@Rainer: Dein Wille ist mir Befehl ...
Jetzt also doch endlich Engadin! Schon Ende letzten Jahres wollte ich zusammen mit [FW]FLO und Levty dorthin. Doch der Schnee machte uns einen Strich durch die Rechnung. thory erging es ebenso.
Diesmal sorgten wir uns zwar eher um Schneereste als um satten Neuschnee. Allerdings war es die Tage auch in der Schweiz recht sommerlich und der warme Regen tat sein Übriges um unsere Tourziele vom letzten Schnee zu befreien.
Und wie es der Zufall so will, fahren thory, rsu, Werner und Dieter am selben Wochenende runter wie wir - und haben sogar Ähnliches auf dem Programm!
Am Freitag findet sich unser Urlaubs-Team (dank eines Unfallstaus mit zweistündiger Verspätung) erst einmal zum Grillen bei Felix nahe Kirchheim unter Teck ein. Mit dabei sind Levty, klot, el signor, OZM und immerdraussen. Die letzten beiden leider nur fürs WE.
Früh morgens geht's dann am Samstag weiter gen Alpen und auf dem Hinweg gehen wir dann auch direkt mal den ersten Dreitausender an.
Beim Aufstieg treffen wir auf ein Wanderpaar. Er schaut uns interessiert zu, während sie uns eher kritisch beäugt und meint wir würden später bestimmt noch Schelte erhalten, da wir uns auf einer klassischen Wanderroute befänden. Sie empfiehlt uns daher die ausgewiesenen Bike-Routen. "Ja, vielen Dank auch!"
Sehen wir wirklich so aus, als ob wir nicht wüssten was wir tun und als ob wir die Räder nur zum Spaß hochtragen ?!
Mehr als diese leichte Kritik sollten wir die Tage aber auch nicht erfahren. Ganz im Gegenteil!
Und mit dem Gipfel bzw. dem Wetter haben wir auch Glück.
Bike(r)-Invasion am Gipfel
Eigentlich sind ab Mittag flächendeckende Gewitter vorhergesagt und die Bewölkung nimmt auch stetig zu. Doch scheint es länger stabil zu bleiben als erwartet. Und nach unserer Gipfelrast geht's daher stressfrei und in anfangs recht schnellen Kurven, dann aber immer enger werdenden Kehren den Kamm hinab.
Rider: OZM
Rider: klot & OZM
Rider: el signor
Rider: OZM Ja, leider Fuss abgesetzt. Aber ich mag's trotzdem ...
Rider: Levty
Währenddessen kommt uns ein Fotograph entgegen, schießt und filmt uns von unten auf den diversen Passagen und macht dann sogar kehrt um uns nachzugehen und seine Tour letztlich abzubrechen. Wir haben seinen Fotohunger wohl dermaßen gesättigt, dass er ganz auf den Gipfel verzichtet!
Ich selber bin auch ziemlich begeistert. Und zwar vom
Michelin DH 32 den ich aus KäptnFR's privaten Lagerbestand bezogen hatte. Der Grip an der Front gibt im Steilen viel Vertrauen und auch auf schnellem S1/S2-Untergrund komme ich mit niedrigen Luftdruck gut parat.
Rider: Dave
Na ja, genug der Werbung!
Nach dem Kamm geht es noch ein Stück recht flowig und flott das Tal hinab, bevor wir die Talseite wechseln.
Rider: el signor, Levty & klot
Rider: klot
Über eine Fuorcla möchten wir ins Nachbartal hinüber, um dort eine längere Trail-Abfahrt auszuprobieren.
Als wir für den Aufstieg zur anderen Talseite wechseln, sorgt klot schließlich für einige Lacher, als er mit Schwung von einer schmalen Holzbrücke abkommt und mit voller Breitseite im Bach landet! Bohlen fehlen und Nägel stehen hervor. Das hat die Sache komplizierter gemacht. Doch wenn man bereits im Winter komplett im Wasser versank, kann einem sowas im Sommer auch nichts mehr anhaben!
klot bleibt cool, hakt das Bad als Erfrischung ab und dann machen wir uns auch schon wieder ans Höhenmetersammeln.
Derweil wird der Himmel hinter uns immer dunkler und als wir schließlich am Joch kurz rasten, können wir gerade noch die Gletscher auf der gegenüberliegenden Seite bewundern, bevor sich die Wolken vom benachbarten Übergang aus rasch ins Tal hinab drücken.
Dummerweise müssen wir auf dem Weg zur eigentlichen Abfahrt noch einen kleinen Umweg zum Startpunkt fahren und einige Geröllfelder überqueren, während es zeitweise schon leicht vom Himmel tröpfelt. Die Kamera bleibt nun fast die ganze Zeit über im Rucksack, weshalb es von der Abfahrt auch keine Fotos mehr gibt. Wir sind uns eben doch recht einig darin, dass es bei Claudes Erfrischung bleiben sollte.
Rider: Levty
Endlich erreichen wir die Hütte und den Einstieg zur Abfahrt. Es ist schon recht düster und von Aussicht kann keine Rede mehr sein!
Rider: Levty
Los geht's! Wir treten kräftig in die Pedalen und machen anfangs im Downhill-Manier recht schnell Strecke. Einmal stürzt der Weg sogar unvermittelt in ein steiles, steiniges Bachbett hinab, worüber ich so verwundert bin, dass ich zur Orientierung stoppe und damit mal wieder Olivers Helmcam-Aufnahme zerstückele. But we are right on track!
Leider weist der Weg ab der Passage jedoch immer mehr matschige und von Kühen zertretene Schlammlöcher auf, was sich zumindest bei mir immer als effektives Entschleunigungsmittel erweist. Größere Brocken in den stellenweise recht flachen Abschnitten setzen meinem Flow arg zu. Etwas wehleidig denke ich an den viel interessanteren Aufstieg zur Fuorcla zurück.
Doch das gehört eben auch dazu. Die Idee an sich ist ja gut und manchmal zieht man dann trotzdem die ein oder andere Trail-Niete.
Das Timing ist trotzdem perfekt. Wir kommen endlich an den Autos an, als uns rsu anruft, um zu fragen wann wir uns in Zernez treffen würden. Dort angekommen hat uns der Regen dann doch noch eingeholt und es schüttet in Strömen.
Aber zu spät!
In der Pizzeria ist uns das ziemlich egal und wir verbringen noch einen netten Abend mit unseren Münchner "Kollegen".