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Ich dachte mir, dass mein kurzer Bericht im Touren-Thread zu viel Raum einnehmen würde und verlege das ganze daher nach hier...
Als wir Anfang des Jahres über unseren Sommerurlaub nachdachten, fiel die Wahl schnell auf die Art der Fortbewegung: Bike. Seit unsere Tochter 2014 geboren wurde hatten wir keinen "Aktivurlaub" mehr gemacht, sondern höchstens die Räder mit zu den Großeltern genommen, aber mit Kleinkind und unserem schwerbehinderten Sohn erschien uns das familiäre Haus in Seenähe nicht verkehrt und auch dieses Jahr wollten wir dort für einige Tage hin.
Früher, bevor die Kinder geboren wurden, waren wir regelmäßig biken und campen und verbrachten unzählige Nächte im Zelt oder unter den Sternen und wenn ich mich an meine Jugend Ende der 90er erinnere, habe ich damals auch gern das Fahrrad bepackt und verschwand übers Wochenende rechts oder links der B96 irgendwo zwischen Berlin und der Ostsee im Wald. Auf jeden Fall, war ich über die Entscheidung froh, vor allem aber war ich für den Einkauf noch notwendiger Ausrüstung und den Aufbau eines neuen Rades für meine Frau verantwortlich. Im Laufe der Monate vor der Tour gesellte sich noch eine alte Freundin der Familie dazu, die mit Mitte 70 und ohne nenneswerte Erfahrung mit Radtouren oder Camping unsere kleine Reisegruppe hervorragend ergänzte - als einzige aber mit Gangschaltung fuhr
Jedenfalls rückte der Sommer näher und die Vorfreude wuchs. Startort sollte Fürstenberg sein wohin wir uns eines Sonntagmittag auf den Weg machten, wobei die größte Hürde natürlich das Betreten des Zuges mit 3 Rädern und einem Anhäger darstellte - ein Hindernis das glücklicher Weise überwunden werden konnte.
Von Fürstenberg aus führte der Weg zunächst an den Elbogensee. Hier waren wir früher schon ein paar Mal und der Campingplatz hatte uns gut gefallen und ist insbesondere für Familien mit Kindern sehr zu empfehlen.
Wir blieben zwei sehr kalte Nächte - mein Hüttenschlafsack war hier eindeutig eine Fehlentscheidung. Ein kleiner Ausflug ohne Gepäck führte uns in die Nähe eines kleinen Sees - für die Kinder eine wunderbare kurze Runde von vielleicht 6km die sie problemlos allein meisterten.
Vom Elbogensee zog es uns dann im Grunde auf der Route des Kopenhagen-Radweges entlang durch die Seenlandschaft in Richtung Hexenwäldchen in Roggentin - zwischendrin kamen wir auf die glorreiche Idee mal anzurufen und nach Stellplätzen zu fragen: Fehlanzeige. Sponates umplanen in Richtung Zwensow schuf die nächste Option für die Nacht, wobei die Kälte wahrscheinlich von den Trailern und Wohnwagen abgefangen wurde und dies auch die Nacht der partiellen Mondfinsternis war:
Weiter ging es dann über Kratzeburg zum nahegelegenen Naturcampingplatz - auch dieser eine klare Empfehlung! Langsam wurde das Wetter wieder besser und die Temperaturen stiegen auch in der Nacht. Erholsamer Schlaf war für den folgenden Tag auch notwendig. Die ohnehin längste Tourenetappe von Kratzeburg nach Waren durch den Müritznationalpark war durch einige, nunja, Entscheidungen geprägt. Die erste Frage kam auf, als wir den sandig werdenen aber direkten Weg nach Klockow verließen um auf den Plattenweg dem Radweg zu folgen. 3 Kilometer weiter war auch dieser Weg nicht mehr fest und es folgte eine sehr schöne aber anstrengende Strecke entlang der noch jungen Havel durch tiefe Wälder und noch tieferen Sand.
Nach einem sehr langen Tag und wiederum Pech beim eigentlich geplanten (aber nicht reservierten!) Campingplatz in Ecktannen, landeten wir schließlich jenseits von Waren in Kamerun. Trailer soweit das Auge reicht: was in den USA Prekariat ist, wird in Deutschland von gut betuchten Rentnern als "Camping" gefeiert: Sattelitenschüssel im Vorgarten und Krokodilschwanz am Grillbuffet sei Dank. Nun, wenigstens ist die Gegend um Kamerun sehenswert und die vorletzte Etappe vor Plau am See begann nun mit der Fahrt nach Malchow. Dort hatten wir schon vorher angerufen und uns wurde versichert, auf der Zeltwiese sei immer ein Platz zu bekommen...
Mehr Platz war nicht, dafür aber sehr idylisch. Die Reise neigte sich vorerst einem Ende entgegen und am Folgetag (Samstag) verließ uns unsere Gefährtin in Richtung Berlin und wir fuhren mit den Kindern allein weiter zu den Großeltern. Nach einigen Tagen am Strand machten wir uns aber wiederum auf die Reise, da wir in Oldenburg zu einem Geburtstag erwartet wurden und im Vorfeld den Bahnhof Langhagen im Kreis Rostock als günstige Gelegenheit ausgekundschaftet hatten in die selbige Stadt zu gelangen um von dort mit dem IC nach Westen aufzubrechen.
Der Abschluss der Tour, nebenan schon gezeigt, stellte dann ein kurzer Abstecher in Bremen inklusive einer schönen Tour durch das Blockland dar - wovon es allerdings noch keine Fotos gibt. Die Fotos, am Rande erwähnt, wurden alle mit einer alten Nikonos Kamera mit 35mm Festbrennweite auf Kodak Portra 400 gemacht.
Das Bontrager meiner Frau: nackisch
Und bepackt:
Das KuBike meiner Tochter - meistens am FollowMe:
Und schließlich der Early Rider von meinem Sohn - derselbst während der Tour meist im Anhänger saß:
Der Anhänger:
Neben dem Early Rider hatten wir im Gepäcksack die Küche und die Lebensmittel untergebracht, die wir natürlich immer in ausreichender Menge mitführten.
Vollbepackt in Malchow:
Insgesamt sind wir gut 200km an 7 Tagen mit dem Rad unterwegs gewesen, wobei der erste und der letzte Tag je nur 10km Strecke ausmachten. Den Rest der Zeit verbrachten wir sehr entspannt.
Da der Hummer fehlt sagt nun der Hase Tschüß
Als wir Anfang des Jahres über unseren Sommerurlaub nachdachten, fiel die Wahl schnell auf die Art der Fortbewegung: Bike. Seit unsere Tochter 2014 geboren wurde hatten wir keinen "Aktivurlaub" mehr gemacht, sondern höchstens die Räder mit zu den Großeltern genommen, aber mit Kleinkind und unserem schwerbehinderten Sohn erschien uns das familiäre Haus in Seenähe nicht verkehrt und auch dieses Jahr wollten wir dort für einige Tage hin.
Früher, bevor die Kinder geboren wurden, waren wir regelmäßig biken und campen und verbrachten unzählige Nächte im Zelt oder unter den Sternen und wenn ich mich an meine Jugend Ende der 90er erinnere, habe ich damals auch gern das Fahrrad bepackt und verschwand übers Wochenende rechts oder links der B96 irgendwo zwischen Berlin und der Ostsee im Wald. Auf jeden Fall, war ich über die Entscheidung froh, vor allem aber war ich für den Einkauf noch notwendiger Ausrüstung und den Aufbau eines neuen Rades für meine Frau verantwortlich. Im Laufe der Monate vor der Tour gesellte sich noch eine alte Freundin der Familie dazu, die mit Mitte 70 und ohne nenneswerte Erfahrung mit Radtouren oder Camping unsere kleine Reisegruppe hervorragend ergänzte - als einzige aber mit Gangschaltung fuhr
Jedenfalls rückte der Sommer näher und die Vorfreude wuchs. Startort sollte Fürstenberg sein wohin wir uns eines Sonntagmittag auf den Weg machten, wobei die größte Hürde natürlich das Betreten des Zuges mit 3 Rädern und einem Anhäger darstellte - ein Hindernis das glücklicher Weise überwunden werden konnte.
Von Fürstenberg aus führte der Weg zunächst an den Elbogensee. Hier waren wir früher schon ein paar Mal und der Campingplatz hatte uns gut gefallen und ist insbesondere für Familien mit Kindern sehr zu empfehlen.
Wir blieben zwei sehr kalte Nächte - mein Hüttenschlafsack war hier eindeutig eine Fehlentscheidung. Ein kleiner Ausflug ohne Gepäck führte uns in die Nähe eines kleinen Sees - für die Kinder eine wunderbare kurze Runde von vielleicht 6km die sie problemlos allein meisterten.
Vom Elbogensee zog es uns dann im Grunde auf der Route des Kopenhagen-Radweges entlang durch die Seenlandschaft in Richtung Hexenwäldchen in Roggentin - zwischendrin kamen wir auf die glorreiche Idee mal anzurufen und nach Stellplätzen zu fragen: Fehlanzeige. Sponates umplanen in Richtung Zwensow schuf die nächste Option für die Nacht, wobei die Kälte wahrscheinlich von den Trailern und Wohnwagen abgefangen wurde und dies auch die Nacht der partiellen Mondfinsternis war:
Weiter ging es dann über Kratzeburg zum nahegelegenen Naturcampingplatz - auch dieser eine klare Empfehlung! Langsam wurde das Wetter wieder besser und die Temperaturen stiegen auch in der Nacht. Erholsamer Schlaf war für den folgenden Tag auch notwendig. Die ohnehin längste Tourenetappe von Kratzeburg nach Waren durch den Müritznationalpark war durch einige, nunja, Entscheidungen geprägt. Die erste Frage kam auf, als wir den sandig werdenen aber direkten Weg nach Klockow verließen um auf den Plattenweg dem Radweg zu folgen. 3 Kilometer weiter war auch dieser Weg nicht mehr fest und es folgte eine sehr schöne aber anstrengende Strecke entlang der noch jungen Havel durch tiefe Wälder und noch tieferen Sand.
Nach einem sehr langen Tag und wiederum Pech beim eigentlich geplanten (aber nicht reservierten!) Campingplatz in Ecktannen, landeten wir schließlich jenseits von Waren in Kamerun. Trailer soweit das Auge reicht: was in den USA Prekariat ist, wird in Deutschland von gut betuchten Rentnern als "Camping" gefeiert: Sattelitenschüssel im Vorgarten und Krokodilschwanz am Grillbuffet sei Dank. Nun, wenigstens ist die Gegend um Kamerun sehenswert und die vorletzte Etappe vor Plau am See begann nun mit der Fahrt nach Malchow. Dort hatten wir schon vorher angerufen und uns wurde versichert, auf der Zeltwiese sei immer ein Platz zu bekommen...
Mehr Platz war nicht, dafür aber sehr idylisch. Die Reise neigte sich vorerst einem Ende entgegen und am Folgetag (Samstag) verließ uns unsere Gefährtin in Richtung Berlin und wir fuhren mit den Kindern allein weiter zu den Großeltern. Nach einigen Tagen am Strand machten wir uns aber wiederum auf die Reise, da wir in Oldenburg zu einem Geburtstag erwartet wurden und im Vorfeld den Bahnhof Langhagen im Kreis Rostock als günstige Gelegenheit ausgekundschaftet hatten in die selbige Stadt zu gelangen um von dort mit dem IC nach Westen aufzubrechen.
Der Abschluss der Tour, nebenan schon gezeigt, stellte dann ein kurzer Abstecher in Bremen inklusive einer schönen Tour durch das Blockland dar - wovon es allerdings noch keine Fotos gibt. Die Fotos, am Rande erwähnt, wurden alle mit einer alten Nikonos Kamera mit 35mm Festbrennweite auf Kodak Portra 400 gemacht.
Das Bontrager meiner Frau: nackisch
Und bepackt:
Das KuBike meiner Tochter - meistens am FollowMe:
Und schließlich der Early Rider von meinem Sohn - derselbst während der Tour meist im Anhänger saß:
Der Anhänger:
Neben dem Early Rider hatten wir im Gepäcksack die Küche und die Lebensmittel untergebracht, die wir natürlich immer in ausreichender Menge mitführten.
Vollbepackt in Malchow:
Insgesamt sind wir gut 200km an 7 Tagen mit dem Rad unterwegs gewesen, wobei der erste und der letzte Tag je nur 10km Strecke ausmachten. Den Rest der Zeit verbrachten wir sehr entspannt.
Da der Hummer fehlt sagt nun der Hase Tschüß
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