Worldcup Offenburg - Elite Herren Kapitel 2 Julien Absalon gegen den (geschlagenen) Rest der Welt
Absalon gegen Deutschland
Geschlagen: Moritz Milatz. Der deutsche Meister stürzte bereits in der Einführungsrunde, als er in einer Staubfontäne einen Baumstumpf touchierte. Er arbeitete sich zwischenzeitlich bis auf den 10. Platz nach vorne, seine Aufholjagd und Führungsarbeit in der zweiten Verfolgergruppe kosteten jedoch zu viele Körner, so dass am Ende nicht mehr als der 14. Platz drin war.
Geschlagen: Manuel Fumic. Der Deutsche im Cannondale Factory Team kehrte in der Spitzengruppe liegend aus der Einführungsrunde zurück. Noch in der Frühphase des Rennens erlitt er einen Vorderradplatten und fiel weit zurück. In der Folge zeigte der U23-Weltmeister von 2004 jedoch großes Kämpferherz und belegte noch den 28. Platz.
Geschlagen: Jochen Käss und Wolfram Kurschat. Die beiden Deutschen gingen im Rennen komplett unterschiedliche Wege: während der amtierende deutsche Marathonmeister vom Multivan Merida Biking Team vom anfänglichen 16. Platz bis auf Rang 46 durchgereicht wurde, schaffte der Teamkollege von Irina Kalentieva das Kunststück, vom 66. Platz nach der Einführungsrunde über 30 Plätze gutzumachen.
Absalon gegen Holland
Geschlagen: Rudi Van Houts. Nach Freispruch durch alle Instanzen blüht der Niederländer richtig auf. Rudi war zwischenzeitlich sogar in den Top Ten und wurde als bester Merida-Fahrer Elfter. Lohn der Mühe und Ergebnis der Rehabilitation: die Rückkehr ins Multivan Merida Biking Team.
Absalon gegen Italien
Geschlagen: Marco Aurelio Fontana. Es schien zunächst so, als könne der extrovertierte italienische Meister an seine hervorragenden Ergebnisse der ersten beiden Worldcups anknüpfen, als er das Rennen für kurze Zeit sogar anführte. Fontana war ständig in Scharmützel mit seinen Kontrahenten verwickelt, die in der ersten Verfolgergruppe waren und musste sich dieses Mal als 8. seinen Gegnern im Zielsprint geschlagen geben.
Absalon gegen Nordamerika
Geschlagen: Todd Wells, Jeremy Horgan-Kobelski, Sam Shultz und Geoff Kabush. Na ja, so richtige Gegner waren die US- und Kanada Boys nicht gerade. Todd Wells (13) als 33., Jeremy Horgan-Kobelski (36) als 67., Sam Schultz (60) als 45. sowie Geoff Kabush (27) gar als lediglich 73. bekamen den Franzosen eigentlich nie zu Gesicht.
Absalon gegen Spanien
Geschlagen: Jose Antonio Hermida Ramos. Der amtierende Weltmeister war Bestandteil der Verfolgergruppe hinter Absalon und Kulhavy. Am Dual Speed sprang er wohl etwas zu optimistisch über den letzten Holzbalken, knallte hart mit dem Vorderrad auf und erkaufte sich dieses Manöver mit einem Reifenschaden. Auf der Felge legte er unter dem Gejohle der Fans wahrlich weltmeisterlich den Weg bis zur nächsten Servicestation zurück. Der 15. Platz sprang am Ende heraus.
Geschlagen: Inaki Errasti Lejarreta, Teamkollege von Julien Absalon, wurde hervorragender Zwölfter.
Geschlagen: Ivan Gutierrez Alvarez. Und dennoch mit Sicherheit im Ziel als Zehnter äußerst zufrieden, der Spanier vom Giant Italia Team.
Geschlagen: Carlos Nicolas Coloma. Auch dieser Spanier war im Ziel trotz 2.30 Minuten Rückstand auf Absalon ein sehr glücklicher Mensch. Dank einer ultraschnellen vorletzten Runde erzielte er mit einem fünften Rang sein bestes Weltcupresultat.
Absalon gegen Südafrika
Geschlagen: Burry Stander. Der südafrikanische Meister konnte sich gemeinsam mit Maxime Marotte aus der mehrköpfigen Gruppe, die Absalon und Kulhavy verfolgte, lösen. Ab Runde 5 war der vierte Platz für Stander bis in Ziel reserviert, da er auf den Endspurt des jungen Franzosen Marotte keine Antwort hatte.
Absalon gegen Frankreich
Geschlagen und dennoch ein Sieger: Maxime Marotte. Zwölfter in Pietermaritzburg, Vierter in Dalby Forest, nun Dritter in Offenburg. Der junge Franzose schockt seine Konkurrenten ebenso wie seine noch erfolgreichere Teamkollegin Julie Bresset bei den Frauen. Marotte ging sogar als Leader in die dritte Runde und schaffte es gemeinsam mit Burry Stander, die Verfolgergruppe hinter Absalon und Kulhavy zu sprengen. Den Grundstein für seinen großartigen dritten Platz legte er in den letzten beiden Runden, in denen er sich den entscheidenden Vorsprung vor Burry Stander verschaffen konnte.
Absalon gegen Tschechien
Geschlagen: Jaroslav Kulhavy. Als Absalon antrat war der Tscheche, der eine Woche zuvor noch Geschichte schrieb, als er mit seinem 29er in England erfolgreich war, der einzige, der dem Dominator von Offenburg folgen konnte. Allerdings nur kurz. In Runde 5 ließ er sich von dem Franzosen nicht nur 25 Sekunden aufbrummen, sondern auch das Leaderjersey nach nur einem Rennen wieder wegnehmen.
Geschlagen: die versammelte schweizerische Cross Country Weltelite.
Martin Gujan. Der Teamkollege von Manuel Fumic und Marco Aurelio Fontana wurde mit fast 5 Minuten Rückstand 23.
Mathias Flückiger: Der U23-Weltmeister von 2010 und Dauergast auf den Weltcup-Podien des letzten Jahres hat bisher eine katastrophale Saison und wurde nur 22.
Ralph Näf. Nicht weniger grauenhaft verläuft die Saison des Kumpels von Jose Antonio Hermida. In Offenburg sprang lediglich ein 29. Rang heraus.
Florian Vogel. Nach einer bislang durchwachsenen Saison schien Florian Vogel in Offenburg auf dem Weg zu einem ersten Weltcup-Erfolgserlebnis zu sein. Ein Kettenklemmer eine halbe Runde vor Schluß sorgte dafür, dass sein Ergebnis in Offenburg erneut, nun ja, durchwachsen war (17. Platz). Worüber er im Ziel sichtlich und verständlicherweise maßlos enttäuscht war.
Christoph Sauser. Susi war schon wieder auf dem 29er S-Works Stumpjumper unterwegs und erlebt damit scheinbar seinen zweiten Frühling. Ein Reifenschaden, der ihn in aussichtsreicher Position etwa zur Mitte des Rennens ereilte, warf den CC-Weltmeister des Jahres 2008 auf den 13. Rang zurück.
Thomas Litscher. Der Jungprofi vom Felt Oetztal X-Bionic Team fuhr erneut ein tadelloses Rennen, war währenddessen ständig in den Top Ten unterwegs und etabliert sich langsam aber sicher in der Weltelite.
Nino Schurter. Höhenflug beendet - Siegesserie gerissen. Als Absalon antrat, hatte Nino dem nichts entgegenzusetzen. Mit dem siebten Platz im Ziel war er noch nicht einmal bester Schweizer. Unmittelbar nach dem Rennen gelang es ihm nicht seine Erschöpfung und Enttäuschung über das Resultat zu verbergen.
Bester Eidgenosse wurde völlig überraschend Fabian Giger vom Rabobank Giant Offroad Team. Vom 50. Platz nach der Einführungsrunde überholte der kleine Schweizer bis zur vorletzten Runde sage und schreibe 37 Gegner. Im letzten Umlauf drehte er die mit Abstand schnellste Runde aller Konkurrenten und konnte nochmals 7 Plätze gutmachen. Mit 3 Sekunden Rückstand auf den fünften Platz verpasste er denkbar knapp sein erstes Weltcuppodium. Diese Leistung erbrachte er eher unauffällig, vermutlich habe ich diese deshalb nur in wenigen Bildern festgehalten.
So Leute: hier ist jetzt erstmal von meiner Seite aus Pause. Deshalb habe ich es nochmal so richtig krachen lassen. Weiter geht´s vermutlich erst wieder mit den Weltcups in Tschechien und Italien Mitte August. Da beide Rennen an zwei aufeinander folgenden Wochenenden stattfinden und meine Besuche dort mit entsprechendem Reiseaufwand verbunden sind, wird´s vermutlich frühestens Ende August mit dem nächsten Upload.
Haltet also durch bis dahin. Ihr könnt den Thread ja mit regelmäßigen Lobeshymnen immer mal wieder nach vorne holen. Dagegen hätte ich keine Einwände
!