Alpine Erfahrung

Die Taktik "Blitze ignorieren, raus aus Matsch und Kälte" hat ein paar Tage später auf der Maira-Stura-Hochebene nochmal funktioniert.
Ich glaub, den meisten hier stößt dieser Satz am Meisten auf, und auf den bezieht sich auch das Ampelbeispiel von schwede.
Ansonsten habe ich den Eindruck aufgrund der Lagebeschreibung, daß @keinTrinkwasser beim beschriebenen Erstfall vor nem Dilemma stand, bei dem jede Entscheidung richtig oder falsch sein konnte.
Was ich persönlich auch ziemlich dämlich finde, ist, daß in einem zweiten - vergleichbaren - Fall er und seine Kumpels offensichtlich nichts aus dem Erstfall gelernt haben, sondern ihr Glück herausforderten, anstatt wie die Wanderer im Erstfall, frühzeitig umzuplanen.
 
Den Rückweg über die Hochebene kannten wir, und haben versucht anhand der OSM-Karte eine Entscheidung zu treffen. Vorwärts schien nicht schlimmer und nicht weiter als rückwärts - weit und breit keine Deckung. Dass es vorwärts unbekannte und via Karte nicht erkennbare Geländeverhältnisse mit besonders fieser Streckenführung gab, ist dann auch ein dickes Problem geworden.
Das Blitzschlag-vs-Kälte-Dilemma aber, das gab es bei beiden Richtungen.

Wenn ich etwas nicht kenne, ist das Risiko immer sehr viel größer als bei bekanntem. Ein unbekannter Weg kann unter Umständen komplett unbegehbar sein (Baustelle, Sperrung, Baumfall, Erdrutsch ...) oder die Wegführung so, dass ich ihn nicht finde oder sauber folgen kann (zumal bei erschwerten Bedinungen wie Schnee oder Dunkelheit etc.). Das Risiko hat sich bei euch realisiert. Wenn ich schon 1 fettes Risiko habe (Gewitter in Gegend ohne Schutz), nehme ich nicht noch ein 2. Risiko dazu (unbekannter Weg). Der Ampelvergleich trifft es voll.
 
@scylla Das ganze hat dann u.U. auch Rechtliche Folgen für den erfahrensten der Gruppe. Der hätte erkennen müssen, dass diese Person dem nicht gewachsen ist und den gruppendynamischen Prozessen entgenwirken müssen.

Das habe ich mich letzthin auch gefragt. Mein Kollege und ich, wir trauen uns S0/S1 sowie bei gutem Wetter und Tagesform auch so manchen S2 zu. Mein Kollege hat ein Stumpjumper HT und ich ein Epic mit Code-Bremsen und 2.3er Stollenreifen auf breiten Felgen.

Bei der letzten Bikewoche kamen zwei nach eigenen Angaben S2 erfahrene Biker (Pärchen) mit Speci Stumpjumpern FSR und Reverb. Einer der beiden habe auch schon Kurse und Touren für S3 gemacht. Die zwei haben uns im Vorfeld bereits gefragt, ob man mit unseren Bikes ohne absenkbare Stütze und überhaupt mit einem HT ins Gebirge kann. Wir haben von deren Schilderungen angenommen, dass wir noch was von denen lernen können.

Wer dann aber mit Rennveloschuhen die Touren machte war der einte der beiden und wer laufend die S1 runter kam war die andere. Bei einer Tour hat sie am Anfang gemerkt, dass sie da nicht hochkommen wird und schon gar nicht wieder runterkommen und hat einen Ruhetag gemacht.

Es hat sich rausgestellt, das er nicht S3 sondern T3 schon gefahren ist.

Mein Kollege und ich haben im Vorfeld anhand von GPS-Touren aus dem Netz diese auf Karten übertragen und für uns als trag- , schieb oder fahrbar eingestuft. Das die zwei anderen, obwohl Schweizer und somit eigentlich eine gewisse Erfurcht vor den Alpen da sein sollte, den Touren nicht gewachsen sind, wer wäre bei einem Unfall haftbar? Eigentlich haben sie die von uns ab Karten wieder ins Gps übertragene Touren gehabt.

PS: Die italienischen Topokarten (Valle Varaita) sind teilweise für die Füchse. Hoffe die auf der französischen Seite (Queyras) sind besser
 
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