Rohloff Nabe -- Alles rund um die "Cola" Dose !!!

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Das wird zwar ein Leben lang reichen, aber das Öl in der Dose wird ja nicht schlecht :)

Das wird es leider doch. Öl verändert über die Zeit seine Eigenschaften, beispeilsweise durch die Reaktion mit Sauerstoff. Man spricht dabei von Ölalterung. Über viele Jahre würde ich deshalb Öl nicht aufbewahren und verwenden.

Inwiefern die Schmier- und Korrosionsschutzeigenschaften des Rohlofföls über die Zeit abnehmen, ist mir natürlich nicht bekannt. Im Zweifelsfalle ist der jährliche Erwerb einen "Schnappsglasration" aber sicher sinnvoller.

Vorsichtig

Michael
 

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Re: Rohloff Nabe -- Alles rund um die "Cola" Dose !!!
...als wenn das Rohloff-Öl das weltweit einzige Öl wäre, dass das Getriebe verträgt. Möglicherweise ist es für manche Leute "lästig", sich "regelmäßig" geheimnisvolles Spezialöl in Schnapsgläsern zu kaufen, wenn man eh schon ein ganzes Fass "kompatibles" Öl herumstehen hat.

mag sein dass man da was spart. die kompatibilität ist halt nur gegeben wenn man die genauen inhaltsstoffe des Öls kennt, den Werkstoff der Kunststoffteile bzw. Dichtungen und das auch überprüft.
Wenn das passt bleiben noch ganz andere Eigenschaften wie Viskosität, Tragfahigkeit, Schmierzusätze usw. die passen müssen.
allein weil das n sehr teurer versuch wäre würde ich es nie machen.
Wenn der Händler davon nen kanister hat kann man das ja wieder auffüllen wie beim kettenöl auch.
 
Hallo,

ich möchte mein jüngst aufgebautes Rohloff-Hardtail verkaufen.

Wer Interesse hat, bitte melden (oder bei ebay schauen: 110429071555).

Schönes Wochenende.
 
Jetz les ich hier zwar schon 100 Jahre mit. Aber nun hat mich

@Abt Hugo

doch mal dazu animiert, mich hier anzumelden.

Nun mal zum Rohloff-SpeedHub-Öl. Ab hier folgt jetzt nur und ausschließlich meine persönliche Meinung, die ich mir aber auf Basis nicht unerheblicher technischer und wirtschaftlicher Kenntnisse gebildet hab.
Wenn ich mal davon ausgehe, daß bei allen weltweit existierenden Dosen 1mal jährlich ein Ölwechsel gemacht wird, die ALLE die Rohloffsuppe nehmen und in der Dosenproduktion nochmal die gleiche Menge verbraucht wird dann komm ich auf knapp 6.000 Liter Jahresmenge. Das entspricht etwa dem Öldurchsatz einer einzigen gutgehenden Autowerkstatt. Glaubt ihr ernsthaft, daß sich für diese Spielzeug-"Menge" irgend ein Ölproduzent findet, der sich bei der Anfrage zur Produktion eines Spezialöls zu mehr als einem Lachanfall veranlaßt sieht? Und Rohloff ist kein Ölhersteller.
Ich gehe daher davon aus, daß es sich um ein durchaus handelsübliches und für andere Zwecke schon Lange im Einsatz befindliches Öl handelt, allenfalls um ein Gemisch verschiedener Öle und Zusatzstoffe. Rohloff füllt mithin Eingekauftes in kleine Fläschchen und verfünfzigt dann den Verkaufspreis. Kombiniert mit einem geschickten Marketing scheint das ja ein erfolgreicher Nebenerwerb. Aber das ist ein Nebenschauplatz - die paar Euronen fürs Ölwechselset machen den Braten sicher nicht Fett.
Selbstverständlich weiß auch ich nicht was genau nun drin ist, im Fläschchen. Offenkundig ist MoS2 beigemengt - die dunkelgraue Farbe machts deutlich und es setzt sich auch ab, wenn man das Fläschchen länger stehen läßt. MoS2 als Festschmierstoff soll vermutlich dafür sorgen, daß auch bei ausgelaufenem Öl ausreichende Schmierwirkung gegeben ist - daher wohl der Hinweis im Handbuch, man könne bis zum nächsten Ölwechsel weiterfahren. Und ein relativer (vergleichender) Viskositätsversuch und Geruchsvergleiche von mir ergaben, daß das Öl wohl vermutlich ein Getriebe- oder Hydrauliköl ist.
Nun hab ich mir zunächst mal Gedanken gemacht, was die Suppe für die Dose denn können muß. Zunächst muß sie bei Umgebungstemperatur von etwa -20° bis +30° sehr niedrig und möglichst gleichbleibend viskos (also umgangssprachlich dünnflüssig) sein, damit alles sehr leichtläufig ist. Dabei muß ausreichende Schmiereigenschaft vorhanden sein wobei bei den vergleichsweise niedrigen Drehzahlen hier wohl erheblich geringere Anforderungen als bei KFZ-Getrieben oder gar Motoren bestehen. Der Schmierstoffilm muß aber genauso druckstabil sein wie bei KFZ-Getrieben, da die höchsten möglichen Drehmomente genauso groß bis sogar größer entstehen können. Hingegen ist eine starke Abnahme der Viskosität bei hohen Temperaturen, im Gegensatz zum KFZ-Getriebe, völlig untragisch, da bei den geringen Leistungen beim Fahrrad das Getriebe schlicht nicht meßbar warm wird (PKW-Getrieb werden bei längerer Fahrt fast genauso warm wie der Motor, etwa 80°). Daraus folgt direkt, daß die Anforderungen an die Oxydationsbeständigkeit ebenfalls erheblich unter denen bei KFZ-Getrieben liegen dürften. Nun zu den Kunststoffteilen in der Dose: Auch jedes KFZ-Getriebe enthält heute Kunststoffteile - mindestens in Form der Dichtungen und des Schalters für den Rückfahrscheinwerfer, häufig viele weitere. Und Rohloff läßt, wie heute üblich, viele Teile der Dose fertigen, soweit ich weiß auch die Zahnräder. Der vermutlich auch für den KFZ-Bereich fertigende hersteller wird wohl nicht für die Dosen-Rädchen und Kupplungsrollen einen extra gegen chemische Beanspruchung durch die Schmierstoffe sensibleren Kunststoff verwenden, geschweige denn entwickeln.
Daher bin ich für meine Dose zu der Erkenntnis gekommen es mal mit Automatik-Getriebeöl (ATF - Automatic Transmission Fluid) zu versuchen. Da Automatik-Getriebe gerade im Winter (wegen der vielen Ventile für die Steuerung, durch die das Öl muß) kalt nur unwillig laufen, sind diese Öle speziell darauf ausgelegt schon bei niedrigen Temperaturen niedrigviskos zu sein und mit steigender Temperatur nur wenig Viskosität zu verlieren. Schmiereigenschaften und Druckstabilität sind hervorragend und viele PKW-Hersteller schreiben diese Öle inzwischen auch für Schaltgetriebe vor bzw. gestatten sogar bei älteren Fahrzeugen deren Verwendung bei einem Ölwechsel.

Meine Dose fährt jetzt seit 3 Monaten und 1750km mit 30ml ATF. Und was soll ich sagen: Es ist genial, ruhiger (wohl aber mehr wegen der leicht erhöhten Füllmenge), leichtläufiger und bisher ohne Probleme. Bin auf den Winter gespannt - bisher ist jedenfalls irgend ein Durchrutschen oder nicht sofort in den gewählten Gang finden seither nie wieder aufgetreten. und in dem TuningFred hats auch schon mal jemand probiert (RenoRulez?) mit Getriebeöl (?) und hatte bisher wohl auch keine Probleme.

Falls es Mutige auch probieren wollen Achtung: Dann bitte, wenn sie doch mal ausläuft, nur noch nach Hause und erst Simmerring reparieren, dann neues Öl und erst dann weiterfahren!!!

Also @Abt Hugo, nach meiner Meinung kannst Du Dich beruhigt zurücklehnen. Deiner Dose ist von den 400km mit der "falschen" Füllung nichts aber auch garnichts passiert.

Grüße aus B von B
 
@Bisamratte: :daumen:
Rohloff hat das Rad sicher nicht neu erfunden. Es gibt so viele Getriebeanwendungen, dass man nur das entsprechende Öl/Zusammensetzung finden muss. Manchmal auch gar nicht so einfach. Lebensmittelbereich beispielsweise. ;)


Wegen Preis: Man muss schon auch bedenken was der logistische Aufwand für solche Kleinmengen ist. Abfüllen, Verschicken, unzählige Telefonate für ein Minipreis pro Kopf. ;)
 
Na na, so wie er schreibt hat er vorher Probleme gehabt mit seiner Nabe und hat sie nun nicht mehr oder? Anschliessend hat er versucht das Problem zu lösen und scheinbar geschafft. Und wenn man so liest im weiten Netz, scheinen auch andere dieses Problem (durchrutschen) zu haben. Insofern imho ein guter Tipp.

bisher ist jedenfalls irgend ein Durchrutschen oder nicht sofort in den gewählten Gang finden seither nie wieder aufgetreten.

Ich fahre mit Orinal Rohloff und mir ist es auch ziemlich Pille-palle ob das nun ein wenig mehr kosten tut als anderes, weil es auf die Menge eben keine wirkliche Rolle spielt. So schnell wird die Nabe auch nicht kaputt gehen. Ist ja alles äusserst massiv ausgelegt. Haupsache es schmiert in irgend einer Form im Getriebe und das Öl ist den Belastungen, Temperaturschwankungen etc. gewachsen.
 
Jetz les ich hier zwar schon 100 Jahre mit. Aber nun hat mich

@Abt Hugo

doch mal dazu animiert, mich hier anzumelden.

Nun mal zum Rohloff-SpeedHub-Öl. Ab hier folgt jetzt nur und ausschließlich meine persönliche Meinung, die ich mir aber auf Basis nicht unerheblicher technischer und wirtschaftlicher Kenntnisse gebildet hab.
Wenn ich mal davon ausgehe, daß bei allen weltweit existierenden Dosen 1mal jährlich ein Ölwechsel gemacht wird, die ALLE die Rohloffsuppe nehmen und in der Dosenproduktion nochmal die gleiche Menge verbraucht wird dann komm ich auf knapp 6.000 Liter Jahresmenge. Das entspricht etwa dem Öldurchsatz einer einzigen gutgehenden Autowerkstatt. Glaubt ihr ernsthaft, daß sich für diese Spielzeug-"Menge" irgend ein Ölproduzent findet, der sich bei der Anfrage zur Produktion eines Spezialöls zu mehr als einem Lachanfall veranlaßt sieht? Und Rohloff ist kein Ölhersteller.
Ich gehe daher davon aus, daß es sich um ein durchaus handelsübliches und für andere Zwecke schon Lange im Einsatz befindliches Öl handelt, allenfalls um ein Gemisch verschiedener Öle und Zusatzstoffe. Rohloff füllt mithin Eingekauftes in kleine Fläschchen und verfünfzigt dann den Verkaufspreis. Kombiniert mit einem geschickten Marketing scheint das ja ein erfolgreicher Nebenerwerb. Aber das ist ein Nebenschauplatz - die paar Euronen fürs Ölwechselset machen den Braten sicher nicht Fett.
Selbstverständlich weiß auch ich nicht was genau nun drin ist, im Fläschchen. Offenkundig ist MoS2 beigemengt - die dunkelgraue Farbe machts deutlich und es setzt sich auch ab, wenn man das Fläschchen länger stehen läßt. MoS2 als Festschmierstoff soll vermutlich dafür sorgen, daß auch bei ausgelaufenem Öl ausreichende Schmierwirkung gegeben ist - daher wohl der Hinweis im Handbuch, man könne bis zum nächsten Ölwechsel weiterfahren. Und ein relativer (vergleichender) Viskositätsversuch und Geruchsvergleiche von mir ergaben, daß das Öl wohl vermutlich ein Getriebe- oder Hydrauliköl ist.
Nun hab ich mir zunächst mal Gedanken gemacht, was die Suppe für die Dose denn können muß. Zunächst muß sie bei Umgebungstemperatur von etwa -20° bis +30° sehr niedrig und möglichst gleichbleibend viskos (also umgangssprachlich dünnflüssig) sein, damit alles sehr leichtläufig ist. Dabei muß ausreichende Schmiereigenschaft vorhanden sein wobei bei den vergleichsweise niedrigen Drehzahlen hier wohl erheblich geringere Anforderungen als bei KFZ-Getrieben oder gar Motoren bestehen. Der Schmierstoffilm muß aber genauso druckstabil sein wie bei KFZ-Getrieben, da die höchsten möglichen Drehmomente genauso groß bis sogar größer entstehen können. Hingegen ist eine starke Abnahme der Viskosität bei hohen Temperaturen, im Gegensatz zum KFZ-Getriebe, völlig untragisch, da bei den geringen Leistungen beim Fahrrad das Getriebe schlicht nicht meßbar warm wird (PKW-Getrieb werden bei längerer Fahrt fast genauso warm wie der Motor, etwa 80°). Daraus folgt direkt, daß die Anforderungen an die Oxydationsbeständigkeit ebenfalls erheblich unter denen bei KFZ-Getrieben liegen dürften. Nun zu den Kunststoffteilen in der Dose: Auch jedes KFZ-Getriebe enthält heute Kunststoffteile - mindestens in Form der Dichtungen und des Schalters für den Rückfahrscheinwerfer, häufig viele weitere. Und Rohloff läßt, wie heute üblich, viele Teile der Dose fertigen, soweit ich weiß auch die Zahnräder. Der vermutlich auch für den KFZ-Bereich fertigende hersteller wird wohl nicht für die Dosen-Rädchen und Kupplungsrollen einen extra gegen chemische Beanspruchung durch die Schmierstoffe sensibleren Kunststoff verwenden, geschweige denn entwickeln.
Daher bin ich für meine Dose zu der Erkenntnis gekommen es mal mit Automatik-Getriebeöl (ATF - Automatic Transmission Fluid) zu versuchen. Da Automatik-Getriebe gerade im Winter (wegen der vielen Ventile für die Steuerung, durch die das Öl muß) kalt nur unwillig laufen, sind diese Öle speziell darauf ausgelegt schon bei niedrigen Temperaturen niedrigviskos zu sein und mit steigender Temperatur nur wenig Viskosität zu verlieren. Schmiereigenschaften und Druckstabilität sind hervorragend und viele PKW-Hersteller schreiben diese Öle inzwischen auch für Schaltgetriebe vor bzw. gestatten sogar bei älteren Fahrzeugen deren Verwendung bei einem Ölwechsel.

Meine Dose fährt jetzt seit 3 Monaten und 1750km mit 30ml ATF. Und was soll ich sagen: Es ist genial, ruhiger (wohl aber mehr wegen der leicht erhöhten Füllmenge), leichtläufiger und bisher ohne Probleme. Bin auf den Winter gespannt - bisher ist jedenfalls irgend ein Durchrutschen oder nicht sofort in den gewählten Gang finden seither nie wieder aufgetreten. und in dem TuningFred hats auch schon mal jemand probiert (RenoRulez?) mit Getriebeöl (?) und hatte bisher wohl auch keine Probleme.

Falls es Mutige auch probieren wollen Achtung: Dann bitte, wenn sie doch mal ausläuft, nur noch nach Hause und erst Simmerring reparieren, dann neues Öl und erst dann weiterfahren!!!

Also @Abt Hugo, nach meiner Meinung kannst Du Dich beruhigt zurücklehnen. Deiner Dose ist von den 400km mit der "falschen" Füllung nichts aber auch garnichts passiert.

Grüße aus B von B

Hallo,

vielen Dank für Deine Ausführungen, denen ich mich anschließe. Ich glaube auch nicht, daß ich meine Nabe nachhaltig geschädigt habe. Ein Defekt ist bis jetzt nicht feststellbar und ich bin jetzt bereits wieder 350 Kilometer mit Rohloff-Öl gefahren. Sollte ich doch noch ein Problem bemerken, habe ich zumindest über 7 Jahre Spaß mit meiner Rohloff gehabt und dann ist halt mal eine neue fällig.

Dankbar

Michael
 
lassen wir mal dahingestellt, ob man für x-tausend l öl eine eigene kreation bekommt ...
du kannst aber auf alle fälle bei einem hersteller anfragen, ob er ein öl mit entsprechenden eigenschaften im programm hat. das bekommst du dann völlig problemlos auch in geringen mengen - natürlich dann zu einem höheren preis.
wie dieses öl zusammengestzt ist, weiß dann eben nur der hersteller und derjenige der es vertreibt. darüber wird sicherlich stillschweigen vereinbart.

auch bei getrieben und differentialen findet man immer wieder angaben über vorgeschriebene öle. wer sich ein bisschen auskennt, weiß dass es bei nichteinhaltung zu schäden kommen kann und auch kommt (natürlich nicht muss - wenn das öl nicht schadhaft ist). wer bereit ist, dass risiko zu tragen, ... nicht selten ist ein nachweis über falsch eingesetztes öl recht einfach (chemische prozesse).

nicht immer tritt das versagen zeitnah ein.
 
nur kurz eine-wahrscheinlich blöde-Frage:
Gibt es Unterschiede bei den Rahmen (EBB oder verschiebbare Ausfallenden) bei Rohloff oder Shimano Alfine?
Grund: Ich will für die absolute Cityschlampe ein Nabenschaltungsrad aufbauen mit einer Schaltung weit unter der Rohloff.
 
@karsten: keine Unterschiede bis auf die Zugführung.

und noch eine Frage: Wo bekomme ich Rohloff Ausfallenden mit PM-Bremsaufnahme?
 
Jetz les ich hier zwar schon 100 Jahre mit. Aber nun hat mich

@Abt Hugo

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Nun mal zum Rohloff-SpeedHub-Öl. Ab hier folgt jetzt nur und ausschließlich meine persönliche Meinung, die ich mir aber auf Basis nicht unerheblicher technischer und wirtschaftlicher Kenntnisse gebildet hab.
Wenn ich mal davon ausgehe, daß bei allen weltweit existierenden Dosen 1mal jährlich ein Ölwechsel gemacht wird, die ALLE die Rohloffsuppe nehmen und in der Dosenproduktion nochmal die gleiche Menge verbraucht wird dann komm ich auf knapp 6.000 Liter Jahresmenge. Das entspricht etwa dem Öldurchsatz einer einzigen gutgehenden Autowerkstatt. Glaubt ihr ernsthaft, daß sich für diese Spielzeug-"Menge" irgend ein Ölproduzent findet, der sich bei der Anfrage zur Produktion eines Spezialöls zu mehr als einem Lachanfall veranlaßt sieht? Und Rohloff ist kein Ölhersteller.
Ich gehe daher davon aus, daß es sich um ein durchaus handelsübliches und für andere Zwecke schon Lange im Einsatz befindliches Öl handelt, allenfalls um ein Gemisch verschiedener Öle und Zusatzstoffe. Rohloff füllt mithin Eingekauftes in kleine Fläschchen und verfünfzigt dann den Verkaufspreis. Kombiniert mit einem geschickten Marketing scheint das ja ein erfolgreicher Nebenerwerb. Aber das ist ein Nebenschauplatz - die paar Euronen fürs Ölwechselset machen den Braten sicher nicht Fett.
Selbstverständlich weiß auch ich nicht was genau nun drin ist, im Fläschchen. Offenkundig ist MoS2 beigemengt - die dunkelgraue Farbe machts deutlich und es setzt sich auch ab, wenn man das Fläschchen länger stehen läßt. MoS2 als Festschmierstoff soll vermutlich dafür sorgen, daß auch bei ausgelaufenem Öl ausreichende Schmierwirkung gegeben ist - daher wohl der Hinweis im Handbuch, man könne bis zum nächsten Ölwechsel weiterfahren. Und ein relativer (vergleichender) Viskositätsversuch und Geruchsvergleiche von mir ergaben, daß das Öl wohl vermutlich ein Getriebe- oder Hydrauliköl ist.
Nun hab ich mir zunächst mal Gedanken gemacht, was die Suppe für die Dose denn können muß. Zunächst muß sie bei Umgebungstemperatur von etwa -20° bis +30° sehr niedrig und möglichst gleichbleibend viskos (also umgangssprachlich dünnflüssig) sein, damit alles sehr leichtläufig ist. Dabei muß ausreichende Schmiereigenschaft vorhanden sein wobei bei den vergleichsweise niedrigen Drehzahlen hier wohl erheblich geringere Anforderungen als bei KFZ-Getrieben oder gar Motoren bestehen. Der Schmierstoffilm muß aber genauso druckstabil sein wie bei KFZ-Getrieben, da die höchsten möglichen Drehmomente genauso groß bis sogar größer entstehen können. Hingegen ist eine starke Abnahme der Viskosität bei hohen Temperaturen, im Gegensatz zum KFZ-Getriebe, völlig untragisch, da bei den geringen Leistungen beim Fahrrad das Getriebe schlicht nicht meßbar warm wird (PKW-Getrieb werden bei längerer Fahrt fast genauso warm wie der Motor, etwa 80°). Daraus folgt direkt, daß die Anforderungen an die Oxydationsbeständigkeit ebenfalls erheblich unter denen bei KFZ-Getrieben liegen dürften. Nun zu den Kunststoffteilen in der Dose: Auch jedes KFZ-Getriebe enthält heute Kunststoffteile - mindestens in Form der Dichtungen und des Schalters für den Rückfahrscheinwerfer, häufig viele weitere. Und Rohloff läßt, wie heute üblich, viele Teile der Dose fertigen, soweit ich weiß auch die Zahnräder. Der vermutlich auch für den KFZ-Bereich fertigende hersteller wird wohl nicht für die Dosen-Rädchen und Kupplungsrollen einen extra gegen chemische Beanspruchung durch die Schmierstoffe sensibleren Kunststoff verwenden, geschweige denn entwickeln.
Daher bin ich für meine Dose zu der Erkenntnis gekommen es mal mit Automatik-Getriebeöl (ATF - Automatic Transmission Fluid) zu versuchen. Da Automatik-Getriebe gerade im Winter (wegen der vielen Ventile für die Steuerung, durch die das Öl muß) kalt nur unwillig laufen, sind diese Öle speziell darauf ausgelegt schon bei niedrigen Temperaturen niedrigviskos zu sein und mit steigender Temperatur nur wenig Viskosität zu verlieren. Schmiereigenschaften und Druckstabilität sind hervorragend und viele PKW-Hersteller schreiben diese Öle inzwischen auch für Schaltgetriebe vor bzw. gestatten sogar bei älteren Fahrzeugen deren Verwendung bei einem Ölwechsel.

Meine Dose fährt jetzt seit 3 Monaten und 1750km mit 30ml ATF. Und was soll ich sagen: Es ist genial, ruhiger (wohl aber mehr wegen der leicht erhöhten Füllmenge), leichtläufiger und bisher ohne Probleme. Bin auf den Winter gespannt - bisher ist jedenfalls irgend ein Durchrutschen oder nicht sofort in den gewählten Gang finden seither nie wieder aufgetreten. und in dem TuningFred hats auch schon mal jemand probiert (RenoRulez?) mit Getriebeöl (?) und hatte bisher wohl auch keine Probleme.

Falls es Mutige auch probieren wollen Achtung: Dann bitte, wenn sie doch mal ausläuft, nur noch nach Hause und erst Simmerring reparieren, dann neues Öl und erst dann weiterfahren!!!

Also @Abt Hugo, nach meiner Meinung kannst Du Dich beruhigt zurücklehnen. Deiner Dose ist von den 400km mit der "falschen" Füllung nichts aber auch garnichts passiert.

Grüße aus B von B

sehr ausführliche beschreibung :daumen: und klingt auch für mich als öl-laien durchaus plausibel.

ich hoffe auf einen weiteren erfahrungsbericht nach dem winter.

gruß
geronimo
 
Um das alles auf die Spitze zu treiben: Ich bin schon mal drei, vier Touren ganz ohne Öl in der Nabe gefahren (sie war dabei aber nicht gereinigt worden, d. h. Reste von Ölschichten waren auf den Zahnrädern freilich vorhanden).

Selbst das tut dem Getriebe genau gar nichts. Ich fahr' heut genauso damit herum - ohne irgendwelche Nachwirkungen. (- inzwischen freilich wieder MIT Öl; das war damals nur eine "notsituationsbedingte" Übergangs"lösung".)
 
Falls es Mutige auch probieren wollen Achtung: Dann bitte, wenn sie doch mal ausläuft, nur noch nach Hause und erst Simmerring reparieren, dann neues Öl und erst dann weiterfahren!!!

Danke für den interessanten Beitrag! Ähnliches hatte ich auch schon vermutet. Insbesondere nachdem ich mal aus Neugier eine uralte Speedhub (dreistellige Seriennummer) mit vermuteten etlichen tausend Kilometer Laufleistung und regelmäßiger Wartung zusammen mit einem Getriebemechaniker geöffnet (nicht zerlegt!) habe, waren an etlichen Stellen beachtliche Graphit-Ansammlungen zu entdecken. Es ist durchaus möglich, dass solche Ablagerungen zb. das Durchrutschen fördern, weil die Sperrklinken durch Adhäsionseffekte in dem Graphit-Matsch evtl. träger ein oder ausklappen.
Der Mechaniker meinte am Ende nur noch, das Getriebe gehört eigentlich mal professionell gereinigt und er würde ein weniger graphithaltiges Getriebe-Öl empfehlen.

Unter anderem wegen dieses Erlebnisses bin ich da vollkommen bei Dir, verwende aber doch immer noch das uns befohlene Öl, weil ich keine Lust habe mich wegen des Öls mit Rohloff zu streiten, wenn dann doch mal ernster Service an der Nabe fällig sein sollte.
 
weniger graphithaltiges Getriebe-Öl empfehlen.
Spülöl?

Mir geht es nicht um eine Grundsatzdiskussion und ich glaube auch nicht, daß Bisamratte falsch liegt. Aber weil gerade die Nabe ausgelaufen ist das nehmen was man gerade hat würde ich nicht machen.
 
Hallo Gemeinde,

also, @schnellejugend, für
a solution in search of a problem
war datt ja mal bischen viel Antwort hier. ;)

Aber ich wollt auch keinen Glaubenskrieg entfachen! Wer die Rohloff-Lorke einfüllt macht nix falsch. Nur wer Anderes einfüllt in den meisten Fällen wohl auch nicht.

Auch wollte ich nicht das Produkt SpeedHub 500/14 madig machen. Und jetzt erstma watt ihr doch hören wolltet: Sie ist das EINZIGE Stück Fahrrad auf diesem Globus, daß in Konstruktion UND Qualität dem mechanischen Produktionsniveau des 21. Jahrhunderts entspricht und deshalb fahr ich sie ja auch. :D

Aber der Produzent wird dadurch nicht zum Engel. Noch vor paar Jahren wars beim Automobil einfach üblich in die Bedienungsanleitung zu schreiben "... Motoröl SAE... API S... oder höher" und dann is man zum nächsten kostengünstigen Dealer und hat sich den passenden 5L-Kanister für 7,55 EURONEN einschließlich MwSt zugelegt. Wem das zu Anstrengend war, der hatte dann eben beim Freundlichen auf seiner Rechnung 10,11 EURONEN pro L netto zu stehen - für ne Suppe, die der für 1,56 €/L eingekauft hat und die im Qualitätsniveau um Größenordnungen unter der ausm Kanister lag. Wer lesen kann ist eben schon sehr lange im Vorteil...
Wers nich glauben mag -> www.ebundesanzeiger.de ... Rohloff AG und nachrechnen - die Eigenkapitalrenditen haben Ackermannsche Größenordnungen (das Summenniveau ist natürlich deutlich kleiner und von mir aus wünsch ich denen auch viel Spaß damit).
Und da R hartnäckig die Öl-Info nicht ins Handbuch setzt, wollt ich einen Beitrag zu Ihrer Ermittlung leisten.

@chnellejugend
Du wolltest Zahlen: Habs jetz mal nachgerechnet und war selbst erstaunt. Auf den Wirkungsgrad zurückgerechnet verbessert sich dieser immerhin um 2%, bezogen auf den vorher vorhandenen. Heißt also, wenn er vorher etwa 96% betrug so sind es jetzt knapp 98%. Würde behaupten, daß das mehr als nix ist.
Wie kann ich das berechnen? Mein SIGMA ist einer, der auch die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit anzeigt. Fast täglich fahr ich ne identische Strecke von deutlich über 10km hin und auch wieder zurück. Natürlich ist der Geschwindigkeitsdurchschnitt jeden Tag ein Anderer (Unterkante dieses Jahres 22,7, Oberkante 25,5). Wenn man aber nun mal die Werte von etwa 3 Wochen mittelt, kommt da ein beeindruckend konstanter Wert raus (Schwankung nur noch in der 2. Stelle hinterm Komma). Und dieser hat sich bei mir von 23,2km/h vorher auf 23,5km/h nacher erhöht (Und mein Antrieb ist ansonsten immer gut gepflegt!). Klingt jetzt sicher nicht so gigantisch. Aber über die Formeln für die Fahrwiderstandskräfte (hier nur Roll- und Luftwiderstand berücksichtigt) kann man dann die relative Veränderung des Wirkungsgrades berechnen - bischen umstellen und einfaches Gleichungssystem lösen. Und da oberhalb von 12km/h der Luftwiderstand bestimmend ist und dieser mit der Geschwindigkeit quadratisch wächst ergeben sich dann eben ca. 2% Wirkungsgraderhöhung obwohl sich die Durchschnittsgeschwindigkeit nur um ca. 1,3% erhöht hat.
Einschränkung: Der Vorher-Wert stammt von den letzten 500km mit dem alten Öl vorm Ölwechsel. Und da hat sich ja bekanntlich die Menge auch schon etwas reduziert - bischen Verlust haben die Dosen eben doch. Und der Nacher-Wert ist aus den ersten 500km nach der Wartung. Meine persönliche Schätzung für die mittleren Vergleichswerte (25ml Rohloff-Füllung nach 2500km versus 30ml ATF-DexronIII nach ebenfalls 2500km) liegt bei etwa der Hälfte - also 1% besserer Wirkungsgrad.

@onkel_c
Uaarrr, jetzt hab ich ganz doll Angst :rolleyes:

@s-geronimo
Werd selbstverständlich bescheid geben, wie sich das so im Weiteren bewährt.

Grüße aus B von B
 
Hossa! Hier haben wir mal eine ganz edle Cola Dose. Da der Erlös einem guten Zweck zur Verfügung gestellt wird, ist mir der Kommerz-Link hoffentlich erlaubt.

Und wieder stelle ich mir die Frage (so wie letztes Jahr nach der Eurobike), was macht man mit so einem Ding, wenn man es gewonnen/ersteigert hatkr??

In die Vitrine, damit fahren, Gold abkratzen?? An sich super Idee von Rohloff das zu machen und erst recht von Herrn Smolka, aber dann??
 
In die Vitrine, damit fahren, Gold abkratzen?? An sich super Idee von Rohloff das zu machen und erst recht von Herrn Smolka, aber dann??

Es ist ziemlich müßig eine Antwort auf diese Frage zu suchen. Warum sammeln irgendwelche Öl-Scheichs Ferraris und Lamborghinis, die teils nicht mal ein paar km gefahren werden? Warum lassen sich Frauen teils so teuren Schmuck schenken, den sie aus Angst vor Diebstahl nie tragen würden.

...andererseits: Anthrazit-Matt-Schwarzes Bike und dezent goldene Parts sieht für meinen Geschmack schon genial aus. Hier wurde doch mal so ein Bike präsentiert. Wer weiß. ;-)
 
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