Kann Mountainbiken das neue Skifahren werden?

...so könnte man die Frage vielleicht stellen, wenn man nach der Verlesung der Tiroler Winterbilanz den Vorsitzenden des österreichischen Liftverbandes gemeinsam mit dem Chef der Tirol-Werbung mit Rädern auf dem Foto sichtet. Was passiert mit dem alpinen Bike-Tourismus, was sind die Alternativen?


→ Den vollständigen Artikel "Kann Mountainbiken das neue Skifahren werden?" im Newsbereich lesen


 
ich fahre zb gerne nach steinach! ist auch etwas fordender. die blaue würde ich teilweise gar nicht als blau einstufen und die rote auch nixht unbedingt als rot (an manchen stellen)

was genau wird in oberperfuss gemacht?


Steinach finde ich auch in Ordnung. Liegt für mich auch vor der Haustür. Hätte aber noch um einiges mehr an Potential.

In Oberperfuss hätten sie auch gerne einen Singletrail.
 
Die akutellen Photos zeigen die Streckenrenovierung. Sieht schon ganz gut aus. Im letzten Jahren haben sie ja auch schon die eine oder anderen Stelle umgebaut.
Irgendwas müssen sie ja jetzt auch tun. Die Konkurrenz ist ja in dieser Gegend nun sehr groß.
Super wär's halt, wenn sie den Naturstreckenanteil erhöhen würden. Dafür eignet sich Steinach super.
 
och schade und ich dachte da kommt ein neuer trail, da sie es mit "new stuff" betitelt haben und das auch allesamt abschnitte waren die ich gar nicht kannte :/
 
Steinach finde ich auch in Ordnung. Liegt für mich auch vor der Haustür. Hätte aber noch um einiges mehr an Potential.

In Oberperfuss hätten sie auch gerne einen Singletrail.

ich hab nur ein mal kurz in Seinach halt gemacht, mir schienen die Strecken jetzt nicht gerade für jeden tauglich. Sprich für den gechillten Familienausflug eher ungeeignet.
Die Teäre-Line in Sölden könnte da eher was für die familie sein?
 
Wann warst du dort? Im letzten Jahr befand sich die blaue Abfahrt in einem schlechten Zustand.
Sonst aber trifft man dort immer wieder auf Väter mit ihren Kindern im Volkschulalter.
 
Okay. Da war die blaue Abfahrt wohl ziemlich mitgenommen, oder? So funktioniert das natürlich nicht. Man müsste da mal alle Rinnen und Bremswellen planieren, dann würd's wieder passen. Im unteren Abschnitt wurde die Strecke leider durch den Forstwegebau zerstört. Die neue Route ist schon nicht ohne. Würde ich mit Anfängern nicht fahren.

Jetzt eben, durch die neue Konkurrenz, wird man sehen, ob der Betreiber es ernst meint und ein paar Euros investiert. Der Shoppächter dort, der die Strecke mit betreut, tut echt sein bestes.

Im Ansatz aber zeigt sich, dass zwei gute Strecken ziemlich ausreichend sind. Wenn wir dort sind, packen wir an einem Vormittag sechs Abfahrten, davon 2 schnelle und dann ist's auch gut. Ausradeln könnte man sich dann noch auf einer easy going blauen Abfahrt. dazu dann noch die rote Abfahrt mit einem größeren Naturanteil - das wär's.
 
Bin heuer schon ein paar mal gefahren. Geändert hat sich nicht viel - ein paar Double haben sie eingebaut ( für mich als Singletrailfahrer schei**e, da ich nie drüber komme) und derzeit richten sie die Strecke von unten nach oben her.
Vielleicht passiert ja weiter oben noch was.
 
Klar, einer meiner Hausstrecken, aber nicht DH mäßig, nur als Belohnung für die Stramplerei.

Habe nur ein AM, daher fahre ich die Strecke oft (aber nur einmal) runter.
 
Ich denke Mountainbiken kann schwer mit dem Skifahren verglichen werden.

  • Mountainbiken wird von den meisten Menschen als Spielart des Radfahrens gesehen.
    Zum Radfahren braucht man keine Berge. Für die meisten Radurlauber stören die Berge bloß.
    Familien mit (kleinen) Kindern haben in einfacherem "Gelände" ungefährlich mehr Spaß.
    Preiswerte Räder besitzt fast jeder, ein bergtaugliches MTB nicht so viele Menschen.
  • Zum Skifahren braucht man Schnee. Den gibt's in Europa halbwegs zuverlässig nur in den Bergen.
    Also geht es bloß dort, im Gegensatz zum Radfahren.

  • Die meisten Sommertouristen kommen nicht zum Radfahren in die Berge, d.h. sie vermissen nichts.
    Mountainbiken wäre nur eine Attraktion von vielen (Wandern, Gondeln, Sommerrodeln, Klettern, Raften, Ponyreiten, ...)

  • Es gibt im Sommer viel mehr Urlaubsziele in Europa als die Berge, im Winter nicht.

  • Abfahrtskifahrer haben einen ganzen Hang in den sie ihre Spur legen können, es passen viele nebeneinander,
    Mountainbiker fahren auf Wegen, meist hintereinander (Überholen schwierig, es passen weniger Menschen auf den Weg als auf den Hang).

  • Beim Skifahren zu stürzen ist meist weniger gefährlich, da man die Geschwindigkeit beim Rutschen abbauen kann,
    beim Mountainbiken zu stürzen ist deutlich gefährlicher, da es viele starre Hindernisse gibt.
 
Ich denke Mountainbiken kann schwer mit dem Skifahren verglichen werden.

  • Beim Skifahren zu stürzen ist meist weniger gefährlich, da man die Geschwindigkeit beim Rutschen abbauen kann,
    beim Mountainbiken zu stürzen ist deutlich gefährlicher, da es viele starre Hindernisse gibt.

Allerdings kann man auch hier rutschend die Geschwindigkeit abbauen, teilweise verzögern einen noch strategisch plazierte Bäume und oder Steine. Ich denke das kann man als Vorteil auslegen.
 
Als Skitourengeher/Skibergsteiger ist man froh, dass die ruhigen Touren nicht durch Erweiterungen der Liftgebiete kaputt gemacht werden.

Als Tourenbiker auf Trails/Bikebergsteiger in der Natur ist man froh, wenn nicht überall laute Funparks mit Apres-Gedöhns entstehen.

Leider konsumieren diese Leute zu wenig für manche Tourismusmanager, so dass in den Alpen immer mehr Ballermann-Orte entstehen.
Vielleicht ist Ischgl ein Beispiel dafür: Ich kenne es noch Anfang der 80er als schönes Skigebiet, dann gabs Pop-Konzerte auf der Idalp (Format Tina Turner und Co.) und der "Kuhstall" liegt genau zwischen Pistenende und Hotel. Apresski bis zum Umfallen, Umsatz von einigen 10kEuro pro Abend garantiert. Im Sommer findet die Action am Original auf den Balearen statt. Schade für Ischgl.

Gut dass es diese Orte für die Szene gibt, gut das es auch die Orte gibt für Leute die es ruhiger mögen.
Dass MTB sich in die gleiche Richtung wie Ski entwickelt inkl. betrunken ins Tal fahren, naja.

Immerhin muss man Trails nicht jeden Abend komplett richten oder beschneien wie Skipisten.
 
@DrMo ich würde das ganze mal nicht auf Tourismusmanager schieben, ich könnte mir vorstellen, dass viele Orte ganz froh sind wenn Leute kommen, da sie halt zu x Prozent vom Tourismus leben. Wie man diesen Tourismus gestaltet steht auf einem anderen Blatt, das sind schon teilweise sehr merkwürdige Auswüchse. Aber so richtig schaden tut ein Apres-Ski-Palast jetzt auch niemanden, setzt halt jeder Ort nen anderen Fokus, ihr gutes Recht.
Übrigens fände ich es klasse, wenn so mancher Tourenbiker in der Region, die er 'nutzt' auch ein paar Euro dortlassen würde anstatt an der mitgebrachten Stulle zu nagen...
 
Abgesehen davon das ich immer recht viel Geld da lasse wo ich gerade Urlaub mache, wäre die größte Wertschätzung ja genau das Gegenteil. Nämlich zu kommen und zu gehen, ohne das man dort Spuren hinterläßt die groß auffallen.

G.:)
 
Einen Eindruck wie die touristische Entwicklung in den Alpen erfolgte kann man im Roman "Ein ganzes Leben" von Robert Seethaler bekommen. Der Tourismus hat zum Wohlstand in den Bergen beigetragen und das ist gut so.

Übrigens fände ich es klasse, wenn so mancher Tourenbiker in der Region, die er 'nutzt' auch ein paar Euro dortlassen würde anstatt an der mitgebrachten Stulle zu nagen...
Das sehe ich auch so.
In der Schweiz fällt es mir mit deutschem Einkommen aber schwer 6 Euro für eine Tasse Kaffee auszugeben.

Die Entscheidung in welche Richtung sich ein Ort entwickelt ist ausschließend, d.h.

entweder der große Zirkus (pro Person 5 Weizen a 8 Euro = 40 Euro , ggf. mit go-go und table-dance)

oder die Ruhe (pro Person ein Kaiserschmarn und ein Amdudler =12 Euro)

Wer in den falschen Ort geht hat keinen schönen Urlaub (geht in beide Richtungen).
Und das Image des Ortes kann man nicht mal schnell ändern.
 
Deutsche Touristen sind schwierig. Sie geben wenig Trinkgeld, sind aber zuverlässige Gäste. ;)

Ich find' die Entwicklung in Ischgl eigentlich nicht so schlimm. Man muss man nicht unbedingt im Skigebiet Biken gehen.
Ein paar km weiter gibt es Galtür. Die sind relativ klein strukturiert - mit entsprechend wenig Nachfrage.

Die Sache mit den Skitouren ist aber im Großraum Innsbruck zb schon eine sehr heiße Geschichte. Da gibt es bei weitem mehr Probleme, als mit den Mountainbikern. In beliebten Tälern bist du an guten Wochenenden alles andere als allein. Eher fühlt man sich wie in einem gut gefülltem Skigebiet. ;)

Aber auch hier gilt: Wer diese Massen nicht mag, kann sie problemlos meiden.
Selbst Skigebiete wie Ischgl nehmen erstaunlich wenig Fläche in Anspruch. Angeblich sind es 500 ha. Im Vergleich dazu: Ischgl hat als Gemeinde eine Fläche von 10.000 ha, Samnaun eine von 5.600 ha.
 
@DrMo Übrigens fände ich es klasse, wenn so mancher Tourenbiker in der Region, die er 'nutzt' auch ein paar Euro dortlassen würde anstatt an der mitgebrachten Stulle zu nagen...

Auch wenn ich nicht ganz deiner Meinung bin, finde ich gut, dass du das Thema ansprichst. Mir werden die Mountainbiker in dem Artikel zu sehr über einen Kamm geschert. Aber wie in der Musik gibt es beim Mountainbike viele Stilrichtungen mit verschiedenen Ausprägungen. Jede Richtung hat seine eigenen Bedürfnisse, Ansprüche und Philosophien. In dem Artikel fehlt mir die Differenzierung zwischen den Philosophien, wird der Bikeparkbesucher mit dem Ski-Abfahrer verglichen und der Alpencrosser mit dem Ski-Tourengeher/Skilangläufer oder sogar dem Biathlet (wobei ich noch nie einen MTBler mit einem Gewehr auf dem Rücken gesehen habe)?

Der einzige gemeinsame Nenner ist dann, wohl das Geld. Jeder hat sein Budget und ich bin mir sicher, das Budget wird bis zum ende des Urlaubes aufgebraucht. Bei den Bikeparkbesuchern zentrieren sich dieses Ausgaben wahrscheinlich auf eine Region bei den Tourenfahren wird es wahrscheinlich auf verschieden Regionen verteilt. Also die Stulle macht unterm Strich nicht den Unterschied.
 
Ich boykottiere seit nun ziemlich genau 30 Jahren (ja, da war ich schwach und hab mich für die Skitour auf den Montblanc einige hm transportieren lassen) jegliche Seilbahnen und kann auch der Argumentation, dass durch solche z.T. massivster Konzentration von Umweltzerstörungen andere Gebiete geschützt werden nicht wirklich folgen.

Im Winter verdeckt der dürftige Schnee zeitweise (inzwischen eben auch nicht mehr) noch all die Bausünden und Errosionen, doch im Sommer soll dies tatsächlich für den MTBler oder Wanderer interessant sein?

Das Thema "Ausverkauf der Alpen" ist ja schon in den 70ern akut gewesen, doch die damaligen Forderungen nach einem Stopp des Ausbaus der Liftanlagen und Wege, hat sich genau ins Gegenteil verkehrt.
Baut doch z.B. jetzt die Lech/Arlberg-Region am weltgrössten Skigebiet und die Entwicklung von neuen Schneekanonen wird intensiviert.
Auf der anderen Seite hat z.B. muss die Skiindustrie inzwischen mit massiven Einbrüchen leben.
Nur wenige Regionen reagieren IMHO richtig und fangen an Lifte abzubauen und mehr auf einen sanfteren Tourismus zu setzen, während die meissten doch eher in neue Lifte, Speicherseen, Gourmethütten,... Investieren, um noch den letzten Euro/Franken zu ergattern.

Nein, das MTBlern kann und darf nicht das heutige Pistenskifahren ersetzen, sondern die Alpenregion hat IMHO langfristig nur dann eine Chance, wenn ein Umdenken (weg vom Ballermann) stattfindet und der Größenwahnsinn ala Ischgl (Günther Aloys) beendet wird.
 
Ich boykottiere seit nun ziemlich genau 30 Jahren (ja, da war ich schwach und hab mich für die Skitour auf den Montblanc einige hm transportieren lassen) jegliche Seilbahnen und kann auch der Argumentation, dass durch solche z.T. massivster Konzentration von Umweltzerstörungen andere Gebiete geschützt werden nicht wirklich folgen.

Im Winter verdeckt der dürftige Schnee zeitweise (inzwischen eben auch nicht mehr) noch all die Bausünden und Errosionen, doch im Sommer soll dies tatsächlich für den MTBler oder Wanderer interessant sein?

Das Thema "Ausverkauf der Alpen" ist ja schon in den 70ern akut gewesen, doch die damaligen Forderungen nach einem Stopp des Ausbaus der Liftanlagen und Wege, hat sich genau ins Gegenteil verkehrt.
Baut doch z.B. jetzt die Lech/Arlberg-Region am weltgrössten Skigebiet und die Entwicklung von neuen Schneekanonen wird intensiviert.
Auf der anderen Seite hat z.B. muss die Skiindustrie inzwischen mit massiven Einbrüchen leben.
Nur wenige Regionen reagieren IMHO richtig und fangen an Lifte abzubauen und mehr auf einen sanfteren Tourismus zu setzen, während die meissten doch eher in neue Lifte, Speicherseen, Gourmethütten,... Investieren, um noch den letzten Euro/Franken zu ergattern.

Nein, das MTBlern kann und darf nicht das heutige Pistenskifahren ersetzen, sondern die Alpenregion hat IMHO langfristig nur dann eine Chance, wenn ein Umdenken (weg vom Ballermann) stattfindet und der Größenwahnsinn ala Ischgl (Günther Aloys) beendet wird.

Ich kann deinen Gedankengang nachvollziehen und sehr gut verstehen. Auch ich finde, die Landschaft wird durch Skianlagen total verschandelt. Allerdings scheint mir, dass du die Konsequenzen deiner Forderungen nicht in Betracht ziehst. Nehmen wir mal an, es würden tatsächlich alle Liftanlagen, Speicherseen etc. vollständig zurückgebaut und die Pisten eliminiert. Die direkte Folge wäre eine große Menge an Touristen, die im Winterurlaub daheim bleiben müssten. Das werden sie nicht tun und stattdessen Alternativen suchen. Das könnte z.B. der Skiurlaub in den USA oder in Japan sein, gestützt auf ein mehr an Passagierflugverkehr und dem damit verbundenen Schadstoffausstoß. Ein kleiner Teil der Skifahrer, vll. nicht mal ein Zehntel, wird aber auf Skitourengehen in den Alpen umschwenken. Die laufen dann unkanalisiert quer durch die Berge, stören großflächig das im Winter besonders empfindliche Wild und zerstören die Böden falls (z.B. mangels Schneekanonen) nicht genug Schnee liegt. Man kann sich das kaum ausmalen: Statt 10.000 Skifahrern täglich auf der Piste in einem Skigebiet fahren sind es dann zwar nur 1.000, aber die gehen täglich eine Tour. Das ist unter dem Strich viel schlimmer als der Verlust des geringen Flächenanteils, der heute vom Skitourismus in Beschlag genommen wird. Möglicherweise wäre der Gesetzgeber dann sogar gezwungen, das Skitourengehen zu untersagen oder zumindest einzuschränken - auch kein schöner Gedanke.

Statt konsequenten Rückbau zu fordern wäre es deutlich zielführender, attraktive Alternativangebote zu schaffen. Wenn diese Angebote interessant genug sind, dann geht der Skitourismus ganz von allein zurück. Einzig: Mir mangelt es da an guten Ideen. Und dir wohl auch, sonst hättest du sie schon erwähnt.

Und um beim Thema zu bleiben: Dieser Gedankengang lässt sich auch auf die Mountainbiker übertragen. Bikeparks können helfen, das Wanderwegnetzwerk zu entlasten. Damit wir auch morgen noch auf normalen Singletrails mountainbiken dürfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sehe ich nicht so, denn:
- wieviel % der Übernachtungsgäste fahren den tatsächlich ausschliesslich auf der Piste Ski? IMHO ist die Zahl durchaus rückläufig, während die Tagesgästeanzahl zunimmt.
- Alternativen wie Schneeschuhwandern oder eben Skitouren (ein absoluter Boom) werden immer mehr benutzt.
- diejenigen, die im Winter ins Ausland fliegen wird es immer geben (wobei die Schneesicherheit auch in Aspen oder Sotschi keineswegs gegeben ist), doch für den Normalverdiener (der kann sich aber eh schon kaum 2 Wochen Skiurlaub in den Alpen leisten) ist das nicht wirklich eine Alternative
- ich fordere nicht den kompletten Abbau aller Liftanlagen, sondern den langsamen Rückbau, vor allem in nicht (mehr) schneesicheren Regionen
 
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