Ängste und Phobien

Registriert
24. Januar 2008
Reaktionspunkte
65
Ort
Moers
Ich würde gerne mal ein Thema angesprochen über dass man irgendwie nicht oft was ließt (empfinde ich zumindest so) - und zwar Ängste bis hin zu Phobien.

Ich würde gerne wissen wie ihr damit umgeht, welche Erfolge ihr erzielt habt und mit welchen Tricks, Wegen und Mitteln ihr euch entgegen eurer Ängste steigert.

In meinem Fall ist es so dass ich Höhenangst habe und noch viel schlimmer Angst davor Kontrolle abzugeben - anders ausgedrückt Fahrgeschäfte wie Achterbahn, Kettenkarussell usw. wo es etwas schneller wird und ich keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit habe lösen in mir eine ungeheuere Angst aus.

Entsprechend kann man sich leicht vorstellen dass es mir schon recht schwer fällt mich beim Freeriden zu verbessern, aber das hält mich nicht davon ab es weiterhin zu versuchen, auch wenn ich noch weit davon entfernt bin z.B. 'nen Meter ins Flat zu droppen.

Oftmals ist es auch deprimierend zu sehen wie andere Leute die sehr viel weniger Erfahrung haben (in den konkreten Fällen weiß ich das) ohne viel nachdenken größere Sprünge meistern, aber damit muss man dann eben leben.

Gibt es hier andere die damit zu kämpfen haben? Ich wüsste gerne mit welchen Tricks ihr diese Ängste bekämpft?

Klar, die Klassiker sind natürlich sich langsam zu steigern und keine zu großen Schritte zu wagen, aber ich finde das reicht nicht immer.

Ich habe angefangen mich mit dem Thema zu beschäftigen weil ich denke dass je mehr man über seinen Feind weiß umso besser kann man damit umgehen und die Angst bekämpfen.

Nach dieser langen Einleitung mache ich erstmal 'nen Punkt und schaue ob das Thema überhaupt wen interessiert - sollte das der Fall sein schreibe ich bald auch gerne konkrete Beispiele wo und wie ich meine Angst überwinden konnte. :daumen:
Aber ich freue mich auch sehr über Erfahrungsberichte von Euch. :D

P.S.: Ich rede nicht davon dass man nach zwei Wochen noch nicht den 3-m-Drop gesprungen ist sondern eben von echten Phobien die über rationelles denken hinausgehen. Also bitte keine Sprüche nach dem Motto "Ar#§ zusammenkneifen und einfach springen" - so leicht ist das leider nicht. ;)
P.P.S.: Ich habe das in diesem Forum gepostet weil es mir im Ende ja auch darum geht sich darüber auszutauschen wie man siene Fahrtechnik grundlegend verbessern kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
In ganz schweren Fällen rate ich ein Coaching bei Experten, zum Beispiel bei Petra Müssig (http://www.sport-im-kopf.de/), die da schon viel Erfahrung hat im MTB-Bereich. Sowas kann man sehr gut wissenschaftlich angehen u. externe Hilfe halte ich da für empfehlenswert. Die Mädels in den "Mut tut gut" Kursen sind sich ja auch nicht zu fein, sich in diesem Bereich helfen zu lassen.

Ride on,
Marc
 
sehr gutes Thema :daumen:
Ich erkenne mich (leider) in vielem was du schreibst wieder.
Bei mir ist das Problem auch die Höhenangst. Das artet manchmal so aus, dass ich auf einem Alpengipfel stehe und einen pipifax S0 Trail in Trippelschritten runterschiebe, weil ich mich beim Anblick des Tals >1000 Meter weiter unten kaum traue zu laufen. Oder wenn ich es tatsächlich schaffe zu fahren, mich komplett deppert anstelle und völlig verkrampft aufs Hinterrad setze wie ein Anfänger. Lustiger Weise ist das nur so wenn es am Hang entlang geht, hat also überhaupt nichts mit dem Gefälle vom Weg oder der Schwierigkeit desselben zu tun. "Fallinien" (also in den Alpen natürlich dann typischer Weise viele Minikehren, aber eben nie lange in gleicher Richtung entlang eines Abgrunds, sondern gemittelt eher gerade drauf zu) machen mir ziemlich wenig bis gar nichts aus, obwohl es da logischer Weise viel steiler und von der Fahrtechnik her meistens auch schwieriger zugeht. Ich schaue wohl lieber direkt nach unten als seitlich aus den Augenwinkeln. Das ist komplett irrational, aber sich das zu verdeutlichen hilft leider nicht viel.
Was dagegen zu tun ist ... :ka:
Bisher hab ich's nach der altbekannten Methode versucht: langsam dran gewöhnen. Hilfreich ist nur, dass mich trotz der Angst das Hochgebirge und die Gipfel magisch anziehen. Wenn ich es gerade mit gestrichen voller Hose und ziemlich deprimiert nach unten geschafft habe, will ich sofort wieder hoch :lol:

Also schreib mal, was dir so hilft! Vielleicht ist ja was zum "Abschauen" oder Nachmachen dabei :daumen:
 
@Marc: Ja, das Buch von Frau Müssig habe ich auch - erst einmal ganz gelesen und jetzt wird es alle paar Tage wieder herausgekramt weil man doch immer wieder viele Kleinigkeiten vergisst - auf jeden Fall verdanke ich dem Buch einige größere Fortschritte und bereue den Kauf kein bischen. :daumen:

@Scylla: Schön (das klingt in dem Fall irgendwie gemein :lol:) dass es anderen auch so geht. ;)
In den Bergen war ich ehrlich gesagt noch nie wirklich - nur ein paar Ausflüge auf schmalere Wege mit "Abgründen" daneben in Bayern haben mir schon gezeigt wie schnell einem das Angst machen kann - meine Begleiter sind da locker runtergefahren wo für mich nur noch schieben angesagt war. :rolleyes:

Also ein Beispiel wo mir eben besagtes Buch gut geholfen hat war ein Drop ins Flat - seltsamerweise macht es mir weniger aus über Treppen zu droppen als wenn da direkt 'ne Kante ist - na jedenfalls war in dem Fall eben nur 'ne Kante und man musste auch noch ein direkt an der Kante (unten) befindliches Wasserbecken überspringen. Irgendwann wollte ich das dann eben angehen und ein Bekannter dem ich absolut vertraue meinte auch ich würde das schaffen. Dann kam natürlich wieder die Angst und in der Situation habe ich mich dann erstmal darauf besonnen mir klar zu machen dass ich eben Angst habe und ruhiger werden muss (also tief durchatmen und die Muskeln entspannen). Dann habe ich mir mehrfach gesagt dass ich das kann und mir vorgestellt wie sich wohl ein Profi-Biker bei dem Sprung fühlen würde - also wie würde er sich bewegen, Körperhaltung und wie cool würde das aussehen wenn er da runter springt. Im letzten Moment als ich angefahren bin habe ich dann meine Gedanken ganz bewusst nur auf das Bild gelenkt wie der Sprung bei besagtem Profi aussehen würde und mich dadurch von meiner Angst abgelenkt und als ich an der Kante war konnte ich ja nicht mehr bremsen und habe es dann auch geschafft. :D

Natürlich sollte man sich im Prinzip auch sicher sein das schaffen zu können. Die nächste Kante ist auch schon angepeilt und ich denke sobald mein Bekannter wieder Zeit hat werden wir die auch mal angehen (also ich, für ihn ist das eher Kindergarten - die Kante ist etwas über Lenkerhöhe :lol:).

Aber ich denke wichtig ist auf jeden Fall sich seine Angst einzugestehen, dann aber nicht gleich komplett vor einem Problem zu kapitulieren, sondern sich auch ausserhalb des Sports immer wieder damit zu beschäftigen, sich klar zu machen dass man das kann, dass selbst wenn man es verhaut schon nicht viel passieren wird und sich auch überlegen wie sich die Lösung des Problems anfühlen würde und wie man darauf gezielt hintrainieren kann.
 
Aber ich denke wichtig ist auf jeden Fall sich seine Angst einzugestehen, dann aber nicht gleich komplett vor einem Problem zu kapitulieren, sondern sich auch ausserhalb des Sports immer wieder damit zu beschäftigen, sich klar zu machen dass man das kann, dass selbst wenn man es verhaut schon nicht viel passieren wird und sich auch überlegen wie sich die Lösung des Problems anfühlen würde und wie man darauf gezielt hintrainieren kann.

Ich denke, das ist die richtige Einstellung. Sich Ängste einzugestehen halte ich übrigens für stark :daumen:

Ich bewege mich da irgendwo im Mittelfeld und habe schon als Kind gemerkt, dass ich auf meinen Kopf bzw Bauch hören muss. Das bedeutet bei mir: habe ich nur ein mulmiges Gefühl, muss(!) ich es lassen. Früher habe ich dennoch viel riskiert und fast genauso oft im Dreck gelegen. Es spielt keine Rolle ob eigentlich einfach oder schwer, mein Kopf ist dann nicht frei und ich bin steif. Dennoch bin ich öfter gut drauf, sehe meine Linie und dann gehen auch 'dickere Dinger' problemlos. Dann bin ich bereit und mache es einfach, nen Tag später kann es schon wieder ganz anders aussehen.

Drops sind z.b. auch so ne Sache. Ich mag Drops, wenn sie gut integriert sind, die nehme ich dann eigentlich auch nicht wirklich wahr. Aber gerade die 5m oder mehr Teile kamen für mich nie in Frage. Was ich davon gesehen habe sind meiner Meinung nach eher Mutproben, ich sehe dann den Spass einfach nicht und denke mir: warum sollte ich? Weil andere es auch können? Bestimmt nicht. Ein kleiner Fehler und die Brüche oder schlimmer sind garantiert. Z.B. der 5m Drop in Leogang. Hut ab vor den Leuten, die den meistern, aber ich hätte schon bedenken wegen der paar 'Kurven' und der leichten Steigung auf dem Northshore. Gerate ich etwas in Trudeln oder pedaliere ich zu wenig, haut es mit ziemlicher Sicherheit nicht hin. Mit der Einstellung wäre es in meinem Fall dumm es zu versuchen, also versuche ich es gar nicht erst :).

Richtige Angst hat schon seinen Sinn und schützt uns. Es gibt ja auch noch was zwischen Angst und Leichtsinn, nennen wir es Respekt, was treffenderes fällt mir gerade nicht. Ich meine das Gefühl: 'Wow, tricky und riskant, aber das passt'. Mit diesem Optimismus wage ich mehr und das passt dein eigentlich auch.

Oft sagt man, fahre mit erfahrenden Leuten. Einerseits kann es natürlich pushen, hilft aber nicht unbedingt, um über seinen Schatten zu springen. Es ist vllt auch gar nicht verkehrt, mit Leute auf gleichem Level zu fahren. Man kann sich gegenseitig motivieren oder auch auf den Boden zurück holen. Und der Gedanke 'wenn er/sie es kann, schaffe ich es auch' ist wahrscheinlich hilfreicher als die Einschätzung von einem Fahrer, den ich selbst als viel besser einschätze.

Ein wirklicher Tipp war das nicht, ich denke es ist auch bei jedem anders und den kann man auch nicht wirklich geben. Kurse sind mit Sicherheit ne Option.
Versuche deine Entscheidungen von deinem Gefühl abhängig zu machen. Machst Du dir zuviele Gedanke und die Zweifel sind zu groß, lass es bleiben. Geh den Trail, deine Stufe oder was auch immer später im Bett gedanklich nochmal durch, bis du dich dir selbst vorstellen kannst und dann...machste es einfach, wie bei der Stufe schon passiert :daumen:
 
Also kleine Schritte sind schon mal ein guter Einstieg.
Auch Fahrtechnikkurse können helfen sich sicherer zu fühlen.

Da es bei dir ja anscheinend aber nicht nur ums biken geht, sondern (Höhen-)Angst im allgemeinen, kann ich dir nur empfehlen erst mal Infos zu sammeln, was da überhaupt in dir passiert. Also was geschieht im Körper wenn du Angst/Panik bekommst. Das ist schon mal ein wichtiger Schritt. Vor allem zu erkennen, dass es etwas völlig natürliches ist. Nur ist es in dem Fall "Nicht angebracht". Warum ich das in Anführungszeichen setze: Du hast einen guten Grund für die Angst in der Situation!

Das klingt erstmal etwas absurd. Vor allem, weil man oft erst gar nicht den Grund sieht. Aber ihn gibt es. Also wenn man in eine Situation kommt, die einem Angst macht, erst mal versuchen "von außen" zu betrachten was da denn nun Angst macht und was für ein Grund dahinter stehen könnte.
Der Grund ist auch nicht falsch. Nur dein Weg (Angst/Panik --> Vermeidung) ist nicht der richtige. Also musst du versuchen eine andere Möglichkeit zu finden. Das ist eine Trainingssache. Irgendwann hast du mal "gelernt" in bestimmten Situationen mit "unbegründeter" Angst zu reagieren. Diese gelernten Strukturen wieder zu verlassen und einen neuen Weg einzuschlagen ist schwer und ein längerer Prozess. Aber auf jeden Fall möglich!

Wenn es irgendwann zu extrem wird kann ich nur professionelle Hilfe empfehlen. Gerade bei Angst/Phobien kann man mit einer Verhaltenstherapie sehr viel erreichen. Es dauert nur eine Weile. ;)

Ich selbst kenne das Problem sehr gut, da ich unter Panikattacken und Depressionen leide. Bei mir ist es leider schon so weit, dass ich nicht mehr arbeitsfähig bin und gerade erst wieder versuchen muss überhaupt einen Alltag zu schaffen. Aber ich bin trotzdem guter Dinge mit Hilfe der Therapie wieder fit zu werden und dann auch auf Dauer ein "normales" Leben zu führen.


Ich hoffe es ist etwas verständlich geworden was ich geschrieben habe. Ansonsten steh ich gerne für Rückfragen zur Verfügung. Beschäfftige mich halt zwangsläufig schon seit ein paar Jahren mit diesem Thema.
 
@Pleitegeier:
Drops liegen mir (leider) noch gar nicht - ich würde mich echt gerne trauen in 'ne Schräge zu droppen, aber bislang war mir das noch zu fremd - ich hoffe das klappt jetzt bald mal. Ich habe auch vor demnächst mal nach Winterberg zu fahren - da scheint es im Übungsbereich auch ein paar schön kleine Drops für den Anfang zu geben - einfach um sich erstmal daran zu gewöhnen wie es sich anfühlt in einer Schrägen zu landen. :)

Was das fahren mit Leuten auf höherem Level angeht kommt es immer drauf an wie die Leute drauf sind - wenn ich merke dass ich etwas belächelt werde wegen meiner Ängste hat sich das mit dem gemeinsamen fahren schnell erledigt. Aber da habe ich schon Leute gefunden die das verstehen, akzeptieren und sich mit mir auch über Fortschritte freuen die für sie wohl schon vor 10 Jahren kein Thema waren. :D

@WRC206: Ja, ich setze mich schon damit auseinander was im Körper passiert - das ist auch sehr wichtig finde ich um dagegen vorgehen zu können.

Immer wenn ich merke dass ich Angst habe fahre ich nicht mit der Angst im Körper auf das Problem zu, sondern besinne mich erstmal darauf was mit mir passiert - das vielleicht auch für Tip an andere die Angst bekommen:

- erstmal bewusst machen dass man Angst hat
- dann merhmals tief ein- und ausatmen (Sauerstoff ist wichtig für die Muskeln)
- die Gedanken nicht nur wie fixiert auf das Problem lenken, sondern an die Lösung denken, also was muss man machen damit es klappt
- positiv denken - nicht im Sinne von "bloß nicht zum Abgrund schauen", sondern lieber "schau dahin wohin Du willst"
- wenn die Muskeln trotzdem verkrampft sind und/oder der Kopf absolut nicht will besser abbrechen und es ein anderes Mal versuchen
 
Die Gefahr und das Risiko sich zu verletzten sind ja gerade beim MTB´len und vor allem Freeriden schon sehr hoch.

Wenn jemand den 5 Meter Drop nicht machen will oder kann... was solls.
Die Leute die sowas springen sind für mich eh der Hardcore. Die machen das als Haupthobby.

Wichtig ist auch die ehrliche persönliche Einschätzung was das Können anbelangt!
Natürlich sehen die Profivideos geil aus. Aber frag die mal welche und wie oft sie sich schon die Knochen gebrochen haben.

Hab zwar keine Phobien aber ne realistische Selbsteinschätzung, die mich davon abhält Dinger zu springen die noch über meinem Niveau sind. Leider aber auch den Drang "höher weiter schneller". Aber alles werd ich auch in 100 Jahren nicht springen.
 
Ich finde den Thread toll und hoffe auf noch mehr Beiträge.
Ich hatte immer Angst vor steileren Passagen. Wo´s steil runter ging, im schlimmsten Fall noch mit Steinen dazu.
Die Angst ist noch da aber ich gehe sie Stück für Stück an. Geholfen hat mir das Vertrauen in meine Schutzausrüstung und dann hab ich mich an einen steilen Hügel gestellt. Und dann wie schon geschrieben wurde durchgeatmet und dann immer noch gestanden ;) Und dann sagte ich mir: "Da drüben willste ankommen". Und bin den dann runter gefahren, gefahren und noch mal gefahren. Bis Sicherheit rein kommt.
So halte ich es auch mit den Trails. Ich fahre sie nicht nur ein Mal runter sondern direkt mehrmals hintereinander (sofern möglich). Und mit jedem Mal geht es ein Stück besser.
Und die Technikkurse finde ich auch wichtig, damit man Vertrauen bekommt, dass man das Bike auch beherrschen kann.

@DiaryofDreams Winterberg wurde mir zum Üben sehr empfohlen!
 
wenn das Vertrauen in die eigene Fahrtechnik fehlt, und deswegen die Angst kommt, hilft es in vielen Fällen enorm, einfach mal Stehen, Anhalten und Absteigen zu üben. Und zwar nicht nur auf dem Parkplatz (klar, zum Balance üben ist der super) sondern auch im bröseligen Steilhang. Wenn man die Sicherheit hat, jederzeit und überall im Notfall stehen bleiben zu können oder auch einfach sicher das Rad verlassen zu können, geht vieles gleich viel einfacher. Je nach Schwierigkeit des Wegs gibt es dann zwar immer noch ein paar "Do-or-Die" Passagen, aber die sind meistens nie länger als ein paar Meter, und man kann kurz davor oder kurz danach wieder abbrechen.
Ein schlauer Mensch hat mal zu mir gesagt, erst wenn man eine Passage auch langsam fahren kann, kann man es auch wirklich schnell fahren. Und das stimmt auch, weil es vor allem auf Steilhängen viel schwieriger ist, ohne Rutschen und Wackeln im Schrittempo runter zu kommen. Augen zu und Bremse auf kann jeder, nur ob's klappt ist dann oftmals ein Glücksspiel. Die natürliche Angstschwelle schätzt das Risiko meistens schon ganz richtig ein. Die hohe Schule ist es dann noch, ein paar Sekunden stehend auf dem Rad auszuharren, ohne den Fuß runter zu setzen. Da geht's auch um besagte Kontrolle und Sicherheit. Wenn die da ist, kann man's auch laufen lassen.
 
Ich habe mir vor gut 1 1/2 jahren mein linkes schlüßelbein zertrümmert. Bin bei fast 50km/h über den lenker gegangen.
Mein erster gedanke war, du musst so schnell wie möglich wieder aufs bike.
was ich dann mit draht im schlüßelbein und gegen jegliche vernupft auch nach 9 wochen gemacht habe.

Aber seit dieser zeit kämpfe ich stark mit der angst, die kontrolle über das bike zu verlieren.

Meine erste massnahme war ein fahrtechnik lehrgang bei Marc B., das hat mich ungemein nach vorne gebracht, besonders steilabfahrten machen mir jetzt fast kaum noch sorgen.

Mein größtes problem ist heute geschwindigkeiten jenseits der 30 km/h im gelände.
Immer wieder kommt dann das gefühl auf ich kann das nicht mehr kontrolieren und muss zum leidwesen meiner mitfahrer den speed raus nehmen.
ich vermute mal das dieser spruch "erst wenn man eine Passage auch langsam fahren kann, kann man es auch wirklich schnell fahren"
sehr viel wahrheit inne hat!


Aber irgendwie will bei mir der knoten nicht platzen, weil mir mein kopf immer wieder in die quere kommt :heul:


Cheers
George
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schöner Thread, gleich mal abonniert :daumen:

Ich bin in den 90ern oft durchs Val d'Uina gefahren und hab mir nix weiter gedacht angesichts des fiesen Abgrunds. Könnt' ich nie mehr machen. Heute kommt mir fast jede Brücke gruselig vor, denn nach einem Krankenhausaufenthalt (Koma inklusive) hatte ich plötzlich Höhenangst. Irgendwas hat's da an die Oberfläche gespült.

Keine Ahnung, wieso die Höhenangst kam und ob sie wieder weggeht.

Mal schauen, was noch an guten Tipps kommt ...
 
Ich kenne das alles auch nur zu gut und kämpfe auch immer wieder mit mir.

Mir hilft aber folgendes: Erst mal sollte man Angst als etwas nützliches sehen. Sie ist ein natürlicher Schutz vor Gefahren. Dann muss man sich darüber klar werden wo sie wirklich nützlich ist und wo eher hinderlich. Bei Sachen die manch fahrtechnisch zu beherschen in der Lage ist, ist die Angst ganz klar im Weg. Da hilft dann meiner Meinung nach nur eine Art Verhaltenstherapie: diese Stellen immer und immer wieder fahren, bis das Gehirn kapiert hat, dass es geht und das man es kann und dass es keinen Grund zur Angst gibt! Am Anfang Hilft es vielleicht, wenn sich jemand zur eventuellen Hilfestellung an die Schlüsselstelle stellt oder man schraubt sich erst mal Flats ans bike ect.

Irgendwann bekommt man dann auch ein Gefühl dafür, was man wirklich kann und was nicht... und für Sachen die man nicht kann, da gibts dann Fahrtechnikkurse
 
Ich bin zwar beim Fahrrad fahren kein ängstlicher Mensch, allerdings war ich bis vor ein paar Jahren im Alltag mit vielen Ängsten behaftet (hatte z.B. schlimme Angst weite Strecken Auto zu fahren). Ich habe mich damals sehr mit der Thematik auseinander gesetzt. Für mich habe ich irgendwann das "Flooding" entdeckt.
Es gibt ja verschiedene Ansätze in der Verhaltenstherapie. Beim Flooding bringt man sich in die Angstauslösende Situation und bleibt in dieser so lange, bis die Angst verschwunden ist und der Körper sich leicht entspannt. Erst so kann der Organismus (hormonelle Prozesse spielen bei Angst eine große Rolle) und auch das Gehirn alles richtig verarbeiten und einsortieren. Flooding wird in der Verhaltenstherapie gerade bei Höhenangst oder Spinnenangst eingesetzt. Der Körper lernt schnell das ihm nichts passiert.
Ich persönlich bin kein so großer Fan von systematischer Desensibilisierung. Sich immer wieder und wieder in die Situation bringen und immer dann aufhören wenn die Angst sich meldet - ich glaube das der Körper so das falsche lernt, und ich als Mensch in die "Vermeidungsstrategie" falle.
Am allerwichtigsten bei Ängsten (die man loswerden möchte) ist denke ich, die "Vermeidungsstrategie" zu vermeiden :D

Grüße
Nieke
 
Irgendwann bekommt man dann auch ein Gefühl dafür, was man wirklich kann und was nicht... und für Sachen die man nicht kann, da gibts dann Fahrtechnikkurse

wenn's so einfach wäre...

bei mir zumindest ist es oft so, dass der Verstand ganz klar analysiert, dass ich das eigentlich mit links schaffe. Die Angst sagt aber was anderes und sorgt dann nicht zu selten auch dafür, dass ich einfachste Sachen vergeige, weil ich total unentspannt bin und die einfachsten Dinge falsch mache, weil ich mich zu sehr auf den Abgrund nebenan konzentriere. Z.B. Blickführung funktioniert da nicht, auch wenn ich es genau weiß wie es richtig geht und normalerweise auch mache, weil ich immerzu nach unten starre und dann da auch hin fahre :rolleyes:... oder Druck aufs Vorderrad, was eigentlich normal ist, geht nicht, weil ich mich klein machen will und vom Abgrund weg will -> ich setz mich aufs Hinterrad und natürlich schmiert es dann vorne ab. Wenn ich mich dann zwinge, es wieder und wieder zu probieren, obwohl die Angst immer stärker wird (weil man sich der Situation ja immer länger aussetzt und beim Hochschieben und nochmal Anlauf nehmen immer mehr Zeit hat, nach unten zu schauen), dann führt das nicht selten unweigerlich dazu, dass jeder Versuch immer mieser und dämlicher wird, und dass ich mir langsam einen Horror davor aufbaue. Schlimmsten Falls begleitet mich der "Horror" dann bis ganz runter ins Tal, so dass ich mich im Endeffekt vor jedem Kieselstein erschrecke (gepaar mit einer ängstlich-verkrampften Haltung auf dem Rad ziemlich dumm).

Wenn es nichts mit der Fahrtechnik zu tun hat sondern nur eine irrationale Angst ist, dann hilft also bei mir jedenfalls "immer wieder" oder "Fahrtechnikkurse" genau null. Wenn ich Angst (damit meine ich nicht eine Herausforderung oder einen Adrenalinstoß, sondern eher was in Richtung sinnlose Panik) bekomme, dann lass ich es mittlerweile einfach nach dem ersten oder spätestens zweiten Versuch einfach sein, weil ich aus Erfahrung genau weiß dass das oben Beschriebene passieren wird, und dass das dann ziemlich kontraproduktiv ist. Meistens reicht es mir in solchen Fällen vollkommen, zu Fuß an der kritischen Stelle vorbei zu kommen und dabei ruhig zu bleiben, was mir mittlerweile auch gelingt.
Das "immer wieder" verteile ich da lieber auf mehrere Berge oder Tage, nicht auf "immer wieder" hintereinander an derselben Stelle. Vertagen ist auch manchmal sinnvoller als sich selbst durch immer noch einen unglücklichen Versuch zu deprimieren oder dabei noch mehr Angst aufzubauen ;). Das hat nichts mit Vermeidungsstrategie zu tun (@Nieke), auch wenn es danach klingen mag. Ich denke, bei der Kombination von Angst und Sport ist es was anderes als bei Angst allein. Nur zwecks der Höhenangst gehe ich auch gern mal an einen Rand und zwinge mich dann, lange runter zu schauen. Aber ohne Fahrrad ;). Wenn man wirklich Angst hat, und nicht nur Nervenkitzel, dann hat man damit genug zu tun. In Verbindung mit einer an sich schon nicht ganz ungefährlichen Sportart, finde ich so ein "Flooding" dann doch etwas zu viel des Guten. Die Gefahr, in so einer für den Körper bzw. die Psyche eh schon überfordernden Situation einen dummen Fehler zu begehen, der schmerzlich enden kann und damit die Angst eher noch verstärkt, ist doch einfach zu groß! In diesem Fall lass ich es doch lieber langsam angehen. Am nächsten Tag oder in der nächsten Situation schaut die Welt meistens nicht mehr ganz so trübe aus und ich gehe entspannter ran, was im Hinblick aufs Fahrradfahren sehr förderlich ist. Geht zwar langsam, aber es funktioniert :daumen:

Wobei du natürlich Recht hast: wenn die Angst nur daher rührt, dass man sich nicht sicher ist, ob man es schafft, dann hilft klar: üben, üben, üben ... auch in Fahrtechnikkursen :daumen:
Den Spotter finde ich für nicht ganz so kritische Stellen auch gut :daumen: im Fall von "Ängsten und Phobien" nicht so sehr zum Sichern, sondern eher zum Sicht versperren :D Wobei man natürlich aufpassen muss, dass keine echte Gefahr für denjenigen herrscht, der sich reinstellt, falls der andere doch Panik bekommt und den Spotter bei einem Sturz nach unten schubst!
 
Zuletzt bearbeitet:
Scylla, glaub mir ich weiß ganz genau was du meinst! Ich habe erst Samstag zwei Stellen geschoben die ich eigentlich BEIDE fahren kann, und zumindest die erstere war ein Witz... gut das mich keiner gesehen hat :rolleyes:.

Und ganz ehrlich, gerade bei ausgesetzten Sachen, hat die Angst doch ab einem gewissen grad wirklich auch ihre Berechtigung. Ich habe auch Höhenangst. Manchmal in guten Momenten und an guten Tagen kann es schonmal sein, dass ich so was gut fahren kann. Manchmal aber eben auch nicht und da setze ich mich schon lange nicht mehr unter Druck, DAS IST DANN EBEN SO. Und besser geschoben als in den Abgrund gerauscht! Durch den Druck, den wir uns selbst aufbauen verstärken wir unsere Angst nämlich. Ach ja, mir hilft auch jemand, wenn jemand vor mir fährt ders kann.

Und die Angst kannst Du wirklich nur abbauen, in dem Du Stellen die dir Angst machen fährst, bei mir sind das halt auch Spitzkehren ect. da hilft nur immer und immer wieder. Bei ausgesetzten Sachen, die halt auch wirklich gefährlich sind, ist mir das auch zu heiß. Ich hab zwei Kinder die mich brauchen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Was das Flooding betrifft, habe ich damit ein ernsthaftes Problem. Wenn es sich um wirklich ausgewachsene Ängste handelt, sollte man das 1. immer proffesionell begleiten und 2. sehe ich das wie scylla, bei einer eh schon risikoreichen Sportart kann die gnadenlose Konfrontation dann auch ganz schnell ordentlich daneben gehen!
 
Ein sehr interessanter Thread.

Ich will nur zwei kurze Anmerkungen machen, ohne Experte darin zu sein.
Meines Wissens nach besteht ein kleiner aber feiner Unterschied zwischen Höhenangst und (einer stärkeren "Veranlagung" zum) Höhenschwindel. Hier ein paar Worte dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Schwindelfreiheit .
Ganz nett ist da der Test mit dem umgedrehten Fernglas. Einfach mal von der "falschen" Seite durch ein Fernglas auf den Boden vor einem und die eigenen Füße schauen und versuchen gerade aus zu gehen. Manche können das gar nicht, andere recht problemlos.

Das Andere ist der Druck etwas beweisen zu müssen. Vieles in dem Thread geht ja nicht in die Richtung, aber trotzdem sollte man sich immer klar machen, dass man Rad fährt, weil es einem selber Spaß macht. Dass man sich dabei weiterentwickeln will ist gut, dass es einen frustrieren kann, schöne Passagen schieben zu müssen ist auch klar, aber man sollte sich nicht so sehr um das "Außenbild" kümmern. Und wenn ich im Bikepark langsamer bin, und wenn ich mal ne Passage schiebe (die ich vielleicht sogar fahren kann), es geht doch in erster Linie um meinen Spaß und nicht darum, dass ich anderen zeige was für ein toller Hecht ich bin. Meine Freunde werden mich auch nicht blöd angucken, wenn ich was mal nicht fahren will, oder langsamer bin etc. Ich hatte das damals selber stark drinnen, dass alles was ich macht "gut und toll aussehen" muss, einen falschen Heldenehrgeiz. Davon sollte man sich lösen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Scylla

Was du schreibst trifft es auf den punkt!

Es ist auch sehr oft alles von der tagesverfassung abhängig, auch ich habe mich mitlerweile daran gewöhnt das an manchen tagen die einfachsten sachen nicht klappen wollen.
Dann ist das halt eben so und ich lass es dann, besser als sich weiter zu frustrien.
Wenn die angst in einem hochkommt ist man eh kaum in der lage rational zu funktionieren. Man ist wie gelähmt und wenn man dann reagiert, dann meist panikartig mit viel zu heftigen aktionen, die dann unweigerlich im desaster enden.

Ich für meinen teil kann mich da wohl nur sehr langsam ranntasten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Müslimann, ich glaube die meisten hier kennen den Unterschied ganz genau:
Höhenangst= Panik, Herzrasen, schwitzen, den Drang zum weglaufen :D

es geht doch in erster Linie um meinen Spaß und nicht darum, dass ich anderen zeige was für ein toller Hecht ich bin

Zumindest bei mir geht es eher darum, dass ICH das will, weils eben Spaß macht, wenn man es kann. Und ich glaube den meisten anderen hier auch. Den Druck macht man sich selbst.
 
@ActionBarbie
gut geschrieben!

Ach ja, mir hilft auch jemand, wenn jemand vor mir fährt ders kann.

ich mach noch was anderes draus: mir hilft eine lustige truppe und freude dabei, weil ich dann a) nicht so verkrampft bin und b) mich auf was anderes konzentriere und manche abgründe erst von unten entdecke ;)
mit leuten zu fahren, die dieselben oder ähnliche probleme haben wie ich geht gar nicht, weil man sich dann gegenseitig so wunderbar reinsteigern kann, dass irgendwann alle laufen. was auch überhaupt nicht geht: wenn mein mann vor mir an einer ausgesetzten stelle stehen bleibt, und mir irgendwas in richtung "vorsicht" oder "ganz ruhig" zuruft, weil er weiß, dass ich da angst bekommen könnte... leider gaaaanz falsch, weil man sich dann erst recht nur noch auf das "ausgesetzt" konzentriert und nicht mehr auf den trail. ist natürlich alles gut gemeint und lieb, aber da war ich schon nicht zu selten am schimpfen. besser ist es in der tat, wenn derjenige vor mir einfach ganz ruhig durchfährt, als ob da nichts wäre :daumen:

Den Druck macht man sich selbst.
genau :D es gibt doch nichts deprimierenderes als einen geilen trail, von dem man genau weiß, dass er irrsinnig spaß machen würde, wenn nur eine wand oder ein geländer daneben wäre, wahnsinnig sch*** und hakelig fährt oder sogar runterläuft. leider sind die allerbesten und technisch anspruchsvollen trails, die mir spaß machen, genau auf den hohen bergen, wo es eben gang und gäbe ist, dass es nebenan ein paar hundert meter runter geht. wie oben schon erwähnt, ich will da ja hoch und es macht mir auch trotz allem spaß, darum setzte ich mich dem druck auch freiwillig immer wieder aus, ohne jeden "anspruch" von außen. sieht mich ja eh keiner außer ein paar murmeltiere :lol:
außerdem ist es ein gutes gefühl, wenn man ein jahr zurück denkt und merkt, wie viel entspannter man auf einem gipfel stehen kann, wo man sich früher eher in eine ecke gekauert hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich habe ich irgendwann das "Flooding" entdeckt... Beim Flooding bringt man sich in die Angstauslösende Situation und bleibt in dieser so lange, bis die Angst verschwunden ist und der Körper sich leicht entspannt.
...
Ich persönlich bin kein so großer Fan von systematischer Desensibilisierung. Sich immer wieder und wieder in die Situation bringen und immer dann aufhören wenn die Angst sich meldet - ich glaube das der Körper so das falsche lernt, und ich als Mensch in die "Vermeidungsstrategie" falle.
sehe ich aus 2 gründen anders:

systematische desensibilisierung ist ja nur dann sinnvoll, wenn man a.) das "problem" der situation erfolgreich löst (also eben nicht vermeidet, sondern ganz einfach "klein" anfängt, und b.) die situation so lange übt, bis die angst kleiner wird (oder sogar verschwindet).

das andere ist das problem mit dem flooding an sich:
ich kann nur ein mittelmässiges beispiel konstruieren, aber ich hoffe, es wird klar, was ich meine. bei einem gap gilt "alles oder nichts". bin ich zu langsam, oder bremse ich an der kante ab, zerlegt es mich am gegenhügel.
wenn ich in der flooding-situation die nerven verliere, passiert genau das.
 
Dies ist meine erste richtige Saison und ich bin gleich im Frühling 2mal schwer gestürzt ( Rippenbruch, Schlüsselbein mit OP ). Nach der Genesung war ich schon ein wenig unsicher und hatte Angst vor Sprüngen bis 1 meter, die ich vorher ohne Probleme gesprungen bin. Letztlich geholfen meine Angst zu überwinden und sich zu steigern hat eine Kombination aus ordentlichen Protektoren ( FF-Helm, Rückenschoner, Knie & Ellenbogen ) und ein Kollege indem wir uns immer gegenseitig gepusht haben. Angst vor großen Sprüngen ist natürlich immer da, aber der Part des Überwindens der Angst ist wesentlich besser geworden. Mittlerweile bin ich viel weiter als ich das jemals gedacht hätte. Aber die Angst begleitet mich ständig und es gibt Situationen in denen ich den 4 Meter Double locker Springe, aber der Minisprung (weniger als 1Meter) direkt in einen engen Anlieger mir wegen meiner mangelnden Technik & Erfahrung nicht traue:rolleyes:. Ich hoffe das wird mit der Zeit besser...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mich dann zwinge, es wieder und wieder zu probieren, obwohl die Angst immer stärker wird (weil man sich der Situation ja immer länger aussetzt und beim Hochschieben und nochmal Anlauf nehmen immer mehr Zeit hat, nach unten zu schauen), dann führt das nicht selten unweigerlich dazu, dass jeder Versuch immer mieser und dämlicher wird, und dass ich mir langsam einen Horror davor aufbaue. Schlimmsten Falls begleitet mich der "Horror" dann bis ganz runter ins Tal, so dass ich mich im Endeffekt vor jedem Kieselstein erschrecke (gepaar mit einer ängstlich-verkrampften Haltung auf dem Rad ziemlich dumm).

...Wenn ich Angst (damit meine ich nicht eine Herausforderung oder einen Adrenalinstoß, sondern eher was in Richtung sinnlose Panik) bekomme, dann lass ich es mittlerweile einfach nach dem ersten oder spätestens zweiten Versuch einfach sein, weil ich aus Erfahrung genau weiß dass das oben Beschriebene passieren wird, und dass das dann ziemlich kontraproduktiv ist.

Das habe ich auch gelesen, dass es besser ist nichts zu tun, als etwas kontraproduktives zu machen, weil der Körper sonst eben das falsche Verhalten lernt und später abruft wenn die Situation wieder auftritt.

Vielleicht auch erstmal wieder 'nen Gang zurückschalten und versuchen eine ähnliche, aber trotzdem leichtere Stelle zu finden und diese zu fahren bis man sich absolut sicher fühlt.



Bei Abfahrten fand ich es manchmal auch hilfreich wenn Freunde die Abfahrt vor mir herab liefen und wenn ich Angst bekommen habe musste ich nur rufen und dann haben die meinen Lenker festgehalten und ich musste somit keine Sorge haben dass ich nicht zum stehen komme. :daumen:

Alternativ kann ich nur jedem der z.B. ein CC- oder AM-Bike fährt sich mal von 'nem Bekannten einen Freerider/Downhiller in der richtigen Größe für ein paar Tage zu leihen und damit etwas schwierigere Stücke zu üben - das bringt auch viel Sicherheit wie ich finde - und man weiß danach dass man das Stück prinzipiell fahren kann und kann sich dann darauf konzentrieren dass es zwar mit weniger Federweg und einem höheren Rad schwieriger ist, aber generell weiß man ja dass man es kann. :D
 
Zurück
Oben Unten