das Zoll und Import Tutorial - weils hier oft gefragt wird

Hallo in die Runde, ich möchte meine betagte Pace-Gabel zum Service nach GB senden, was gibt es denn da zu beachten, also was das Thema Zoll betrifft?
Vielen Dank schonmal für Eure Tipps.
 
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Re: das Zoll und Import Tutorial - weils hier oft gefragt wird
Hallo zusammen,
ich suche nach Kontakten zu Menschen mit Erfahrung beim gewerblichen Import von Fahradteilen aus China. Zweck des Imports ist der Verkauf (B2C) über einen Onlineshop.
Bin newbie auf dem Gebiet und erschlagen von den allgemein verfügbaren Informtionen von IHK und Co.

Insbesondere interessiert mich ein Austausch zu
CE Kennzeichnung und potentiell anderen Vorschriften
Produkthaftung
Produkthandbücher
Transport
Zoll
Erfahrungen aus der gewerblichen Praxis

Gerne als PN
 
CE Kennzeichnung bei Fahrradteilen?

Oder soll es hier um E-Bikes und Co. gehen?

Da es ja offensichtlich gewerblich und mit Gewinnerzielungsabsicht erfolgen soll würde ich empfehlen sich an den Außenhandelberater des geringsten Misstrauens zu wenden sofern die lokale IHK da nicht weiterhelfen kann oder will.

Dieser wird aber höchstwahrscheinlich zu dem Ergebnis kommen, dass sich das nur lohnt wenn man es wirklich in großen Stil und mit entsprechendem Kapital (inkl. Vorfinanzierung) aufzieht.
 
Kommen EMS Pakete immernoch über GDSK oder Selbstverzollung rein?
Oder macht das DHL mittlerweile komplett selbst mit ihrem Zoll Service für 6€ Gebühr plus Steuern?
 
Vielleicht kann mit ja jemand weiterhelfen:

Ich habe für 700 Euro einen gebrauchten Rahmen in der Schweiz gekauft den der Verkäufer mir zusendet.

Könnt ihr einen Rechner empfehlen für die Zollkosten? Ich steige nicht durch was fällig wird und wie wir den am besten deklarieren für den Zoll. Ich bin auf den HS Code (87149110) für Rahmen gestoßen, da werden weniger Steuern fällig wenn man den angibt?

Sorry für die blöden Fragen, ich hab mich noch nie mit Import beschäftigt.
 
Zolltarifnummer passt schon - für den Import brauchst Du den 11steller also 87149110000.

Zoll auf Warenwert + Versand = 4,7 %

EUst auf Warenwert + Versand + Zollabgaben = 19%

Besondere Maßeinheit „NAR“ (= Stück = 1)

Rahmen inkl Versand = 700,-€

Zoll 4,7% = 32,90 €

EUst 19% auf 732,90 = 139,52€

Gesamtabgaben = 172,42 €

+ ggf. Gebühr von DHL und Co. ca. 15,-€
 
Zolltarifnummer passt schon - für den Import brauchst Du den 11steller also 87149110000.

Zoll auf Warenwert + Versand = 4,7 %

EUst auf Warenwert + Versand + Zollabgaben = 19%

Besondere Maßeinheit „NAR“ (= Stück = 1)

Rahmen inkl Versand = 700,-€

Zoll 4,7% = 32,90 €

EUst 19% auf 732,90 = 139,52€

Gesamtabgaben = 172,42 €

+ ggf. Gebühr von DHL und Co. ca. 15,-€
Vielen lieben Dank für die super genaue Hilfe!
 
Kommen EMS Pakete immernoch über GDSK oder Selbstverzollung rein?
Oder macht das DHL mittlerweile komplett selbst mit ihrem Zoll Service für 6€ Gebühr plus Steuern?
Warum nicht bei DHL als selbstverzoller melden und selber zum Zoll gehen?

Ist nunmal so das alles automatisch verzollt wird was mit Paket oder Brief aus nicht EU kommt und dann an der Tür kassiert wird.
Soll es ja vereinfachen für den Empfänger.
Und den Freibetrag gibt's auch nicht mehr.

Man muss sich halt jetzt anmelden wenn man das nicht will.
Das meiste was hier keinen eigenen Dienst hat geht dann zu DHL.

Gut gewisse portale haben umgestellt das es vom Versender schon erledigt wirt und beim Kauf dazugerechnet wird.
 
Hallo,

ich spiele mit den Gedanken, mir aus Indonesien ein Scott frameset zu bestellen. Verfügbarkeit scheint da ja deutlich besser zu sein, der Preis ist nun die große Frage. Der Rahmen soll um die 3250 € kosten. Darauf würde ja 19 % mwst und die Zollgebühr anfallen. Nun hab ich gerade gelesen das der antidumpingsatz auf chinafahrrad importe auf andere asiatische Länder, darunter Indonesien ausgeweitet wurde. Nun habe ich aber nichts darüber gefunden, ob das auch die 48,5 % sind oder weniger ..... weiß da einer mehr?
 
Hallo,

ich spiele mit den Gedanken, mir aus Indonesien ein Scott frameset zu bestellen. Verfügbarkeit scheint da ja deutlich besser zu sein, der Preis ist nun die große Frage. Der Rahmen soll um die 3250 € kosten. Darauf würde ja 19 % mwst und die Zollgebühr anfallen. Nun hab ich gerade gelesen das der antidumpingsatz auf chinafahrrad importe auf andere asiatische Länder, darunter Indonesien ausgeweitet wurde. Nun habe ich aber nichts darüber gefunden, ob das auch die 48,5 % sind oder weniger ..... weiß da einer mehr?
bei dir als Privatperson fällt kein Antidumping an. wenn doch, kannst du Einspruch einlegen und bekommst es zurück.
Als Hinweis, die Einfuhr und Zollgebühren werden durch DHL auf Basis der am Paket befindlichen Zollerklärung und dem darauf vermerkten Betrag berechnet.
 
Danke dir ... da hab ich den Unterschied privat/Händler wohl übersehen.

Gibt es denn zufällig jemanden im Forum, der schonmal bei bambobike.com bestellt hat? Wenn ja, lief das Reibungslos?
Ersteindruck des Shop finde ich erstmal gut. Sauberes Impressum, support anwortet zügig und Zahlungsweise Paypal ist möglich.
 
Hallo - soweit ich jetzt hier durchgelesen habe, betrifft die Befreiung von AntiDumping Zoll Privatpersonen, die Fahrradteile einführen.
Muss ich privat beim Kauf eines (Komplett-)Rades aus den USA (was wohl in China produziert wurde) auf AntiDumpingZoll bezahlen?
 
Hallo - soweit ich jetzt hier durchgelesen habe, betrifft die Befreiung von AntiDumping Zoll Privatpersonen, die Fahrradteile einführen.
Muss ich privat beim Kauf eines (Komplett-)Rades aus den USA (was wohl in China produziert wurde) auf AntiDumpingZoll bezahlen?
Es gibt keine Befreiung von den Gebühren!
Ab 1 Cent wird versteuert und ab nen Preis noch extra Zoll Gebühren und dhl kassiert es an der Tür.
Und Steuern ubd zoll werden fällig sobald es aus der nicht EU kommt.
Da macht keinen Unterschied ob privat oder Gewerbe!
Davor kannst du dich nicht drücken.


Nur das Gewerbe noch in bestimmten Kategorien noch was extra zahlt.
 
Maßgeblich für die Anwendung der Anti-Dumping-Zollsätze sind nicht das Versendungsland, sondern das Ursprungsland.

Wenn also korrekt CN angegeben wird und für ein Komplettrad 48,5% AD Zoll aufgerufen werden, dann bist Du erstmal mit dabei.

Es ist im übrigen nicht so, dass "Privatpersonen" per se vom AD befreit sind - der Zoll kann ja gar nicht erkennen ob Franz Müller jetzt als Privatperson 1 Fahrrad kauft oder ob Franz Müller nicht ein Händler ist der regelmäßig importiert.

Vielmehr kann eine Privatperson die weniger als 3 Teile pro Monat einführt hier eine Befreiung vom AD Zoll beantragen (im Rahmen der Zollabfertigung ohne förmliche Bewilligung) - das geht dann über den Code "140" in der Zollanmeldung.
 
Maßgeblich für die Anwendung der Anti-Dumping-Zollsätze sind nicht das Versendungsland, sondern das Ursprungsland.

Wenn also korrekt CN angegeben wird und für ein Komplettrad 48,5% AD Zoll aufgerufen werden, dann bist Du erstmal mit dabei.

Es ist im übrigen nicht so, dass "Privatpersonen" per se vom AD befreit sind - der Zoll kann ja gar nicht erkennen ob Franz Müller jetzt als Privatperson 1 Fahrrad kauft oder ob Franz Müller nicht ein Händler ist der regelmäßig importiert.

Vielmehr kann eine Privatperson die weniger als 3 Teile pro Monat einführt hier eine Befreiung vom AD Zoll beantragen (im Rahmen der Zollabfertigung ohne förmliche Bewilligung) - das geht dann über den Code "140" in der Zollanmeldung.
Gilt das mit der Beantragung auch für Komplettbikes?

Der Witz ist, dass ich das Rad in den USA bestellt habe und mir wohl der Zoll auferlegt wird, weil der Rahmen wohl urpsrünglich in CN gefertigt wurde 🤷‍♂️
 
Das ist kein Witz, sondern - aus Zollsicht - nur Konsequent.

Es hat ja der CN Hersteller "illegale" Subventionen vom Staat bekommen. Ansonsten könnte man ja jeden ursprungsspezifischen AD umgehen, indem man das Zeug einfach einmal quer um die Welt schippert.

Bei denn Rennradlern hatte da mal einer wg. eines Rahmens bei der GZD nachgefragt:

1653861250715.png

Die VO bzw. der Artikel zur Befreiung selbst spricht nur von "wesentlichen Teilen" - ob jetzt ein Komplettrad da auch drunter fällt müsste man recherchieren.

https://lexparency.de/eu/31997R0088/ART_14/
 
Vielmehr kann eine Privatperson die weniger als 3 Teile pro Monat einführt hier eine Befreiung vom AD Zoll beantragen (im Rahmen der Zollabfertigung ohne förmliche Bewilligung) - das geht dann über den Code "140" in der Zollanmeldung.
Leuchtet ein. Nur kann ich nichts anmelden, von dem ich nicht vor Bestellung weiß. Wenn ich ein Rad in den USA bestelle, kann ich ohne Hinweis darauf nicht wissen, dass es eigentlich ein Produkt aus China ist was entsprechend zu melden ist und mit AD-Zoll belegt.
 
Nun ja - das ist halt das Risiko des "Importeurs" bzw. die Aufgabe sich da vorab zu informieren.

Wenn ich aus den USA ein iPad bestelle kann (und sollte) ich ja auch wissen, dass es nicht in den USA gefertigt ist. Bei Rädern kommt es halt auf die Marke an - auch da kann man ja nachforschen wo denn Rahmen und Co. eigentlich produziert werden.

Irgendwie bist Du ja auch auf den Trichter gekommen, dass das Rad vermutlich in CN gefertigt wurde.

Ggf. hat der US Versender ja auch "nur" den Rahmen ex CN und durch eine "wesentliche Be- oder Verarbeitung" in den USA es geschafft, dass das Rad jetzt US Ursprung hat, damit erledigt sich dann das AD Thema.

Oder er schreibt in die Lieferpapiere als Ursprungsland / CoO "US" statt "CN" - dann fragt da beim Zoll bei einem einzelnen Rad eh keiner nach, selbst wenn diese Angabe ggf. nicht vollständig korrekt ist.
 
Irgendwie bist Du ja auch auf den Trichter gekommen, dass das Rad vermutlich in CN gefertigt wurde.
Auch nur weil das so in den Zolldokumenten drin steht. Keine Ahnung.
Und ich habe ja nicht bei einem Versender, sondern direkt beim Hersteller bestellt. Da muss man dann erstmal drauf kommen, dass das in CN produziert UND dazu noch das Wissen um solch einen Zoll haben. Da sollte dann schon auf Verkäuferseite zumindest eine Info existieren.
 
Das würde voraussetzen, dass der US Versender jetzt alle AD Regelungen von allen Drittländern kennen müsste.

Wir reden hier ja über EU Recht - hättest Du als Versender von Ü-Eiern anno 2016 gewusst, dass diese in den USA nicht importiert werden dürfen und entsprechend die Kunden darüber informiert?

Will sagen:
Die Einfuhrbestimmungen aller anderen Länder im Blick zu haben ist schwierig bis unmöglich.
 
Das würde voraussetzen, dass der US Versender jetzt alle AD Regelungen von allen Drittländern kennen müsste.

Wir reden hier ja über EU Recht - hättest Du als Versender von Ü-Eiern anno 2016 gewusst, dass diese in den USA nicht importiert werden dürfen und entsprechend die Kunden darüber informiert?

Will sagen:
Die Einfuhrbestimmungen aller anderen Länder im Blick zu haben ist schwierig bis unmöglich.
Alles richtig. Bei einem Hersteller, der weltweiten Versand anbietet, kann man aus meiner Sicht erwarten, dass es zumindest einen kleinen Hinweis gibt, wenn man in einen Markt wie die EU versendet. Wir reden hier ja nicht von Takatukaland, sondern der EU und so wird das sicher auch ein bekanntes "Problem" sein.
 
Sicher gibt es irgendwo schon ne Antwort drauf, aber bin gerade zu doof für Sufu...

Hab bei Aliexpress ein Artikel für ~45€ bestellt, Einfuhrsteuer wurden wie üblich direkt aufgeschlagen. Jetzt liegt das Paket beim örtlichen Dienstleister zur Abholung bereit und auf der Zustellbenachrichtigung steht, das 6,51€ Zoll + 6€ Auslagepauschale fällig sind. Reicht es den Postfritzen in der App den VAT-Hinweis zu zeigen?
 
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