Aufbauthread Chromag Lowdown 158

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Hallo Zusammen,


ich habe mir vor 2 Wochen einen Chromag Lowdown 158 Rahmen-Kit direkt von Chromag bestellt und wie es aussieht, wird dieser diese Woche geliefert.

Im Netz ist relativ wenig von Custom-Builds vom Lowdown zu finden, dementsprechend wollte ich euch teilhaben lassen.
Meine Vorfreude ist riesig und ich kann es kaum erwarten den Rahmen in den Händen zu halten.

Ich bin generell sehr neugierig und probiere viel aus was MTBs angeht! Ich bin 37 Jahre alt und mit dem MTBiken habe ich vor 4 Jahren mit einem alten Stevens Fully meiner Freundin angefangen. Daraus wurde sehr schnell eine Leidenschaft, wobei es hin und wieder ziemlich eskaliert.
In den 4 Jahren kam ein Santa Cruz Heckler, Commencal Meta 29, YT Tues, Commencal Clash, Nukeproof Mega, Norco Optic und zuletzt ein Santa Cruz Bronson. Bis auf Heckler, Tues und Meta wurden alle Bikes Custom aufgebaut, da ich auch das Schrauben für mich entdeckt habe.
Innerhalb dieser Zeit habe ich einiges an Teilen und Sachen ausprobiert. Full 29er, 650b, Mullet, Carbon, Alu, Trail Bike, DH, All-Mountain, Freerider, Enduro, E-Bike usw.

Für mich hat sich rauskristallisiert, dass ich am liebsten Enduro fahre und das als Mullet, da ich mit 1,72m relativ klein bin. DH Bikes sind geil, fahre ich aber zu selten, Trail-Bikes vermitteln mir nicht genügend Sicherheit und ein All-Mountain als Kompromiss ist auch nicht so das Wahre. Hin und wieder will ich richtig Ballern und dementsprechend passt ein Enduro am besten zu mir und meinem Fahrstil. Vielleicht etwas overbiked für meine Home-Trails (Rhein-Main Gegend), aber das ständige switchen zwischen Trail- und Endurobike mochte ich auch nicht.
Letztes Jahr bin ich ausgiebig das Nukeproof Mega 297 Carbon gefahren. Das Bike hatte ich für die Megavalanche aufgebaut. Ein meiner Meinung nach absolut fantastisches Enduro. Superschnell, Laufruhig und trotzdem agil. Die Messlatte ist damit schon sehr hoch gelegt. Nun ist die Megavalanche vorbei und viele KM wurden zurück gelegt. Irgendwie habe ich Lust auf etwas neues anderes bekommen.

Seit längerem habe ich das Verlangen ein Stahl MTB mein Eigen zu nennen. Ich finde die Rahmen extrem schick und darüber hinaus interessiert es mich, den Unterschied zu Carbon oder Alu Bikes zu erleben. Eigentlich mag ich agile und direkte Bikes, deswegen habe ich auch lange gegrübelt, ob Stahl das Richtige wäre.

Folgendes ist mir an einem MTB wichtig:
Mullet. Man muss damit ballern können. Schöne Farbe (super wichtig) und etwas, was schon seltener zu sehen ist. Das Rahmen Kit sollte nicht teurer als 3.500,- EUR sein.

An folgenden Stahl-Bikes war ich interessiert:
Starling Twist
Chromag Lowdown
Zoceli Naosm

Das Zoceli Naosm ist ausgeschieden, da ich von der Geo iwo zwischen M und L bin. Darüber hinaus gibt es keine Erfahrungswerte im Netz, keine Reviews oder Tests. Schwierig für mich, da ich mehr oder minder die Katze im Sack kaufe.

Starling Twist finde ich optisch wunderschön und auch die Reviews sind eigentlich ganz gut. Die Manufaktur macht mir einen sehr sympathischen Eindruck und preislich im Rahmen. Jedoch bin ich nicht ganz von den Nehmer-Qualitäten überzeugt. Iwie Ja, aber auch Nein. Ich habe mich dagegen entschieden.

Das Chromag Lowdown hat mich von Anfang an fasziniert. Ein Bike aus Stahl, poppig und mit dem man es krachen lassen kann. Mullet Option, schöne Farbe und Seltenheitswert. Boom, ich war hin und weg. Seit ich den ersten Artikel bei Enduro MTB gelesen habe, ging mir das Lowdown nicht mehr aus dem Kopf. Nun war der Preis samt Zoll der einzige Haken an der Sache.
Ich habe mir das Rahmen-Kit mindestens 10-mal in den Warenkorb geschoben, aber am Ende nicht bestellt.
Dann kam Black-Week Sale und es gab 20% auf den Rahmen. Warum auch immer habe ich mich dann für einen Santa Cruz Bronson Rahmen entschieden. Dieser war sehr günstig und ich hatte auch Bock mal ein All-Mountain auszuprobieren. Gesagt getan.

Irgendwann kurz vor Weihnachten bekam ich eine Email vom Sales-Manager von Chromag. Er könne mir ein gutes Angebot für das Lowdown machen und ob ich interessiert wäre. Na klar war ich das.
Versteht mich nicht falsch, das Bronson ist ein sehr gutes Bike. Es ist sehr spaßig zu fahren und hat eine ausgezeichnete Rahmen Qualität. Aber iwie entfacht es keine Leidenschaft in mir. Es gibt Bikes, da packt es mich sofort. Hier aber fühle ich das nicht.
Es war iwie ein Kompromiss und im Nachhinein hätte ich vielleicht lieber das Lowdown bestellen sollen. Ich lege das mal bei den Erfahrungswerten ab.

Wie dem auch sei, nach einigen Emails (hauptsächlich wegen der Rahmen-Größe) hat mir Dave von Chromag ein Angebot gemacht, was ich nicht mehr ausschlagen konnte. Ich habe mir das Chromag Lowdown in Größe Small in Lizard Green samt Mullet Link bestellt.


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In den nächsten Tagen schreibe ich etwas über die Komponenten.


PS:
Falls jemand an einem Santa Cruz Bronson interessiert ist, geht auf meine Anzeige.
 
Moin,

ich würde gerne jetzt euch die Komponenten vorstellen, die ich bei meinem Aufbau verwenden werde. Die Komponenten habe ich bereits bei meinem Nukeproof Mega benutzt, sodass ich auch einiges an Erfahrungswerten sammeln konnte.

Als Sattelstütze benutze ich, wie bei jedem meiner Bikes eine OneUp mit 180mm Hub. Bisher nie Probleme gehabt. Funktioniert tadellos. Diese kombiniere ich mit einem Hope Trigger und einem SQLab 611 Carbon Sattel.
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Als Cockpit wird ein Oneup Carbon Lenker mit einem Bikeyoke Barkeeper Vorbau (45mm Länge) kombiniert. Finde die Haptik und Optik sehr schön und der Lenker Flex ist spürbar. Die Kombination is auch relativ leicht mit knapp 300gr.
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Kommen wir nun zu den ganz wichtigen Komponenten, angefangen mit der Bremse. Ich war lange ein großer Fan der SRAM Code RSC, bis ich die Hope Tech 4 V4 auf der Eurobike begutachten konnte. Optisch und Haptisch sind die Bremsen ein Traum. Ich habe schwarze Hebel verwendet als Anlehnung an die SRAM G2 Ultimate, die für mich Optisch die schönsten Bremsen sind. Gepaart werden die Bremsen mit Hope Heavy Duty Scheiben.
Es gibt ein paar negative Aspekte. Sie pfeifen hin und wieder. Ich kann die Hintere Bremse nicht so gut entlüften. Ich bekomme es einfach nicht so gut hin, wie bei SRAM Bremsen. Letztes Jahr in Morzine hat ein Hope Mitarbeiter diese für mich entlüftet und seitdem fasse ich sie nicht an. Die Bremse und die HD Scheiben sind sau schwer. 200mm Scheibe wiegt 250gr. Während der Megavalanche bin ich vorne sogar 220mm gefahren, die wiegt knapp 300gr.
Positive Aspekte. Die Bremsen halten in allen Lebenslagen. Während der Megavalanche hatte ich selbst nach 2500 Tiefenmeter immernoch denselben Druckpunkt wie am Anfang. Meine Freunde mit SRAM und Shimano Bremsen konnten ihre Hebel bereits nach der Hälfte des Rennens durchdrücken. Auch in Morzine hat sie mir bei einigen steilen Trails den A..... gerettet.
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Kommen wir nun zum Highlight. Zum Nonplus Components EN299/7 Laufradsatz. Dies ist ein Mullet LRS mit hinten 32- und vorne 28-Loch Pillar Wing Messerspeichen. Der LRS bringt 1411 gr. auf die Waage.
Trotzdem ist er unglaublich robust. Kombinieren tue ich diese mit Maxxis DHR II (DD) und Assegai (Exo+). Luftdruck laut pumpe vorne 1,5bar und hinten 1,7bar bei 85kg Fahrgewicht. Ich bin letztes Jahr mit diesem Setup in Morzine, Megavalanche, Finale Ligure, Nauders, einigen harten Bikeparks, im Grunde überall gefahren. Nicht eine Speiche hat sich gelöst. Ich hatte auch keinen einzigen Platten während der Zeit. Unglaublich, obwohl ich eigentlich immer draufhielt und keine Rücksicht nahm. Einzig die Lager in der Hinteren Nabe liefen etwas rau, diese wurden auf Kulanz kostenfrei getauscht.
Hin und wieder habe ich mal gegen meine EX511 getauscht, der Unterschied war extrem. Während ich bei den EX511 oft pushen und treten musste, lief es bei en Nonplus wie von alleine. Gefühlt halb so viel getreten und das Bike war viel Spritziger.
Einziges Manko. Der Spass hat seinen Preis, aber ich bereue nicht einen Cent. Von allen Komponenten bin ich von diesem am meisten Überzeugt und würde es immer wieder kaufen.
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Last but not least die Federgabel. Hier schwanke ich gerade. Generell bin ich so ein Typ, der gerne Dämpfer und Gabel von einem Hersteller benutzt. Ich mag es nicht zu kombinieren. Dafür gibt es keinen Performance Grund, es ist eher so ein Kopfding. Nun kommt der Rahmen mit einem RS Super Deluxe Ultimate Air MY23. Deswegen hätte ich jetzt eine RS Zeb Ultimate MY23 verbaut.
Ich bin auf meinem Nukeproof Mega ein EXT Fahrwerk bestehend aus Storia und ERA V2 gefahren. Ich bin von dem Fahrwerk wirklich überzeugt. Jedoch passt der Storia nicht in den Lowdown (Storia Metrisch, Lowdown Trunnion). Und generell würde ich gerne den Luftdämpfer erstmal ausprobieren. Normalerweise fahre ich sehr gerne Coil bei meinen Enduros.
Wie dem auch sei, die EXT ERA hat gerade einen Service samt Update auf V2.1 bekommen. Darüberhinaus wurde die Krone samt Schaft und Standrohre ersetzt. Im Prinzip neue Gabel.
Dennoch ist es so, das ich RS Dämpfer nicht mit einer EXT Gabel kombinieren möchte. Das sagt mir zumindest mein Kopf.
Hier weiß ich echt nicht was ich machen soll.
 

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Moin,
also der Rahmen ist heute angekommen. Generell zur Abwicklung, geliefert wurde per UPS. Habe die Bestellung am 15.01.2024 aufgegeben. Rahmen war auf Lager bei Chromag. Es ist kein 4,7% Zoll berechnet worden, was für Taiwaneische Stahl-Rahmen üblich wäre. Nur die 19% Steuer auf den Gesamtpreis (Rahmen plus Versand).
Ein bekannter Händler meinte, es gibt mit Kanada ein Handelsabkommen und daher kein Zoll. Auf den Einwand, dass es sich um ein in Taiwan hergestellter Rahmen handelt, meinte er, dass die Einzelteile in Canada zusammengebaut werden, daher fällt kein Zoll an.
Diese 19% Steuer habe ich online direkt über einen Link bei UPS bezahlt. Es wäre auch möglich gewesen beim Kurier zu bezahlen, wie auch immer.

Lange rede, kurzer Sinn. Der Rahmen ist einfach nur schön. Es ist ein schimmerndes Grün, hoffe man kann es auf den Bildern erkennen. 1A Qualität!
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Sehr schicker Rahmen 👍🏻.
Ich bin gespannt, was du zum Fahrverhalten im Vergleich zu anderen Materialien sagst! 🙂

By the way: hast du das Teil gewogen?
 
Also es geht jetzt so weiter. Der Rahmen bekommt eine Folierung. Leider gibt es nirgends eine passgenaue, sodass ich bei EasyFrame eine Universelle bestellt habe. Diese muss jetzt erstmal zugeschnitten werden. Meine Freundin bringt diese dann an (Sie hat schon mindestens 10 Bikes foliert und fast alle haben nicht ein Luftbläschen). Freitag, schätze ich, wird der Aufbau fertig sein.

Gewogen habe ich den Rahmen auch. Ich kam auf 4,75kg ohne Steckachse. Zum Vergleich, der Santa Cruz Bronson CC Medium Rahmen kam so auf 3,6kg. Diesen hatte ich anfangs mit denselben Teilen aufgebaut, bis auf Gabel (Lyrik MY21 anstatt ZEB MY23 oder ERA, sind so knapp 300-400gramm Unterschied). Am Ende hatte ich das Bronson bei knapp 14-14,2kg. Ich schätze grob, das ich beim Lowdown auf so etwa 15,5-16kg kommen werde. Gemessen mit einer ungeeichten Waage.
 
Moin,

so ich bin soweit fertig, eigentlich bereits seit 2 Tagen, aber ich kam nicht dazu gescheite Fotos zu machen.

Zum Aufbauen: Es gab im Grunde keine Komplikationen. ABER, die von Chromag müssen mir mal erklären, warum die Leitungen am Hauptrahmen aussen liegen, am Hinterbau innen. Ich wusste das zwar vorher, aber es macht iwie keinen Sinn. War aber im Grunde auch kein Problem.
Bisher hatte ich immer innen geführte Leitungen, würde diese eigentlich auch bevorzugen, wenn ihr mich jetzt fragt.
Kommen wir zum Gewicht und ich habe wirklich doppelt und dreifach gewogen. Habe andere Sachen genommen und auch andere Waagen um zu vergleichen, ob die Kofferwaage wirklich stimmt.
Laut meiner Waage, und sie misst korrekt im vergleich, wiegt das Bike 15,35kg (ohne Pedale, mit Flaschenhalter). Ich war wirklich sehr überrascht. Aber wenn ich auch mit EnduroMTB und Pinkbike vergleiche und deren Angaben beim Gewicht (bei Größe L). Dann kommt das schon irgendwo hin.

Ich finde das Bike ist sehr gelungen. Morgen erste Ausfahrt in Darmstadt Burg Frankenstein.
 

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Wow 😃, das Bike sieht richtig gut aus!
Ich glaub, das kommt mal auf meine Liste, wenn etwas neues her muss 👍🏻.
Zum Gewicht: Ich denke auch, dass das mittlerweile ein normales Gewicht im Endurobereich ist.
Lass gern mal deine Eindrücke hören, auch im Vergleich mit deinem Nukeproof oder anderen Bikes, im Bezug auf Steifigkeit / Flex, Gutmütigkeit (wird Stahlbikes ja oft nachgesagt) und allgemeinen Unterschieden zu deinen bisherigen Bikes.
Viel Spaß bei der Ausfahrt heute 😎👍🏻
 
Moin,

eigentlich wollte ich nach der ersten Fahrt keinen Bericht schreiben. Meistens ist es ja so, dass man sich an das Bike ein bisschen eingewöhnen muss, richtige Einstellungen finden usw.
Aber ich glaube auch, dass der erste Ritt immer etwas besonderes ist. Man erkennt sofort die Unterschiede und den Charakter eines Bikes, bevor man sich zu sehr eingewöhnt und einem alles normal vorkommt.

Gefahren bin ich in Darmstadt um die Burg Frankenstein. Dort handelt es sich meist um flowige, teils loamige Singletrails mit ein paar Wurzel hier und ein paar Steinen dort. Ein paar gebaute Anlieger und Kicker gibt es auch. Das Gefälle ist super angenehm und auch nicht extrem, sodass auch Anfänger hier ihren Spass haben. Der Boden war ein bisschen matschig, jedoch vorhersehbar.

Kommen wir zu meinen Fahreindrücken.

Uphill:
Das Bike klettert effizient mit reichlich Traktion Richtung Gipfel. Die Sitzposition ist für mich sehr aufrecht und gemütlich. Den Lockout Hebel benutze ich generell nie, da es in der Vergangenheit öfter mal vorkam, dass ich vergas, ihn wieder zu öffnen. Beim Lowdown hatte ich auch kein verlangen ihn benutzen zu müssen. Summa summarum war die Uphill Performance für mich sehr zufriedenstellend.

Abfahrt:
Ich werde versuchen so sachlich wie möglich zu bleiben - was mir aber jetzt schon schwerfällt. Wenn ich jetzt das Lowdown kurz und knapp in einem Satz beschreiben müsste, würde dieser so ausfallen:

Das Lowdown ist ein komfortables, agiles und poppiges Ballerbike mit jeder Menge Grip.

Persönlich war ich sofort Feuer und Flamme. Nach der ersten Abfahrt waren meine Gedanken "oh mein Gott ist das geil. Ich muss schnell wieder hoch". Was mir sofort auffiel, war die Agilität und der Grip. Selbst bei hohen Geschwindigkeiten fühlte ich mich super sicher und konnte einfach Linien wechseln. Das Lowdown animierte mich regelrecht dazu. Im Grunde war die Linie auch egal, weil man einfach durchfliegen konnte.
Was mir auch auffiel, war der Komfort. Wurzeln und Steine machten mir kaum etwas aus. Also ich bin schon jemand, der sich hin und wieder seine Linie um die Wurzeln und Steine legt. Beim Lowdown habe ich da gar nicht mehr darauf geachtet.
Kurven und Anlieger fährt es willig. Ich konnte gut reinpressen, um wieder raus zu beschleunigen. Generell besitz der Hinterbau viel Progression, um auch bei flachen Abschnitten hier und da zu pumpen. Enge Kehren waren auch kein Problem. Das Hinterrad ließ sich leicht mit ziehen. Aber ich würde es trotzdem nicht als Kurvenräuber bezeichnen.
Kicker und Kanten konnte ich mit Leichtigkeit abziehen und in der Luft fühlte ich mich sehr stabil.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass das Lowdown sehr viel Spaß macht. Wie bereits erwähnt, ist es agil, poppig und trotzdem sehr laufruhig. Meiner Meinung nach der perfekte Mix.
Nach der Runde war ich sehr glücklich und ich hatte das Gefühl, genau das richtige Bike gefunden zu haben, wonach ich mich gesehnt hatte.
Der Komfort, den ich bisher so nicht kannte, hat mich am meisten überrascht.
Jedenfalls habe ich ein sehr gutes Gefühl beim Lowdown. Seit Samstag habe ich eigentlich ständig Lust, fahren zu gehen.

Kommen wir zu den Vergleichen:

Nukeproof Mega 297:

Das Nukeproof ist ähnlich agil und besitzt auch eine sehr hohe Laufruhe. Ich würde auch sagen, dass das Mega, dass präzisere und schnellere Bike ist. Wobei die Strava Zeiten sehr knapp waren. In kurzen Strecken/Abschnitten (30 sek. - 1 min) war das Lowdown schneller, aber bei den längeren, das Mega. Aber wir reden hier über wenige Sekunden.
Das Mega ist im Vergleich super seriös und will einfach nur Speed. Es erwacht erst bei hohem Gefälle und Geschwindigkeiten. Das Lowdown hingegen vermittelt überall Spaß. Es hat mich eher zum Spielen angeregt ohne dabei langsam fahren zu müssen.
Die Charaktere beider Bikes sind sehr unterschiedlich. Das Mega würde ich Leuten empfehlen, die racen wollen.

Santa Cruz Bronson:

Beide Bikes machen sehr viel Spaß. Das Bronson lässt sich herrlich um Kurven und Kehren fahren. Das ist im Grunde auch der einzige Vorteil meiner Meinung nach. Bei hohen Geschwindigkeiten fühlt man sich nicht so sicher, wie beim Lowdown. Dort ist das Bronson etwas nervös, sodass ich mir viel Gedanken um meine Linien machte. Das lag vielleicht auch am Gewicht. Das Bronson hatte ich mit ca. 14kg aufgebaut - was meiner Meinung nach für Enduro fahren viel zu leicht ist. Auch beim Uphill fand ich das Bronson nicht so angenehm. Wenn es steil wurde, fehlte mir Traktion.
Das Bronson ist spritziger im Antritt und man konnte es noch leichter in die Luft ziehen.
Ich würde es Leuten empfehlen die eher den ganzen Tag Singletrails jibben wollen.
 
Moin,

ich habe jetzt einige Kilometer auf meinen Hometrails hinter mir gelassen und war am WE auch mal im Bikepark (Beerfelden).

Meine ersten Fahreindrücke haben sich eigentlich im Grunde weiter bestätigt.
Das Lowdown ist ein sehr guter Allrounder, dass im Prinzip alles kann. Es ist auf der Spaß Seite anzusiedeln und nichts für Leute die irgendwelchen QOMs nachjagen.
Im Bikepark hat es sich auf gebauten Strecken am meisten wohlgefühlt. Größere Anliegern, Wellen, Jumps/Kicker haben extrem Spaß gemacht. Aber auch natürliche Trails machen eine Menge Laune.
Auf roughen Strecken fiel mir immer wieder auf, wieviel Grip das Bike besitzt. Es leitet mich dazu die Bremse offen zu lassen und durch zu heizen.
Es ist zwar nicht so souverän wie das Nukeproof Mega, aber nichtsdestotrotz fühlt man sich sehr sicher. Ich glaube, dass der EXT Storia im Nukeproof einfach super gut funktioniert hat. Also da hatte man schon das Teppich Gefühl und konnte einfach durch ziehen.
Generell bin ich vom Fahrwerk noch nicht ganz so überzeugt. Die ZEB macht mich schneller müde und das Luftfahrwerk hat seine bekannten Vor- und Nachteile. Ich bin in der Vergangenheit fast ausschließlich Coil gefahren. Vielleicht hat auch meine Fitness über den Winter etwas gelitten. Zu viele Fragezeichen, sodass ich erstmal so weiter fahre.

Zum Upgrade:
Ich bin am Samstag die neue SRAM Maven Bremse in Beerfelden gefahren. Habe die Bremse vorher komplett entlüftet, da ich die Leitungen gekürzt hatte.
Klappte soweit einwandfrei, auch habe ich dieses Troubleshooting gemacht um Druckpunktwandern zu verhindern.

Setup: Organische Beläge, vorne 200, hinten 180.

Fahreindrücke:
Die Hebel sind etwas schwerer zu Drücken als ich es von der Hope oder Code RSC kenne, dafür aber weniger schwammig wie RSC. Der Contact Point Regler ist bei mir nah an geschlossen (hart). Fuhr ich bei den RSC auch immer so. Will es beim nächsten mal etwas weicher stellen.

Die Bremsleistung empfand ich als extrem stark. Hin und wieder hatte ich ein leichtes Gefühl über den Lenker zu gehen, sodass ich sehr zurückhaltend bremsen musste.
Ich denke aber das ich mich einfach an den Druckpunkt gewöhnen muss und evtl. wie bereits erwähnt, etwas softer einstellen.

Kommen wir zum negativen und ich habe es schon vorher befürchtet. Ich habe ein leichtes Druckpunktwandern in der HR Bremse gespürt. Es ist aber nicht so, dass es mich stört.
Ist paar mal vorgekommen, wenn ich vor einer Kurve mehrmals gezogen habe, weil ich diese nicht richtig einschätzen konnte.

Summasumarum ist die Bremse extrem stark. Also ich würde echt jedem empfehlen mit dem kleinsten Setup zu beginnen und sich dann nach Bedarf hoch zu arbeiten.
 

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Schönes Wochenende! Gibt es neue Eindrücke vom Lowdown? Wie würdest du die Verarbeitungsqualität beschreiben, alles sauber und vor allem leise beim Fahren?

Danke dir auch. Ich bin gestern die M1 Runde in Michelstadt gefahren. Da ist von allem etwas dabei.
Die Fahreindrücke sind unverändert. Das Lowdown ist super spaßig zu fahren und besitzt echt viel pop. Die Agilität überrascht mich immer wieder. Vor Kickern muss ich teilweise vom Gas gehen, weil ich sonst über das Ziel hinaus schieße.
Wenns stark wurzelig wird, dann habe ich das Gefühl, dass das Fahrwerk sehr viel an den Fahrer weitergibt. Vor allem bei längeren wurzeligen und steinigen Strecken (3min und länger) bin ich teilweise richtig fertig. Das kannte ich so in der Vergangenheit nicht, da ich gerne lange Trails fahre.
Also ich hadere etwas mit dem Super Deluxe Air und bin am überlegen den Vivid zu zu legen, der plüschiger sein soll. Ich mag aber auch das poppige und möchte diese Eigenschaft nicht verlieren. Mal schauen, im Grunde ist das Bike sehr aufregend, spaßig und auch schnell. Ich konnte tatsächlich einige Bestzeiten fahren, was ich nicht gedacht hätte.

Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut. Da gibts nichts zu mäkeln. Es ist auch super leise. Kein klappern, kein knarzen oder ähnliches und ich bin da sehr empfindlich.
 
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