Neuer Entwurf des Bundeswaldgesetzes: Das Ende des Mountainbikens, wie wir es kennen?

... Denn eigentlich sagt der Typ vom Forst ja, was Sache ist, denn „auf Wegen ist es kein Problem“ (Zitat). …
Und welche Wege meint er damit?
Doch nicht etwa die, welche nach Meinung der Forstlobby ganzjährig für Fahrzeuge geeignet sind?
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Bilder von waldwissen.net

Dort kann man sich auch informieren wie Rückewege und -gassen, die man als Radfahrer wegen der hochsensiblen Flora und Fauna auf gar keinen Fall befahren sollte, während der Bauphase aussehen.
 
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Re: Neuer Entwurf des Bundeswaldgesetzes: Das Ende des Mountainbikens, wie wir es kennen?
Und welche Wege meint er damit?
Doch nicht etwa die, welche nach Meinung der Forstlobby ganzjährig für Fahrzeuge geeignet sind?
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Dort kann man sich auch informieren wie Rückewege und -gassen, die man als Radfahrer wegen der hochsensiblen Flora und Fauna auf gar keinen Fall befahren sollte, während der Bauphase aussehen.
Es gibt einen auch in der Rechtsprechung etablierten Begriff von „Weg“. Der Mann ist vom Fach, da darf man schon annehmen, dass er weiß, was ein Weg ist. Wenn er sagt, MTB auf Wegen sei kein Problem, dann darf man ihn auch beim Wort nehmen. Man kann es sich natürlich auch schwer machen und annehmen, dass er einem eh alles vermiesen will, und sich einen kommunikativen Erfolg dadurch verbauen, dass man das „MTB auf Wegen ist kein Problem“ selbst in Zweifel zieht, weil man sich nicht klar sein will, was der andere unter Weg versteht, obwohl das ja eigentlich klar ist, was ein Weg ist (bei Bedarf, geh unter „Open Trails“ hier im Forum zum Rechtslage in Bayern Thread und such das von @Sun on Tour zitierte Urteil irgendwo bei Augsburg, da ist das entsprechend ausgeführt). Wenn der andere das anders meint, wird er es schon irgendwann einwerfen, aber dann steht er blöd da, weil er offensichtlich nicht weiß, was ein Weg ist. -> Kommunikation hat durchaus ihre Wirkmechanismen. Die sollte man berücksichtigen. Gerade deshalb ist der BR Beitrag ja so problematisch, weil dort für die Allgemeinheit Mountainbiken als etwas dargestellt wird, was es so im Generellen nicht ist.
 
Es gibt einen auch in der Rechtsprechung etablierten Begriff von „Weg“. Der Mann ist vom Fach, da darf man schon annehmen, dass er weiß, was ein Weg ist.
Der Mann ist aus dem Forstbereich, nicht aus der Rechtssprechung.
Gerade im Forstbereich herrschen häufig sehr seltsame Ansichten über den Begriff „Weg“.
Deswegen gibt es ja immer mal wieder Fälle, in denen Recht gesprochen werden muss, um diese Ansichten zu korrigieren.
Und gerade das Aichacher Urteil zeigt, das im Forstbereich ein von der Rechtssprechung abweichende Meinung zum Begriff Weg vorliegt.
 
Der Mann ist aus dem Forstbereich, nicht aus der Rechtssprechung.
Gerade im Forstbereich herrschen häufig sehr seltsame Ansichten über den Begriff „Weg“.
Deswegen gibt es ja immer mal wieder Fälle, in denen Recht gesprochen werden muss, um diese Ansichten zu korrigieren.
Und gerade das Aichacher Urteil zeigt, das im Forstbereich ein von der Rechtssprechung abweichende Meinung zum Begriff Weg vorliegt.
Das mag ja alles stimmen, ist aber nicht der Punkt. 👇
Kommunikation hat durchaus ihre Wirkmechanismen. Die sollte man berücksichtigen.
 
Die Frage bleibt, ob wir nur mit Fakten aber ohne Allianzen weiterkommen.
Hat eigentlich wer Kontakte zum ADFC? Hat der eine Haltung zu dem Thema? Ich finde, wir betrachten das viel zu sehr aus unserer individuellen Mini-Nische heraus, und lassen uns so total einfach ausmanövrieren, bzw. nehmen das auch noch gleich vorweg und tun es selbst.

Erst heute ist mir wieder aufgefallen, was eine Einschränkung ohne allgemeines Betretungsrecht für ALLE Radfahrer bedeuten würde. Schmaler Weg durch den Wald, den zig Radfahrende Pendler jeden Tag nehmen - zack! verboten. Und das aus einem GRÜNEN Ministerium! Ich könnt schreien. Und DARAUF müssen wir abzielen. Weil der weitaus größte Teil der schmalen Wege, die tagein tagaus von Radfahrern genutzt werden von solchen Verbotseingriffen betroffen wären. Schlicht alles, was radbefahrbarer Trampelpfad ist.

Und wir kleine MTB Gemeinde, wir kommen überhaupt erst da ins Spiel, wo man einfach keine für Radfahrer*innen sinnvollen Abgrenzungen, ab wann ein Weg für wen befahrbar ist, einführen sollte, schlicht weil das jede Radfarerin für sich selber entscheiden, und notfalls eh absteigen kann. Niemand braucht einen Vorbeter, um gesagt zu bekommen, bei einer Treppe abzusteigen, wenn er/sie/es Treppen nicht fahren kann. Und genau dasselbe ist bei kleinen oder großen Wurzeln, Stufen, schräg abgerutschten Wegen oder matschigem Untergrund der Fall. Aber bevor wir darüber diskutieren, brauchen wir das universelle Befahrrecht!
 
Gerade deshalb ist der BR Beitrag ja so problematisch, weil dort für die Allgemeinheit Mountainbiken als etwas dargestellt wird, was es so im Generellen nicht ist.
Wobei ich eher den Eindruck hab das die Allgemeinheit MTB fahren erst ab einer verschwommen Schwelle als MTB fahren wahrnimmt und dazu gehören auch Sprünge und Anlieger, vielleicht auch Fullface Helme. Die Grenzen verschieben sich und explizit für Mountainbikes gebaute Strecken sind mindestens seit den 2000ern sehr beliebt und für viele (mich inklusive) ne prägende Art Mountainbike zu fahren
 
Bisserl komisches "wording" in dem Beitrag. EDIT Autokorrektur .....
Das framing mal wieder...

Komisch, dass der Mountainbike-Sport in den öffentlich-rechtlichen Medien immer so verzerrt dargestellt wird. Die öffentlich-rechtlichen greifen sich immer irgendwelche nicht-repräsentative Ausnahmefälle heraus und stellen die dann so dar, als wären sie die Normalität. Das ist schlechtes und durchweg unfaires framing.

Man hat zunehmend den Eindruck, es ginge den Redakteuren gerade darum, Mountainbiking im schlechtmöglichsten Licht darzustellen. Solche Beiträge werden einem Sport, dem mehrere Millionen Deutsche in ihrer Freizeit mit größter Begeisterung nachgehen, einfach nicht gerecht.

Nicht auszudenken, wie groß der Aufschrei wäre, wenn zum Beispiel über Fußball andauernd derart negativ berichtet werden würde.
 
Das framing mal wieder...

Komisch, dass der Mountainbike-Sport in den öffentlich-rechtlichen Medien immer so verzerrt dargestellt wird. Die öffentlich-rechtlichen greifen sich immer irgendwelche nicht-repräsentative Ausnahmefälle heraus und stellen die dann so dar, als wären sie die Normalität. Das ist schlechtes und durchweg unfaires framing.

Man hat zunehmend den Eindruck, es ginge den Redakteuren gerade darum, Mountainbiking im schlechtmöglichsten Licht darzustellen. Solche Beiträge werden einem Sport, dem mehrere Millionen Deutsche in ihrer Freizeit mit größter Begeisterung nachgehen, einfach nicht gerecht.

Nicht auszudenken, wie groß der Aufschrei wäre, wenn zum Beispiel über Fußball andauernd derart negativ berichtet werden würde.

Sorry, dass ist mir ehrlich gesagt etwas zu pauschal und zu negativ.
Gerade im BR gab es (z.B. bei BergaufBergab) durchaus schon einige gute und ausgeglichene Beiträge über MTB.

Und irgendwie ist es auch "billig" sich in so eine Opferrolle stellen zu lassen....man muss ja nicht über jedes Stöckchen springen ;)
 
Wobei ich eher den Eindruck hab das die Allgemeinheit MTB fahren erst ab einer verschwommen Schwelle als MTB fahren wahrnimmt und dazu gehören auch Sprünge und Anlieger, vielleicht auch Fullface Helme. Die Grenzen verschieben sich und explizit für Mountainbikes gebaute Strecken sind mindestens seit den 2000ern sehr beliebt und für viele (mich inklusive) ne prägende Art Mountainbike zu fahren
Da mag ja was dran sein, dass die allgemeine Vorstellung von MTB mehr von DH als CC geprägt ist, (obwohl das eigentlich seltsam ist, weil CC ist zB olympisch und DH nicht) und deshalb bei irgendwelchen Beiträgen dann Redakteure ohne Bezug zum Sport in dieses Regal greifen. Aber genau das gilt es eben zu ändern!

Denn Fakt ist, dass derjenige Teil des Sports (der zudem weitaus größer ist hinsichtlich derer, die den regelmäßig ausüben), der von den Auswirkungen eines veränderten Waldgesetzes zum größten Teil betroffen wäre, eben nicht der DH-geprägte Teil des Sports ist, sondern der Teil wo Leute einfach auf bestehenden Wegen herumfahren (auch wenn das nicht wirklich CC ist). Der DH-beeinflusste Teil (ich vereinfache das hier mal in Analogie zu den obigen Polen; mir ist schon klar, dass dies mit Freeride, Enduro etc. pp ein sehr diverses Feld ist) ist insofern von den Auswirkungen, über die wir hier vor allem diskutieren, nicht so sehr betroffen, weil du den halt nur eingeschränkt auf schon existierenden Wegen betreiben kannst. In extremeren Formen geht das sinnvollerweise eh nur auf abgesperrten Strecken, allein schon aus Sicherheitsgründen für alle (absichtlich oder unabsichtlich) Beteiligten, aber auch sonst brauchst du halt zum Bau entsprechender Strecken auch entsprechende Genehmigungen.

Das mit den “echten Trails“ im Sinne des nördlichen Küstengebiets (aka North Shore) ist dann ein ganz anderes Feld. Da muss eigentlich auch was gemacht werden, weil die Nachfrage ist ja da und einem Streckenbau-Wildwuchs ist nur mit entsprechendem geordnetem Angebot zu begegnen, aber das hat eben alles nur sehr am Rande mit dem Befahren von existierenden Wegen zu tun.

Das ist eben des Pudels Kern, dass wir für einen Erfolg erst mal dahin kommen müssen, dass die Allgemeinheit MTB als eben genau das sieht, was es ist, nämlich im Wesentlichen eigentlich (zumindest im Sinne von TV-Bildern) recht langweiliges Rumfahren auf irgendwelchen Wegen. Wäre das fest verankert und das andere—gravitationslastigere Formen von MTB auf wie auch immer zustande gekommen, dafür geeigneten Strecken—würde als das gesehen, was es ist, nämlich in regulärer Form nicht ein Fahren auf "allgemeinen Wegen" sondern auf entsprechenden Sportstätten und in nicht regulärer Form ein Auswuchs relativ weniger (meist jüngerer) Enthusiasten, denen man die Möglichkeit zu regulärer Ausübung in aller Regel nicht gibt, dann würde es wahrscheinlich weniger Diskussionen geben.

Oder viel mehr würde dann klar werden, dass die eigentliche Triebfeder des gewollten Ausschlusses einfach das Raushaben-Wollen der Allgemeinheit aus dem Wald ohne substantiellen Grund durch Wenige (oft Jäger oder Waldbesitzer aufgrund althergebrachter Verhältnisse) ist. Dagegen würde sich dann wieder unsererseits leichter mobil machen lassen (und es sollte anderen wie Wanderern klar sein, dass sie eigentlich auch gemeint sind).

Davon ab ist mir der DH-beeinflusste Aspekt ebenfalls emotional näher, obwohl ich ehrlicherweise zugeben muss, das mein Herumfahren auch eher langweilig ist, selbst wenn ich hier ganz gerne auf den minimal-invasiv gebaut/entstandenen Tails herumfahre und da auch mal ein kleiner Sprung dabei ist. ;)

Übrigens was das andere betrifft, also das mit den gebauten Strecken, da bräuchten wir halt mal so etwas ähnliches wie beim Gras: Legalize it! Am besten über entsprechende Vereine, die dann vor Ort abgestimmt, aber mit vorhandener Legitimation und auch allseits akzeptiertem Anspruch den Streckenbau für den Eigenbedarf organisieren. Aber dafür bräuchte es wahrscheinlich mehr Teenage Riot als Daydream Nation (wenn ich mir die Anspielung erlauben darf).
 
Das framing mal wieder...

Komisch, dass der Mountainbike-Sport in den öffentlich-rechtlichen Medien immer so verzerrt dargestellt wird. Die öffentlich-rechtlichen greifen sich immer irgendwelche nicht-repräsentative Ausnahmefälle heraus und stellen die dann so dar, als wären sie die Normalität. Das ist schlechtes und durchweg unfaires framing.
Hatte ich ja auch schon geschrieben.

Allerdings: 👇
Man hat zunehmend den Eindruck, es ginge den Redakteuren gerade darum, Mountainbiking im schlechtmöglichsten Licht darzustellen. Solche Beiträge werden einem Sport, dem mehrere Millionen Deutsche in ihrer Freizeit mit größter Begeisterung nachgehen, einfach nicht gerecht.

Nicht auszudenken, wie groß der Aufschrei wäre, wenn zum Beispiel über Fußball andauernd derart negativ berichtet werden würde.
Sorry, dass ist mir ehrlich gesagt etwas zu pauschal und zu negativ.
Gerade im BR gab es (z.B. bei BergaufBergab) durchaus schon einige gute und ausgeglichene Beiträge über MTB.

Und irgendwie ist es auch "billig" sich in so eine Opferrolle stellen zu lassen....man muss ja nicht über jedes Stöckchen springen ;)

Ich glaube nicht, dass dies eine gezielt böse Absicht ist, jedenfalls nicht im Generellen, sondern das dies halt eine recht stark gelernte Assoziation ist, der natürlich auch die MTB-Industrie mit ihrer Kommunikation Vorschub leistet, die allerdings im aktuellen Zusammenhang denjenigen gelegen kommt, die eine Agenda gegen das Betretungsrecht von Wald im Allgemeinen oder gegen das Befahrungsrecht von Wegen für Radfahrende im Besonderen haben.

Insofern hat das auch nichts mit Opferrolle oder Stöckchen-Springen zu tun. Es ist einfach eine verzerrte Darstellung der Wirklichkeit und die ist im Allgemeinen (und im aktuellen Fall für MTBer im Besonderen) nicht hilfreich.

Dass es da auch mal nicht-verzerrte Darstellungen unseres Sports in den Medien gibt, ist ja unbenommen. Die kommen dann aber auch von Leuten (Stichwort bergauf-bergab), die sich mit dem Sport auskennen.

Nochmal, das Problem ist nicht, dass uns in den Medien jemand was Böses will (wahrscheinlich auch nicht in der Politik, da geht es mehr darum FÜR jemanden was zu tun, und MTB ist dann der Kollateralschaden), sondern dass es eben ein gelerntes Bild gibt bei der nicht-wissenden Allgemeinheit, das einerseits nicht der Realität entspricht (nicht wenig auch durch die MTB-Industrie selbst mir ihrer Kommunikation verursacht) und uns andererseits eben im Moment leider schadet. Da muss man keinen Plot dahinter vermuten, aber das ist halt mal so und damit muss man umgehen, wenn man was ändern will.
 
Das ist eben des Pudels Kern, dass wir für einen Erfolg erst mal dahin kommen müssen, dass die Allgemeinheit MTB als eben genau das sieht, was es ist, nämlich im Wesentlichen eigentlich (zumindest im Sinne von TV-Bildern) recht langweiliges Rumfahren auf irgendwelchen Wegen. Wäre das fest verankert und das andere—gravitationslastigere Formen von MTB auf wie auch immer zustande gekommen, dafür geeigneten Strecken—würde als das gesehen, was es ist, nämlich in regulärer Form nicht ein Fahren auf "allgemeinen Wegen" sondern auf entsprechenden Sportstätten und in nicht regulärer Form ein Auswuchs relativ weniger (meist jüngerer) Enthusiasten, denen man die Möglichkeit zu regulärer Ausübung in aller Regel nicht gibt, dann würde es wahrscheinlich weniger Diskussionen geben.
Ja irgendwie Sympathien fürs MTB in der Allgemeinheit gewinnen ist die Grundlage, das macht Begegnungen wesentlich entspannter. Das gute ist ja das nach der ganzen Zeit sehr viele Menschen ein Bezug zum Radfahren abseits der Strassen haben oder Leute kennen die sowas machen.

Ich glaube nicht, dass dies eine gezielt böse Absicht ist, jedenfalls nicht im Generellen, sondern das dies halt eine recht stark gelernte Assoziation ist, der natürlich auch die MTB-Industrie mit ihrer Kommunikation Vorschub leistet, die allerdings im aktuellen Zusammenhang denjenigen gelegen kommt, die eine Agenda gegen das Betretungsrecht von Wald im Allgemeinen oder gegen das Befahrungsrecht von Wegen für Radfahrende im Besonderen haben.
Das wurde schon früher gerne genutzt, mein Eindruck ist eher das die Berichte etwas ausgeglichener geworden sind (mal abgesehen von Lokalmedien).
Ich hab ja die Hoffnung das sich mehr Menschen mit dem Radfahren im Wald identifizieren und die "negativen" Berichte weniger Beachtung bekommen.

Was mir mehr Sorgen macht sind die Umwelteinflüsse, Bäume die umstürzen und Löcher in den Wege reißen...

Noch paar 😍😍😍😍 für die Sonic Youth Anspielung 😂
 
Ich übernehme mal selber.

Das was Du nicht hast?

Zum öffentlichen Meinungsbild über MTB: Ich begegne seit jeher jedem, egal ob MTBler, Wanderer, Gassigeher einschließlich ihrer Vierbeiner, Familien - alles Gruppen, die sich zumindest in meiner Gegend ebenfalls auf Wegen, Pfaden und Trails im Wald bewegen, um einen kurzen Moment dem immer schneller zunehmenden digitalen Irrsinn zu entfliehen - mit Freundlichkeit und angepasster Fahrweise. Dadurch kann ich auf jeden Fall immer ein klein wenig zu einem allgemeinen positiven Meinungsbild beitragen. Und nicht nur im Wald, sondern auch in den Bergen agiere ich von jeher so. Die kleinen Dinge kann ich tun. Besser die, als den Kopf in den Sand zu stecken (ist das eigentlich dann noch erlaubt?).
 

Gerade im Forstbereich herrschen häufig sehr seltsame Ansichten über den Begriff „Weg“.
Ich halte es da mit Engelhard:
Aus dem Kommentar Engelhard zum Naturschutzrecht in Bayern (ok, ist nicht NRW):
Auf den Zustand des Wegs kommt es nicht an. Ein Weg muss nicht unbedingt ein
Durchgangsweg sein, auch eine „Sackgasse“ fällt darunter' Wege sind auch Pfade,
Steige, Alpenvereinswege und dgl. Hinsichtlich der Eigenschaft als Weg oder Pfad
kommt es lediglich auf das Betreten an, mehr als dass er begehbar ist, braucht es
nicht. Wie der Weg historisch entstanden ist und aufgrund welcher Umstände, ist
irrelevant,
ebenso ob der Weg von vornherein ununterbrochen angelegt worden ist
oder eher zufällig entstanden ist.
Jeder Versuch, irgendwelche Eigenschaften objektiv zu definieren, geht schief und sorgt nicht für Rechtsfrieden. Das gilt im übrigen auch für uns; die Einführung von Begriffen wie "Freeride-" / "Enduro-" irgendwas-Strecke, Trail oder Flowtrail, die Einbildung, dass hätte praktische Auswirkungen auf die Zulässigkeit der Nutzung, und schlussendlich das Aufhängen riesiger Tafeln im Wald mit irgendwelchen "Nutzungsregelungen" nützen am Ende nur denen, die das Betretungsrecht schleifen wollen.
Hat eigentlich wer Kontakte zum ADFC? Hat der eine Haltung zu dem Thema?
Ja. Die haben eine sehr vernünftige und pragmatische Haltung.
Da mag ja was dran sein, dass die allgemeine Vorstellung von MTB mehr von DH als CC geprägt ist, (obwohl das eigentlich seltsam ist, weil CC ist zB olympisch und DH nicht)
Auch hier wieder: Die Wettkampfdisziplinen des Geländeradfahrens haben mit dem, was im Wald passiert nur wenig zu tun. Abgesehen kriegt davon außerhalb der Bubble kaum jemand was mit.
 
Auch hier wieder: Die Wettkampfdisziplinen des Geländeradfahrens haben mit dem, was im Wald passiert nur wenig zu tun. Abgesehen kriegt davon außerhalb der Bubble kaum jemand was mit.
Mir ging es ja auch nicht darum, was im Wald passiert, sondern darum, welche Vorstellung die Allgemeinheit hat, was im Wald passiere. Und da ist es eben so, dass außerhalb der Bubble zwar keiner mitkriegt, was tatsächlich passiert, aber doch eben jeder durch Bilder, die man so mitkriegt, auch wenn man kein MTBer ist, einen wahrscheinlich weitgehend unbewussten Eindruck davon bekommt, was es sein könnte. Das was es sein könnte, wird dann nicht zuletzt vom Marketing der MTB-Industrie bestimmt, das auch außerhalb der Bubble wahrgenommen wird. Was das Marketing zeigt, ist klar - Spoiler: eher nicht das normale Herumfahren auf Wegen, was die meisten MTBer halt so machen - und dass dieses Marketing wirkt, sehen wir nicht nur in der Bubble, sondern eben auch außerhalb, zum Beispiel dadurch dass sich jeder TV-Redakteur, der vom Sport eigentlich keine Ahnung hat, bemüßigt fühlt, in Beiträgen über ganz normales MTB Bilder von Leuten auf gebauten Sprüngen im Wald zu zeigen, was bei allem Respekt vor dem Fahrkönnen der Leute hier im Forum nicht mal in dieser Micro-Bubble der Normalität entsprechen dürfte.

Das Problem ist, das was sein könnte - siehe oben, also das vom Marketing transportierte Bild vom dem, was jeder MTBer gerne wäre (ich verallgemeinere unzulässig) - mit dem gleichgesetzt wird, was ist. Also in der allgemeinen Wahrnehmung unseres Sports. Das hat aber mit der tatsächlichen Realität (Tautologie, ich weiß) nicht wirklich was zu tun.

Ergo: Ein Teil von dem, was wir tun müssen, wenn wir unsere Position in der ganzen Waldgesetz-Angelegenheit verbessern wollen, ist ein realistischeres Bild von dem in der allgemeinen Wahrnehmung zu verfeatigen, was MTB in der ganz überwiegend ausgeführten Form von ganz realen Menschen eigentlich ist. Dann sind wir zwar nicht mehr so cool, aber es kann dann keiner mehr so leicht behaupten, wir seien eine Gefahr für was auch immer.
 
Das Problem ist, das was sein könnte - siehe oben, also das vom Marketing transportierte Bild vom dem, was jeder MTBer gerne wäre (ich verallgemeinere unzulässig) - mit dem gleichgesetzt wird, was ist. Also in der allgemeinen Wahrnehmung unseres Sports. Das hat aber mit der tatsächlichen Realität (Tautologie, ich weiß) nicht wirklich was zu tun.
Ich denke das es den meisten Menschen klar ist, wird aber bestimmte Medien nicht davon abhalten Berichte zu produzieren die ein negatives Bild vom Radfahren im Wald (ja ich nenne das mal so weil es eher der Realität entspricht) zeigen.

Wichtig ist halt das konkrete Verhalten auf den Wegen, die meisten Leute bekommen das gut hin und es macht das Leben einfacher, aber das hilft nicht bei den Leuten die eh eine feste Meinung vertreten, macht haben und auch noch an Gesetze mitwirken. Mein neues Rad ist aber sicherheitshalber im Stealth Modus 😀
 
Das erinnert mich an die nervigen "Bitteschööön" -Gassigeher*innen.
Oder die Mercedes B-Klasse Rentner.
Jeder rechtfertigt seine eigene Ungehobeltheit und Dummverhalten mit dem Feindbild des Gegenübers (Kampfradler etc.).
In welche Kerbe da grad in welchen Medien gehauen wird, zwecks weiterer Polarisierungen - who cares.

Das führt zu nix.
"Illegale Trampelpfade" - NSG, LSG, oder nur im "Wald"?
 
Wichtig ist halt das konkrete Verhalten auf den Wegen
Die allermeisten Radfahrer im Wald verhalten sich rücksichtsvoll, und bei denen, die es nicht tun ist es eher Gedankenlosigkeit oder es fehlt die Fähigkeit, die Lage durch die Brille des Gegenübers zu betrachten. Der Anteil der "Scheißdrauf"-Typen ist sehr gering.
Nur: das hilft uns nicht, und an die, die nicht wollen kommen wir sowieso nicht ran. Ich werde mich sicher nicht in die Büßerrolle begeben für Dinge, für die ich nichts kann, nur weil ich zufällig die gleiche Bewegungsform ausübe.
 
Nur: das hilft uns nicht, und an die, die nicht wollen kommen wir sowieso nicht ran. Ich werde mich sicher nicht in die Büßerrolle begeben für Dinge, für die ich nichts kann, nur weil ich zufällig die gleiche Bewegungsform ausübe.
Ich weiß, deswegen finde ich es auch etwas schwierig wenn die "Fehler" bei der Aussenwirkung von Mountainbikern gesucht werden...
 
Es wird doch in den Medien generell über Fahrradfahren eher negativ berichtet, gerade dieses framing wo man sich 1-2 Extremfälle raussucht um das als Altag zu verkaufen
 
Das framing mal wieder...

Komisch, dass der Mountainbike-Sport in den öffentlich-rechtlichen Medien immer so verzerrt dargestellt wird. Die öffentlich-rechtlichen greifen sich immer irgendwelche nicht-repräsentative Ausnahmefälle heraus und stellen die dann so dar, als wären sie die Normalität. Das ist schlechtes und durchweg unfaires framing.

Man hat zunehmend den Eindruck, es ginge den Redakteuren gerade darum, Mountainbiking im schlechtmöglichsten Licht darzustellen. Solche Beiträge werden einem Sport, dem mehrere Millionen Deutsche in ihrer Freizeit mit größter Begeisterung nachgehen, einfach nicht gerecht.

Nicht auszudenken, wie groß der Aufschrei wäre, wenn zum Beispiel über Fußball andauernd derart negativ berichtet werden würde.
So schlimm war der Beitrag nicht. Viele sehen das hier natürlich durch ihre eindimensionale Brille.
Gut, die Wortwahl "eingemeißelt " war jetzt auch nicht unbedingt glücklich. Gesagt wurde noch viel mehr, aber nach dem SChnitt bleibt oft nicht viel über. Letztendlich zeigte der Beitrag, dass es vielen MTBlern nicht um Forsthighways geht, sondern um kleine Wege, die gerne auch technischen Anteile haben dürfen.
Die Leute, mit den ich über den Beitrag redete, sahen ihn nicht so einseitig wie manche hier darstellen.
Die Resonanz war überwiegend positiv. Keiner war dafür die Biker aus dem Wald zu verbannen.

Zudem geht gerade auch in der Ecke dort einiges vorwärts, was die "Legalisierung" von schwarz angelegten Trails angeht.
Der Beitrag wurde übrigens auch auf ehemals "illegalen" Trails gedreht.
 
So schlimm war der Beitrag nicht. Viele sehen das hier natürlich durch ihre eindimensionale Brille.
Gut, die Wortwahl "eingemeißelt " war jetzt auch nicht unbedingt glücklich. Gesagt wurde noch viel mehr, aber nach dem SChnitt bleibt oft nicht viel über. Letztendlich zeigte der Beitrag, dass es vielen MTBlern nicht um Forsthighways geht, sondern um kleine Wege, die gerne auch technischen Anteile haben dürfen.
Die Leute, mit den ich über den Beitrag redete, sahen ihn nicht so einseitig wie manche hier darstellen.
Die Resonanz war überwiegend positiv. Keiner war dafür die Biker aus dem Wald zu verbannen.

Zudem geht gerade auch in der Ecke dort einiges vorwärts, was die "Legalisierung" von schwarz angelegten Trails angeht.
Der Beitrag wurde übrigens auch auf ehemals "illegalen" Trails gedreht.
Der Beitrag ist weder negativ im Sinne von Meinungsmache noch ist er irgendwie böswillig im Sinne von mit Absicht gegen MTB gerichtet, er mag sogar insofern positiv sein, als dass „MTB Anliegen“ als durchaus gerechtfertigt und auch gar nicht so anspruchsvoll dargestellt werden und deshalb mögen auch viele Reaktionen positiv in dem Sinne sein, dass Leute sagen, man solle den MTBern durchaus „Trails“ zugestehen etc.

Der Punkt ist aber: Man muss uns gar nichts zugestehen, weil wir das, was wir vor allem brauchen, eigentlich schon haben, nämlich auf Wegen fahren zu dürfen (ich weiß, BW und so…).

Das Problem des Beitrags ist die Grundannahme, die dahinter steckt, nämlich dass MTBer etwas bräuchten, das sie nicht haben, dass man ihnen also etwas zugestehen müsste. Das ist in anderer Hinsicht (Bau MTB-spezifischer Wege) auch richtig und es wäre schön, wenn sich dort mehr täte (bzw. in dem Fall schon tut, dann ist das gut), aber darum geht es eben im Zusammenhang mit dem anscheinend hier für uns sehr negativem neuen Waldgesetz (man weiß es ja noch nicht in irgendeiner offiziellen Form) nicht. Der Beitrag ist aber explizit auf das neue Waldgesetz bezogen und auf das, was das für MTB bedeuten könnte.

Der Beitrag hätte also im Idealfall Fahrradfahrende auf ganz normalen Wegen gezeigt, wo keinerlei Beeinträchtigung der Natur entsteht und eine Abnutzung des Wegs allerhöchstens im üblichen Umfang, den auch andere Nutzer zustandebringen, und dazu noch eine übliche Begegnung von Fußgängern und Radfahrenden, die entsprechenden Untersuchungen zufolge in fast allen Fällen völlig unproblematisch (um nicht zu sagen freundlich) ablaufen, und hätte dann gefolgert, dass es keinerlei Einschränkungen im Betretungsrecht für Radfahrende gegenüber dem bisherigen Stand braucht, nach dem wir eben im Allgemeinen auf Wegen fahren dürfen. Idealerweise wäre dann noch vorgekommen, dass alles, was nach Weg aussieht, auch ein Weg ist, und es weder sinnvoll im Sinne der Rechtssicherheit ist, hier Unterscheidungen zu machen, noch dass es hinsichtlich einer etwaigen Beeinträchtigung eine solche Unterscheidung bräuchte, weil es bisher auf keiner Art von Wegen zu maßgeblichen Problemen kommt. (Man könnte anfügen, dass auf Wegen, die aus MTB-Sicht anspruchsvoll sind und die entsprechend einer neu zu erstellenden Klassifizierung wahrscheinlich als nicht geeignet eingestuft werden würden, es wahrscheinlich zu den wenigsten Problemen kommt, weil die viel weniger befahren werden als einfachere Wege.)

Das wäre dann ein Beitrag, der erstens der Sachlage angemessen und zweitens für uns wirklich eine hilfreiche Darstellung wäre. So gilt halt wieder irgendwie die alte Kinderzimmer Weisheit: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint! Und das betrifft in diesem Fall auch die Wahrnehmung und unbewusste Abspeicherung von gefühlten Fakten im Zusammenhang mit dem Beitrag.

Edit: Ende des Seminars „Grundlagen der Kommunikation: Kontext“
 
Ich glaube es wird hier zuviel hineininterpretiert, was die Leute über Biker denken, oder was der Film aussagen soll.
Zudem würden sicher nicht die Forsthighways gesperrt. Insofern ist es mMn schon sinnvoll das ganze auf Wanderwegebene zu sehen. Und da sagt ja auch der Forst, dass es im Normalfall ok ist. Und wo nicht, müssen eben Zusatz/Ersatzangebote her.
 
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