Der MTB-Markt ist halt gesättigt. Wer heute als freizeitgetriebener Kunde ein 1500€ Hardtail kauft, bekommt ein so preis-leistungsoptimiertes Produkt, das er damit locker 5-10 Jahre aus dem Markt ist. Gleichzeitig ist die Marge in der Bikeklasse durch die Marktsättigung sehr gering, und man hat kaum noch Alleinstellungsmerkmale. Der Kunde ist also lange weg, und die Company hat noch nicht mal entsprechend verdient.
Kein Wachstum? Kein Alleinstellungsmerkmal? keine große Marge? Das ist ja purer Sozialismus, sagt da die amerikanische Marketingmaschine.
Damals kamen die 29er gerade recht, hob die gute alte MTB-Technik quasi auch für den Laien sichtbar auf eine neue Fahrzeugklasse. NEU! ist das Stichwort. Und auch da natürlich Marketinggeschwagel vom Vorteil des Überrollverhaltens etc. Nachteile wurden marginalisiert.
Tja, ein paar Jahre waren die Margen bei weitestgehend gleicher Technik groß, inzwischen nicht mehr.
Also musste mal wieder eine NEUE Fahrzeugklasse her, die am besten bei weitestgehend gleicher Technik mehr neue Verkäufe und mehr Marge erzeugt, und eigentlich bediente Kunden zum Kauf animiert.
Genial dabei: Die neue Fahrzeugklasse bedient sich des Road- UND MTB-Marktes.
Die Hardcore-Roadies kommen zum ersten Mal in ihrem Leben in die Natur, und der MTBler ist nun angeblich unter bestimmten Streckenbeschaffenheiten schneller.
Rennradlenker und dünne Reifen=schneller, logisch oder? Jetzt noch die Lifestyle-Maschine aktivieren, Influencer ölen und der Rubel rollt wieder, mit Bart, Tatoos und 100€ Socken, limitiert natürlich.
Herausgekommen ist das SUV der Fahrradindustrie. Es kann alles, aber nichts richtig
Und weil das der Nutzer auch festgestellt hat, gibt es nun zwischen Roadbike und MTB zig neue Micro-Fahrzeugklassen. Ironischerweise auch das Flat-Bar Gravelbike. Just don‘t call it MTB!
Chapeau, der Rubel rollt.