Bikepark Idarkopf - Ja oder Nein? (Genehmigungsstreit)

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Heute im SWR:

Neue Downhill-Strecken für Mountainbiker - Naturschützer wollen Bikepark am Idarkopf verhindern
Am Idarkopf im Hunsrück soll Deutschlands größter Bikepark entstehen. Die Kommunalpolitik unterstützt das Projekt - doch nun warnen Naturschützer vor den Folgen und drohen mit Klage.
Im Naturschutzgebiet am Idarkopf (Landkreis Birkenfeld) sollen bald die Mountainbiker fahren. Werden die Pläne für den Bikepark umgesetzt, entstehen hier 23 Kilometer Downhill-Strecke mit 14 verschiedenen Trails in mehreren Schwierigkeitsstufen. Statt des Skilifts auf der ehemaligen Piste soll hier bald ein Schlepplift für Fahrräder entstehen, der die Biker vom Tal nach oben bringt. Ecoparc Concepts, das Unternehmen hinter dem Park, rechnet mit mehreren Zehntausend Besuchern pro Jahr...
Kompletter Artikel: https://www.swr.de/swraktuell/rhein...hindern,bikepark-idarkopf-diskussion-100.html

Was mich allerdings auch stört:

Ecopark Concepts Geschäftsführer Nico Reuter:
"Ich weiß, dass es so ist, dass oft auch Strecken illegal angelegt werden, weil einfach ein Angebot für Mountainbiker fehlt", so Reuter. Hier könne man ein profesionelles Angebot schaffen und die Besucher lenken. Damit schränke man Nutzungskonflikte ein...

Diese schleichende, kommerzielle "Ghettoisierung" lehne ich genauso ab wie den übertriebenen Landschaftsschutz oder die egoistischen Interessen von Wald/Landbesitzern. Ich will eigentlich von niemandem "gelenkt" werden :ka:
 
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Diese schleichende "Ghettoisierung" lehne ich genauso ab wie den übertriebenen Landschaftsschutz oder die egoistischen Interessen von Wald/Landbesitzern.
Ich will eigentlich von niemandem "gelenkt" werden
Geht mir ähnlich.
Aber was mich an dem Konzept auch noch stört:
Ecoparc Concepts, das Unternehmen hinter dem Park, rechnet mit mehreren Zehntausend Besuchern pro Jahr...
Ohne jetzt irgendwelche Beweise oder Erfahrungen mit Bikeparks zu haben, klingt das für mich mehr als optimistisch. "Nur" 10000 Biker = kostenpflichtige Liftbenutzer verteilt über optimistische 10 Betriebsmonate (= 40 Wochen) bedeuten 250 Biker/Woche. Scheint mir ne ganz schöne Menge zu sein. Wenn von diesen Zahlen die Finanzierung von Bau und Betrieb des Parks abhängt, wär ich als Schatzmeister der Kommune bzw. des Betreibers aber arg skeptisch. Würde mich interessieren, wo Ecopark diese Zahlen her nimmt. Immerhin ist der Idarkopf ja doch ziemlich abgelegen, lange nicht alle Biker brauchen nen Lift, die zunehmende e-Bike-Fraktion läßt auch noch grüßen und in der weiteren Umgebung gibts ja nun einige Alternativen zum "größten Bikepark Deutschlands".
 
https://naturschutz-initiative.de/images/PDF2019/STNBikeparkIdarkopf.pdf

Vorrausgesetzt, dass was die Naturschützer da schreiben stimmt:
Die Hauptkritik teile ich.
Warum mitten im Nichts ein derartiges MTB-Ghetto notwendig ist erschließt sich mir nicht; wie es mit den Belangen des Naturschutzes vereinbar sein soll auch nicht.
Gibt's in DE nicht genügend aus ökologischer Sicht wertlose Industriefichtenplantagen, in denen ein solches Projekt besser aufgehoben wäre?

Die üblichen aufgezählten Vorurteile gegen Mountainbiker überhaupt werte ich als Füllstoff...

Ohne jetzt irgendwelche Beweise oder Erfahrungen mit Bikeparks zu haben, klingt das für mich mehr als optimistisch.
Mit der naturverträglicheren Alternative (Schaffung und Erhalt naturnaher Wege + ein paar Schilder) lässt sich eben erstens politisch nicht viel hermachen und zweitens kein Geld verdienen; zumindest nicht direkt.
Und einerseits die Besucherzahlen für Politiker und Investoren möglichst hoch anzusetzen, gegenüber dem Naturschutz aber möglichst niedrig ist mindestens ungeschickt.
 
Diese Naturschützer ( so löblich deren Ansinnen auch sein mag ) denken halt sehr kurzfristig . Der Natur sind diese Spuren einer Bike - od. whatever Nutzung vollkommen egal . Ein paar Jahre nach Beendigung dieser Nutzung hat die Natur sich doch alles zurückgeholt.
Bei uns gibt es die " Perchtoldsorfer Haide " die ihre jezige Form als Panzerübungs und Testgelände während des 2. Weltkrieges erhalten hat . Und in den 60er Jahren z.T. als Motocrossgelände benützt wurde .
So und jetzt ist es interessanterweise ein Gebiet das z.T abgezäunt und mit einem Betretungsverbot versehen ist da genau hier die seltensten Tiere u. Pflanzen gedeihen die möglichst nicht gestört werden dürfen . Und auch von offiziellen u. privaten Sheriffs kontrolliert wird die jeden Mountainbiker als Todfeind behandeln .
 
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Der ökologische Schaden ist zwar vorhanden wurde aber schon damals mit der Skipiste verursacht.
Wer will einen Bikepark, der sich ausschließlich auf eine ehemalige Skipiste erstreckt?
Diese Naturschützer ( so löblich deren Ansinnen auch sein mag ) denken halt sehr kurzfristig . Der Natur sind diese Spuren einer Bike - od. whatever Nutzung vollkommen egal . Ein paar Jahre nach Beendigung dieser Nutzung hat die Natur sich doch alles zurückgeholt.
Wenn ich es richtig verstanden habe, wenden sich die Naturschützer gar nicht gegen das Mountainbiken an sich, sondern gegen ein touristisches Großprojekt im - vermeintlich ökologisch wertvollen - Nichts.
Wenn es da nichts zu schützen gäbe, wozu bräuchte man dann eine Sondergenehmigung?
 
Der Schwung ist doch längst raus.
Das Ding wird nicht kommen. Noch jedes Mal wenn es hieß "Konzept steht", "Hügel am Start", "Strecken geplant", nur noch 1 oder 2 Genehmigungen, wir öffnen 20xx; dann vergehen paar Jahre, die Bedenkenträger und Anitalles-Menschen organisieren sich und das Ganze versumpft.
 
Ich hoffe Nico Reuter hat einen langen Atem. Einen vernünftigen Park im erreichbarem Umfeld würde ich begrüßen.

Gruß xyzHero
 
Sie heulen nicht wegen den Radfahrern, sondern wegen der Wildkatzen die dort leben. Hier geht's zur Petition der Naturschützer: https://www.regenwald.org/petitione...k-im-wald-der-wildkatzen?mtu=399603459&t=5005. Ich habe unterschrieben - so, und jetzt los mit dem Steinigen:)

56.890 Menschen haben das bereits unterschrieben?! Wo sollen die denn bitte herkommen? Ich bezweifle, dass 56.890 Menschen überhaupt wissen wo der Idarkopf ist! Da wurde wohl ordentlich auf PETA und Greenpeace Kanälen gepostet...
 
Meines Wissens ist der Idarkopf schon lange ein Skigebiet. Für die Wildkatzen kein Problem? Oder gehen die Naturschützer und Wildkatzenliebhaber im Winter nicht vor die Tür und sehen Probleme deshalb nur in der schneefreien Jahreszeit?
 
Genauso wie die Pro-Fraktion auf allen Kanälen feuert. Ist wohl üblich heutzutage.

So, oder? Sonst müsste man ja keinen Lift bauen.

Nur leider ist die Pro-Fraktion deutlich kleiner. Kein Laie kümmert sich um die Belange und Wünsche von Mountainbiker. Aber wehe da könnten sich 2-3 Wildkatzen gestört fühlen. Da hat auf einmal jeder eine Meinung - sogar Gertrud (69) die von ihrem Mann Herrmann (71), Jäger, darauf hingewiesen wurde.
 
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