Ich finde die Äußerungen zur Qualität ziemlich verallgemeinernd und unpassend.
Ich habe fast 12 Jahre lang ein 26" Mifa-Stahlrahmen (gekauft 1998) durch 35000km Stadtverkehr bewegt (davon sind einige tausend km als Radtouren mit Gepäcktaschen links und rechts plus eine Tasche oder Zelt auf der Mitte der Gepäckträgers)
Mir ist der Rahmen dabei weder gebrochen noch sind Ösen oder Ausfallende abgerissen. Nach 11 Jahren hat der lack natürlich Kratzer, ist matt und im Tretlagerbereich abgeplatzt (kleine Roststellen können sich da dann schon mal entwickeln).
Angebaut waren Kompontenen von Deore-Komplettgarnitur über XT-Bremsen, HS33, Alfine Nabe, Shimano-Standarddnamo, Einfachsten Alu-Felgen.
Es ist eine Frage der Zielgruppe und des Anwendungszweckes für die/den das Rad hergestellt wird. Sicherlich hat sich Mifa da in Richtung Massenproduktion entwickelt. Die meisten wollen von A nach B kommen. Denen ist egal ob die Kette rostet, die Bremse quitscht oder ob das Rad hässliche Decals hat oder was auch immer. Es muss günstig sein und am Anfang läuft ja bei den einfachen Schalt und Bremsgruppen ja noch alles einwandfrei. Niemand der ernsthaft Cross, Rennrad, Downhill oder sonstewas fährt wird das mit einem Mifa aus dem Baumarkt machen. Und spätestens wenn man es doch getan hat wird man was dazu gelernt haben.
Ich finde man sollte immer aufpassen was man verallgemeinert. Mifa kann man für die Rahmen und für die Zusammenstellung der Räder beurteilen. Wenn sie die einfachste Shimanogruppe nehmen, kann auch ein guter Stahlrahmen nichts am gesamten Rad ändern.
Wenn Mifa natürlich mit seinen Werbeaussagen suggeriert, das die "Fullies" geländetauglich sind, dann kann man sie dafür verurteilen, dass sie den Endkunden etwas vormachen.
Das Mifa mit ihrem Konzept ordentlich Gewinn macht, mehr als vielleicht eine Manufaktur a la Mi-Tech oder Nicolai, sollte man nicht persönlich nehmen. Das ist ja wie mit Apple und dem Rest. Ich hab immer das Gefühl die Leute sind nur neidisch auf den kommerziellen Erfolg. Nur dem maximalen Gewinn ist eben Qualität, Haltbarkeit, Nutzen und so weiter egal.
Naja, abschließend: ich habe mein Mifa gemocht, habe damals verhältnismäßig viel Geld für ein einfaches Fahrrad bezahlt. Jetzt dient es als Ersatzteillager für andere einfache Räder in meinem Umfeld, während ich ein Mi-Tech-Trekkingrad durch die Gegend fahre.