Rennrad-Transalp mit Freundin; Tourentipps

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Servus liebe Leute,

meine Freundin, welche seit letztem Jahr ein Rennrad besitzt hat sich in den Kopf gesetzt dieses Jahr einen Alpencross mit mir zu fahren.
da ihr Fitnesslevel noch ausbaufähig ist ( ;) ), will ich ihr natürlich nichts unmögliches zumuten.

meine aktuelle Vorstellung, welche für wenig trainierte Menschen machbar sein sollte, wäre folgende gewesen:
Start ab Innsbruck - Reschenpass - Meran - Kaltern - Riva

dies nur eine grobe Vorstellung, der möglichen Tour.
Zeitrahmen, je nach Anforderung zwischen 3 und 6 Tagen.

vielleicht hat ja einer von euch, schon Ähnliches absolviert, oder hätte andere gute Vorschläge, mit denen er mir bei der Planung weiterhelfen könnte?

gerne würde ich das Stilfser Joch mit einbauen, habe aber tatsächlich Bammel davor, sie maßlos zu überfordern, was weniger Zielführend bei dem Vorhaben sein könnte :rolleyes:

Danke schon mal für eure Mithilfe
 

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Re: Rennrad-Transalp mit Freundin; Tourentipps
Ausbaufähig, trainiert, wenig trainiert, überfordern, 3-6 Tage (ne Range zwischen halb und doppelt!!) - das ist alles bissel wischi waschi ;)
Mein Tipp für deine Planung wär erstmal, das zu konkretisieren - für dich u mögliche Helfer.
Wieviele HM / km schafft sie am Tag?
Wieviele Std kann sie am Stück/pro Tag im Sattel sitzen.
Wieviel Tage geht das hintereinander?
Damit kannst dir zB die Frage stilfser gleich selber beantworten.
Oder anders rum - ohne diese Basics ist ne Planung absolut unmöglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Grossvater , danke für deine Antwort.
hat er natürlich recht, etwas konkreter könnte es schon sein.

meine bessere Hälfte schafft aktuell 3-4h, mit ~23-24er Schnitt und rund 1000hm ohne größere Probleme.
aktuell trainiert sie brav, weshalb ich ihr auch 1-2h mehr am Tag bis Ende Juli zumuten werden kann.
evtl. auch mit etwas mehr Hm.

ob sie das mehrere Tage hintereinander schafft - das wird sich die nächsten Woche noch rausstellen.

die Reisedauer ist daher von 3-6Tage angegeben, da für meinen ersten Tourenvorschlag- auch mit weniger Ausdauer- 3 Tage ausreichen sollten.
je nachdem, ob noch der ein oder andere Anstieg/Pass dabei sein sollte, würden wir entsprechend mehrere Tage einplanen.

daher wäre ein Routenvorschlag mit nicht all zu vielen Hm, dennoch aber sehenswerte Umgebung, hilfreich.
Gesamtkilometer/höhenmeter: 3-400km 7-10000hm
 
Stilfser Joch kannste einbauen wenn Du Deiner Freundin erlaubst die Seilbahn zu nehmen.
 
Ok - das hilft schon mal :D also nicht dass ich nen Plan hätte, aber ich denk halt mal "laut" mit.
Also Stilfser würd n.m.V nicht passen. Sind ja fast 2k am Stück. Und was soll danach kommen? Gavia? Noch n Tag weg und ihr steht vorm Adamello.
Dann Start Innsbruck, bzw. Inntal. Wenn Deine Idee mit stilfser als hochalpines Highlight gedacht war, wie wärs denn mit timmelsjoch alternativ.
Ob sich nämlich der Bogen über reschen und vinschgau lohnt bin ich mir nicht so sicher. Fänd ich timmelsjoch spannender. Könntet ihr Tag1 nach sölden und tag2 drüber und weiter nach Meran oder so.
Oder ihr geht gleich übern Brenner - wobei ich mir Innsbruck rauf schenken und in Gries oder Matrei starten würde.
Die gesparten HM könnt ihr dann in den Jaufen investieren.
Oder Penser Joch - dürfte mitm Renner auch ziemlich gut kommen.
 
Viel sagt ein Schnitt (wohlmöglich auch noch im Windschatten?) im flachen Gelände (1000 hm/100 km sind wirklich nicht viel) nicht aus.
Falls die Freundin mit einem geringen Körpergewicht gesegnet ist, könnte sie ja durchaus zum Bergfloh mutieren, wobei man das Gepäck bei Mehrtagstouren nicht unterschätzen sollte.

Da ihr ja in Rosenheim wohnt, bieten sich doch viele Möglichkeiten die Bergfähigkeit der Freundin (z.B. am Sudelfeld) zu testen bzw. auszubauen und dann kann man konkreter planen.

Achja, ich würde (wenn es um Landschaft geht) nicht die allzubeliebten Treckingradfahrstrecken (Brenner bzw. Reschen - Riva) abfahren, sondern z.B. über den Großglockner und die Julischen Alpen nach Triest fahren.
 
Vergiss auch den Reschenpass mit dem Straßenrad!! Der ist so voll mit Autos und Motorrädern, dass du taub wirst und in Abgasen erstickst, selbst wenn dich kein Idiot abräumen sollte, der dir demonstrieren will, wie sehr du den Verkehr aufhältst - was du ja auch tust!
Biege hinter Landeck ins Engadin ab. Da kannst du über den Umbrail auch aufs Joch kommen. Ist leichter. Und leiser.
 
Wenn man mit dem Rennrad fährt, kommt man nun mal nicht um einen gewissen Straßenverkehr herum. Der Reschenpass ist für Anfänger sogar sehr gut geeignet! Ich frage mich, wie man da den Großglockner empfehlen kann.
Start irgendwo im Inntal (fast alles auf Radweg), dann nicht die Bundesstraße hoch nach Nauders sondern gerade aus Richtung Schweiz. Kurz vor der Grenze geht es über die Norbertshöhe nach Nauders (wenig Betrieb). Über den Reschenpass geht es ganz entspannt auf Radwegen. Dann rechts an den Seen vorbei ins Vinschgau nach Prad wieder nur Radwege. Je nach Fitness könnt ihr aufs Stilfser Joch hochfahren. Ab Meran kann man z.B. über den Gampenpass fahren und dann weiter über Andalo zum Gardasee. Oder im Tal bis Trento und über den Monte Bondone zum Gardasee. Für Anfänger insgesamt völlig ausreichend und sehr viel entspannt auf Radwegen.
 
Viel sagt ein Schnitt (wohlmöglich auch noch im Windschatten?) im flachen Gelände (1000 hm/100 km sind wirklich nicht viel) nicht aus.
Falls die Freundin mit einem geringen Körpergewicht gesegnet ist, könnte sie ja durchaus zum Bergfloh mutieren, wobei man das Gepäck bei Mehrtagstouren nicht unterschätzen sollte.

Da ihr ja in Rosenheim wohnt, bieten sich doch viele Möglichkeiten die Bergfähigkeit der Freundin (z.B. am Sudelfeld) zu testen bzw. auszubauen und dann kann man konkreter planen.

Achja, ich würde (wenn es um Landschaft geht) nicht die allzubeliebten Treckingradfahrstrecken (Brenner bzw. Reschen - Riva) abfahren, sondern z.B. über den Großglockner und die Julischen Alpen nach Triest fahren.

Die Bergfähigkeit meiner Liebsten, wurde im letzten Jahr zu genüge am Sudelfeld ausgetestet und hat sich als besser erwiesen, als in der Flachen :)
Ihr Vorteil - wenig Gewicht und Leidensfähigkeit.

Wenn man mit dem Rennrad fährt, kommt man nun mal nicht um einen gewissen Straßenverkehr herum. Der Reschenpass ist für Anfänger sogar sehr gut geeignet! Ich frage mich, wie man da den Großglockner empfehlen kann.
Start irgendwo im Inntal (fast alles auf Radweg), dann nicht die Bundesstraße hoch nach Nauders sondern gerade aus Richtung Schweiz. Kurz vor der Grenze geht es über die Norbertshöhe nach Nauders (wenig Betrieb). Über den Reschenpass geht es ganz entspannt auf Radwegen. Dann rechts an den Seen vorbei ins Vinschgau nach Prad wieder nur Radwege. Je nach Fitness könnt ihr aufs Stilfser Joch hochfahren. Ab Meran kann man z.B. über den Gampenpass fahren und dann weiter über Andalo zum Gardasee. Oder im Tal bis Trento und über den Monte Bondone zum Gardasee. Für Anfänger insgesamt völlig ausreichend und sehr viel entspannt auf Radwegen.


danke für die ausführliche Info!
damit kann ich sehr gut arbeiten.
hab die Tour mal so in etwa auf Komoot geplant und Ihr vorgestellt. klingt für sie "machbar" und könnte man im Großen und Ganzen in etwa so fahren.
jetzt müssen wir eh mal die nächsten Wochen abwarten, was ihr Fitnesszustand sagt - vllt. wirds ja doch das Stilfser :D
 
Die Bergfähigkeit meiner Liebsten, wurde im letzten Jahr zu genüge am Sudelfeld ausgetestet und hat sich als besser erwiesen, als in der Flachen :)
Ihr Vorteil - wenig Gewicht und Leidensfähigkeit.
genau das meinte ich.
Ich würde da in nächster Zeit noch "richtige" Pässe austesten und persönlich auf die Radwege im Inntal und Vinschgau verzichten.
Hier tummeln sich im Sommer tausende von Freizeitradlern, was mich deutlich mehr stört, als etwas Verkehr auf kleineren Passstrassen.

Als ich vorletztes Jahr an einem Werktag Ende Mai ausserhalb jeglicher Schulferien die Runde Reschen - Stilfser Joch - Ofenpass - Norbertshöhe - Reschen fuhr, habe ich an der Norbertshöhe weit über 100 Trecking- und Rennradler überholt und auch beim restlichen Stückchen bis Reschen sah es nicht anders aus.
Dagegen waren das Stilfser Joch und der Ofenpass eine Oase der Ruhe..
 
Hi, deine Route klingt für mich erstmal eher einfach - aber ich kenne auch deine Freundin nicht, will daher nicht zu etwas anderem raten.

Meine Frau und ich haben vergangenes Jahr eine Alpenüberquerung mit dem Rennrad in 3 Tagen von Garmisch-Partenkirchen an den Gardasee gemacht. Siehe Track.
1. GaPa - Fernpass - Imst - Ötztal - Sölden
2. Sölden - Timmelsjoch - Meran - Gampenpass - Fondo (Nonstal)
3. Fondo - Andalo - San Lorenzo - Ballinopass - Riva

Meine Frau fährt regelmäßig MTB, aber so gut wie nie Rennrad und hat es trotzdem geschafft.
Entscheidend ist, wie man sich die Etappen motivationstechnisch in Häppchen zurecht legt.
Meist fährt man die erste Tageshälfte noch ziemlich motiviert und flockig, dann am Nachmittag ist zunehmend Überwindung gefragt.

Am ersten Tag über den Fernpass war überhaupt kein Problem (etwas lästiger Verkehr, aber noch ganz gut auszuhalten), ausgedehnte Pause in Imst, dann der lange Anstieg im Ötztal nach Sölden schon etwas zäh.
Am zweiten Tag mit frischen Kräften übers Timmelsjoch, dann lange und konzentrationsmäßig anstrengende Abfahrt (für meine Frau) nach St. Leonhard, wieder entspannt nach Meran, dort ausgedehnte Pause und irgendwie mit brennendem Hinterteil und müden Muskeln über den Gampenpass.
Am dritten Tag völlig entspannt bis zum Anstieg nach Andalo, diesen noch ausgeschlafen bewältigt und mit Vorfreude auf das Ziel noch den Ballinopass rauf und runtergeritten.
Am Ziel super gefühlt!

Auf dem Rennrad hilft Psychologie. Wieviele Anstiege hat eine Tagesetappe? Wie du an meinem Beispiel siehst, waren es immer zwei. Den ersten nimmt man noch gut, beim zweiten muss man schon kämpfen. Einen dritten würde sie nicht schaffen (wollen). Mit diesen wenigen Regeln regelt sich alles. Beim zweiten Tagesanstieg sollte es einen Plan B geben: öffentlichen Linienbus oder Alternativroute. Auch das ist Psychologie und hilft enorm. Wir haben es nie gebraucht, aber zu wissen, dass man darauf zurückkommen könnte, hilft Totpunkte zu überwinden. So haben wir aus unserer Überfahrt über den Gampenpass ein "imaginäres Wettrennen" mit dem Linienbus gemacht: Zwei Stunden bevor dieser in Lana am Fusse der Auffahrt losgefahren ist, haben wir uns auf den Weg gemacht. An allen Bushaltestellen unterwegs hab ich am Fahrplan überprüft, wieviel "Vorsprung" wir noch haben. Sie hätte jederzeit anhalten und stehen bleiben können und den Rest mit dem Bus machen. Wir sind genau 5 Minuten vor dem Bus am Pass oben angekommen. Meine Frau hat sich gefühlt wie ein Sieger.

Unterkunft hab ich nur am Ziel vorgebucht, unterwegs spontan entschieden.
Rückreise mit der Bahn problemlos: Torbole-Rovereto (mit dem Linienbus), Rovereto-Bozen, Bozen-Brenner, Brenner-Innsbruck, Innsbruck-Seefeld-München. Dauert fast den ganzen Tag.

Zu deiner Route:
Kommt mir insgesamt etwas unausgegoren vor.
Reschenpass: Bin mir ziemlich sicher, dass unten beim Einstieg in den Reschenpass ein Fahrradverbotsschild steht. D.h., die normale Paßstraße darfst du als Radfahrer gar nicht fahren. http://radreise-wiki.de/Reschenpass Die Straße ist in einigen Passagen ziemlich eng.
Dann den ganzen Weg durchs Vinschgau und über die Weinstraße bis wohin? Lese keine weiteren Pässe im Süden. Immer an der Autobahn entlang? Das ist mehr als fad.
Stilfserjoch würde ich abraten: Der zählt für einen ungeübten Rennradfahrer wie zwei Pässe (ohne Erholungsmöglichkeit dazwischen). Das heißt, irgendwann ist der Akku bei ihr leer und dann kommt da auch nichts wieder zurück. Dürfte Drama geben.
Außerdem bist du auf der anderen Seite erstmal in der Lombardei und noch lange nicht am Ziel. Mir fallen da spontan noch Gavia, Tonale, Passo Campo Carlo Magno und weitere Hürden ein. Verglichen mit deiner Vinschgau/Etschtal-Ausgangstour ist letzteres Champions League, also eine völlig andere Kragenweite.

Noch was: Verkehr hast du mit dem Renner immer. Hast du ne Vorstellung, wie sehr ihr das auf den Keks geht? Das ist nich ganz unerheblich für die Motivation. Nicht so bekannte/befahrene Pässe wählen. Fernpass und Reschen sind stark befahren, die Brenner-Bundesstraße deutlich weniger, weil da gibt's 'ne Autobahn als Alternative. Timmelsjoch und Jaufenpass sind stark befahren, Penserjoch und Gampenpass eher weniger, Mendel geht so. Wer fährt die Pässe noch? An Samstagen und Sonntagen Walter Röhrl-Adepten und Möchtegern-Valentino Rossis. Euch ist klar, was das bedeutet?

Wir machen heuer wieder eine solche Tour: diesmal geht's in 3 Tagen von Lenggries (im Isartal; geht auch mit Tegernsee als Startort) über den Brenner nach Sterzing, dann übers Penserjoch, Sarntal nach Bozen und über den Mendelpass ins Nonstal. Am letzten Tag dann über Fai della Paganella nach Comano Terme und an den Gardasee. Wie dir auffallen wird, hat jede Etappe wieder zwei Anstiege, wobei beide von der Länge her machbar sind und man dazwischen Erholungsphasen hat und Pausen.

Ach ja und noch was: deine Frage gehört eigentlich ins Rennrad-Forum... ;)
 
Wobei das auch nichts für Breznsalzer ist :cool:
Wenn man an dem Übergang Pech hat und schlechtes Wetter erwischt, sieht man ganz schnell ganz alt aus.
Klaro - gilt aber wohl generell wenns über 2000m rausgeht. Halbwegs sichere Wettervorhersage würd ich da schon voraussetzen.
Sehr schöne Tour habt ihr übrigens aufm Plan :daumen:
 
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