Bike Festival Riva - Ronda Grande:
meine Zeit: 4:34:33 (73. Herren/227 im Ziel)
Sieger: 3:28:29
Nachdem ich schon viel von den langen Staus gleich zu Beginn des Rennens gehört hatte und in Startblock C eingeteilt war (der zeitgleich mit B aber hinter diesem startet) gab es auf den ersten km nur eine Strategie. Früh an den Start und Vollgas. So konnte ich direkt hinter den letzten aus B starten und mich gleich nach vorne arbeiten. Zwar war ich am Fuße des ersten Anstiegs dann schon "sehr gut aufgewärmt" aber es hat ich ausgezahlt und mit einigen kleinen Balance-Übungen (unglaublich wie manche schon mit 22/30 auf Beton nichtmehr geradeaus fahren können) habe ich es wirklich ohne Schieben durch die Menge geschafft.
Nachdem ich Tobi und Karsten auf der Strecke getroffen hatte konnte ich mein Tempo sehr gut weitertreten und es lief hervorragend. Mit dem Gefühl stets einen Gang schwerer fahren zu können war dann auch die Entscheidung für die Grande gefallen.
Die lange Abfahrt richtung Streckenteilung hat mich moralisch dann ziemlich fertig gemacht. Ich bin mit dem sehr tiefen und ausgetrockneten Schotter bei Highspeed garnicht zurecht gekommen und mich haben viele Leute überholt die ich mir in den Anstiegen zuvor geschnappt hatte. Auch Karsten war mir bald enteilt. Nachdem ich im Grübeln über die Gründe für diesen rätselhaften Umstand versunken war (vor meiner "Race-Karriere" habe ich das Rad oft extra hochgetragen um die Trails zu genießen) und außer den vielen Rennrad-km im Winter keine rechte Lösung finden konnte, kam der nächste Schock: Flasche weg. An der kommenden Verpflegung habe ich nach etwas Betteln eine weggeworfene Flasche von irgendjemandem vor mir in die Hand bekommen und es konnte weiter gehen.
An der Streckenteilung habe ich mich zähneknirschend für die 'Grande' entschieden, da sonst meine Krafteinteilung auf den ersten 1600hm für die Katz' gewesen wäre.
Als ich dann in der Ferne Karsten sehen konnte war mit dem Gedanken an einen wohlgesonnenen Mitstreiter plötzlich die Welt gerettet und die sehr unrythmische Fahrt durch das karge Hinterland mit niedrigem Buschwerk über grobsteinige Trails (bergauf

) hat richtig Spass gemacht. Es war wirklich sehr schön über etliche Kilometer nicht "alleine" unterwegs zu sein. Mit etwas Glück und viel Balancieren ist es dann auch bei einem ganz kurzen bergauf Schiebestück geblieben. Zwischenzeitlich hat sich auch Tobi zu uns gesellt und es bildete sich ein richtig cooler IDRT Zug.
Nachdem die Gels, die ich zu Beginn etwas vergessen hatte, dann auch gezündet haben ging es richtig gut weiter und ich konnte mir auf den letzten 10 Straßen-km, leider ganz alleine im heftig Gegenwind nochmal schön die Kante geben.
Fazit: für den ersten Mai war's einfach richtig cool (und über's Fully habe ich mich auch nicht geärgert

) Der Blick in die Ergebnisliste ist auch beeindruckend, bei einem so gut besetzten Mara war ich bisher noch nicht am Start - wenn ich denke wer da alles vor mir über die Trails gebügelt ist....und in welcher Zeit, Krass!