Alkoholismus? Der Thread für Betroffene und Interessierte

Früher habe ich mich beim Sport und Rad fahren immer wieder resettet und danach war auch der Kopf frei. Klappt aber in letzter Zeit auch kaum noch.
Stehe gefühlt 24/7 unter Strom.
Freundeskreis zum Reden ist leider nicht vorhanden.
Bei mir sieht das ähnlich aus. Ich habe Gott sei Dank keinerlei Interesse an Alkohol, da ich als Kind das Thema als "Geschädigter" miterleben durfte.
Was mir aber am meisten geholfen hat, nicht in dich reinfressen, sondern auch mal offen mit der Partnerin reden. Man hat da irgendwie massiv Scheu davor, man ist ja schließlich der starke Mann, aber am Ende ist mir dadurch eine gewaltige Last von der Seele abgefallen.
Das Leben wird dadurch zwar nicht perfekt oder fair, wer den Anspruch hat, wird in diesem Leben nicht mehr glücklich, aber der Leidensdruck wurde weniger. Und wenn auch das nicht hilft, muss man an irgendeiner Schraube drehen. Am einfachsten wohl an der Schraube "Arbeit".

Der Alkohol löst nix, der erschafft nur. Das einzige was er macht ist kurzfristig betäuben. Die Auswirkungen auf Deine Familie werden aber definitiv nicht positiv sein.

Ansonsten hier im Forum nach Gleichgesinnten suchen und gemeinsam auf Tour gehen, dann findet sich auch vielleicht ein Freundeskreis.

Durchhalten!
 
Für die meisten abwegig, wie wäre es mit weniger Arbeit?
Joa, klingt toll. Und wie bekommt man dann seinen Sport in den verbliebenen Arbeitstagen unter? Das ist ja die Herausforderung die ich habe.

Ich arbeite nur 4 Tage. Ich möchte mich an diesen 4 Tagen nicht nur darauf konzentrieren dass das Wochenende endlich los geht und ansonsten untätig sein.
 
Für die meisten abwegig, wie wäre es mit weniger Arbeit?
Ist bei mir auch in Planung, aber dauert noch ein paar Jahre, bis mein Haus abbezahlt ist.
Danach bin ich finanziell unabhängiger.
Meine Frau kann das auch nicht ausgleichen, weil die Kids noch zu klein sind.
Also bleibt die Hauptlast an mir hängen.
Haben finanziell schon alles ziemlich zusammen gestrichen was geht.
 
Joa, klingt toll. Und wie bekommt man dann seinen Sport in den verbliebenen Arbeitstagen unter? Das ist ja die Herausforderung die ich habe.

Ich arbeite nur 4 Tage. Ich möchte mich an diesen 4 Tagen nicht nur darauf konzentrieren dass das Wochenende endlich los geht und ansonsten untätig sein.
Der Tag hat 16 Wachstunden. Was machst Du mit denen? Schreib es doch mal auf. Schau, was weniger wichtig als Sport ist (wie viele Stunden am Tag bist du am Handy? In meinem Umfeld oft 2-4 Stunden! Sucht. Schrottzeit.). Schau, wo sich was drehen lässt.

Was ist denn dein Anspruch? Geil im Hellen biken mit langer Anfahrt neben der Arbeit? Vermutlich nicht machbar.

Am Sonntag vorkochen, am Dienstag die Mittagspause verlängern, 40 Minuten Radrunde / Calisthenics / Yoga / Kettlebells im Garten, dann kurz essen? Machbar.

Abendessen im Büro aus der Tupperdose, Sportsachen dabei, nach der Arbeit ins Fitti / Yogastudio? Machbar. Nur nicht erst nach Hause, da bleib ich kleben.

Stress reduziert der Sport aber vor allem dann, wenn er genussvoll ist. Möglicherweise hart, aber eben genussvoll. Man kann sich damit sonst leider auch zusätzlich stressen.
Bewegung baut Stresshormone ab; sehr harter Sport und hohe Erwartungen bauen aber Stresshormone auf.

Tolles Buch: "Stress ist eine Illusion" (Beeker). 100 Seiten dünn, mit einfachen Techniken zum direkten Anwenden.

Auf Youtube 10 Minuten von einem Hirnforscher: "huberman NSDR" (Englisch). Fährt Stress massiv runter. Täglich 2 mal für 2 Wochen, wirkt stärker und stärker. Jeder positive und jeder negative Reiz wirkt sich über Wochen auf den Cortisolpegel aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erwartungen auf alle Fälle. Oder „zu hart“ dass man zu lange nix machen kann. Beides Gift.
Tage sind schnell voll, wenn man 9-10 Stunden für die Arbeit und 2-3 Stunden für den Sport rechnet. Hilft aber nix.
Sollte das letzte Kontingent sein, was man weglässt.
 
Das isses. Einmal pro 4 Tage Woche sind 46 Einheiten im Jahr. Oder 3 leichte Einheiten pro Woche, 30 Minuten. Macht >130 Einheiten und noch viel mehr Fortschritt.

Bei Familie ist ganz klar: Es ist nicht die Phase für sportliche Heldentaten. Die Zeit mit den Kindern ist ein einmaliges Geschenk und in so einem Lebenslauf viel kürzer, als sie einen im Kinderchaos vorkommt. Klar sollte man so viel machen, dass man fit bleibt und sich wohlfühlt. Aber richtig dicke Zeit in den Sport investieren sollte man später mit den Kindern oder nach den Kindern, da bleiben genug Jahrzehnte über.
 
Das sehe ich völlig anders, klar sind die Kinder ein Geschenk und man sollte die Zeit nutzen, aber es macht keinen Sinn, wenn man sich dafür zerreibt. Wenn Du Dir nicht ein gewisses Zeitkontingent für Dich reservierst, gehst Du irgendwann vor die Hunde und suchst dann Dein Heil im Alkohol o.ä.

Die Mischung machts, die Kinder haben auch nichts von Dir, wenn Du ständig ausgelaugt, unzufrieden und/oder müde bist oder sogar angetrunken.

Und die halbe Stunde oder Stunde alle zwei Tage sollte man sich nehmen (egal wie), das kann man mit der Familie besprechen, die merken doch auch, wenn keine Reserven mehr da sind.
 
. Aber richtig dicke Zeit in den Sport investieren sollte man später mit den Kindern oder nach den Kindern, da bleiben genug Jahrzehnte über.
Fühlt sich aber nicht so an. Bei mir steht die 4 seit letzten Jahr vorne und bis die Kinder groß (derzeit 6 und 8 Jahre) sind dauert es bestimmt noch gut 10 Jahre. Danach reißt man keine Bäume mehr aus.
Ich versuche, derzeit auch noch genug mit zu nehmen. Hab gerade kurze Bikepacking Touren für mich entdeckt. Nachmittags los, am nächsten Tag vormittags wieder Zuhause.
Ist nicht viel Zeit für mich, aber woanders schlafen und Mal alleine sein tut mir gut
 
Klar sollte man so viel machen, dass man fit bleibt und sich wohlfühlt.

Das sehe ich völlig anders, klar sind die Kinder ein Geschenk und man sollte die Zeit nutzen, aber es macht keinen Sinn, wenn man sich dafür zerreibt. Wenn Du Dir nicht ein gewisses Zeitkontingent für Dich reservierst, gehst Du irgendwann vor die Hunde und suchst dann Dein Heil im Alkohol o.ä.

Die Mischung machts, die Kinder haben auch nichts von Dir, wenn Du ständig ausgelaugt, unzufrieden und/oder müde bist oder sogar angetrunken.

Und die halbe Stunde oder Stunde alle zwei Tage sollte man sich nehmen (egal wie), das kann man mit der Familie besprechen, die merken doch auch, wenn keine Reserven mehr da sind.
Genau das meinte ich mit dem Satz oben :) (edit: und es ist auch ganz wichtig, dass man das den Kindern vorlebt: Ich nehme mir Zeit für meine Bedürfnisse. Ich ziehe regelmäßig Sport durch. )
 
Zuletzt bearbeitet:
Danach reißt man keine Bäume mehr aus.
Mein Kollege, derzeit 62, fährt seine Rennradtouren mit einem 34er Schnitt auf 80km. Bei Dir hört sich das auch etwas nach Angst vorm Älter werden und "Midlife Crisis" an. Ich bin selbst 45 und dieses Jahr die längste Tour gefahren, die ich je auf dem Rad gefahren bin. Hör auf Dich selbst unter Druck zu setzen, in den nächsten 10 Jahren unbedingt irgendwelche sportlichen Sachen leisten zu müssen, weil es danach nicht mehr geht.
Es geht immer, unter Umständen dauert es eben etwas länger, aber warum ist das schlimm? Stress ist ganz oft hausgemacht.
 
Darum ging es ja. Es wurde von 2-3h pro Tag gesprochen, zusätzlich zur Arbeit. Das ist dann mehr Stressor als Entspannung.


Das ist doch viel zu viel, ich will doch keine Wettkämpfe gewinnen. Um einfach mal einen Ausgleich zu finden, reicht meines Erachtens eine halbe Stunde, mit dem ganzen Drumherum 1h. Am WE kann man ja auch mal länger unterwegs sein und die Kinder haben doch auch keinen Bock, dass Du ständig da bist. Wenn sie jung sind, gehen sie früh ins Bett, dann gehe ich halt mal um 21:00 Uhr Sport machen, später, so ab 12 wollen die sowieso alleine im Zimmer sein.
 
Mein Kollege, derzeit 62, fährt seine Rennradtouren mit einem 34er Schnitt auf 80km. Bei Dir hört sich das auch etwas nach Angst vorm Älter werden und "Midlife Crisis" an. Ich bin selbst 45 und dieses Jahr die längste Tour gefahren, die ich je auf dem Rad gefahren bin. Hör auf Dich selbst unter Druck zu setzen, in den nächsten 10 Jahren unbedingt irgendwelche sportlichen Sachen leisten zu müssen, weil es danach nicht mehr geht.
Es geht immer, unter Umständen dauert es eben etwas länger, aber warum ist das schlimm? Stress ist ganz oft hausgemacht.
Ich bin 53 und habe vor etwas mehr als 2 Monaten mit Sport angefangen (vorher zweimal im Jahr gejoggt), mittlerweile habe ich über 1000km auf dem Rad hinter mir und über 50km beim Laufen. Und das ohne Rollator ;-)
 
Fühlt sich aber nicht so an. Bei mir steht die 4 seit letzten Jahr vorne und bis die Kinder groß (derzeit 6 und 8 Jahre) sind dauert es bestimmt noch gut 10 Jahre. Danach reißt man keine Bäume mehr aus.
Meine Sicht: Du reißt jetzt schon keine Bäume mehr aus, alter Mann. Wenn Du das verdaut hast, kannst Du den Spätsommer des Lebens genießen. Ruhiger, weiser, angekommen. Gesünder. Womöglich dauerhaft fitter. Aber nicht mehr vor endloser Energie und Reaktionsvermögen strotzend. Zug abgefahren, tuut tuut :p


Ich versuche, derzeit auch noch genug mit zu nehmen. Hab gerade kurze Bikepacking Touren für mich entdeckt. Nachmittags los, am nächsten Tag vormittags wieder Zuhause.
Ist nicht viel Zeit für mich, aber woanders schlafen und Mal alleine sein tut mir gut
Finde ich super. Je nach Typ muss man ab und zu einfach Zeit für sich haben. Und die Knirpse machen es irgendwann mit oder nach. Sowas will man doch von seinem Vater mitbekommen haben!

Aber neben Job, Haus und Familie noch den Anspruch zu haben, vorne mitzufahren ist denke ich für die meisten unrealistisch und stresst die ganze Bande. Auch Mama sollte mal den Rücken frei haben, ein Wochenende mit ihren Mädels oder ihrem Mann rauskommen. Das ist schwer zu wuppen, wenn Papa 4 mal die Woche intensives Renntraining macht.
 
Joa, klingt toll. Und wie bekommt man dann seinen Sport in den verbliebenen Arbeitstagen unter? Das ist ja die Herausforderung die ich habe.

Ich arbeite nur 4 Tage. Ich möchte mich an diesen 4 Tagen nicht nur darauf konzentrieren dass das Wochenende endlich los geht und ansonsten untätig sein.
Mit dem Rad ins Büro

Verlängerte Mittagspause

Das Rad im Büro stehen lassen und eine Runde drehen bevor es heim geht

Nightride. Am besten in Abwechslung mit dem Partner. So hat jeder etwas Freizeit anstatt Glotze
 
Meine Sicht: Du reißt jetzt schon keine Bäume mehr aus, alter Mann. Wenn Du das verdaut hast, kannst Du den Spätsommer des Lebens genießen. Ruhiger, weiser, angekommen. Gesünder. Womöglich dauerhaft fitter. Aber nicht mehr vor endloser Energie und Reaktionsvermögen strotzend. Zug abgefahren, tuut tuut :p
Danke, sehr metaphorisch.
Jetzt fühle ich mich gleich viel besser 😁😉

Ich denke, ab einem gewissen Alter muss man seine Ansprüche einfach ändern.
Früher wars halt leicht, vorne mit zu fahren.
3kg zu viel? Kein Problem, hat man ja in 2 Wochen wieder weg. Heute esse ich 3 Wochen weniger und habe 2kg drauf.
Da muss man sich auch kopfmäßig erst Mal dran gewöhnen.
Aber es wird langsam.
Leider auch etwas auf die harte Tour, weil sowohl ich als auch die Familie merken, das es so wie bisher nicht mehr lange gut geht.
 
Leider auch etwas auf die harte Tour, weil sowohl ich als auch die Familie merken, das es so wie bisher nicht mehr lange gut geht.
Die 40er sind geil. Wirklich. Ich mach das seit 5 Jahren, glaub mir :D

Erwarte nur nicht, die 20 oder 30-jährige version von Dir, sondern lass Dich auch die 40er Version ein. Pass dein Training an, mach etwas weniger, aber entspann Dich dabei. Setz Dir ein realistisches Ziel, das du erreichen willst (und mit weniger Zeit erreichen kannst). Keines für 20jährige. Und dann kommen auch Glück und Entspannung zurück, wenn Du es erreichst.

Diese Frustphase hat glaub ich jeder von uns durchgemacht, wenn man merkt, dass nicht mehr alles geht. Aber es geht immer noch vieles. Einfach nicht hängen lassen. Und egal wie sehr Du es wünscht, selbst mit 10h Training am Tag wirst Du nicht mehr Dein 20jähriges Ich einholen.
 
Diese Frustphase hat glaub ich jeder von uns durchgemacht, wenn man merkt, dass nicht mehr alles geht. Aber es geht immer noch vieles. Einfach nicht hängen lassen. Und egal wie sehr Du es wünscht, selbst mit 10h Training am Tag wirst Du nicht mehr Dein 20jähriges Ich einholen.
Genau. Laut Osho ist das die große Entwicklungsaufgabe zwischen grob 35 und 42. Vergangene Stärke loslassen, neu genießen lernen. Der Kampf dagegen führt beim Mann zu midlife crisis, Sportwagen, Affäre, Triathlon. Bei der Frau zum stutenbissigen Vergleich mit fruchtbaren 21jährigen, Depression über zu wenig Kinder, Schönheitschirurg (teure Lügenspirale. Und am hübschesten ist die milf doch einfach entspannt, angekommen, etwas sportlich).
 
Ja. Ruhetage gehören natürlich dazu. Im Schnitt sind es „über alles“ momentan anderthalb Stunden am Tag. Weniger mag ich nicht mehr.

Familie und Schlaf
Mich hat es kaputt gemacht, darauf zu verzichten. Ob für Familie oder Schlaf.
Hab das gut 20 Jahre hinten angestellt, was man sich gesehen hat. Wo man sich dann auch im Verhalten selbst nicht mehr ähnlich sieht.
Das ist kein Vorbild & auch kein Spaß, mit einem Griesgram Zeit zu verbringen.

Wie im Flieger: erst selbst die Sauerstoffmaske anziehen, damit man dann anderen helfen kann.

PS: im Zweifelsfall vorher noch Arbeit reduzieren. Hat ein Kumpel für seine Kurzen gemacht.
 
Also mit ~ 40 Jahren haben viele erst mal ihren Peak im Ausdauersport erreicht.
Wenn ihr euch in diesem Alter schon um Schwäche sorgt, wie wollt ihr dann 70 Jahre oder gar älter werden?

Bei Alkohol stellt sich doch immer die Frage, wen oder was man damit töten will.
Schämen muss man sich mit seinem Alkoholismus nicht. Ich kenne kaum welche, die kein Suchtverhalten aufweisen.
 
Schämen muss man sich mit seinem Alkoholismus nicht. Ich kenne kaum welche, die kein Suchtverhalten aufweisen.
Man darf im Gegenteil auf sich stolz sein wenn man den "Teufel Alkohol besiegt" hat. Heißt trocken ist und ohne Alk auskommt.
...und was das Alter anbelangt ich werde nächsten Monat 60 und halte mich für Fitter denn je, wäre mir unter Alkoholeinfluss nicht gelungen.
 
Gerade gelesen, der Alkoholkonsum sei in Deutschland seit 1979 leicht rückläufig!

Heute Nachmittag Altglas weggebracht:

ithinkispider.jpg
 
Zurück
Oben Unten