Ich schreib mal was zum Thema Gummikuh, während im Hintergrund die Windowsupdates laufen und mir etwas langweilig ist, bei der Arbeit
Ich komme ja eindeutig aus der Classikecke und habe das Aufkommen von Heckfederungen in meiner aktiven Zeit noch ein wenig mitbekommen. Die ersten Räder, die bei uns am Arsch der Welt (tiefster Schwarzwald, 2000 Einwohner...) so ankamen, waren an Unsinnigkeit kaum zu überbieten. Ein Schauff Stahlrad mit Stahlfeder und ohne fühlbare Dämpfung (iirc edit: Das Dingen hiess Grand Canyon, anno 93, hab gerade mal gegoogled ) und mit Strarrgabel (!) war das erste, das ich von einem Freund leihweise probiert habe. Und es war schrecklich. Gewicht so 24kg und das Feeling Bergauf und bergab, als sässe man - ja wie eigentlich? - auf einer Gummikuh. Was haben wir uns darüber lustig gemacht
Fortan hiessen derartige Räder bei uns eben Gummikuh und man hat die Besitzer müde belächelt. Tja, was soll ich sagen. Der jugentliche Hochmut.
Diskussionen gab es natürlich trotzdem. Als wir das erste Trek Y zu Gesicht bekamen, sogar aus Carbon, da war ich mir schon nicht mehr ganz so sicher, ob ich nicht vielleicht doch ein wenig neidisch bin. Aber was macht es für einen Sinn, das Tretlager fest mit der Hinterachse zu verbinden, haben wir uns gefragt. Da federt man ja trotzdem mit den Füssen, sobald man aufsteht - und das muss man ja eh, wenns bergab geht, über Stock und Stein. So unsere einhellige Meinung, die wir auch in der Bikebravo zu lesen bekamen und entsprechend unreflektiert übernommen haben. Leisten konnte sich so ein Rad eh keiner, als das wir es hätten selbst mal probieren können.
Jetzt - gut 20 Jahre später - habe ich die Möglichkeit, das selbst zu probieren. Und mir ist langweilig genug, dass ich es auch tatsächlich mache
Hier ein klein wenig Lektüre, die genau meine Gedanken von damals aufgreift und auch noch die passende Gummikuh verwendet:
http://www.retrobike.co.uk/forum/viewtopic.php?f=9&t=278641&p=2079518&hilit=mantra#p2079518