nachdem treehugger in einem anderen thread schon ein wenig geplaudert hat, hier nun meine story
1 Gang, 30 Minuten Qual und 3 Sekunden Glück
Kann man mitten in Berlin in nicht einmal einer halben Stunde über 500hm(!) mit dem Rad zurücklegen? Also ohne zweimal den Fahrstuhl im Fernsehturm hoch zu sausen. Ja!, man kann, aber es tut verdammt doll weh.
Wie vielleicht schon einige wissen, haben wir vom ESK uns der Idee der winterlichen Parkmassaker-Rennen aus Zürich angenommen und weil das voll viel Spass macht und Berlin ja soviele Parks hat, machen wir das jetzt auch. Selbe Regeln: Alle starten zusammen, nach jeder Runde fliegt der letzte raus bis noch drei übrig sind und die fahren dann noch eine Runde um den Sieg. Wir wollen vier Mal im Winter solch eine Hatz ausüben.
Der ESK in voller Stärke.
Das zweite Rennen sollte in der Hasenheide stattfinden, wohl der anrüchigste Park in Berlin. An jeder Ecke kann man Drogen kaufen deren Name noch nicht mal die Drogenbeauftragte der Stadt Berlin kennt (geschweige denn deren Wirkung), hin und wieder wird jemand erstochen ('Messerei') oder erschossen, alle paar Wochen wird der Park durch eine Hunderschaft der Polizei geräumt. Normal.
Normal natrülich auch, dass da weitgehend das Fahrrad fahren verboten ist, Feuer machen (Glühwein!) auch. Wen kümmerts.
Treffpunkt war die höchste Stelle des Trümmerberges. Ich erklomm den breiten Pflasterweg und dachte mir nur: 'Schei§e, wenn die Strecke hier hoch läuft...Schei$e sie wird hier hoch gehen...ich hab keinen Bock'. Oben standen schon die meisten, etwa 2/3 waren vom ESK, der Rest über Mundpropaganda eingeladen. Lizenzfahrer waren dabei, und wie immer auch ein paar Singlespeeder. Ich hatte noch nen ganz trockenen Mund vom vorabendlichen Reisweinsaufen und da kam mir das Bier welches Icke mitgebracht hatte ganz recht; frisch und perlig rann es meine Kehle hinunter und plötzlich war die scheu vor dem Rennen passé.
Die Einführungsrunde diente sogleich einem fliegenden Start. Gemächlich machte sich die Meute auf die erste Runde. Zunächst ging es eine lange kurvige Abfahrt hinunter, breiter Weg mit lauter Wasserrinnen die alle paar Meter zu überspringen waren. Dann gleich ums Eck und wieder einen schmalen, glibschigen Pflasterweg hoch, auf halber Höhe zum Entspannen geradeaus. Später nach links in einen verschlungenen Pfad mit Wurzeln und viel Gesträuch, dann wieder auf einen breiten Schotterweg und zum Schluss der etwa ein km langen Runde hoch zur Spitze. Der letzte Anstieg war saufies, die Wasserrinnen ließen einen nicht in den Rhtymus kommen und die letzten Meter waren brutal steil.
PDa und Husten mit ihren Eingängern.
Ich war vom Bier so frisch drauf, dass ich beim fliegenden Start direkt nach vorne Schoss, runter, rauf, gerade, runter, gerade, rauf. Nach zwei Runden lag ich noch vorne. Das Bier schäumte langsam auf. Die Strecke war für einen Singlepseeder wie mich perfekt: knackige, kurze Anstiege zum hochdrücken, da macht man Meter um Meter gut auf die Shitshifter. Doch den Anstrengungen auf den Anstiegen musste ich Tribut zollen. Immer schwerer ging es. Am Start-Ziel-Bereich vorbeirauschend hatte ich das Gefühl, dass Zwock (Rennleitung) sich einen Spass draus machte, keinen der Letzten rausnahm und wir so mehr Runden zu fahren hätten. Und der letzte Anstieg war einfach der Horror. Ich hasste ihn! Das kommt nicht oft vor.
rob kurz vorm Kotzen.
Das amüsante an der kurzen Runde war, dass man sich laufend begegnete. Mit der Zeit wurde ich von härteren Fit****ern auf Position 4 durchgereicht. Es muss die neunte Runde gewesen sein, als ich an dem letzten Mörderanstieg die Lust verlor und die letzten 20m im Crosserstil hochjoggte. Son Schei§! Rauf aufs bike und weiter, Abfahrt runter, Jogger Slalom, hoch, gerade, rein in den Pfad und zeng - Kette runter! Das kommt davon wenn man seit Wochen nicht nachspannt. Beim Rauffriemlen wurde ich von Menis und einem anderen Biker überholt. Mir schwoll der Hals. Wieder raufs auf Rad und losgedemmelt. Menis war schon aus dem Blickfeld, aber 30m vor mir war der Typ der mich auch noch überholt hatte. Ich knallte in den letzten Anstieg, kam aber nur wenig näher. Und dann die letzten fiesen verhassten steilen zwanzig Meter. Das Schaltwerk von dem Typen knattert, die Kette rasselt. Pah! Der Wurm schaltet in nen kleinen Gang. Schnell schwung geholt, raus ausm Sattel und alles gegeben. Ich keuche mit letzter Kraft am ihm vorbei hoch in den Zielbereich und weiter auf die nächste Runde. Bingo! Versägt, abgeraucht! Ich war wieder im Rausch. Drei Sekunden reichten aus.
Das doofe an diesem Parkrennmodus ist, dass man nie weiß wieviel man noch zu fahren hat, man muss immer alles geben, als wäre die aktuelle Runde die erste und letzte zugleich. Die Menge im Startbereich wurde immer mehr. Noch drei Runden lang sah ich den Typen den ich am Anstieg versägt hatte hinter mir, dann nicht mehr. Das war das Zeichen: meine letzte Runde. Nocheinmal im Volltempo ging es über die Piste. Ich kam ins Ziel und wusste das ich gut war. Vierter! Yeah! Kurz nach mir kamen die drei Vordersten nacheinander ins Ziel.
Durst hatte ich. Der Glühwein wurde aufgrund von Gerüchten über herannahende Bullen nicht erwärmt, aber Icke hatte ja zum Glück Bier dabei.
Der Sieger, J-Coop!, musste ein Bier exen. Aber nicht irgendeines, sondern ein Störtebeker-Pils (der Name von Störtebeker rührt von Stürz den Becher her!).
Wir standen noch ne ganze Weile auf dem Plateau des Trümmerberges und laberten, graturlierten und soffen, bevor jeder in seinen Winkel der Stadt aufbrach.
Geil wars wieder - und es gibt für ein solches Rennen nichts besseres als einen etwas zu dick übersetzen Singlespeeder
rb
Ich am trinken.
Treehugger, quäl dich du Sau!
Menis im Gebüsch.
Siegerbier
1 Gang, 30 Minuten Qual und 3 Sekunden Glück
Kann man mitten in Berlin in nicht einmal einer halben Stunde über 500hm(!) mit dem Rad zurücklegen? Also ohne zweimal den Fahrstuhl im Fernsehturm hoch zu sausen. Ja!, man kann, aber es tut verdammt doll weh.
Wie vielleicht schon einige wissen, haben wir vom ESK uns der Idee der winterlichen Parkmassaker-Rennen aus Zürich angenommen und weil das voll viel Spass macht und Berlin ja soviele Parks hat, machen wir das jetzt auch. Selbe Regeln: Alle starten zusammen, nach jeder Runde fliegt der letzte raus bis noch drei übrig sind und die fahren dann noch eine Runde um den Sieg. Wir wollen vier Mal im Winter solch eine Hatz ausüben.
Der ESK in voller Stärke.
Das zweite Rennen sollte in der Hasenheide stattfinden, wohl der anrüchigste Park in Berlin. An jeder Ecke kann man Drogen kaufen deren Name noch nicht mal die Drogenbeauftragte der Stadt Berlin kennt (geschweige denn deren Wirkung), hin und wieder wird jemand erstochen ('Messerei') oder erschossen, alle paar Wochen wird der Park durch eine Hunderschaft der Polizei geräumt. Normal.
Normal natrülich auch, dass da weitgehend das Fahrrad fahren verboten ist, Feuer machen (Glühwein!) auch. Wen kümmerts.
Treffpunkt war die höchste Stelle des Trümmerberges. Ich erklomm den breiten Pflasterweg und dachte mir nur: 'Schei§e, wenn die Strecke hier hoch läuft...Schei$e sie wird hier hoch gehen...ich hab keinen Bock'. Oben standen schon die meisten, etwa 2/3 waren vom ESK, der Rest über Mundpropaganda eingeladen. Lizenzfahrer waren dabei, und wie immer auch ein paar Singlespeeder. Ich hatte noch nen ganz trockenen Mund vom vorabendlichen Reisweinsaufen und da kam mir das Bier welches Icke mitgebracht hatte ganz recht; frisch und perlig rann es meine Kehle hinunter und plötzlich war die scheu vor dem Rennen passé.
Die Einführungsrunde diente sogleich einem fliegenden Start. Gemächlich machte sich die Meute auf die erste Runde. Zunächst ging es eine lange kurvige Abfahrt hinunter, breiter Weg mit lauter Wasserrinnen die alle paar Meter zu überspringen waren. Dann gleich ums Eck und wieder einen schmalen, glibschigen Pflasterweg hoch, auf halber Höhe zum Entspannen geradeaus. Später nach links in einen verschlungenen Pfad mit Wurzeln und viel Gesträuch, dann wieder auf einen breiten Schotterweg und zum Schluss der etwa ein km langen Runde hoch zur Spitze. Der letzte Anstieg war saufies, die Wasserrinnen ließen einen nicht in den Rhtymus kommen und die letzten Meter waren brutal steil.
PDa und Husten mit ihren Eingängern.
Ich war vom Bier so frisch drauf, dass ich beim fliegenden Start direkt nach vorne Schoss, runter, rauf, gerade, runter, gerade, rauf. Nach zwei Runden lag ich noch vorne. Das Bier schäumte langsam auf. Die Strecke war für einen Singlepseeder wie mich perfekt: knackige, kurze Anstiege zum hochdrücken, da macht man Meter um Meter gut auf die Shitshifter. Doch den Anstrengungen auf den Anstiegen musste ich Tribut zollen. Immer schwerer ging es. Am Start-Ziel-Bereich vorbeirauschend hatte ich das Gefühl, dass Zwock (Rennleitung) sich einen Spass draus machte, keinen der Letzten rausnahm und wir so mehr Runden zu fahren hätten. Und der letzte Anstieg war einfach der Horror. Ich hasste ihn! Das kommt nicht oft vor.
rob kurz vorm Kotzen.
Das amüsante an der kurzen Runde war, dass man sich laufend begegnete. Mit der Zeit wurde ich von härteren Fit****ern auf Position 4 durchgereicht. Es muss die neunte Runde gewesen sein, als ich an dem letzten Mörderanstieg die Lust verlor und die letzten 20m im Crosserstil hochjoggte. Son Schei§! Rauf aufs bike und weiter, Abfahrt runter, Jogger Slalom, hoch, gerade, rein in den Pfad und zeng - Kette runter! Das kommt davon wenn man seit Wochen nicht nachspannt. Beim Rauffriemlen wurde ich von Menis und einem anderen Biker überholt. Mir schwoll der Hals. Wieder raufs auf Rad und losgedemmelt. Menis war schon aus dem Blickfeld, aber 30m vor mir war der Typ der mich auch noch überholt hatte. Ich knallte in den letzten Anstieg, kam aber nur wenig näher. Und dann die letzten fiesen verhassten steilen zwanzig Meter. Das Schaltwerk von dem Typen knattert, die Kette rasselt. Pah! Der Wurm schaltet in nen kleinen Gang. Schnell schwung geholt, raus ausm Sattel und alles gegeben. Ich keuche mit letzter Kraft am ihm vorbei hoch in den Zielbereich und weiter auf die nächste Runde. Bingo! Versägt, abgeraucht! Ich war wieder im Rausch. Drei Sekunden reichten aus.
Das doofe an diesem Parkrennmodus ist, dass man nie weiß wieviel man noch zu fahren hat, man muss immer alles geben, als wäre die aktuelle Runde die erste und letzte zugleich. Die Menge im Startbereich wurde immer mehr. Noch drei Runden lang sah ich den Typen den ich am Anstieg versägt hatte hinter mir, dann nicht mehr. Das war das Zeichen: meine letzte Runde. Nocheinmal im Volltempo ging es über die Piste. Ich kam ins Ziel und wusste das ich gut war. Vierter! Yeah! Kurz nach mir kamen die drei Vordersten nacheinander ins Ziel.
Durst hatte ich. Der Glühwein wurde aufgrund von Gerüchten über herannahende Bullen nicht erwärmt, aber Icke hatte ja zum Glück Bier dabei.
Der Sieger, J-Coop!, musste ein Bier exen. Aber nicht irgendeines, sondern ein Störtebeker-Pils (der Name von Störtebeker rührt von Stürz den Becher her!).
Wir standen noch ne ganze Weile auf dem Plateau des Trümmerberges und laberten, graturlierten und soffen, bevor jeder in seinen Winkel der Stadt aufbrach.
Geil wars wieder - und es gibt für ein solches Rennen nichts besseres als einen etwas zu dick übersetzen Singlespeeder
rb
Ich am trinken.
Treehugger, quäl dich du Sau!
Menis im Gebüsch.
Siegerbier