Kraft oder Kondition oder beides?

Nelkenberg

Umwege erhöhen die Ortskenntnis
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19. März 2005
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Sauerland
Hallo zusammen,

leider finde ich in den bestehenden Themen nicht die richtige Lösung für mich bzw. kann dies nicht richtig auf mich übersetzen. Ich möchte dringend meine Geschwindigkeit den Berg hoch erhöhen. Weiss aber nicht so richtig wie ich es anstellen soll.
Wenn ein Kollege (sonst meistens Rennradfahrer) neben mir am Berg hängt sehe ich diesen schon nach wenigen Metern nicht mehr. Ich fahre meistens den leichtestens Gang mit ca.50-60Umdrehungen (bei zum Beispiel 12-15% Steigung). Er sagt immer das ist auch ok, ich müsste einfach schneller Kurbeln. Heißt für mich bleibender Kraftaufwand-Konditionsmangel. Dies halte ich immer nur weniger Meter durch, dann geht in der alten Geschwindigkeit zwischen 4-5km/h fleißig weiter bis oben. Sobald aber eine Gerade kommt oder wir eine Asphaltstrecke mit nur einem 1% Neigung Bergab fahren, kann ich das Feld problemlos über eine lange Distanz anführen. (Kondition doch vorhanden?) Sobald dann wieder ein steiler Berg kommt reihe ich mich hinten ein. Könnt ihr mir eine Tip geben was ich trainieren muss? Steile lange Berge in einem dickeren Gang? Oder längere Ausfahrten für mehr Kondition in der Ebene?
 
Berghoch spielt natürlich das Körpergewicht eine sehr große Rolle. Was wiegst du und was wiegt dein Rennradkollege?
 
Naja da sind schon ca. 40kg zwischen. Liege bei 110kg bei 1,90m. Aber auch mit in etwa gleichschweren hänge ich immer ein Stück zurück.
Vor der nächsten Transalp werde ich wieder 10kg abspecken. Also etwas mehr als Rucksack Gewicht. Allerdings habe ich vor der letzten Transalp auch die meisten Vorbereitungskilometer und Höhenmeter gefahren und war an den steilen Stücken immer hinteren Bereich.
 
Dies halte ich immer nur weniger Meter durch
Wo bist du denn in diesem Moment mit der HF?

Ich tippe: Du erzeugst damit eine zu hohe Herzfrequenz. Du hast dann deine HF-Max erreicht und das hältst du halt nur sehr kurzzeitig durch. Hohe Trittfrequenzen wollen antrainiert werden. Das kommt nicht einfach so.
 
Du wirst mit 110 KG aber auch mit 100 noch immer langsam klettern und die Leichten nicht bezwingen können. Dein Body benötigt mehr Energie und O2 etc.

Das ist unser Schicksal .
 
HF liegt dann bei 160.
:) und die leichten möchte ichnicht besiegen. Nur etwas näher kommen :)
Die Frage ist ja: liegt es wirklich an der Trittfrequenz und wie kann ich sie dann am besten trainieren?
 
Vermutlich mit einem intensiven Intervalltraining, am besten an relativ leichten Steigungen oder sogar auf die gesammte Tour gesehen.
Würde dazu nach dem Warmup (~15 min gemütlich pedalieren) immer ca. 1 Min Vollgas geben, dann 5 Min ganz gemütlich und wieder 1 Min Vollgas etc...
Das hilft Dir schnell Fett abzubauen und verbessert deine Kraftausdauer. Kann schon mal echt hart werden aber no pain - no gain ;)
 
Es liegt am Gewicht.
An nichts anderem.

Du erzeugst eine durchaus passable Leistung.
Aber das Gewicht zerstört es dir am Berg.
In der Ebene kannst du dagegen Druck machen weil du dort deine Kilos nicht über Höhenunterschiede wuchten musst.


Ich habe auch einen Kollegen der zwischenzeitlich bei 1.95m 120kg auf die Waage brachte.
Also noch ein bisschen mehr.
Der konnte auf dem Enduro! auf der Straße flach nen 28er Schnitt fahren.
Das ist brutal schnell.

Aber bei der ersten Bodenwelle.
Ende Gelände...
Da wird er selbst von schlanken Fahrern, die das erste mal in ihrem Leben Mountainbike fahren versägt.

Ich wiege bei 1.93m 82kg.

Nehmen wir ein Beispiel zur Verdeutlichung.
Wir können beispielsweise beide 300 Watt über eine Stunde treten. (nur als Beispiel, denn 300 ist schon ziemlich viel)
Haben also die gleiche absolute Leistungsfähigkeit.
Bei der Leistungsfähigkeit im Verhältnis zum Gewicht schneidest du hingegen schlecht ab.


Wenn du an einem Berg von 8% zum Beispiel 300 Watt trittst, dann trete ich um gleichschnell zu sein aber nur knapp über 230 Watt.
Während du richtig richtig hart am leiden bist habe ich gerade mal knapp meinen GA1-Bereich verlassen.
Du bist wenn du bei einer Gruppenausfahrt jetzt jeden Berg 300 Watt fährst nach 1.5h fix und alle.
Ich könnte jedoch bestimmt 7.5h das gleiche Tempo fahren.
Nur weil ich eben weniger wiege!


Also, ran an den Speck.
Man kann sich dumm und dämlich trainieren.
Übers Training wird das richtig schwer werden da am Berg mithalten zu können!

Aber was man über das Gewicht holt ist quasi geschenkte Leistungsfähigkeit.



Ich spreche aus Erfahrung.
Ich habe gerade nochmal für dich bei mir auf Strava an meinem Hausberg geschaut.
Der Berg hat ungefähr 5% Steigung.
Unbenannt.png

Ich habe bei zwei von den Zeiten mal mein damaliges Gewicht dazu geschrieben.
(alle Leistungsangaben wo dieser Blitz dahinter steht sind von meiner Wattmessung, also verlässliche Daten)
Das soll dir jetzt mal klar verdeutlichen, wie verdammt viel das Gewicht ausmacht!
 

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Danke für die Beiträge. Dann werde ich wohl beides angehen müssen. Intervalltraining + abspecken :heul:

So sieht es aus, da hat jeder seine bestimmung im Radsport. Lass dir davon nicht den Spass verdreben, es kann nicht jeder alles.
Da muss man kompromisse eingehen, hab vor eingen Jahren viel Krafsport gemacht und 17kg mehr gewogen als jetzt.
Damals konnte ich auch auf der ebene dicke gänge drücken und auch noch bei leicht ansteigende strecken war ich zimlich schnell wenn es nicht zu lang wurde. Nur wenn es steil wurde war ich gleich letzter bzw. am schieben ;)
 
Naja, ich verzweifele auch an kleinsten Steigungen... beim rennradfahren...

Auf ebener Strecke fahre ich problemlos mit oder sogar vorne im Wind ... kommt die kleinste Steigung... wars das... und Alle haengen mich meilenweit ab... da kann ich beissen wie ich will... mein Puls schiesst hoch und die Beine gehen zu....

Allerdings beim mtb bin ich die Berge hoch vorne...

Und ich bin mit 1,75 m und 60 kg bestimmt nicht uebergewichtig..

Daher gruebel ich derzeit auch woran es liegen kann ... klaro mehr trainieren... aber irgendwie vermute ich, dass ich noch einen Fehler mache...
 
Du kannst da hin trainieren, dass es klappt.....!

Aber Nelkenberg wird selbst beim Profi Team versorgt und trainiert niemals eine Leistung am Berg bringen koennen die ein leichter Amateur schafft. Auch, w. o. gesagt, er viel mehr Verbrauch hat. Auch im Ruhezustand!

Topathlet, 7 % Körperfett und 100 Kilo ist am Berg immer ein Opfer.

Mit diesen Fakten muessen schwere Männer aufm Bike leben.
 
Naja, ich verzweifele auch an kleinsten Steigungen... beim rennradfahren...

Auf ebener Strecke fahre ich problemlos mit oder sogar vorne im Wind ... kommt die kleinste Steigung... wars das... und Alle haengen mich meilenweit ab... da kann ich beissen wie ich will... mein Puls schiesst hoch und die Beine gehen zu....

Allerdings beim mtb bin ich die Berge hoch vorne...

Und ich bin mit 1,75 m und 60 kg bestimmt nicht uebergewichtig..

Daher gruebel ich derzeit auch woran es liegen kann ... klaro mehr trainieren... aber irgendwie vermute ich, dass ich noch einen Fehler mache...

Fährst du dann mit den selben Leuten, oder schreibst du jetzt von Rennerfahrung?

Es könnte einfach daran liegen das du mit der übersetzung des Renners nicht klarkommst.
Achte mal drauf mit welchen Tf du am Berg mit dem MTB fährts und in welchem bereich beim Renner
 
Fährst du dann mit den selben Leuten, oder schreibst du jetzt von Rennerfahrung?

Es könnte einfach daran liegen das du mit der übersetzung des Renners nicht klarkommst.
Achte mal drauf mit welchen Tf du am Berg mit dem MTB fährts und in welchem bereich beim Renner

Nein, ich fahre keine Rennen.... ja, teilweise fahre ich mit denselben Personen Mtb und Rennrad...
Rennrad (Schaltung 34/50 (bzw 36/46) und 11-32): auf der Geraden fahre ich gut mit... kommt ein Huegel und sei es nur eine Eisenbahnbrücke... wars das...
Mtb (32 und 10-50): bin ich vorne dabei...

Also bisher komme ich immer wieder zu dem Punkt: Kraft... wuerde ja auch durch Deine Theorie gestuetzt werden..(?)... Trittfrequenz... groesseres Ritzelpaket am Rennrad geht ja nichtmehr... werde konkret mal auf TF am Berg achten.

Mein Ziel: naechstes Jahr im April auf Mallorca dranbleiben!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Leon96 damit hast du recht, in der Gruppe wird meistens am Berg ein "kleines Ausscheidungsrennen" gefahren, auch wenn es vielleicht nur unbewusst geschieht.

Rennschnegge es wird wahrscheinlich an der Kraftausdauer liegen, das Problem hatte ich letztes Jahr auch.
Hab sehr viel Hochfrequent trainiert weil ich oft Probleme mit meinem linken Knie hatte.
Diese Jahr hab ich relativ viel KA trainiert in intervallform und auch als dauermethode, das hat mich ein großen schritt nach vorne gebracht.
Man sollte das nur strukturiert tun und nicht gnadenlos nur noch mit einer TF von 60 unterwegs sein.
Immer dran denken, die Dosis macht das Gift ;)
 
Ok... Kraftausdauer... so hat das Kind nun einen Namen... ich google, mach mich schlau und trainiere :daumen:

Falls Du Tipps hast gerne her damit...:wink:
 
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