Trotzdem finde ich so personenbezogene Aktionen als Hohn für alle ähnlich Betroffenen.....
Ich weiß, was du meinst. Allerdings finde ich, dass man es schon etwas differenzierter sehen sollte. Zumindest versuche ich das.
Es geht mir in erster Linie darum, dass die Nachricht auf Instagram als - ich nenne sie jetzt bewusst schockierende - News auf MTB-News gebracht wird. Dass einen derart aufgemachten Artikel viele User anklicken ist klar. Ich Frage mich allerdings schon, warum diese Sache nicht weiter verfolgt wird. Ist die Nachricht einer schlimmen Erkrankung wichtiger als die einer - so wie es scheint - zunächst einmal gut verlaufenen OP um dieser Erkrankung entgegenzutreten? Warum wird über Schlimmes berichtet, aber nicht über einen extrem wichtigen Schritt zur Genesung?
Meine Antwort: Wir leben in einer Welt, in der Sensationslust und schlimme Dinge ohne großen Aufwand mehr Aufsehen erregen als gute Nachrichten, die einfach so hingenommen werden.
Ich möchte hier keine Moralpredigt halten, und ich möchte niemandem etwas böswilliges unterstellen. Das wird und wurde sicher nicht böswillig ausgenutzt. Ich würde aber gerne nett anmerken, dass man solche persönlichen Schicksale nicht effekthascherisch ausnutzen sollte, sondern es sich gut überlegen sollte, mit welcher Absicht man solch eine News etwas postet. Wenn man A sagt, sollte man auch B sagen.
Meine Meinung ist einfach, dass man nicht einfach opportunistisch die Gunst der Stunde erkennen sollte, um möglichst effizient und effektiv Content zu erzeugen, sondern eine solche Begebenheit dann auch ehrlich und nachhaltig verfolgen und weiterhin berichten sollte.
Nochmal: Ich klage hier nicht an, sondern möchte nur zum Nachdenken anregen.
Ob es eine in der Öffentlichkeit stehende Person mehr verdient hat, dass sie durch solche Funding Kampagnen unterstützt wird, kann jeder für sich entscheiden. Allerdings sollte man Bedenken, dass eine solche Kampagne von jedem ins Leben gerufen werden kann. In diesem Falle war es ein Freund von Jared. Darüber hinaus wird alles, was nicht für seine direkte Behandlung benötigt wird, an die Krebsforschung gespendet.
Jared hat schon bisher viel für unseren Sport getan, und so ist es nicht verwerflich oder moralisch bedenklich, ihm auch etwas (in welcher Form auch immer) zurückzuzahlen, wenn man das Bedürfnis hat. Das bedeutet nicht, dass es andere Menschen mit ähnlichem Schicksal es weniger verdient hätten. Doch natürlich ist er, als Jared Graves, ein in unserem Metier prominenter Fall, der entsprechend mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Mit anderen Worten:
Jared und/oder sein Umfeld nutzen alle Möglichkeiten, die ihnen (und anderen auch) zur Verfügung stehen, und er kann nichts dafür, dass er eine bekannte Persönlichkeit ist.