Die Kurier-WM 2005 in New York (Achtung, Bilder)

lelebebbel

wieder dabei
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Vom 30. Juni bis 4. Juli wurden in New York / Jersey City die 13. Radkurierweltmeisterschaften ausgetragen.
Die Karlsruher lassen sich sowas natürlich nicht entgehen, schon erstrecht bei einem so vielversprechenden Austragungsort
- so dass schliesslich insgesamt 16 aktive bzw. ehemalige Kuriere von Perrad in 2 Gruppen nach NYC flogen.

Ich kam zusammen mit der ersten Gruppe am Freitag, eine Woche vor Beginn der offiziellen WM auf dem JFK an.
Nach nur 3 Stunden Wartezeit schafften es die topmotivierten Flughafenmitarbeiter auch schon, unsere Räder
aus der Sperrgepäckanlage zu befreien, und wir konnten uns so gegen 10 Uhr Abends in die Metro setzen... mit ungewissem Fahrziel,
denn wir hatten für die ersten 2 Nächte keine Hostel-Reservierung mehr bekommen, weil alles voll war.
Mangels Alternativen stiegen wir also auf gut Glück in der Houston Street ab
(klick auf Bilder -> groß)
wo sich das "Office" der WM Orga befinden sollte, in der Hoffnung dort noch irgendeinen verirrten Spätschichtkurier anzutreffen...
Stattdessen fanden wir da einen ganzen Haufen der WM Orgas, die sofort begannen über Funk für uns Schlafplätze zu organisieren.
Wir konnten das Gepäck in die riesige Radwerkstatt im Keller tragen, und dort auch gleich unsere Räder wieder zusammenbauen
- alle 10 gleichzeitig.
Die LTU bzw. der Flughafen hatte dafür gesorgt, dass uns dabei nicht langweilig wurde.
ein krummes Schaltauge, ein abgeknicktes 1/8" Kettenblatt, Macken im Lack, verbogene Lenker, rausgedrückte Radlager...
-> Fahrradtransporttaschen sind nicht Flugtauglich. Im Nachhinein betrachtet waren das aber fast schon Bagatellschäden, dazu später.

Der Plan, der spontan für unsere Unterbringung geschmiedet wurde: Wir sollten uns auf die Räder setzen und nach Brooklyn mitfahren, wo im "Glasshouse" grad eine Party war.
Ab da würden wir uns dann aufteilen und bei diversen New Yorker Kurieren unterkommen.
Nach inzwischen 24h Wachphase also ab in den nächtlichen Lower Manhattan Stadtverkehr.

An die Party werden sich die wenigsten noch richtig erinnern ;)
Die Location war ein baufälliger Backsteinschuppen, der wohl als Punk-Art-Gallery dient...
es war voll, es gab abgefahrene Livemusik, Bierflatrate für $10 Eintritt, Heliumballons, und irgendein Mädel aus Kalifornien, die (abgesehen von einem Piercing) nackt rumlief...
Nur Fotos gibts keine :D

So gegen 3 Uhr morgens teilten wir uns dann auf und wurden von verschiedenen Kurieren zu deren Wohnungen mitgenommen.
Auf dem Bild: Ted, bei dem ich zusammen mit 2 anderen in der ersten Nacht unterkam, am nächsten Morgen auf dem Dach seiner Wohnung im Norden von Brooklyn.



das war der erste Teil, der zweite kommt gleich noch...
 
Am nächsten Tag trafen wir uns mittags wieder in der Zentrale in der Houston Street.
Der Laden heisst "Time's Up" und ist eigentlich keine Kurierzentrale, sondern gehört einer New Yorker Umweltschützergruppe, die sich für die Interessen der Radfahrer in NY einsetzt, und den Kurieren dort uneigennützig Raum und Dach über dem Kopf bietet.
http://www.times-up.org/


An diesem Samstag fand in Coney Island die "Mermaid Parade" statt, und aus diesem Anlass sollten sich auch viele Kuriere dort treffen.

Wir fuhren also nachmittags mit ein paar New Yorkern los Richtung Manhattan Bridge nach Süden... auf der Kreuzung vor der Brücke gab es dann eine kurze Verwirrung, irgendjemand bog falsch ab, alle hinterher, und auf einmal fanden wir uns mit 13 Fahrrädern auf den Autospuren der Manhattan Bridge wieder. Rechts und links Betonmauern, dichter Verkehr im Stadtautobahntempo, der Radweg 3m unter uns, kein Standstreifen, massig Scherben am Rand, keine Wendemöglichkeit - also Augen auf bzw. zu und durch...
Auf der über 2km langen Brücke gibt es ca. 4 dieser stählernen Temperatur-Dehnfugen im super-size Format, und bei >30C° waren diese auf volle Länge auseinandergezogen. Die halbmeterlangen Schlitze konnte man nicht umfahren - ich nutzte die Gelegenheit für einen Fixie-Bunnyhop Crashkurs und kam mit 3-4 anderen, inklusive dem entsetzten Ted, heil am anderen Ende der Brücke an... als wir uns umdrehten fehlte aber der Rest :eek:
Die kamen dann einige Minuten später der Reihe nach nervlich *leicht* strapaziert angejoggt bzw. auf ihren Snakebite-platten Rädern angehumpelt. Während wir flickten kamen einige New Yorker dazu, die sich doch sehr über uns todesverachtende Europäer wunderten :p
Flatfix Session vor Manhattan Bridge:



Der Rest der langen Fahrt durch Brooklyn verlief vergleichsweise (natürlich) gemütlich, abgesehen von diversen Folgeplattfüssen bei den Brückengeschädigten.
Prospect Park:

Im Süden, auf dem Ocean Parkway


Auf einem Sportplatz ganz an der Südspitze hatte sich dann der Kern der Kurierszene versammelt zum Biervernichten, rumspielen mit Bahnrädern, Sprint, Trackstand, Freestyle und Skidcompetition, und natürlich zum Mermaid Alleycat.

Sprint, Women Sprint:
,

Vom Rest dort gibts morgen mehr im 3. Teil. Ich hab auch ein paar Videoclips gemacht, mal schauen ob ich die irgendwie hochgeladen bekomme.
 
Wir fuhren zwischendurch an den Strand in der Nähe, um diverses Fastfood zu verdrücken. Für mich hatte der Spass dann auf einmal ein ziemliches Loch, als jemand am Pizzastand zu mir meinte:

"den Riss am Unterrohr hast du aber schon gesehen, oder?"

:eek:


Der Rahmen hatte seit einem Jahr einen Knick an dieser Stelle, logisch, dass er irgendwann reissen würde... aber ausgerechnet in New York?

Wir kamen gerade am Ende des Trackstand Wettbewerbs wieder am Sportplatz an. Gewonnen hat irgendeine Frau, alle anderen sind beim Übergang zu One-Foot umgefallen.

Fahrrad, Trackstandzigarettenanzünder


Dann gab es noch ein bisschen Freestyle Wettbewerb.
FaustasLT hat mir grad freundlicherweise etwas Webspace zur Verfügung gestellt, daher hier ein paar

Videoclips:
Backwardcircle mit den Händen 2,3mb
Rückwärtsfahren 5mb
auf dem Lenker rückwärts fahren (Man beachte: Freilauf, keine Bremsen) 2mb
rumhüpfen (hab leider zu spät auf Aufnahme gedrückt) 1,8mb
Das sind jeweils nur so 10-50 Sekunden Clips und ausserdem mit ner Fotokamera aufgenommen, also erwartet nicht zuviel ;)

Das Alleycat hatte sich für mich spätestens durch den Rahmenbruch erledigt. Ich bin dann mit den anderen gemütlich nach Brooklyn Redhook gefahren, zur Afterparty.
So ein Groupride im Rudel mit 60 Rädern durch New York ist schon ein eigenartiges Erlebnis. Die vorderen machen die Kreuzungen einfach dicht, der Rest rollt gemütlich durch. Überall stehen Zuschauer am Strassenrand, brüllen zum Teil Beleidigungen, oder jubeln... dazu das ständige hilflose Hupen der Autofahrer.

Auf der Party gab es eine "Firebike" Show, einfach vor dem Club auf der Strasse. Selbst zusammengebrutzelte 2 bis 3 Räder, vollbepackt mit Strohballen voller Feuerwerk - das Resultat:


Ich hatte für diese Nacht die Couchsurfing Location gewechselt und lernte eine weitere obskure Wohnung kennen, in einem alten Fabrikgebäude in der Hafengegend - mit Blick auf Manhattans Skyline. Der Gastgeber hatte uns einfach die Schlüssel in die Hand gedrückt.


Ab dem darauffolgenden Sonntag konnten wir endlich ins gebuchte Hostel im Chelsea District ziehen und uns etwas erholen. Und wir erfuhren nebenbei auch, warum alles ausgebucht war: Gay Pride Parade Week :D

Die folgenden paar Tage hatten wir Zeit, das übliche Touriprogramm der Stadt durchzumachen, was mit dem Rad ausgezeichnet im Schnellverfahren funktioniert. Ich besuchte zunächst den kleinen aber feinen Laden "Trackstar NYC" in Lower Manhattan - ein Laden eines Ex-Kuriers, der ausschliesslich Bahnräder und Zubehör verkauft. Kurz darauf bekam ich gegen mein gesamtes Urlaubsbudget meine alten Komponenten an einen neuen Rahmensatz geschraubt.


Radfahren in Manhattan ist an sich recht einfach, wenn man kein Problem mit dichtem Verkehr hat. Die Gehwege sind überfüllt, an den parkenden Autos entlang käme man nur bis zur ersten Autotür - am besten fährt es sich daher zwischen den Autospuren und in zügigem Tempo, je schneller desto flüssiger. Ampeln und Einbahnstrassen haben dort keine praktische Relevanz, denn die stets präsente Polizei hat wichtigeres zu tun als sich um Radfahrer zu kümmern. Die Autofahrer fahren sehr gelassen, und betätigen sogar manchmal den Knopf auf dem Lenkrad, der die Hupe kurz unterbricht.



edit: mein Panorama wurde auf breite 1280px zwangsgeschrumpft, Mist.
 
Bisher bin ich chronologisch bei Foto ~130 von etwa 300.
Zum eigentlichen CMWC Teil komme ich später, muss heute noch einiges Unizeug erledigen...
 
Hi Lelebebbel!
So ein Zufall; ich hab mich gestern hier auch registriert, da ich mittels google hier gelandet bin und was seh ich?! Ein Photo von mir *g*! Grüße aus Freiburg :dope:
 
Am Mittwoch sollte es dann nochmal einen Event vor der eigentlichen WM geben.
"Team Spider" hatte ins MNN Fernsehstudio in Manhattan eingeladen. Team Spider ist die Band eines der Orgas, und die treten regelmäßig in einer Art New Yorker Lokal Sender auf und machen punkige Musik, inkl. E-Geige und so.

Geplant war, dass diesmal 10-20 Kuriere auf Bahnrädern während der Show im Studio einen Trackstand Wettbewerb machen sollten, performance Art oder so ähnlich nennt sich das dann wohl :)

2 Karlsruher und ich waren jedenfalls auch dabei, und nachdem die ca. 50 Leute vor dem Studio zur Besonnenheit und ordentlichem Benehmen ermahnt worden waren, trugen 10 Auserwählte ihre Räder hinein und begannen mit dem Trackstand. Der Rest setzte sich dekorativ daneben, die Band fing an, das ganze wurde Live ausgestrahlt..
Nach 15 Sekunden kam auf einmal der Studioboss angerannt und rief "EVERYBODY off the bikes!!! We have safety regulations in here!"
Das hielten natürlich alle für nen Scherz und machten weiter... nach 2 weiteren Aufforderungen über die Sprechanlage wurde dann aber der Strom abgestellt und das Studio geräumt. 15 Seconds of Fame ;)

Was da los war? Keine Ahnung... hier steht was darüber: http://bikeblog.blogspot.com/2005/06/world-messenger-championships-are-here.html

Letztlich sind wir dann mit der ganzen inzwischen schon recht internationalen Truppe durch Queens gefahren und haben irgendeine Bar gestürmt.


Donnerstag nachmittags war dann der erste WM Event:
Rollensprint oder auch "Goldsprint" Quali in der Capones Bar in Brooklyn.
Ein Stück Zaun vor der Bar - und drinnen, bevor der Laden sich richtig gefüllt hatte:


Spinning-Action:

Das Bild von dem Sprinter ist nicht von mir, sondern aus dem bikeblog geklaut.

Es "fuhren" immer 4 gleichzeitig auf festmontierten Rädern, umringt von brüllenden Zuschauern. Der Rennverlauf konnte über Monitore verfolgt werden. Die Rollen hatten 0 Bremsleistung, es ging ausschliesslich um brutale Drehzahl... da können ~35 Sekunden auf einmal ziemlich lang werden. Ich bin in meinem Lauf 3. geworden und kam mir damit relativ langsam vor...
Vor der Heimfahrt gab es noch ein kleines Bikepolo Midnight-Match auf der Strasse.
Am nächsten Tag waren wieder einige beim Polospielen, der Rest hatte sich "Ausruhen" verschrieben. Weshalb auch die meisten nicht auf der World Welcome Party waren. Irgendwie war das Ausruhen dennoch nicht sehr erholsam, in dieser Stadt und bei diesem Hochsommerklima ist man ständig angestrengt.

Ich hab mir Nachmittags noch die "Art Show" in irgendeiner Bar (wo sonst) angeschaut, dort einen gewissen Gary F. getroffen

und bin ins Hostel zurück geradelt.

Am Samstag hab ich dann erfahren, dass ich mich mit meiner Zeit für das Goldsprint Finale qualifiziert hatte, das wäre dann auf der Welcome Party gewesen.. zu spät, aber egal.

Samstag morgens ging es dann nach Jersey auf den abgesperrten Race Course - Main Race Qualifikation.

Dass ich noch wach bin liegt übrigens auch an der WM. Ich probier gerade, durch einmaliges nicht-schlafen den Tag/Nacht Rhythmus endlich wieder auf MEZ umzustellen.
 
Samstag, viel zu früh...
Wir fahren mit dem PATH Train unter dem Hudson River nach Jersey City, denn wir sind fast alle in den ersten Quali-Heat um 10am eingeteilt worden.


Die Quali-Heats zu je 104 Fahrern wurden so grob im halbstunden-Takt gestartet. Jeder hatte ein manifest, zu Deutsch Aufgabenzeddl, mit Aufträgen von und zu den 9 Checkpoints auf dem Kurs, das abzuarbeiten war. Zudem musste jeder einmal den "Flatfix" Checkpoint (9) bewältigen, also Luft raus, Ventil vorzeigen, wieder aufpumpen und weiter.
racecourse.gif


Dabei gab es aber in jedem Heat 8 verschiedene manifests A-H.
Gewertet wurde man gegen die Fahrer aus allen 7 Heats, die das gleiche Manifest hatten, somit fuhren also nicht alle im gleichen Heat auch tatsächlich gegeneinander. Die schnellsten 18 Fahrer jedes manifests qualifizierten sich für das Finale am Sonntag.


Als wir um 9 Uhr morgens am Racecourse ankamen waren wir natürlich so ziemlich die einzigen dort, die hatten noch nicht mal alle Checkpoints aufgebaut. Aber man kann ja nie wissen ob nicht doch mal pünktlich angefangen wird ;)

Wenige Stunden später war dann die Hütte voll und tatsächlich alles bereit für Heat 1
Achtung, die Bilder sind jetzt etwas grösser


Le Mans Start


Für mich als Rennanfänger verlief die Quali etwas unglücklich - am Flatfix Checkpoint gleich am Anfang wollte keine Luft mehr in den Reifen.. am Vortag war meine gute alte Pumpe explodiert, und ich vermutete das Problem daher natürlich bei der neu gekauften HiTech-Masterblaster-Demolition-5000 Pumpe. Nach einigen Minuten rumprobieren und einem Pumpentausch mit einem Kollegen kam mir endlich der Gedanke, dass der Schlauch tatsächlich kaputtgegangen sein könnte...
am Ende landete ich in meinem Manifest irgendwo um Platz 30.

Insgesamt waren am Abend 10 der 15 Perrad Fahrer für das Finale qualifiziert, und das mit zum Teil deutlich grösseren technischen Problemen. Einer musste 2 mal das Fahrrad wechseln. Von wegen "Singlespeed = einfache Technik"...


Nach den letzten Quali Heats warn wir noch beim Trackstand dabei. Die Qualifikation lief nach dem Modus 2+2+2+5Sek, also je 2 Minuten Normal, One Hand, dann No Hand, und schliesslich 5 Sekunden No Hand One Foot. Wer danach noch stand kam direkt ins Finale, was immerhin 4 von uns schafften

Aus irgendeinem Grund hab ich da gefilmt statt zu knipsen, daher gibts hier nur ein Foto von ein paar Leuten in der Konzentrationsphase vor dem Finale:


Bei jenem wurde der Modus zum allgemeinen Entsetzen auf 5+5+5+unbegrenzt verschärft ("Hey, don't complain - this is the f'king WORLD championship final!")...
wer schonmal eine Viertelstunde auf dem Rad balanciert hat, kann sich die Oberschenkelkrämpfe beim One-Foot jetzt direkt vorstellen. Da fielen dann auch alle nach 10-30 Sekunden um... nur einer blieb weitere 5 Minuten wie gelähmt stehen
mike.world.trackstand.champ.jpg

Bild von oldskooltrack.com
und brachte dann noch einige Sekunden No Foot (!!). Vielleicht hätte er das auch halten können, wenn ihn die Zuschauer nicht fast vom Rad gerissen hätten. Der Typ ist ein ehemaliger Zirkusartist und Einradfahrer...

Ich hab von den Sprints und Skid Qualis am Samstag keine Bilder mehr gemacht, weil ich mir da grad einen FAT BURGER reingezogen hab.
Dafür gibt es aber nette Galerien hier: http://www.oldskooltrack.com/files/cmwc.frame.html
und in Top Qualität vom Dirtrag Magazine, hier: http://www.randomprecisionphoto.com/cmwc-web/

Samstag Abendbier am Pier in New Jersey, es grenzt fast an Kitsch ;)





Falls sich jemand wundert: aufgrund des Alkoholverbots in der Öffentlichkeit muss das Bier natürlich in politisch korrekte Papiertüten eingewickelt werden.

2 Tage kommen noch...
 
Cyclarc schrieb:
Hi Lelebebbel!
So ein Zufall; ich hab mich gestern hier auch registriert, da ich mittels google hier gelandet bin und was seh ich?! Ein Photo von mir *g*! Grüße aus Freiburg :dope:

Servus! Hast du eigentlich auch Bilder gemacht?
 
mensch bebbel, bin ich neidisch! toller bericht und sei froh, dass dein rahmen kaputtgegangen ist. sonst hättst du dir eine rechtfertigung für die neuanschaffung einfallen lassen müssen. ;)
 
@lelebebbel:
Ja ich hab auhc Bilder gemacht :). Ich werd sie diese Woche einfach an Deinen Arbeitgeber schicken, damit die anderen wie abgemacht eine DVD mit den Pics von allen burnen können. (War zumindest grob ausgemacht). Wenn es denn zu Stande kommt, wärs kewl, wenn ich selbige DVD auch haben könnte.
 
Der Sonntag und Montag fehlt noch:

7th Avenue mitten in Manhattan, am Sonntag, 3. Juli, so gegen halb 9 morgens:

Die New Yorker sind keine Frühaufsteher, soviel ist klar...


Es stand zunächst das Dispatch Race auf dem Plan: Gleicher Kurs wie beim Main Race. Ein Team = 4 Fahrer mit geliehenem Funk, ein Dispatcher, der die Aufträge verteilt.
Trotz ziemlicher Probleme mit dem Funk hat das wirklich Spass gemacht. Respekt an die Organisatoren, das war sicher nicht leicht auf die Beine zu stellen! Es haben nur 6 oder 7 Teams mitgemacht, wir waren wahrscheinlich am Ende auf Rang 4. Weiss keiner so genau, ist auch unwichtig denn direkt danach fing ja das Main Race an.



Der Rennmodus: 8 Manifeste für jeden, die nacheinander abgearbeitet wurden. Wer mit einem fertig war, konnte sich im Ziel das nächste holen und zurück auf die Strecke. Das 7. Manifest bekamen dann nur noch die ersten 30, die mit dem 6. fertig waren, alle folgenden schieden aus. Das 8. gab es nur noch 5 mal.

Als Nichtqualifizierter hab ich im Start/Ziel Bereich gewartet und das Ersatzteillager betreut. Meine Bilder sind daher etwas eintönig, ich müsste aber demnächst auch die von den anderen bekommen.


Crash an der Wendestelle:

einer der Beiteiligten ist ziemlich weit geflogen, wurde mit nem Krankenwagen abtransportiert. Scheint aber nichts ernstes passiert zu sein



Nach über 2 Stunden körperlichen und materiellem Verschleiss war die Sache vorbei. 3 Europäer und eine Europäerin ganz oben auf den Treppchen..!
Der beste Deutsche ist übrigens der auf dem letzten Bild da oben, Glückwunsch Kollege!



achja, es gab noch eine 2. Wendestelle auf der Strecke....



Abends war dann noch das Skid Finale, bei dem ein neuer Weltrekord aufgestellt wurde (509 feet!)



Dann ein kleiner Groupride mit der ganzen Truppe über die GW Bridge, unter Führung eines gewissen Lucas Brunelle..


Nachts war mein Fotoakku leer, aber es gab natürlich noch ein *kleines* Alleycat durch Manhattan, bei dem auch Herr Brunelle mit Helmkamera mitfuhr.


Und schliesslich der Montag: Noch ein bisschen Track Racing Competition bzw. Free for all auf dem Kissena Velodrome

Und die Award Ceremony.

Nebenbei noch ein bisschen Inspiration zum Üben für die, denen Nohand Backwardcircles zu langweilig sind: http://www.faustas.net/wm2005/kissena-freestyle.avi 2mb

Dann der obligatorische Massengroupride zur Goodbye Party in Brooklyn, auf dem sich eine Gruppe von ca. 100 Radkurieren aus aller Welt in einem Wohngebiet verirrten..

Und schliesslich nach der Partey der Heimweg ins Hostel..

Schnappschuss von der Manhattan Bridge (diesmal auf dem Radweg) in Richtung Brooklyn Bridge

Und am nächsten Tag gings zurück nach Germany.


P.S.: Ich fand es als "Newbie" wirklich toll, was für eine starke Community die Kuriere und Radfahrer allgemein in New York bilden. In der Stadt Rad zu fahren stellt dort schon ein politisches Statement da, weil es eben nicht, wie bei uns, einigermaßen selbstverständlich ist. Siehe "Time's Up"
Eine Erklärung für diese Community ist aber auch, dass die Kuriere dort z.b. fast alle ohne Kranken, Renten und Unfallversicherung arbeiten müssen und allgemein nicht gerade in Geld schwimmen, sogar verglichen mit mir ;)
Ted zum Beispiel (siehe oben) zahlt für seine 2 WG-Zimmer ohne Fenster $500 im Monat, arbeitet unter der Woche täglich von 9 bis 5 als Kurier und geht danach von halb 6 bis 9 auf die Abendschule. Vollen Respekt also für jeden, der dort als Messenger über die Runden kommt.


so, das war alles (oder?) ;)
 
New York, New York. If you can make it there, you can make it anywhere....

Toller Bericht, danke, daß Du Dir die Mühe gemacht hast, Deine Erlebnisse für uns aufzuschreiben. Ich kenne diese Stadt ganz gut. Ist aber eine lange Zeit her, daß ich dort zuletzt war.

Das erste Mal war ich dort 1979 - als ich geboren wurde... =) Bethesda Hospital, Greenwich.

Cheers,

Max
 
joa in NY gabs schon manche Dinge die recht hefitg waren. zB hab ich von einem mitgekriegt der gestürzt ist und der von nem "Kumpel" zusammengenäht wurde. Mir ist nicht ganz klar warum so viele ohne Krankenversicherung messengern. Ich meine bei uns ist es ja auch bezahlbar, bzw. haben wir ja gar (zum Glück) nicht die Wahl, ob mit oder ohne.
 
Hier noch ein paar Bilder zum geniessen, von Manhattan.
1) Groupride bei Nacht
2) Brooklyn- und Manhattanbridge
3) Schnappschuss
4) Neubau von Richard Meier; Nähe Central Park
5) Flatiron(=Bügeleisen)-building an der Fifth Ave.
 

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und nochn paar
1) Bilck von New Jersey auf Manhattan
2) Manhattanbridge
3) Metropolitanarts-museum
4) Guggenheimmuseum
 

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Was aus meiner Sicht auf jeden Fall auch noch erwähnenswert ist:


- Die Armut wie in jeder anderen Grossstadt auch:



- Der Atlantik:



- Unser Weg ins Hostel durch die Christopher Street Parade:



- Unsere allabendlichen Tagesausklänge im Hostel,



- sowie unser allabendlicher Aufpasser dort (Fabio heisst der):



- Das Time's Up von innen mit lelebebbel (das kann ja sogar ich als Türke aussprechen... :D ),



- von unten in der Riesenwerkstatt,



- und von aussen bei der Registrierung:



- Unsere Unterkunft die ersten beiden Nächte...



- ...bei Ben, der auf der bereits erwähnten "Nackt-Tanz-Party" die Geige spielte:



- Manche kuriertypischen Fahrradabstellplätze:
 
- Die Brooklyn Bridge:



- Manch Amerikaner am 4. Juli:



- Manch schmerzhafte Erfahrungen mancher Messenger:



- Holger beim Dispatch-Race mit dreckx-Funkgeräten:



- Meine ChinaTown Erfahrung:



- Das Frühstück bei Katz's Delicatessen (da wo Harry und Sally sich trafen. Ja, wir haben auch einen auf Turist gemacht :aetsch:



- Jack, der seit 14 Jahren Fahrradkurier in New York ist aber keine 2 Sekunden TrackStand auf 'nem Fixie schafft (aber immerhin Singlespeed fährt):



- Die Wahnsinnskulisse überall in Form einer Reizüberflutung, egal was man ins Bild stellt:



- Sonstige Impressionen am Rande:



- Unser 30 Sekunden Fernsehauftritt im ARD Nachtjournal (einige Leute haben es sogar gesehen...):



- UND: Die Verlogenheit bei der wir gezwungenermaßen, aber dafür umso kreativer mitgemacht haben:











Geil war's!
 
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