Stevens F9: Geschichte eines Rahmenbruchs

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Hallo zusammen,

ich darf mich kurz vorstellen:

Ich bin 45 Jahre jung und von Beruf Inkassounternehmer.Da dies überwiegend Schreibtischarbeit bedeutet, habe ich mich in 2001 entschlossen, etwas für die Gesundheit zu tun.
Ich habe mir darauf hin ein Mountainbike der Fa. Stevens zugelegt.Da ich relativ groß bin( fast 2m) mußte noch etwas geändert werden.
Nachdem ich vorher mit Fahrrädern große Probleme hatte,gebrochene Spreichen, abgebrochene Pedale und Schaltungen,Achter in den Rädern usw.,habe ich mich bei dem Stevens für ein höherwertiges Fahrrad entschieden. Ich glaubte, daß ich jetzt einmal Ruhe habe:

Nach ein paar Tagen, hatte ich soviel Spiel am Hinterrad, daß ich kaum fahren konnte. Später ist mir dann eine Speiche gerissen, zum Glück hatte ich keinen Achter.

Längere Zeit lief das Rad problemlos.Bis vorletzte Woche.

Während einer Straßenfahrt ist der Rahmen gebrochen!Die Bruchstelle ist auf der Tretlageraufnahme und zwar das Rohr, das den Sattel aufnimmt.Das Geräusch werde ich nicht mehr vergessen, als ob eine Stahlsaite reißt.Ich habe das Rad dann zum Händler gebracht.
Dort wurde ich aufgeklärt, daß ich nach 4 Jahren keine Garantie zu erwarten hätte.Vor allen Dingen bei Fullys gibt es höchstens 2 Jahre.
Nach 1 Woche kam von Stevens folgender Kulanzvorschlag:

Ersatz des Rahmens für Euro 360,--ZZgl. Kosten für Wiederaufbau des Fahrrads. Macht ingsesamt Euro 550,--

Ich habe dann ein Mail zu Stevens geschickt, in dem ich meinen Unwillen zu diesem Kulanzangebot mitgeteilt habe.Ich habe innerhalb eines Tages eine Antwort erhalten, in dem völliges Unverständnis für meine Raktion gezeigt wird. Einen neuen Rahmen(Kosten Euro 900,--) für Euro 360,-- zu erhalten ist mehr als großzügig. Desweiteren wurde ich auf die beigefügten Garantiebestimmungen hingewiesen, die als PDF Datei angefügt waren. Dann wurde mir mitgeteilt, daß Rahmenbrüche auch durch Unfälle(klar!) und mangelende Pflege(??) verursacht werden können.

Ich habe mir dann erlaubt, in einer Antwortmail nachzufragen, was ein bruch einer Schweißnaht bei einem überwiegend auf der Straße benutzten Mountainbike,mit mangelnder Pfege verhindert werden kann.
Ich bekam keinerlei Antwort mehr!

Meine persönliche Meinung ist, daß ein Rahmenbruch ein Konstruktionsfehler ist.Wenn ich so die Foren durchschaue, scheint die Fa. Stevens vermehrt derartige Probleme zu haben.Auch der Kundendienst scheint nicht das Gelbe vom Ei zu sein.

Ich werde das Stevens nicht mehr aufbauen, selbst mit einem neuen Rahmen hätte ich zu dem teil kein Vertraun mehr.Ich habe mir schon ein ganz normales Tourenrad ohne Federung oä. gekauft.
Vielleicht kriege ich über eBay noch einiges verkauft.

So, das war meine Geschichte mit einem Stevens F9!

Wer hat eine ähnliche Geschichte?

Viele Grüße aus dem Frankenland

Stefan
 
Seh ich das Richtig? Du hast 2001 ein Stevens gekauft und wunderst dich dass du nach 4 Jahren keine Garantie mehr bekommst? Was erwartest du? Auf Rahmen gibt es von Stevens normalerweise 5 Jahre Garantie aber nicht auf Fully Rahmen weil die logischerweise verschleißanfälliger sind. Es kann halt mal passieren dass bei einem 2m großen Menschen ein leichter Cross Country Rahmen nach 4 Jahren bricht. Wenn man so groß ist wie du dann sollte man sich sowieso nach extra für das Gewicht gebauten Rahmen umschauen. Das Stevens ist ein Mittelklasse MTB ;) Ist ja wahnsinn dass alle Komponenten völlig problemlos bis zu dem Rahmenbruch gelaufen sind normalerweise hätte man mit Sicherheit den Dämpfer und das Lager wechseln müssen weil sie ausgelutscht sind.

Ich finde es klasse dass die dir nach so langer Zeit noch auf Kulanz nen neuen Rahmen geben wollen. Ich kann deine Enttäuschung sicher verstehen aber hier trifft Stevens nun wirklich keine Schuld. Der Rahmen hatte nie den Anspruch für die Ewigkeit gemacht worden zu sein dafür gibt es ja auch Garantie ;)

mein Vater ist allerdings Stevens Händler deswegen kann ich da nicht ganz wertfrei arguementieren. ;)
 
da ich zufriedener stevens-fahrer bin, ist meine antwort unter umständen auch etwas gefärbt, aber ich find das angebot von stevens sehr kulant und kann deinen unmut absolut nicht verstehen
 
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich bin selbst 1,99m gross (wenn auch schlank) und fahre einen Stevens Teamrahmen aus '97.
Bis das Bike fertig aufgebaut war, bin ich ein '02er Stevens S8 von der Stange gefahren.
Technische Probleme: Null.
Technischer Support bei Stevens: ausgezeichnet - war damals kein Problem, das Setup der Manitou Black Elite umsonst mit härterer Feder zu ändern; war kein Problem, umsonst eine andere Sattelstütze und längeren Vorbau zu montieren, der Wert der Standardpedale, die am S8 waren, wurde beim Anbau der PDM 545 damals verrechnet.
Kundenfreundlichkeit: ausgezeichnet. Als ich das 912 aufgebaut habe, hat Stevens mir für 30 EUR sogar noch in Material (Tange Prestige, dreifach konifiziert) und Farbe ne passende Starrgabel geschickt.
Von Qualitätsproblemen bei Stevens ist mir nix bekannt, die haben ihre Fertigung im Griff. Wer zu dumm ist, einen neuen Rahmen ausserhalb jeder Gewährleistungspflicht für weniger als die Hälfte des Preises aus Kulanz anzunehmen, tut mir leid. Wer es nicht hinkriegt, sein Bike in 2-3 Stunden selber zusammenzuschrauben und dafür 190 EUR löhnen würde, tut mir auch leid. Und Inkasso-Unternehmer + GEZ-Nervensägen sowieso. :D
 
Ich finde das Angebot von Stevens sehr fair. Nach 4 Jahren kann man nicht mehr erwarten !
Ich glaube übrigens nicht dass Stevens-Rahmen öfter kaputt gehen als andere. Die Postings hier im Forum sind nicht repräsentativ. Das F9 ist halt ein Modell dass es schon mehrere Jahre gibt und oft verkauft wurde. In einem Automobilforum wirst du auch mehr unzufriedene VW Golf-Besitzer finden als Jaguar-Besitzer.
 
Hallo,

auch ich bin jetzt seit 4 Jahren Stevens Kunde und kann mich wirklich nicht über den Service beschweren.
Hatte zwar bei meinem F 10 Probleme mit den Hinterbaulagern, wobei sich eines in den Rahmen gefressen hatte (Rahmen Schrott!!! ), dies ist aber über Stevens problemlos geregelt worden. Habe einen komplett neuen Rahmen mit neuer Unlenkung bekommen (Modell 2006)!
Meiner Meinung nach hat Stevens einen super Service, was aber sicher auch nur mit dem passenden Händler funktioniert!
Ich kann mich über Stevens nicht beschweren!!
 
FullyRahmen von Stevens haben 2 Jahre Garantie, das steht in der Bedienungsanleitung des Bikes drin und sollte somit eigentlich bekannt sein. Das man nach weiteren 2 Jahren über 50% auf einen neuen Rahmen bekommt, finde ich äußerst kulant und lobenswert.
Im übrigen glaube ich, dass Stevens Rahmen nicht öfter brechen als Rahmen anderer Hersteller.
 
Das ist ein sehr kulantes Angebot von Stevens. Da kannst du absolut nicht meckern. Andere Hersteller sagen nach 4 Jahren einfach : NADA!

Ich an deiner Stelle würde das Angebot annehmen, wenn du keinen Schrauber hast. Haste dich mal informiert ob du evtl. sogar den 2006er Rahmen bekommst? Wenn ja, dann aber hopp! Oder sag mir bescheid, für das Geld nehm ich den Rahmen :lol:

Ich habe mit meinem Stevens auch null Probleme. Beim F-10 gibt es momentan sogar eine kostenlose Austauschaktion für die Hinterbaukonstruktion.
 
MasterAss schrieb:
Beim F-10 gibt es momentan sogar eine kostenlose Austauschaktion für die Hinterbaukonstruktion.
Ja, Hurra! Das machen die natürlich aus reiner Kundenfreundlichkeit, oder??
Wieso soll ein Fullyrahmen nur 2 Jahre, das Hardtail 5 Jahre Garantie haben....da haben manche sogar Verständnis für???
Naja, ich weiß weshalb ich mich nie für so nen knochentrockenen, seelenlosen Stevens-Kinesis-Rahmen entscheiden konnte... :D
 
Finde das Angebot von Stevens auch ok. Da die Garantie abgelaufen ist, könnten sie ja auch einfach sagen "Pech gehabt".

In deinem Fall kann man auch nicht von einem Material- oder Konstruktionsfehler ausgehen, weil der Rahmen 4 Jahre gehalten hat. Kein Alurahmen hält ewig, weil Alu ein sprödes Material ist, das recht schnell ermüdet. Und je größer die Belastung, umso schneller. Bei deinem Gewicht wirken auch bei moderatem Einsatz erhebliche Kräfte auf den Rahmen.

Ausserdem muss der Schaden ja nicht in dem Moment aufgetreten sein, in dem der Rahmen endgültig gebrochen ist. Vielleicht hast du dich vor ein paar Monaten mal gelegt oder bist heftig gegen irgendwas gefahren, und bei der Gelegenheit wurde der Rahmen beschädigt. das kann auch ne unsichtbare Beschädigung sein. Und irgendwann brichts dann...

Unter diesen Voraussetzungen ist es sehr kulant, dass Stevens über den Tellerrand seiner Garantie hinausschaut und dir so ein Angebot macht. Das zeigt m.E. eher, dass sie sich um ihre Kunden bemühen.
 
Ich kann die Empörung des Threadherstellers dagegen verstehen -

Wer NICHT (im Gegensatz zu vielen hier), massig Bike Erfahrung hat und 5 MTBs im Keller stehen hat, der wird kaum von sich aus auf die Idee kommen dass so ein Teil nach ein paar Jahren einfach bricht.

Überlegt mal - bei einem Auto heisst es auch "2 Jahre Garantie" - wenn es nach 4 Jahren dann Schrott ist würde man sich trotzdem wundern.

Klar ist das was ganz anderes, aber daher kommt eben die Erwartungshaltung dass auch ein MTB länger halten muss.


Ansonsten wurde alles gesagt.. klar ist das nicht sehr glorreich, dass das Ding nur 4 Jahre hält - auch wenn du durch deine Größe eine aussergewöhnliche Belastung darstellst. Allerdings muss man bei allen einigermaßen leichten Rahmen davon ausgehen, dass sie im regelmäßigen Einsatz nicht unendlich lange halten.

Die sicherste Lösung, um dies künftig zu vermeiden, wäre ein wirkliches Custom Rad was auf dich abgestimmt ist (und dann halt ein paar hundert g mehr wiegt).

Den Serienherstellern muss man schon vorwerfen, dass sie die Rahmen in den unterschiedlichen Größen nicht wirklich aufs Zielpublikum anpassen. Es kann ja wohl nicht sein, dass ein 22" Rahmen fürs gleiche Fahrergewicht ausgelegt ist wie ein 17". Zumal die kleinen Größen schon von alleine stabiler sind.
Da gibts noch weitere Beispiele: gleiche Kurbellänge bei XS und XL Rädern, gleiche Lenkerbreite... etc.
 
Ich finde zwei Jahre Garantie allerdings auch etwas sehr dürftig und würde als Kunde mehr erwarten.

Specialized vergibt dagegen eine lebenslange Garantie (wenn auch nur auf den Erstbesitzer), sogar auf Downhill-Rahmen, die noch viel höheren Beanspruchungen gerecht werden müssen. Specialized tauscht dann nicht nur kostenlos den Rahmen aus, sondern zahlt dem Händler auch den Umbau.
 
Eigentlich ist auf die Rahmen 5 Jahre Garantie kann höchstens sein dass das 2001 noch nicht der Fall war :confused:

Speci hat sicherlich auch Reklamationen die Rahmen sind ja auch nur aus Alu. So kleine Firmen wie Stevens mit einer großen Bandbreite können sich sowas sicher nicht leisten schließlich muss man eine lebenslange Garantie auf alle Modelle ausweiten denn wenn man es z.B. nur bei diesem oder jenem Rad macht dann könnten Leute auf die Idee kommen das Rad sei besonders stabil und für alles einsetzbar ;)
 
Ein Kumpel von mir fährt ein Votec. Das ist auch erst nach Jahren gebrochen, die Firma inzwischen x mal insolvent. Trotzdem hat er nach einem Rahmenbruch kostenlos einen neuen Rahmen bekommen.
 
zastafari schrieb:
Wieso soll ein Fullyrahmen nur 2 Jahre, das Hardtail 5 Jahre Garantie haben....da haben manche sogar Verständnis für???
Ich finds zumindest logisch.......
zastafari schrieb:
Naja, ich weiß weshalb ich mich nie für so nen knochentrockenen, seelenlosen Stevens-Kinesis-Rahmen entscheiden konnte...
Über Geschmack lässt sich ja streiten, aber Stevens ist nun wirklich einer der Hersteller, der die Rahmen einigermaßen schön anpinselt. Und immerhin hat keine andere Firma die gleichen Rahmen, so wie z.B. Cube und Konsorten....
 
Ich kann den Autor dieses Thirds verstehen. Ein Bikerahmen mit "nur" zwei Jahren Garantie auf Rahmenbruch ist in meinen Augen ein schlechter Witz!
Wenn man für ein Fully schon ordentlich Geld hinbättert, sollte man auch Qualität erwarten dürfen!
Schliesslich handelt es sich um ein Mountain Bike; speziell entwickelt für offroad, also eine Art spezialanfertigung gegenüber handelsüblichen Fahrräder. Würde das bei meinem aktuellen Bike passieren, müsste ich mich schon fragen, ob es sich lohnt wieder zu investieren oder ein paar tausender zu verbrennen...

Gruss
Peter
 
FeltBiker schrieb:
Ich kann den Autor dieses Thirds verstehen. Ein Bikerahmen mit "nur" zwei Jahren Garantie auf Rahmenbruch ist in meinen Augen ein schlechter Witz!
Wenn man für ein Fully schon ordentlich Geld hinbättert, sollte man auch Qualität erwarten dürfen!
Schliesslich handelt es sich um ein Mountain Bike; speziell entwickelt für offroad, also eine Art spezialanfertigung gegenüber handelsüblichen Fahrräder. Würde das bei meinem aktuellen Bike passieren, müsste ich mich schon fragen, ob es sich lohnt wieder zu investieren oder ein paar tausender zu verbrennen...

Gruss
Peter

naja..... man kann sich aber auch beim kauf eines bikes überlegen ob man eines nimmt wo man "nur" zwei jahre auf den rahmen bekommt oder lieber eines mit mehr ;)

was kann der hersteller dafür?
und ich finde weit nach ablauf der garantie noch ein sehr faires angebot zu bekommen ist mehr als kulant.......
wenn er aber nicht will, dann ist er nunmal selber schuld.
denn dann hat er wirklich das geld zum fenster raus geworfen.
so könnte er ja auch für eine gewisse selbstbeteiligung ersatz bekommen.
 
Filosofem schrieb:
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich bin selbst 1,99m gross (wenn auch schlank) und fahre einen Stevens Teamrahmen aus '97.
Bis das Bike fertig aufgebaut war, bin ich ein '02er Stevens S8 von der Stange gefahren.
Technische Probleme: Null.
Technischer Support bei Stevens: ausgezeichnet - war damals kein Problem, das Setup der Manitou Black Elite umsonst mit härterer Feder zu ändern; war kein Problem, umsonst eine andere Sattelstütze und längeren Vorbau zu montieren, der Wert der Standardpedale, die am S8 waren, wurde beim Anbau der PDM 545 damals verrechnet.
Kundenfreundlichkeit: ausgezeichnet. Als ich das 912 aufgebaut habe, hat Stevens mir für 30 EUR sogar noch in Material (Tange Prestige, dreifach konifiziert) und Farbe ne passende Starrgabel geschickt.
Von Qualitätsproblemen bei Stevens ist mir nix bekannt, die haben ihre Fertigung im Griff. Wer zu dumm ist, einen neuen Rahmen ausserhalb jeder Gewährleistungspflicht für weniger als die Hälfte des Preises aus Kulanz anzunehmen, tut mir leid. Wer es nicht hinkriegt, sein Bike in 2-3 Stunden selber zusammenzuschrauben und dafür 190 EUR löhnen würde, tut mir auch leid. Und Inkasso-Unternehmer + GEZ-Nervensägen sowieso. :D


Der Beitrag ist m. M. nach völlig unsachlich und beleidigend.
Ich bin auch der Meinung, dass ein MTB-Rahmen - gerade bei dem beschriebenen Einsatzzweck - nach 4 Jahren nicht brechen darf. Das Angebot von Stevens mag zwar aus rechtlicher Sicht sehr kulant sein, bei Betrachtung des beschriebenen Falls aber eher enttäuschend.
Bezüglich der Äusserung, dass jeder "dumm" ist, der es nicht schafft sein Bike in 2 - 3 Stunden selber zusammenzuschrauben würde ich behaupten, dass sich hier im Forum fast ausschliesslich "Dumme" tummeln. Die meisten sind wahrscheinlich hierzu nicht in der Lage, was auch nicht notwendig ist.
Solche Äusserungen sind eine Frechheit. Sorry.

Gruss
 
also ich verstehe auf der einen Seite schon auch den Ersteller des Threads (im folgenden vielleicht auch Fred genannt). Wenn man sich mal was teureres leistet und kein 200,- DM - Fahrrad bei Aldi kauft ist man vielleicht wirklich verwundert, wenn der nach 4 Jahren reisst. Das soll jetzt nicht spöttisch klingen. Aber für die Billigheimer ist ein Fahrrad für 1000 Euro wirklich ein absolutes Highlight. Der ist auch nicht daran interessiert, dass die Bike solche Fahrräder nur in Ausnahmesituationen unter die Lupe nimmt ( :mad: ).

Auf der anderen Seite sollte man als Käufer aber auch den Weitblick haben, dass das neue Teil, das ich da in den Händen halt kein "Straßenfahrrad" ist, sondern ein Sportgerät. Und das Generationen überdauernde Fahrrad gibt es nicht mehr, zumindest seit die meisten Firmen begriffen haben, dass qualitativ hochwertige Fahrräder keine 20 Kilo wiegen dürfen (ich weiss, viele von Euch sind stolz auf ihren 20 Kilo Downhillbomber - das sind aber Spezialanwendungen!!). Zurück zum Punkt.
Ich kaufe mir was sportliches. Das Ding braucht Pflege und Verständnis. Wenn eines von beiden fehlt, geht die Bindung unweigerlich in die Brüche. (Abstruses Beispiel: ein Ferrari-Käufer versteht nicht warum er seinen Wohnanhänger vielleicht besser nicht da dran bauen sollte....)

Ich habe bis jetzt noch nichts gelesen von irgendwelchen Einschickereien und Untersuchungen. Da gibts in diesem Forum die haarsträubendsten Threads über unkulante Schadensabwicklungen (ich vermeide hier bewusst das Wort Garantie!) Auch wurde niemanden vorgeworfen, dass das Fahrrad mangelnd gepflegt wurde, sondern nur erwähnt, dass dies einer der Gründe für... sein kann.

Ich finde also durchaus das Angebot des Austauschrahmens sehr fair. (Klar, Dein Händler verdient an der Stelle nichts an Dir und holt sichs dann zumindest ein wenig über die Montagekosten wieder)

Mir ist nach fünfjährigem Einsatz im Gelände ein HotChili Zymotic kaputtgegangen als ich damit auf der Rolle war.
Die waren leider nicht so kulant (leider gabs auch meinen Händler nicht mehr, der hätte vielleicht was ausrichten können ist aber vorher schon pleite gegangen). Ich bin auf einem gerissenen Rahmen sitzengeblieben.
Nächstes Beispiel: eine zerbrochene AMP-Federgabel: wieder kein Ersatz seitens des Herstellers. Ich hatte das Teil gebraucht (aus einem Neurad wo das Serie war) gekauft. Mein Händler (der der dann leider trotzdem pleite ging) hat mir dann damals eine EFC zum Einkaufspreis vermacht. War ich dann auch zufrieden damit.

Du siehst ich habe schon meine ganz eigenen Erfahrungen mit solchen Rückschlägen.
Aber der Firma Stevens nachzureden sie hätten Qualitätsprobleme ist definitiv der Holzweg. Im Gegenteil. Ich halte diese Firma für konsequenter und mit einem Hauch mehr an Tradition versehen als zum Beispiel den Forumsliebling Canyon.

Ich hätte (wohl aus meiner Erfahrung raus) sofort den Ersatzrahmen genommen.
Auch ich kann nur anbieten: ich nehm Dir den Austauschrahmen ab
 
S.D. schrieb:
Unsachlichkeit, Frechheit usw.

Fakt ist, dass die meisten Teile nur so und "ganz plötzlich" kaputtgehen, ohne extreme Belastungsspitzen ausgehalten haben zu müssen, einfach beim auf der Straße fahren und wahrscheinlich hin und wieder auch ohne jede Fremdeinwirkung im Keller oder in der Garage. Komischerweise passiert mir sowas nie.
In mir sitzt ausserdem das Vorurteil, dass 45jährige 2m- und >100kg-Fahrer, die "mal was für die Gesundheit tun" wollen und deshalb "etwas hochwertigeres kaufen" kaum allzu viel Ahnung von Technik und im Besonderen von Fahrtechnik haben, korrigiert mich ruhig.
Zusammengenommen gibt das bei den Stereotyp des Feierabend- und Schönwetterbikers, der null Ahnung von technischer Wartung und Pflege seines Velozipeds hat und anstelle eines Erschließens der technischen Materie (dass MTB pflegeintensiv sind, kann er, in übersteigerter Form natürlich, den Manuals zu Gabel und Dämpfer entnehmen, mal abgesehen von dem vorbildlichen Heft zur Fahrradpflege, was Stevens Neurädern mitgibt) wird das Rad über Jahre hinweg einfach nur immer wieder aus dem Keller gezerrt und eine weitere Tour lang missbraucht.
Es kostet nix, einen Rahmen hin und wieder sauberzumachen und auf Haarrisse zu untersuchen, zu schauen ob Dämpfer und Gabel leck sind usw. Wer schonmal bei Ikea war, hat 100%ig auch einen 5er Inbus zu Haus und ist bei den meisten Schrauben in der Lage zu kontrollieren, ob sie noch festsitzen, ob sich irgendwo Spiel entwickelt usw.
Von der Fahrtechnik ganz zu schweigen; da werden Bordsteine ohne Ausdemsattelgehen einfach überfahren, da werden Dämpfer, Reifendruck und Gabelsetups nicht abgestimmt und führen zu Mehrbelastung im Fahrwerk - ist ja schließlich ein gefedertes Rad, war teuer, muss was aushalten.
Das sind hier meine Vorurteile und ich stehe dazu. Was macht Stevens? Ohne drauf abzuheben, dass sich der komplette Durchbruch eines Sitzrohrs irgendwie ankündigen muss - Alu ist kein trockenes Holz -, ohne anzuzweifeln, dass so ein Rahmen einfach auf der Straße bricht und ohne den Kunden mit den Gedankengängen zu verärgern, die mir so durch den Kopf schiessen, bekommt der Kunde ein ausgesprochen günstiges Kulanzangebot.
Was macht der Kunde? Er ignoriert, dass der Defekt am Rad vielleicht was mit mangelnder Pflege zu tun haben könnte. Er polemisiert, dass er noch von weiteren Problemen bei Stevens gehört hätte und will ein Muster erkennen. Er will von weiteren Schadensmeldungen anderer Stevensfahrer lesen. Er lässt sich auf die Kulanz von Stevens nicht ein.
Ausser den beiden Stevens, die ich in meinem Leben gefahren bin, gibts da noch das 512 meines Vaters, ebenfalls Jahrgang 1997, damals mit STX ausgerüstet und im Verschleißturnus sukzessive aufgerüstet auf XT und Stevens/Cult/Kalloy-Hausmarkenteile. Mein Vater wiegt zur Zeit etwa 110kg, fährt damit Touren durch leichtes bis mittelschweres Gelände und siehe da - die Fuhre hält. Summa summarum kann ich hier über drei Stevens vortragen, davon zwei selbstgefahrene. Bei allen dreien sind die Erfahrungswerte durchweg positiv und das Muster, was ich erkenne, stellt sich genau anders herum dar: der Threaderöffner mäkelt herum, um von seiner eigenen Unzulänglichkeit abzulenken. Das kannst Du gerne unsachlich finden. :rolleyes:
 
Filosofem schrieb:
Ohne drauf abzuheben, dass sich der komplette Durchbruch eines Sitzrohrs irgendwie ankündigen muss - Alu ist kein trockenes Holz -

Das ist total unsachlich bzw. spricht von mangelnder Erfahrung. Kenne eine ganze Reihe von technisch interessierten und informierten Fahrern und Profis, denen einmal ein Alu-Rahmen irgendwo riß oder brach - immer ohne vorher erkennbare Anzeichen. Erwarten Stevens Händler, daß man im Hobbykeller ein Röntgengerät stehen hat? :lol:

Dennoch ist das hier diskutierte Kulanzverhalten von Stevens m.E. völlig in Ordnung.
 
Ich finde das Kulanzverhalten auch o.k. Wenn das Rad viel auf der Straße gefahren wurde, dann wahrscheinlich mit eher hohem Luftdruck, so dass der Rahmen auch dadurch belastet wurde. Ich kann mir auch vorstellen, dass sich Schwingungen, die beim Fahren entstehen, bei einem großen Rahmen schlimmer auswirken als bei einem kleinen und schneller zur Materialermüdung führen. Bin aber nur Laie und habe keine wirkliche Ahnung. lelebebbel hat das mit den Rahmengrößen ja auch schon erwähnt. Hinzu kommt das Fahrergewicht das fiduzia gar nicht erwähnt hat. Außerdem müsste man das Ganze nach Kilometerleistung und nicht nach Jahren betrachten.

Kann denn vielleicht mal jemand aus seiner Erfahrung sagen, wieviele Kilometer ein Durchschnitts-CC-Rahmen bei durchschnittlichem Fahrergewicht ohne extremen Einsatz hält?
 
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