natürlich hab ich IMMER Kohlehydrate bei mir. Und wenn ich mit jemand Sport mache, informiere ich meine Mitstreiter darüber, wo ich die Kohlehydrate eingesteckt habe. Und vorallem was Sie zutun haben.

Aber ich Bike eher lieber alleine. Was natürlich eine gewisse Gefahr der Unterzuckerung mit sich bringt. Du mußt Dich nur herantasten. Dein Körper sagt Dir genau, was er verträgt und was nicht. Hör auf Ihn!

Ich sehe mich nicht als krank, sondern, ich sehe mich als Mensch, der auch alles leisten und erreichen kann, wie jemand der nicht Diabetiker ist. Wir haben blos den Nachteil, dass wir die Aufgabe der Bauchspeicheldrüse zusätzlich übernehmen müßen.

Ich kann Dir nur alles Gute wünschen!

Wenn Du was wissen willst, stehe ich gerne zur Verfügung! Wir "süssen" müßen halt zusammen halten!
 
Hallo,

danke für die zahlreichen Antworten.
Ich werds am WE mal austesten.

Habt ihr "Faustregeln" zum Thema KH-Aufnahme während der Ausfahrt?
In etwas so: pro halbe Stunde mittlere Anstrengung 1 BE.

Ich habe aus div. Info-Quellen vers. Angaben gefunden:
Die einen sind kcal-Basierend, die anderen BE-Basierend.

Bsp. 1h MTB = ca. 450 kcal bzw. 3 BEs (in Form von z.B Energyriegeln/-gel)
Das Gel von Isostar (35gr) hat KH=29gr und 116 kcal.
Die Anzahl der BEs kommt mit 3 hin. Wenn ich die kcal als Grundlage heranziehe, benötige ich 3 x 35gr Gel --> ca. 9 BE !!!

Liege ich völlig falsch mit meinen Gedanken?

Gel nur deshalb, weil ich keinen Bock zwei Kilo Äpfel im Rucksack spazieren zu fahren.

gruß und danke,
Sascha
 
Hallo Roland,

der Geist ist willig, aber das Fleisch ...

Das momentane Wetter ( bis auf heute ) ist nicht gerade eine Motivationshilfe.
Ich halte Dich / Euch aber auf dem Laufendem.

gruß,
Sascha
 
Hi,

Habt ihr "Faustregeln" zum Thema KH-Aufnahme während der Ausfahrt?
In etwas so: pro halbe Stunde mittlere Anstrengung 1 BE.

Ich habe aus div. Info-Quellen vers. Angaben gefunden:
Die einen sind kcal-Basierend, die anderen BE-Basierend.

Bsp. 1h MTB = ca. 450 kcal bzw. 3 BEs (in Form von z.B Energyriegeln/-gel)
Das Gel von Isostar (35gr) hat KH=29gr und 116 kcal.
Die Anzahl der BEs kommt mit 3 hin. Wenn ich die kcal als Grundlage heranziehe, benötige ich 3 x 35gr Gel --> ca. 9 BE !!!

Liege ich völlig falsch mit meinen Gedanken?
bin auch seit Januar durch Typ1 etwas gehandicapt. Geht aber inzwischen ganz gut.
Am Anfang war mirs auch nicht ganz wohl aber meine Mitbiker wissen alle bescheid da mein "Fall" eh recht viel Aufmerksamkeit erzeugt hatte.

Ich habe hier als Empfehlung so ca. 2 bis 4 BE pro Stunde bekommen. Das haut auch ziemlich hin. Wenns zur Sache geht, und das gehts eigentlich immer :cool:, brauch ich schon ca. 4 BE.
Mit Gels wäre das aber ne ziemlich teuere Sache da ich meist so 2 bis 3 Stunden mit meinen Jungs unterwegs bin.
Ich mische mir deshalb immer einen Isodrink (z. B. vom DM Drogeriemarkt oder Champ Mineral Isotonic aus Rewe, Isostar usw. ist mir zu teuer) im Camelback an. Ich weiss dann wie viel ich pro Stunde trinke und rechne mir dann aus wie ich das Zeug anmischen muss. Das klappt nach ein paar Versuchen ganz gut (und ist übrigens immer dünner wie die Herstellerangabe, dabei im Winter dicker anrühren als im Sommer!).
Inzwischen fahre ich auch wieder bedenkenlos alleine. Natürlich immer vorher mal messen und immer KH dabei! Vor allem am Anfang auch unterwegs immer mal wieder kurz messen bis Du weisst wie sich Dein Körper verhält.

So, das sollte erst mal reichen. Wenn Du konkretere Infos brauchst kannst Du gerne fragen.
Im Prinzip sollte es aber mit etwas Übung ohne Probleme machbar sein.

Gruß
Marko
 
Hallo,

mein Kind hat seit dem Sommer Typ-1 D, mit 10 Jahren.
Wir machen dass so:
Der Start BZ-Wert muss im Normalbereich liegen (5-6). Er bekommt eine extraVollkornStulle (2BE) und dann gehts los. Da sich nach circa 40 min relativ niedrige Werte zeigten, bekommt er nach 20 min einen Riegel (Snickers, Mars- die kleinen= 1 1/2) und dann circa 40 min später 2 BE Obst und wieder solch einen kleinen Riegel (darf er ja sonst nicht). Wir fahren 20km Wald und Wiese und benötigen 1 3/4 Stunde. Zuhause angekommen schrammt er meistens immer knapp an einer Unterzuckerung vorbei.
Es gibt aber auch Tage, da sind seine Werte viel zu hoch nach der Radrunde. V.a. wenn er nicht so warm angezogen ist. Daher bekommt er zu Weihnachten eine Pulsuhr und ich kann sehen, ob er zu warm oder richtig angezogen ist (ist ja stark am Puls ablesbar) und ich kann mit der Nahrungsaufnahme seine Werte regulieren.
Wir tasten uns jedes mal aufs neue ran da es irgendwie immer anders ist. Ich hatte richtig Angst vor der ersten Radpartie (3 Tage nachdem wir aus dem KH nach Hause kamen) aber es war wichtig in die Normalität zurückzukehren!
Was mir aufgefallen ist, dass man als "Beifahrer" eine drohende Unterzuckerung leicht bemerkt: mein Kind verliert plötzlich absolut an Kraft und schlenkert hin und her. Dann muss man sofort reagieren.

Beobachte dich einfach jedes mal aufs neue und dann klappt das schon...viel freude!

r.
 
Hallo,

mein Kind hat seit dem Sommer Typ-1 D, mit 10 Jahren.
Wir machen dass so:
Der Start BZ-Wert muss im Normalbereich liegen (5-6). Er bekommt eine extraVollkornStulle (2BE) und dann gehts los. Da sich nach circa 40 min relativ niedrige Werte zeigten, bekommt er nach 20 min einen Riegel (Snickers, Mars- die kleinen= 1 1/2) und dann circa 40 min später 2 BE Obst und wieder solch einen kleinen Riegel (darf er ja sonst nicht). Wir fahren 20km Wald und Wiese und benötigen 1 3/4 Stunde. Zuhause angekommen schrammt er meistens immer knapp an einer Unterzuckerung vorbei.
Es gibt aber auch Tage, da sind seine Werte viel zu hoch nach der Radrunde. V.a. wenn er nicht so warm angezogen ist. Daher bekommt er zu Weihnachten eine Pulsuhr und ich kann sehen, ob er zu warm oder richtig angezogen ist (ist ja stark am Puls ablesbar) und ich kann mit der Nahrungsaufnahme seine Werte regulieren.
Wir tasten uns jedes mal aufs neue ran da es irgendwie immer anders ist. Ich hatte richtig Angst vor der ersten Radpartie (3 Tage nachdem wir aus dem KH nach Hause kamen) aber es war wichtig in die Normalität zurückzukehren!
Was mir aufgefallen ist, dass man als "Beifahrer" eine drohende Unterzuckerung leicht bemerkt: mein Kind verliert plötzlich absolut an Kraft und schlenkert hin und her. Dann muss man sofort reagieren.

Beobachte dich einfach jedes mal aufs neue und dann klappt das schon...viel freude!

r.

Gratuliere!!!

Ich finde es echt stark, dass Du mit deinem/deiner Kleinen Sport machst. Ist nicht selbstverständlich! Respekt!
 
@rikat

Habt Ihr irgendwelche Erfahrungen gemacht, daß viel Später nach dem Sport eine Unterzuckerung eintritt?
Korrigiert Ihr dann die hohen Werte vor der nächsten "richtigen" Mahlzeit direkt nach dem Sport? Oder korrigiert Ihr dann weniger oder gar nicht, weil der Sport noch etwas "nachzieht"?
 
Hallo,

also da wir hauptsächlich vormittags fahren, sind die Nachwirkungen des Sports gut beobachtbar.
Meistens kämpfen wir mit zu niedrigen Werten, da mein Kind noch eine relativ hohe Insulin-Eigenproduktion ausweist, die unberechenbar in seinen Stoffwechsel mitmischt. Also versuche ich langfristige Kohlenhydrate zuzuführen. Hohe Werte nach dem Sport bedeuten bei uns: max 8-9 (*18 = 144-162), da auch hier eine Eigenproduktion mitmischt. Wenn wir jetzt korrigieren (mehr spritzen oder weniger essen), dann unterzuckert mein Kind stark circa 2-4 Stunden nach dem Sport und der direkt anschließenden (Mittags-)mahlzeit. Also ein normales weiteres Essen (i.V.m. Insulin, wobei dann anstatt 4 BE nur 31/2 langfristige BE aufgenommen werden) und meist pegeln sich die BZ Werte rasch ein.

Ich denke, gerade am Anfang, ist alles absolut aufregend und nach jeder Radpartie fühlt man sich als Held/Heldin wenn die Situation gemeistert ist.
Mein Motto: lieber etwas höher (in Sondersituationen), als ne zu starke Unterzuckerung. Ich denke, gerade am Anfang würde eine Hypo absolut abschrecken und das wäre falsch. Ich versuche nicht ständig den BZ zu messen, dass würde nur verunsichern.
(Im normalen Tagesablauf ist es absolut unproblematisch die Werte normal zu halten, daher "gestatte" ich mir und meinem Kind hohe Werte zur "Mutschaffung" bei Sondersituationen)

...ich denke so gehen viele D´s an die Sache rann. Denn ganz ehrlich: ist diese Diagnose gestellt bricht erst einmal alles ein, dann stellt man fest, dass die Situation zu meistern ist (zukünftige Probleme kann man heute noch ignorieren), man versuch das Leben zu normalisieren und dann wäre es so niederschmetternd, einen Tiefschlag durch eine Hypo zu bekommen...dass man lieber mehr KH´s zu sich nimmt. Und nach einer Radsaison denke ich, schmunzelt man über die Sorgen der Anfänge.

Viele Grüße,
rika
 
Heda,

die erste Tour (ca. 1,5h) habe ich erfolgreich hintermich gebracht ...

Vor dem Tourstart BZ=105, ein normales Brötchen hineingestopft.
Während der Tour 8BE gegessen/getrunken.
(BZ während der Tour= 108 / 82 / 70 / 106)
Nach der Tour BZ=112

gruß,
Sascha
 
Ich bin seit 16 Jahren Typ 1 Diabetiker. Bike seit nunmehr fast 3 Jahren.

Ich fahre nie unter 100 BZ einfach los. Bei 100 ess ich 1 BE.
Während der Tour halte ich meinen BZ Spiegel mit Isostar Drinks (oder ähnlichen) konstant. Natürlich immer was zu essen mit und unbedingt Traubenzucker. Hin und wieder mess ich den BZ Spiegel und korrigiere nötigenfalls (habe fallweise auch hohe BZ während der Tour).
Mann darf dabei nur nicht den Fehler machen so zu korriegieren als wenn man keinen Sport macht (kriegt mann mit der Zeit aber raus).

Aufpassen muss ich bei Mehrtagestouren. War heuer im Sommer 3 Tage unterwegs (2000hm, 90 km pro Tag). Da habe ich vorher schon meine Basalrate um die Hälfte reduziert und oft Traubenzucker essen müssen.
 
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