Sacki schrieb in diesem
Posting:
Vielleicht können diejenigen, die ein 180er oder 160er Alva haben und das EVO schon gefahren sind, hierzu mal was schreiben, wie sie es empfinden.
Jetzt habe ich einmal eine erste kleine Fahrt mit dem neuen Bike gemacht. Nur mal zur Schule und dort die kleinen technischen Spots abgearbeitet. Die ersten 100 m waren irritierend. Das ovale Kettenblatt machte sich deutlich bemerkbar. Nach 200 m war das Hirn aber schon umprogrammiert. Ich hatte nun das Gefühl eines runden Tritts, was immer das ist.
Die Lenkung wirkte auf mich bei langsamen Geschwindigkeien irgendwie hibbelig. Ich musste mich auch erst an den breiteren Lenker gewöhnen. Bei ganz engen Kurven muss ich also das kurveninnere Knie konsequent nach außen nehmen, um nicht in Konflikte zu kommen.
Aber auch diese leichte Lenkbarkeit wurde sehr schnell vom Kopf adaptiert. Und ab da machte es Spaß. Der Lenker war für mich gefühlt aber zu nah am Körper. Da konnte ich jetzt nichts dran ändern. Ist der Reach kleiner als beim Alva? Keine Ahnung.
Die Wendigkeit scheint mir sehr hoch zu sein. Und das Bike wirkt leichter (zu handeln) als das Alva, obwohl der Gewichtsunterschied vielleicht marginal ist.
Die Schaltung 1x11 ist prima. Kein Nachdenkem mehr, wann das Kettenblatt zu wechseln wäre; kein Abwärtsspringen der Kette, wenn es mal rumpelt. Die Kette lief von Beginn an geräuschlos und ließ sich sicher schalten. Mit den 28T komme ich sicher alle Steigungen hoch, die ich konditionell überhaupt schaffe. Und schneller als es damit geht, fahre ich ohnehin nur ungern. Wenn es von selber läuft, ruhe ich mich eher mental und physisch aus. Jüngere Wettkampforientierte werden das vielleicht ganz anders sehen.
Die Bremse hat es mir angetan. Sie packt kompromisslos zu, hat aber einen Bereich, in dem man sehr gut dosieren kann. Mir hat die
Avid Elixir am Alva schon gut gefallen. Die Guide ist für mich nochmals eine deutliche Verbeserung.
Die Sattelstütze macht noch Probleme. Ganz eingefahren fährt sie bei Betätigung des Hebels nicht wieder aus. Da muss noch etwas geändert werden.
Und dann kamen die Treppen, kleine Drops und ein Steinkicker (so ein gepflasterter Busen in groß). Und das war die Offenbarung. Ich hatte am Alva einige Tage zuvor eine neue, etwas weichere Einstellung gewählt und diese 1:1 auf das EVO übertragen. Aber zusammen mit dem Hinterbau ist das ein großer Unterschied. Das EVO bügelt einfach drüber. Man merkt nicht viel von der Treppe. Die Dämpfung war dabei noch in der Einstellung von Bionicon. Treppe hoch ging auch sehr leicht mit Tempo. Und die Drops waren einfach sicher. Die Geometrie erlaubt es, das Bike weiter nach vorn zu pushen, weswegen es dann sehr satt landet. Das gab so ein Gefühl der Sicherheit, dass ich mich gleich an den Kicker machte. Vor dem hatte ich immer Respekt. Mit dem Alva habe ich mich irgendwann getraut, beide Räder abzuheben. Mehr nicht.
Mit dem EVO machte das soviel Spaß ohne jeden Anflug von Unsicherheit, dass ich gleich noch gesteigert und weiter geübt habe, bis es etwas war, was man vielleicht Sprung nennen kann.
Und das wäre meine Kurzfassung: Das Alva wirkt grobschlächtiger als das EVO, ruhiger. Letzteres gibt enorm Vertrauen in das Bike und scheint nach Steinen, Wurzeln und anderen Hindernissen zu lechzen. Ich freue mich jedenfalls auf den ersten (mich) fordernden Trail.
Und es ist wohl so, wie Sacki in diesem
Posting schrieb:
Das EVO ist einfach ein komplett anderes Bike mit anderen Eigenschaften, was sich komplett anders fährt. Und außer, dass es zwei Räder hat und ein Bionicon-System drin ist, hat es mit einem ALVA nichts mehr zu tun.