optimaler Reifendruck, Hilfe!

Bisher bin ich vorne und hinten jeweils 4 Bar gefahren, bei einem Körpergewicht von knapp unter 70Kg.
Ich fahre in erster Linie Waldautobahn und bin nun auf der Suche nach dem optimaleren Reifendruck (bin mir sicher das der nicht bei 4 Bar liegt :)).
ich kann nicht ganz folgen:

was spricht denn gegen 4 bar, wenn man waldautobahn fährt?

je höher der luftdruck, desto geringer die rollreibung und desto besser der durchschlagsschutz - welche eigenschaft soll durch einen niedrigen luftdruck verbessert werden?

traktion kann's ja wohl nicht sein.
komfort?
 
Hi

Mit 4Bar auf Asphalt ist das ok. Auf Schotterpisten/Forststrassen verliert der auf 4Bar aufgepumpte Geländereifen dann massiv an Traktion und Grip. Auch der Rollwiderstand ist auf diesem Untergrund mit ca 2.6Bar kaum schlechter wie mit 4Bar. Je nach Gelände wird der Rollwiderstand von dem höher aufgepumpten Reifen dann sogar wieder höher, da er dann über die Hindernisse darüberholpern muss, während der weniger aufgepumpte Reifen die Unebenheit einfach umschliesst.

Gruss
Simon
 
Also, ich finde 4 bar Reifendruck gar nicht so daneben. Kommt immer drauf an, auf was man wert legt. Für die reine Pannensicherheit ist so viel Druck wie möglich immer das Beste. Für Waldautobahn (Frage: borni83) je nach Unterlage imo eher ein wenig zuviel.

Wenn man allerdings viel Komfort will und dem Druchschlag/Panne wenig beachtung schenken will ist auch 2 bar ok.

Als ich "früher" noch ritchey 2.1" für's harte Gelände fuhr hatte ich immer ca. 4bar drin. Mir war's richtig Wohl damit und hatte für meine Anforderung/Erwartung den idealen Druck. Und auf Teer ging's mit 4bar ab wie ne Rakete...

Meine Erkenntnis: Der allezeit optimalen gültige Luftdruck für einen Reifen gibt es NICHT. Es gibt nur den subjektiv richtigen Luftdruck, der dem Fahrer und seinen jeweiligen Anforderungen (Gelände/Unterlage/Fahrkönnen/Bikegerät usw. ) gerecht wird.


cu RedOrbiter
www.Trail.ch
 
Es ist ein Gerücht, das sich hartnäckig hält, dass ein breiterer Reifen mehr Grip hat. Es kommt auf die Flächenbelastung an und deshalb ist der Grip umso höher, je kleiner die Aufstandsfläche ist. Bei Auto hat man sich auch über Jahre den Quatsch erzählt, dass ein Reifen im Winter besser greifen würde, wenn man ihn mit weniger Luftdruck fährt. Es bleibt einzig das Komfortargument bei einem ungefederten Bike und eventuell ein etwas gleichmäßigerer Verschleiss, aber ansonsten bringt ein niedrigerer Luftdruck nur Nachteile.
 
Asphalt ... Schotterpisten ... Forststrassen ... verliert Traktion und Grip... Rollwiderstand ... Untergrund ... Gelände ... Hindernisse ... darüberholpern
das versteh ich schon.
aber wenn borni83 mit "Waldautobahn" das gleiche meint wie ich, dann reicht auch die traktion von nem 35er crossreifen mit 5 bar aus.
 
Hi

ja, das wäre dann die Definitionsfrage. Wenn Waldautobahn = fast schon Asphalt, dann ist 4Bar nicht verkehrt. Je nach Untergrund kann das noch stark variieren (was für ein Wort...). Ansonsten gibt es DEN richtigen Reifendruck (wie schon beschrieben) nicht wirklich. Da muss jeder selbst ein bisschen experimentieren.

Gruss
Simon
 
Es ist ein Gerücht, das sich hartnäckig hält, dass ein breiterer Reifen mehr Grip hat.

Hi

Komisch, wesshalb habe ich dann viel mehr Bremstraktion und Kurventraktion beim Asphalt LRS mit einem Kojak 2.0er Slick gegenüber dem gleichen Kojak aber in 1.35er Breite.
Nein Du es ist genau umgekehrt. Je breiter die Aufstandfläche um so grösser der Grip, aber auch der Rollwiderstand. Siehe auch Mopeds, eine 200PS Hayabusa hat kaum Trennscheiben drauf.

Gruss
Simon
 
Hallo,

diskutieren wir hier über Mountainbikes oder Rennräder?

Bei Einsatz auf glatten, befestigten Wegen (Teer, Beton, Holzbahn) trägt hoher Luftdruck zu niedrigem Rollwiderstand bei.
Die Karkasse walkt; leider nicht verlustfrei sondern mit Dämpfung. Je dünner, leichter und elastischer die Karkasse, desto geringer die Walkarbeit.
So weit so klar.

Es geht weiter:
Je voluminöser der Reifen, desto geringer der Rollwiderstand – bei gleichem Luftdruck und Reifenaufbau wohlgemerkt. Das liegt daran, daß die Aufstandsfläche nur eine Funktion des Luftdrucks ist und nicht etwa der Reifenbreite. Nur die Form der Aufstandsfläche unterscheidet sich – rundlich beim Breitreifen und länglich beim Schmalhans. Damit ist klar: Das Schmalhemd muß in der Flanke stärker gestaucht werden um auf die gleiche Aufstandsfläche wie der Breitreifen zu kommen. Ergebnis: Walkarbeit steigt.
Prüfstandsmessungen an realen käuflich erwerbbaren Reifen sind diesbezüglich übrigens mit Vorsicht zu genießen: Die Hersteller skalieren das Profil entsprechend der Reifenbreite! Daher zeigen Breitreifen auf der Rolle mitunter schlechtere Werte als Schmalreifen.

Auf der anderen Seite: Der Breitreifen spielt sein Grippotential erst bei niedrigem Luftdruck aus! Ist ja klar; bei gleichem Luftdruck ist die Aufstandsfläche auch gleich. Auf der Habenseite des Breitreifens bleibt so nur noch das skalierte Profil.

Die wichtige Erkenntnis – nach den bisherigen Einträgen scheint diese keineswegs klar zu sein – lautet: Wähle den Luftdruck gemäß den Einsatzbedingungen, der Reifenlast und des Reifenvolumens!
Hierzu existieren auch Untersuchungen.

Beispiele wie 3 oder 4bar bei einem 2,25er Schwalbe-Reifen sind natürlich „daneben“.
Als Notnagel für reinen Straßeneinsatz vielleicht ok, aber auch dann ist die Reifenwahl in jedem Fall falsch. Man könnte gleich einen Reifen mit 35mm Breite ohne Profil fahren. Der wäre auch noch leichter, flexible Karkasse,….

Bei unebenem und/oder weichem Untergrund spielt die reine Rollreibung eine immer geringere Rolle. Man würde mit dem harten schmalen reifen nur noch den Boden verformen. Und das leider nicht verlustfrei. Dann doch lieber die Karkasse verformen ;-)

Teilweise waren hier Aussagen zu lesen, die ins Bild passen. Breitreifen böten keinen Gripvorteil. Klar; bei 3bar nicht.
Oder stellvertretend diese Aussage, die zeigt, daß die Wirkmechanismen unverstanden sind:
Es kommt auf die Flächenbelastung an und deshalb ist der Grip umso höher, je kleiner die Aufstandsfläche ist
Im Gelände (und sogar auf der Straße) liegt auch Formschluß vor . Dieser ist übrigens dafür verantwortlich, daß auf der Straße Beschleunigungen von über 1g übertragen werden können.
Je größer die Auflagefläche, desto mehr Stollen sind im Eingriff. Anschaulich ist das so ähnlich wie bei einem Schaufelraddampfer.
Die reine Coulombsche Reibung ist eben nur ein Teilaspekt.

Ich persönlich nutze die verschiedensten Reifen an Hardtail und Fully. Von Schwalbe Racing Ralph, Nobby Nic, Fat Albert; von Maxxis Advantage und Minion.
Bei 78kg Körpergewicht fahre ich am Fully am Vorderrad je nach Strecke zwischen 1,2 bar und 1,8bar, am Hinterrad zwischen 1,5bar und 2,0bar.
Am Hardtail fahre ich am Hinterrad minimal 1,7bar, da die Gefahr von Snakebites in verblocktem Gelände höher ist.

Gruß, Uwe
 
@Uwe
den Formschluss bekommst du aber nur dort, wo du eigentlich eh genügend Grip hast, auf trockenem, griffigen Untergrund. Im Matsch oder auf nassen Wurzeln geht dieser dieser Anteil gegen Null.

@Simon
die Reibung zwischen zwei Gegenständen ist von der Fläche unabhängig, schau dir mal die Formel dafür an. Auch der Reibungskoeffizient hängt nur vom Material ab, nicht von der Fläche. Breite Reifen beim Auto oder Motorrad sind einerseits optisch gewollt und andererseits wegen der Stabilität des Reifens erforderlich. Dann kommt noch dazu, dass sich das Fahrverhalten nicht ändern sollte, wenn die Maschine sich in die Kurve legt. Rein von der Kraftübertragung beim Bremsen oder Beschleunigen könnte das Ding tatsächlich auf Trennscheiben aus Gummi fahren.

Grüße Klaus
 
verdammt aber ich habs ja nicht selbst reingepresst :)

also vorzugsweise bergauf auf schotter und waldwegen (danach natürlich wieder runter). tubeless reifen. 80 kg schwer. welche angaben wären noch notwendig für denn optimalen reifendruck? vor allem muss ich aber schnell hochkommen (is beim rennen ja bekanntlich schon wichtig).
 
Rein von der Kraftübertragung beim Bremsen oder Beschleunigen könnte das Ding tatsächlich auf Trennscheiben aus Gummi fahren.

Hi

ja genau, siehe auch zB. Dragster. Die Kraftübertragung der 8000PS findet ausschliesslich über die schmalen Vorderräder statt. Die breiten Hinterreifen dienen eigentlich nur zur optimalen Gewichtsverteilung und zur optischen Belustigung der Zuschauer.

Gruss
Simon
 
Hi

ja genau, siehe auch zB. Dragster. Die Kraftübertragung der 8000PS findet ausschliesslich über die schmalen Vorderräder statt. Die breiten Hinterreifen dienen eigentlich nur zur optimalen Gewichtsverteilung und zur optischen Belustigung der Zuschauer.

Gruss
Simon

:daumen:

ps: bin heute mit 2 (v) bzw. 2,2 (h) bar 40km gefahren, es war ein großer unterschied und wirklich sehr bequem... hatte auch nicht das gefühl das ich nur ansatzweise durchschläge haben könnte.

werde evtl. noch weniger probieren, mal sehen!
 
Hi

ich denke das ist der richtige Weg. So kannst Du durch Experimentieren mit dem Luftdruck an das für Dich und Dein bevorzugtes Gelände Optimum herantasten.

Gruss und noch viel Spass dabei
Simon
 
Der Reifen wird komplett bis zum Felgehorn zusammengedrückt. Dadurch wird der Schlauch dazwischen eingeklemmt und es entstehen an den Kontaktstellen zwei Löcher. Sieht etwa aus wie ein Schlangenbiss. Deswegen Snakebite.
 
Habe bei mir 2,1er Little Albert Felgen bei mir drauf (26er) wie sollte denn da so der Druck sein?? Fahre Vorne 3.0 bar und hinten 3,5 Bar! Sollte ich besser mal mit 2,5 V und 3,0 H versuchen?? Fleischgewicht von mir liegt bei 73-74kg ;)
 
Versuchs doch mal mit 2,1 Bar vorne und hinten.
Warum knallt ihr die Reifen alle so mit Luft voll? Das hat keinerlei Vorteile!
Am Besten is ein Luftdruck, so niedrig wie möglich, ohne das man den Reifen kaputtfährt! Zumindest auf nicht asphaltierten Strecken!
 
hallo,

grabe eben mal diesen fred raus, weil hier die gesamte druck-kompetenz versammelt scheint.

ich bin eigentlich immer relativ wenig druck gefahren (nach gefühl) und war stets zufrieden.
nun hab ich heuer schon einige male risse am ventil gehabt. vorzugsweise mit meinem singletrailer hintendran und beim runterbremsen in großem gefälle. ich fahre hs33 und dachte schon, mist nun muss ich doch mal über disc nachdenken, denn die felgen werden mit dem trailer hintendran schon richtig heiß.
mein händler hat mir aber nun geraten, erst mal mit drei bar zu fahren. das habe ich vergangenes wochenende mal ausprobiert und muss sagen, dass der komfort am trail unter aller sau war. das ist keine befriedigende lösung. ich möchte unbedingt wieder runter mit dem druck, auch wenn ich mit hänger nur auf schotterpisten unterwegs bin. (ich hatte vor dem aufpumpen ca 2 bar drin bei 90 kilo. )

welche ursache kann der wandernde schlauch (=riss unter dem ventil) denn noch haben? felgenband war just an der bohrung nicht mehr im besten zustand, hab ich schon gewechselt und trotzdem wieder einen abriss gehabt in der zwischenzeit.

gruß
 
Benutzt du einen MK?!

Hatte auch ständig Ventilrisse mit meinen MountainKing, egal bei wieviel druck dauert nur länger.

Also wenn du nicht drauf stehst im Gelände mit Platten rumzugondeln würde ich dir nen neuen Reifen empfehlen am besten von Schwalbe/Maxxis... Conti ist tod für mich nie wieder!
 
...auch was sagen:

mtb, mittleres-schweres auenland, auch moordoormatsch:
mein best gefühl bei 1,4-1,6 bar,
reifen 2,1 nobby nic (wichtig: modell 2008!!, da altmodell nix gut), schläuche: xxlight schwalbi, piep, piep...
ich<70 kg. (bruder von gollum)
fahrzeuch:fully für full gas
luft wech: ganz selten.

smergul
 
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