03.10. 16:30 Camp am Salar de Coipasa, 3660m
Flach wie'n Brett, hart wie Asphalt, fünfzig Kilometer Durchmesser: Salar de Coipasa. Wir starten bei besten Wetter von der Mittagspause auf der zentralen Insel, ...
... nur um eine Viertelstunde später von einem massiven Gewitter gejagt zu werden. Kein Spaß auf einem Salzsee, wir sind weit und breit die höchste Erhebung und hinter uns zerreißen Blitze den finsteren bolivianischen Himmel im Zehnsekundentakt.
Die knapp dreißig verbleibenden Kilometer zur gegenüberliegenden Seite werden zu einer wilden Jagd, umkehren ist wegen extrem starken Rückenwind nicht möglich. Dafür fliegen wir um so schneller vorwärts: 30kmh ohne treten, und das auch nur, weil wir versuchen, nicht ganz aus der Richtung geblasen zu werden und irgendwo Land zu finden. Der Sturm hätte ansonsten noch deutlich mehr Rollgeschwindigkeitskapazität. Aber schlussendlich ists egal wohin, Hauptsache wir bleiben immer hart an der Vorderkante der Gewitterzelle statt mittendrin.
Eine knappe Stunde nach dem ersten Donnerschlag erreichen wir endlich das rettende Ufer. Die Gewitterflucht ist am Ende sogar ganz lustig: Blitzfrequenz lässt nach, Starkwind wird zum Salzsturm. Saucool, aber nur wenn man ihn im Rücken hat. Wir verpassen allerdings den anvisierten Zielpunkt mit den weiterführenden Pisten um gute sieben Kilometer: Vom Winde verweht, mehr Richtung machen war nicht möglich.
Macht nix, morgen ist auch noch ein Tag. Und der beginnt bestimmt wieder sonnig, warm und windstill.