Light-Trail / Downcountry Reifen

... so richtig finde ich da kein bestehendes Forum, müsste wenn dann einen neuen Thread aufmachen.
Aber ihr habt mir ja schon weitergeholfen. Ich denke, ich werde zwischen den Thunder Burt und dem Hurricane entscheiden, der Schwalbe Marathon ist sicherlich gut, habe ich auf meinem Tourenrad, aber optisch natürlich unterirdisch, auf dem Hardtrail. Nochmals danke. Werde nach der Fahrt mal meine Erfahrung mit dem ausgewählten Reifen schildern.
Viele Grüße
Feliu
 
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Sonst gäbe es auch den G-One in 29" mit 2.25 oder 2.35 Breite
Ich habe den als 27.5 2.8". Der rollt sehr gut und hat für Feldwege noch gut grip und auch Volumen für MTB Laufräder.
 
Marathon Plus wäre sicherlich eine Überlegung, der Reifen ist halt mit 1.200g sehr schwer (dafür aber pannensicher).

Wahrscheinlich eine vernünftige Wahl.
Aber mir macht Radfahren einfach keinen Spaß, wenn ich immer das Gefühl von angezogener Handbremse hab. Da hab ich lieber ab und zu eine Panne, aber es rollt einigermaßen gut.
 
Die beiden Maxxis Rekon Race Exo TR, die auf meinem Scott Spark RC Pro ab Werk montiert waren, waren mir zu schade, um sie sofort wegzuwerfen. So habe ich sie jetzt ein gutes Jahr gefahren und bin zwar zufrieden mit der Speed und dem Handling auf Waldautobahnen, mit allem anderen aber nicht.

In Kurven rutschen sie mir zu schnell, auch durchaus bei geringer Geschwindigkeit auf loserem Untergrund, und das HR dreht bei sehr steilen Stellen aufwärts zu schnell durch. Das passiert auch auf nicht zu schlechtem Geläuf, wie z.B. im unteren Teil der Auffahrt von der Kastenalm zum Hallerangerhaus. Außerdem kippen sie bei schneller Fahrt auf gut befestigten Wegen irgendwie komisch in die Kurven. Da die Reifen jetzt ohnehin runter sind, möchte ich sie durch andere ersetzen.

Wie gesagt soll der Grip vor allem auf dem HR bergauf gut sein, auf möglichst vielen Typen von im Gebirge üblichen Wegen. Der Rollwiderstand soll dabei möglichst gering sein (ja, ich weiß, gegensätzliche Anforderungen, aber ich möchte auf Touren halt sowohl die etwaigen Heftig-Steigungen bergauf meistern können als auch die flachen Stücke einigermaßen unbeschadet überstehen).

Abwärts habe ich dafür keine speziellen Wünsche, und Durchschläge kommen bei mir praktisch nie vor. Das Gewicht ist zwar ebenfalls wichtig, aber 100 g mehr fressen bergauf weniger als 0,2 W (bei 600 hm pro Stunde, wenn sich die Räder mit konstanter Geschwindigkeit drehen würden). Das Trägheitsmoment, das sich bei der Beschleunigung der Räder auswirkt, ist mir relativ wumpe, da ich kaum explosiv antrete :), sondern eher konstant fahre. Das heißt aber nicht, daß ein Reifen 1 kg wiegen sollte ...

Nach dem Studium eines Tests des bike-Magazins aus September 2022 erscheint mir der Wicked Will Addix Speedgrip Super Race als gute Wahl für obige Anforderungen. Stimmt das mit Euren Erfahrungen überein?
 
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In Kurven rutschen sie mir zu schnell, auch durchaus bei geringer Geschwindigkeit auf loserem Untergrund, und das HR dreht bei sehr steilen Stellen aufwärts zu schnell durch. Das passiert auch auf nicht zu schlechtem Geläuf, …

Nach dem Studium eines Tests des bike-Magazins aus September 2022 erscheint mir der Wicked Will Addix Speedgrip Super Race als gute Wahl für obige Anforderungen. Stimmt das mit Euren Erfahrungen überein?
Den hab ich jetzt 2 Jahre an meinem Spark gehabt (Werksausstattung), und ich war mit dem soweit sehr zufrieden. Bin 2x AlpCross mit dem gefahren, und überall hoch und runter gekommen. Der Reifen hat mich überrascht durch exzellente Laufeigenschaften. Dieses Jahr fahre ich den Nobby Nic, weil ich im Grunde genau wie Du in den Situationen, wenn man mal wo im Groben klettert, etwas mehr Reifen haben wollte. Der Nic bietet das zwar, aber der Preis bei Gewicht und Rollwiderstand ist hoch, der Gewinn gering. Ich will den dieses Jahr trotzdem mal drauflassen, um einen Vergleich zu haben. Ich denke, der Will ist insgesamt der bessere Reifen.
 
Ich denke, der Will ist insgesamt der bessere Reifen.
Super, danke für Deinen ausführlichen Kommentar. Das hilft sehr. Der Will ist mittlerweile bestellt ...

Du hattest den Will also als Werksausstattung an Deinem Spark? Ich wußte gar nicht, daß es eine solche Variante gab.

Ich wollte eigentlich aufgrund des hohen Verschleißes keine Schwalbe mehr, habe mir aber sagen lassen, daß dieses Problem seit einigen Jahren nicht mehr existiert (zumindest nicht mit Addix Speedgrip). Ich bin gespannt ...
 
Finde ich immer spannend, diese Aussage. Wo mein WW (vorher WP Cross) nicht hochkommt, schaffen es meine Beine schon lange nicht mehr.
Wenn man öfter an den Leistungs-Grenzbereich stößt (so wie ich mit 50+) und nicht mehr die Schnellkraft wie ein 20jähriger hat, bedeutet jedes Weg- und Durchrutschen an sehr steilen Stellen das Absteigen. Sehr erniedrigend :)

Will heißen: Ich habe naturgemäß nicht mehr die Power wie früher. Wenn ich zusätzlich zur steigungsbedingten Anstrengung noch Akrobatik machen muß, um maximalen Druck auf das HR zu bringen und gleichzeitig das VR stabil am Boden zu halten, wird es kritisch. Da hilft ein griffigerer Hinterreifen sehr, der einem das Durchfahren der Passage vielleicht sogar einfach im Sitzen ermöglicht.
 
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Es gibt halt, auch heute, noch keine Reifen die viel Grip und besonders wenig Rollwiderstand haben.
Zumindest nicht bei allen Bedingungen. Gerade wenn's staubig oder feucht wird kommen viele leicht rollende Reifen einfach an die Grenze.
Der Wicked Will dürfte aus dem Schwalbekasten die Anforderungen noch am ehesten erfüllen. Aber auch dieser hat seine Grenzen und ich würde keine Wunder erwarten.
Auch weil die Speedgrip-Mische mehr Speed als Grip ist.

Ich seh das im Prinzip wie JensDey: Um Kompromisse wird man kaum herum kommen und man muss dann eben abwägen, ob man sich an Grenzsituationen oder der Regel orientiert.
Ich mach's z.B. andersrum und verschenke eher Perfomance bergauf um im Grenzbereich sicherer zu sein.
Aber beides geht halt nicht.
 
Der Wicked Will dürfte aus dem Schwalbekasten die Anforderungen noch am ehesten erfüllen. Aber auch dieser hat seine Grenzen und ich würde keine Wunder erwarten.
Daß man das Optimum nicht haben kann, ist bei Reifen nicht anders als im sonstigen Leben 8-)

Sagen wir mal so: Ich wäre zufrieden, wenn der WW Speedgrip Super Race in den geschilderten Bergauf-Situationen besser funktioniert als der Rekon Race Exo TR, ohne aber deutlich schwerer zu rollen.

Interessanterweise war in dem erwähnten Test des Bike-Magazins der Rollwiderstand des Rekon Race sogar höher als der des Wicked Will. Insofern freue ich mich jetzt aufs Ausprobieren. Wenn der Test die Verhältnisse korrekt wiedergibt, sollte der WW mehr Traktion bieten und dabei sogar noch etwas leichter rollen als der Rekon Race.
 
Der Will ist mittlerweile bestellt ...
Viel Spaß damit
Du hattest den Will also als Werksausstattung an Deinem Spark?
2022er Spark 910. Die hatten den fast alle.
Ich wollte eigentlich aufgrund des hohen Verschleißes keine Schwalbe mehr, habe mir aber sagen lassen, daß dieses Problem seit einigen Jahren nicht mehr existiert (zumindest nicht mit Addix Speedgrip). Ich bin gespannt ...
Ich hab den Superrace Soft vorn Speedgrip hinten. Hätte ich vielleicht mal tauschen sollen. Ich bin den fast 2 Jahre inkl 2x Alpencross gefahren, aber abgenutzt sieht der nicht aus. Ist aber viel Waldboden hier, wenig Gestein.
 
Das habe ich noch nicht ganz verstanden: Welchen Nachteil beim Uphill meinst Du? Hoffentlich habe ich nichts übersehen ...
Den besseren Grip, der Dir an 1% der Strecke den Unterschied macht, bezahlst Du auf 100% der Strecke mit gefühlt 20W die Du mehr leisten musst für dieselbe Geschwindigkeit.
 
Den besseren Grip, der Dir an 1% der Strecke den Unterschied macht, bezahlst Du auf 100% der Strecke mit gefühlt 20W die Du mehr leisten musst für dieselbe Geschwindigkeit.
Danke für die Erklärung, aber: Er hatte davon gesprochen, daß Nachteile bei 99% des Uphills auftreten, was ich nicht verstehe. Beim Uphill spielt der Rollwiderstand keine Rolle (die dafür draufgehende Leistung ist bei den niedrigen Geschwindigkeiten beim Uphill vernachlässigbar).

2022er Spark 910. Die hatten den fast alle.
Ah, OK, vielen Dank. Ich vergesse immer wieder, daß es vom Spark noch viele andere Varianten als das RC gibt :)

Ich hab den Superrace Soft vorn Speedgrip hinten. Hätte ich vielleicht mal tauschen sollen. Ich bin den fast 2 Jahre inkl 2x Alpencross gefahren, aber abgenutzt sieht der nicht aus. Ist aber viel Waldboden hier, wenig Gestein.
Danke für die Schilderung! Das wäre auch meine Haupt-Anwendung, wobei der Reifen halt auch bei den Highlights meines Biker-Lebens funktionieren sollte, nämlich bei Gebirgstouren inclusive Uphills. Die Waldwege, die ich bei uns fahre, sind großenteils mit feinem Schotter belegt, aber es liegt da kein Gestein, wie man es im Gebirge antrifft.
 
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Danke für die Erklärung, aber: Er hatte davon gesprochen, daß Nachteile bei 99% des Uphills auftreten, was ich nicht verstehe. Beim Uphill spielt der Rollwiderstand keine Rolle (die dafür draufgehende Leistung ist bei den niedrigen Geschwindigkeiten beim Uphill vernachlässigbar).
Ich denke doch. Bei Schotter-Uphill zwischen 0 und 10% spürt man schon, ob ein Reifen besser oder schlechter rollt.
Wäre es anders, gäbe es für extreme xc-Bereifung gar keine Daseinsberechtigung.
Bei mir kommen in Summe noch 18km An/Abfahrt auf Asphalt hinzu, die an "kurzen Tagen" fast 50% ausmachen.

Aber, wie ich schon schrieb: Wunder gibt es keine. Und man muss es eben auch selbst ausprobieren.
 
Leute, wenn ihr irgendwo hoch und hin wollt, dann müsst ihr Arbeit verrichten, und zwar vor allem, um Widerstand zu überwinden (ohne Widerstand würdet ihr einmal kurz beschleunigen und dann einfach ohne weiteren Aufwand dort hinrollen). Als Widerstand gibt es im Wesentlichen die Gravitation, den Luftwiderstand und den Rollwiderstand, davon ist nur (Edith sagt) vor allem der Luftwiderstand von der Geschwindigkeit abhängig. Prozentual wird also der Rollwiderstand wichtiger, wenn ihr langsamer fahrt.

Das gilt zumindest für echte Watt, bei gefühlten Watt mag das anders sein.
 
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Als Widerstand gibt es im Wesentlichen die Gravitation, den Luftwiderstand und den Rollwiderstand, davon ist nur der Luftwiderstand von der Geschwindigkeit abhängig
Bist du dir sicher das der Rollwiderstand nicht Geschwindigkeitsabhängig ist?

Kommen rollenprüfstände nicht auf unterschiedliche Ergebnisse je nach Geschwindigkeit?

Google sagt:
"Während der Rollwiderstand (Kraft) proportional zur Geschwindigkeit wächst, ist der Luftwiderstand vom Quadrat der Geschwindigkeit abhängig"

https://elweb.info/dokuwiki/doku.ph...roportional,Potenz der Geschwindkeit abhängig.
 
Bist du dir sicher das der Rollwiderstand nicht Geschwindigkeitsabhängig ist?

Kommen rollenprüfstände nicht auf unterschiedliche Ergebnisse je nach Geschwindigkeit?

Google sagt:
"Während der Rollwiderstand (Kraft) proportional zur Geschwindigkeit wächst, ist der Luftwiderstand vom Quadrat der Geschwindigkeit abhängig"

https://elweb.info/dokuwiki/doku.php?id=rollwiderstand#:~:text=Während der Rollwiderstand (Kraft) proportional,Potenz der Geschwindkeit abhängig.
Wenn du vom einfachsten Modell ausgehst, dann ist der Reibungskoeffizient konstant. Dass dem in der Realität nicht so ist, dürfte klar sein. Es wird auch sicherlich darauf ankommen, wo die Rollreibung eigentlich herkommt. Der Rollwiderstand kommt ja im wesentlichen von Verformung von Material, und zwar einerseits vom Reifen selbst und dann auch vom Untergrund. Der Beitrag des Untergrunds ist dabei höchst unterschiedlich, er ist aber wohl dann, wenn er relevant ist, vor allem eine plastische Verformung, sprich die aufgebrachte Energie verschwindet total, was zu einem hohen Rollwiderstand führt. Beim Reifen ist dagegen der größere Teil der Verformung eher elastisch, weshalb da die Energieaufnahme geringer ist und folglich auch der Rollwiderstand. (Hier wird unmittelbar auch der Zusammenhang von Grip und Rollwiderstand klar: Grip gibt‘s dann, wenn sich der Reifen besser dem Untergrund anpasst und nicht gleich wieder in seine ursprüngliche Form zurück will, was aber eben Dämpfung und damit Energieverlust bedeutet.) Dass sich das Verhalten des Materials hinsichtlich der Energieaufnahme speziell beim Gummi verschiebt abhängig davon, wie schnell der Reifen rollt und entsprechend wie schnell das Gummi verformt wird und dann auch wieder zurück will, ist durchaus naheliegend. Allerdings dürften da höhere Geschwindigkeiten wie beim Auto größere Auswirkungen haben, zumal bei Autoreifen da eventuell auch noch eine Temperaturkomponente hinzukommt, die es beim Fahrrad rein aufgrund der Geschwindigkeit eher nicht gibt. Wie immer wird es also kompliziert, wenn man es genauer betrachtet. Es bleibt aber, dass der Rollwiderstand, der sich aus dem Reifen selbst ergibt, sicherlich weniger geschwindigkeitsabhängig ist als der Luftwiderstand, der ja aufgrund der Verdrängung von Luft zustande kommt. Übrigens ist das mit dem Luftwiderstand auch nur näherungsweise quadratisch abhängig von der Geschwindigkeit, weil da letztlich auch unterschiedliche Strömungen mit unterschiedlich starken Verwirbelungen beitragen und sich da die Anteile je nach Geschwindigkeit unterschiedlich zusammensetzen können… allerdings eher nicht bei Geschwindigkeiten, die man so als Radfahrer tritt ;)

Also gut, mein Ausgangspost war vereinfachend, aber grundsätzlich gilt schon meistens, dass der Luftwiderstand mit der Geschwindigkeit mehr zunimmt als der Rollwiderstand, der Rollwiderstand entgegen dem Gefühl vieler Radfahrer bei geringeren Geschwindigkeiten also eher eine größere Rolle spielt im Hinblick auf den Gesamtaufwand.

Übrigens, Gravitation wird auch irgendwann geschwindigkeitsabhängig, aber so schnell fährt dann wirklich niemand. :)

Edit:
Google sagt übrigens in den Zeilen unter dem zitierten Beitrag auch anderes als die zitierte Proportionalität. Kommt halt immer darauf an, für welchen Anwendungsfall man nähert.
 
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Ich finde die Frage, welchen Einfluss hat der Rollwiderstand bei sehr langsamer Geschwindigkeit (3-5kmh) im vergleich zu schnellerer Geschwindigkeit (20kmh) interessant, weil sich daraus dann möglicherweise wieder ganz unterschiedliche Anforderungen an einen Reifen ergeben je nachdem wie die typische tour aussieht.

Ich fahre z.b. üblicherweise sagen wir 20km auf 1000hm.
D.h. ich Pedaliere die meiste zeit gemütlich und langsam einen Forstweg hoch.
Ist der rollwiderstand in dem szenario vlt weniger relevant weil die Gravitation eh für den größten teil des Kraftaufwands sorgt?

Da würde mich die Physik interessieren. Meinem Gefühl nach merke ich die gut rollenden reifen hauptsächlich bergab und in der ebene aber ich weiß das das gefühl hier täuschen kann.
 
Ich finde die Frage, welchen Einfluss hat der Rollwiderstand bei sehr langsamer Geschwindigkeit (3-5kmh) im vergleich zu schnellerer Geschwindigkeit (20kmh) interessant, weil sich daraus dann möglicherweise wieder ganz unterschiedliche Anforderungen an einen Reifen ergeben je nachdem wie die typische tour aussieht.
Wäre sicherlich interessant, wird sich aber wohl nur auf dem Prüfstand sinnvoll testen lassen, weil auf dem Rad da der Einfluss des Luftwiderstand nur schwer rauszurechnen ist. Prüfstand wäre dann aber auch eher wieder Asphalt und nicht Forstweg. Etwas Foren-Philosophie wird also bleiben, aber ich behaupte mal, zu große Unterschiede zwischen verschiedenen Reifen wird es nicht gehen, also im Hinblick darauf, wie sich im Detail der Rollwiderstand zwischen verschiedenen Geschwindigkeiten ändert (nicht im Hinblick darauf, dass sich der Rollwiderstand ändert, obwohl das auch wohl keinen enormen Unterschied geben wird).

Ich fahre z.b. üblicherweise sagen wir 20km auf 1000hm.
D.h. ich Pedaliere die meiste zeit gemütlich und langsam einen Forstweg hoch.
Ist der rollwiderstand in dem szenario vlt weniger relevant weil die Gravitation eh für den größten teil des Kraftaufwands sorgt?
Wie vorhin geschrieben, um von A nach B zu gelangen, wirst du Arbeit verrichten müssen. Diese Arbeit wird aufgebraucht von der Gravitation, der Rollreibung und dem Luftwiderstand (Reibung im Fahrrad lassen wir mal weg inklusive Sachen wie wippende Federung). Die von der Gravitation geschluckte Arbeit hängt einzig und allein vom überwundenen Höhenunterschied ab. Die Arbeit, die von der Rollreibung geschluckt wird, hängt im Wesentlichen von der zurückgelegten Wegstrecke ab und die Arbeit, welche der Luftwiderstand frisst, hängt vor allem von der gefahrenen Geschwindigkeit ab. Wenn du also steil bergauf fährst, dann wirst du kaum schnell fahren, der Luftwiderstand kann also vernachlässigt werden. Die zurückgelegte Wegstrecke ist vergleichsweise kurz, so dass also der Anteil für die Rollreibung ebenfalls eher gering ist. Der Anteil für die Gravitation ist konstant, wenn du den gleichen Berg erklimmen willst (abgesehen von eventuellen Wellenprofilen im Strecke-Höhe-Diagramm). Steil bergauf ist also am effektivsten, weil insgesamt der Aufwand am geringsten ist. Zugleich spielt ein schwerer rollender Reifen eine geringere Rolle im Gesamtbild, weil er nur über eine relativ kurze Strecke bewegt werden muss. Man muss den Reifen halt am Rollen halten können. Das ist aber eine Frage der Kraft, nicht der Leistung (bzw. der Balance, weil man halt nicht beliebig langsam fahren kann). Wenn man nun einen flacheren Anstieg wählt, dann wird die Strecke länger, man wendet also insgesamt mehr für die Rollreibung auf, und man fährt wahrscheinlich schneller, es kommt also noch ein Beitrag für den Luftwiderstand bei der aufgebrachten Arbeit hinzu. Der Gesamtaufwand steigt also durchaus an. Wenn du nicht hoch willst, sondern nur von A nach B kommen willst, dann fällt der Aufwand für die Überwindung der Gravitation weg, der Aufwand für die Strecke ist hinsichtlich Rollreibung tendenziell vorgegeben und man muss umso mehr Arbeit verrichten, je schneller man fährt (daher wäre ein Tempolimit auf Autobahnen eine gute Idee).

Da würde mich die Physik interessieren. Meinem Gefühl nach merke ich die gut rollenden reifen hauptsächlich bergab und in der ebene aber ich weiß das das gefühl hier täuschen kann.
Zur Physik siehe oben. Zum Gefühl muss gesagt werden, dass bei steilen Anstiegen die meiste Leistung halt in das Überwinden der Schwerkraft fließt. Die Unterschiede, die da der Reifen ausmacht, merkst du als Mensch im Moment nicht, auf Dauer dagegen schon. Das liegt daran, dass die Sensorik des Menschen vor allem relativ funktioniert und nicht absolut. Wenn du zum Beispiel ein Pfund oder ein Kilo hochhebst, dann merkst du die Differenz, wenn du aber in einen vollen Bierkasten eine weitere Flasche stellst, wird dir der Unterschied kaum auffallen. Wenn du also in der Ebene langsam rollst, dann merkst du den Unterschied von zwei Reifen gut. Wenn du schnell fährst, wird es wieder schwieriger, weil dann der Luftwiderstand dominiert. Wenn du dagegen bergab rollst, ist ja nicht dein Aufwand die Messgröße, sondern die Geschwindigkeit, die du erreichst. Das Gefälle bestimmt, wieviel Energie dir zur Verfügung steht. Wenn der Reifen besser rollt, dann frisst die Rollreibung weniger und es bleibt mehr für den Luftwiderstand übrig, sprich du wirst schneller (Luftwiderstand ist stark geschwindigkeitsabhängig!). Das merkst du dann.
 
Long story short (lss).
Wer schlecht rollende Reifen hat wird eher (konstant) steil aber kurz aufsteigen wollen.
Das deckt sich auch mit den Anforderungen an Reifen für Enduro und AM.
DC Reifen sind für längere flache An und Auffahrten angenehmer.
Auch viele Wechsel in Steilheit oder gar auf und ab liegen DC und XC besser, weil sie bei Tempowechsel weniger belasten.
 
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