Alkoholismus? Der Thread für Betroffene und Interessierte

Auch wenn ich es ohne professionelle Begleitung geschafft/durchgezogen habe* empfehle ich das nicht: Bitte such dir ein entsprechendes Hilfsangebot.
Schafft ihr das nicht, solltet ihr ernsthaft professionelle Hilfe in Erwägung ziehen.
Also ich finde Therapie ne geile Sache.


Im November 22 hab ich geschrieben:
Mir wurde hier mehrfach geraten Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ihr habt Recht, das sollte ich. Leider bin ich jemand, der das ganz schlecht/gar nicht kann.

Wie sich zeigt, ist das ganze ein ziemlich langwieriger Prozess! Langjähriges Saufen und dann ein lähmendes Trauma vor 2 Jahren, das mich tief in eine Depression stürzte. 2 vollständige Rückfälle.

Man geht voran, dann wieder Schritte zurück, und dann mal wieder nach vorne. In Summe bin ich aber weit voran gekommen.


Die letzten 2 Tage waren super irgendwie. Ich wusste, dass das Telefon irgendwann klingelt, das gab Zuversicht. Und den Schwung hab ich jetzt schon genutzt.

Hey, 3x nacheinander vor 8:00 aufgestanden! Krass!

Und dann auch noch konstruktiv den Tag verbracht!

Wasn los mit mir? 🧐


So kenn ich mich ja gar nicht? 🤣


Geile Zeit! 🤘
 
Mal ne Frage in die Runde, weil ich als "Nichttrinker" kein Gefühl dafür habe.

Wie bedenklich ist es aus eurer Sicht, wenn ein Bike Kollege nach einer Tour, ohne Anlass unter der Woche 2l Bier (4x0,5l) trinkt und man es ihm kaum anmerkt?

Sollte man ihn darauf ansprechen und wenn ja, wie macht man das geschickt?

VG
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ne Frage in die Runde, weil ich als "Nichttrinker" kein Gefühl dafür habe.

Wie bedenklich ist es aus eurer Sicht, wenn ein Bike Kollege nach einer Tour, ohne Anlass unter der Woche 2l Bier (4x0,5l) trinkt und man es ihm kaum anmerkt?

Sollte man ihn darauf ansprechen und wenn ja, wie macht man das geschickt?

VG
bei solchen Fällen weiß ich nicht was ich schlimmer finde, das er es macht, oder es braucht oder man ihm nichts davon anmerkt
 
Mal ne Frage in die Runde, weil ich als "Nichttrinker" kein Gefühl dafür habe.

Wie bedenklich ist es aus eurer Sicht, wenn ein Bike Kollege nach einer Tour, ohne Anlass unter der Woche 2l Bier (4x0,5l) trinkt und man es ihm kaum anmerkt?

Sollte man ihn darauf ansprechen und wenn ja, wie macht man das geschickt?

VG

Das ist zumindest auffällig. Nach dem Sport 2l Bier in vermutlich recht kurzer Zeit ohne merklichen Effekt zu sich nehmen zu können ist schon ne Ansage. Er ist vermutlich ganz gut im Training. Vielleicht kann er aber auch einfach mords viel ab oder er ist jemand, bei dem die Trunkenheit sich einfach nicht so stark äußert.

Ansprechen: Vier Augen, feststellend, wohlwollend, validierend auch gegenüber der Tatsache, dass das - für euch beide - wahrscheinlich keine so angenehme Situation ist. Keine Vorwürfe, kein Drängen was zu tun, keine "Diagnose". Rausfinden, ob er's braucht, ob es ihm gut tut, wozu es dient, wenn er darüber reden mag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen, ich wollte mich nun auch mal zum Thema melden.

Erstmal einen herzlichen Grüß in die Runde.

Ich bin wohl er nicht der der an Drogen glaubt. Und steh dem recht Stabil. Was nicht meint das ich keine Erfahrung hab. Ich denke das man mit diesen Dingen umgehen lernen kann, und es an jedem selbst liegt es einschätzen zu lernen. Problem, die Gesellschaft hat keine Schulen in diesen Dingen vor Jahrhunderten war das meiner Meinung nach anders. Aber in unseren Zeiten werden diese Dinge inflationär genutzt. Und wenn Eltern kaum mehr den Aufgaben gegenüber Ihren Kindern nachkommen können … ? Also Übervorderung auf der ganzen Lienen. Ich sehe halt als Grund die Vereinsammung des Individuums in unserer Gesellschaft, das der Nachbar den Nachbarn nicht kennt. Sich oft vor Ihm fürchtet und eine paranoide Situation sich ergeben kann, und dann noch Alkohol. Wo ich nun wieder zurückkehre zum eigentlichen Thema. Aber mein Abschweifen ist denke ich auch nötig um Umstände zu erklären die halt dann zu einem Ergebnis führen. Es ist eh ein weites Feld der Psychologie und dann hängen da noch eine ungezählte Menge an Traumen im Raum. Ich sehe es mittlerweile als sehr persönlich an und meine es muß Jedem selbst bewusst werden. Und da können die Menschen in der Umgebung auch hilfreich sein, wenn die denn da sind. Aber wir sind eine Welt der Privaten nicht Einmischung geworden. Und da beißt sich der Coala in den … . So hat der eine einen Grund und der andere säuft halt aus Frust. Ich habe meist großen Spaß wenn ich mich dem hingeben. Hat mich aber auch schon 6 Rippchen gekostet und das tut dann auch weh. 2 Liter Bier und man merkt es nicht, ist eine Sache der Form. Heißt also auch Konstitution. Ich hatte in der Lehrzeit einen Zimmerer erlebt der 2 Kasten Bier auf dem Rohbau killte und dann seine Leute in die Firma fuhr. Um anschließend den Feierabend in der Kneipe zubeschliesen. Das ist natürlich eine krasse Nummer und er selten. Ich hatte ihn später wiedergesehen und er lud mich zur Familie ein. Ein super Ehemann und ein toller Vater, verlor in dann aber aus den Augen.

Ja, so nun ist auch gut und ich kann ja ein anderes Mal noch was zum Thema Posten. Aber eines noch, wenn ihr Euch diesen Tread anschaut, besteht der meist aus kurzen Notes und kaum einer schreibt in Ausführungen. Macht man da sich mal Gedanken? Ich sehe darin er die Unvertiefung zu Themen und kaum eine Erklärtheit.

So dann bis bald, DBB
 
Ja, so nun ist auch gut und ich kann ja ein anderes Mal noch was zum Thema Posten. Aber eines noch, wenn ihr Euch diesen Tread anschaut, besteht der meist aus kurzen Notes und kaum einer schreibt in Ausführungen. Macht man da sich mal Gedanken? Ich sehe darin er die Unvertiefung zu Themen und kaum eine Erklärtheit.
Nein, wenn man den Thread aufmerksam gelesen hat, wird man feststellen, dass das Thema bisher ausführlich und recht konstruktiv diskutiert wurde.
 
Nein, wenn man den Thread aufmerksam gelesen hat, wird man feststellen, dass das Thema bisher ausführlich und recht konstruktiv diskutiert wurde.
Danke erstmal für die Reflexion und auch ja, ich habe hier nur einige Auszüge gelesen. Ich werde mich mit den Texten nochmal auseinandersetzen. Versprochen! Grüße DBB
 
Aber eines noch, wenn ihr Euch diesen Tread anschaut, besteht der meist aus kurzen Notes und kaum einer schreibt in Ausführungen.
ist auch ein Forum und kein Blog ;)

mich hat der Thread immer wieder zur Reflektion "gezwungen" und an mancher Stelle auch die Augen geöffnet. Besonders "schön" war es aus allen Leveln der Problematik zu hören, zu sehen wo die individuellen Herausforderungen liegen und auch wenn es mir schon immer klar war aber nicht leicht zu begreifen ist: man ist nicht allein - im Gegenteil :love:
 
ist auch ein Forum und kein Blog ;)

mich hat der Thread immer wieder zur Reflektion "gezwungen" und an mancher Stelle auch die Augen geöffnet. Besonders "schön" war es aus allen Leveln der Problematik zu hören, zu sehen wo die individuellen Herausforderungen liegen und auch wenn es mir schon immer klar war aber nicht leicht zu begreifen ist: man ist nicht allein - im Gegenteil :love:
Hallo seblubb, was ist der Unterschied zwischen Blog und Forum?
Wir lassen uns von Meinungen anderer gerne treiben.
Was ist der Unterschied zwischen Meinung und Wahrheit?
Genau, ich Besserwisser. DBB
 
Es wird hier immer mal wieder die Art oder die Sinnhaftigkeit in Frage gestellt, leider wird der Thread dadurch immer über mehrere Seiten verwässert.
Das ist hier ein Forum und jeder soll sich hier zum Thema äußern dürfen ohne dass das "Wie" in Frage gestellt wird.

Ich bin von Anfang an dabei und der Thread hat mir unglaublich geholfen, dass ich die Kommentare meiner Frau (Du trinkst zu viel, Du bist dünnhäutig,..) endlich mal ernst nehme und nicht wegwische.
Seit zwei Jahren bin ich wegen eines Nervenzusammenbruchs in Therapie und jetzt erst habe ich es geschafft, mit meiner Therapeutin über Alkohol zu reden, vorher habe ich das alles selber ausgeblendet (Ich trinke ja nur Bier, was soll da schon passieren, auch 1,5 Kisten oder mehr pro Woche alleine vor dem Fernseher sind ja kein Problem). Da ich mein Leben ansonsten im Griff habe, habe ich das Problem nie erkannt, bzw. ernst genommen.
Und ich ertappe mich immer noch, dass ich mir das schön rede und da hilft es mir ungemein, mal hier in dem Thread zu blättern.
Das was Avocado hier gestartet hat und was er selber gerade schafft ist großartig und jeder sollte sich das hier rausziehen, was er braucht.

LG Jan
 
Es wird hier immer mal wieder die Art oder die Sinnhaftigkeit in Frage gestellt, leider wird der Thread dadurch immer über mehrere Seiten verwässert.
Das ist hier ein Forum und jeder soll sich hier zum Thema äußern dürfen ohne dass das "Wie" in Frage gestellt wird.

Ich bin von Anfang an dabei und der Thread hat mir unglaublich geholfen, dass ich die Kommentare meiner Frau (Du trinkst zu viel, Du bist dünnhäutig,..) endlich mal ernst nehme und nicht wegwische.
Seit zwei Jahren bin ich wegen eines Nervenzusammenbruchs in Therapie und jetzt erst habe ich es geschafft, mit meiner Therapeutin über Alkohol zu reden, vorher habe ich das alles selber ausgeblendet (Ich trinke ja nur Bier, was soll da schon passieren, auch 1,5 Kisten oder mehr pro Woche alleine vor dem Fernseher sind ja kein Problem). Da ich mein Leben ansonsten im Griff habe, habe ich das Problem nie erkannt, bzw. ernst genommen.
Und ich ertappe mich immer noch, dass ich mir das schön rede und da hilft es mir ungemein, mal hier in dem Thread zu blättern.
Das was Avocado hier gestartet hat und was er selber gerade schafft ist großartig und jeder sollte sich das hier rausziehen, was er braucht.

LG Jan
Bei mir ist es ähnlich. Mir geben in diesem Beitrag all jene extrem viel, die scheinbar auch ganz ohne gelegentliche "Abstürze" ein zufriedenes, glückliches, soziales und unterhaltsames Leben führen.

Bei mir sind es zwar keine 1,5 Kisten Bier pro Woche aber wenn ich was trinke, dann kenne ich so gut wie kein Limit - Erinnerungslücken inklusive. Auch der gefühlt 20te Anlauf, mal ein, zwei Monate komplett auf Alkohol zu verzichten, klappt nicht (mehr). Das macht mir schon Sorgen da ich normalerweise ein sehr konsequenter und entscheidungsfreudiger Mensch bin - glaub ich zumindest (Eigenwahrnehmung =/= Fremdwahrnehmung 8-))
 
entscheidungsfreudiger
+1
ABER: mag jetzt Wortklauberei sein aber ich sehe einen Unterschied zwischen Entscheidung und Entschluss. Ich Entscheide auch gerne und schnell, lebe mit etwaigen Konsequenzen und gut ist (Auswahl Gewerke bei Hausbau bspw). Meine Frau tut sich in dem Punkt deutlich schwerer, hat "Angst" die falsche Wahl zu treffen (verständlich :troll: ) und zögert Entscheidungen teilweise hinaus.
Einen Entschluss zu fassen bzw umzusetzen fällt mir aber durchaus schwerer: bei der Arbeit ungeliebte Aufgaben nicht auf die lange Bank schieben, Disziplin bei Schlafenszeiten - das Saufen aufzuhören hingegen war easy und das "Durchhalten" bereitet mir keine Schwierigkeiten, obwohl ich mich rückblickend betrachtet durchaus in die Kategorie "Stress- und Anspannugstrinker" einsortiert hätte - aktuell zum Glück nur Hausbau und ne aufmüpfige 2,5 jährige, also Entspannung pur :awesome:

vllt ist mit Kind die Motivation eine ganz andere aber seit ich Trocken bin habe ich den Eindruck mit Stress vllt ein bisschen besser klar zu kommen bzw mich eher durchzubeißen zu können anstatt handlungsunfähig wie ein geschocktes Opossum zu erstarren - na gut, das Immunsystem hat mir letzten Sommer mal gezeigt, dass es auch in der Richtung Grenzen gibt ;)
 
@Vandaron Bei mir hat es auch ziemlich lange gebraucht, biss ich kleine Schritte in richtung Therapie gemacht habe. Ich würde das ganze mit einem Reifungsprozess vergleichen. Irgendwann war es einfach so weit.
Ich glaube, meine Depressions-Selbsthilfegruppe hat mir auch geholfen. Dort konnte ich in einem Safespace üben, gefahrlos von mir und meinen Problemen zu erzählen. Und das Reden darüber hat das Bewußtsein geschärft und die Selbstwahrnehmung klarer werden lassen.

Ein wichtiger Punkt, den mir mein Therapeut an die Hand gegeben hat:
Bei einem Rückfall ist es nicht wirklich hilfreich, sich schuldig zu fühlen. Diese negativen Gefühle wollen dann nämlich dann gerne wieder mit Alkohol betäubt werden und man ist sehr schnell wieder drin...
Die Erkenntnis, dass Rückfälle wahrscheinlich sind und normal, sollte man dahingehend nutzen, die "beiläufig" als passiert wahrzunehmen und die Abstinenz möglichst fortzusetzen...
 
Die Erkenntnis, dass Rückfälle wahrscheinlich sind und normal, sollte man dahingehend nutzen, die "beiläufig" als passiert wahrzunehmen und die Abstinenz möglichst fortzusetzen...
Diese können müssen aber nicht passieren. Wie z.b. bei mir ich seit dem 12.10.2003 trocken. Einmal hatte ich ernsthaft den Gedanken wieder zu saufen,hab mich aber irgendwie beschäftigt um den saufdruck zu vergessen. Hat geklappt.
@Avocado du bist auf dem richtigen Weg,weiter so!
 
Diese können müssen aber nicht passieren. Wie z.b. bei mir ich seit dem 12.10.2003 trocken. Einmal hatte ich ernsthaft den Gedanken wieder zu saufen,hab mich aber irgendwie beschäftigt um den saufdruck zu vergessen. Hat geklappt.
@Avocado du bist auf dem richtigen Weg,weiter so!
Das hat Avocado ja auch nicht gesagt, es ging hier wohl eher darum, dass man sich nicht zerfleischt, wenn es passiert, sondern dann nach vorn guckt.
 
Bei mir ist es ähnlich. Mir geben in diesem Beitrag all jene extrem viel, die scheinbar auch ganz ohne gelegentliche "Abstürze" ein zufriedenes, glückliches, soziales und unterhaltsames Leben führen.

Bei mir sind es zwar keine 1,5 Kisten Bier pro Woche aber wenn ich was trinke, dann kenne ich so gut wie kein Limit - Erinnerungslücken inklusive. Auch der gefühlt 20te Anlauf, mal ein, zwei Monate komplett auf Alkohol zu verzichten, klappt nicht (mehr). Das macht mir schon Sorgen da ich normalerweise ein sehr konsequenter und entscheidungsfreudiger Mensch bin - glaub ich zumindest (Eigenwahrnehmung =/= Fremdwahrnehmung 8-))
Ich habe kein Problem (wenn ich die ersten zwei/drei Tage schaffe), mehrere Wochen oder auch Monate nichts zu trinken, aber sobald ich wieder ein Bier trinke, sind es erstens zu viele und dann auch wieder täglich (ich habe ja Pause gemacht, also ist alles gut und ich habe keine Probleme).
Letztes Jahr 1000km mit dem Bike in drei Monaten, während dessen nichts getrunken, das hatte ich meiner Frau versprochen. Als das Versprechen erreicht war, war wieder alles wie beim Alten :-(
 
Letztes Jahr 1000km mit dem Bike in drei Monaten, während dessen nichts getrunken, das hatte ich meiner Frau versprochen. Als das Versprechen erreicht war, war wieder alles wie beim Alten :-(
Wieso zeitlich einschränken? Traust Du Dir das "nie wieder" nicht zu?

Was ist mit heute? Mal kein Bier trinken? Und morgen dann? Hmm? Los gehts!!
 
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