Scheibenbremsen bei Stevens Strada 900?

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16. August 2009
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Hallo!


Ich fahre ein Strada 900 und bin eigentlich ziemlich zufrieden mit dem Gerät. Es ist schnell, nicht so direkt wie ein RR, aber doch auf Zack wenn man es drauf ankommen lässt. Der MTB-Lenker sagt mir sehr zu, da mein Schwerpunkt nicht zu weit vorne liegt, was mir einfach eine gewisse Unsicherheit beim Fahren gibt. Und trotz der fehlenden Windschnittigkeit, kann ich dank des leichten Gewichtes, der 28" Räder und der großen Ritzel selbst bei 50 Km/h noch einen Widerstand spüren.

Kurzum, das Fahrrad bereitet mir eine Menge Spaß.


Nun war mein Bruder gerade auf Tour und ich blieb daheim, wohlwissend, dass es mir vorne und hinten an Ausrüstung fehlt. Auf seinen Erfahrungen aufbauend, kann ich mir nun ziemlich genau denken, wo ich nachbessern sollte, um für die nächste Tour fit zu sein.

- Anhänger
- Bremsen

Die Geschichte mit dem Anhänger ist schnell geklärt, da habe ich den Bob Ibex gefunden und den würde ich auch fahren wollen, nicht nur für Touren, sondern auch als Autoersatz für zumindest kleine Transportfahrten.

Was die Bremsen anbelangt, bin ich aber nicht ganz so sicher. Mit Anhänger sollte man natürlich schon aufpassen dass Bremskraft vorhanden ist. Das will ich bei meinen V-Brakes auch gerne glauben, nur könnte das bei Regen und Hänger bergab schon wieder ganz anders aussehen. Natürlich sollte sowas vermieden werden, aber man weiß nie und gerade Bremsen sollten funktionieren, sonst endet der Fahrspaß jäh.

Nun bin ich ein wenig mit Scheibenbremsen in Kontakt gekommen, habe mir ein kleines bisschen Wissen angelesen und glaube fast, dass das Option wäre. Aber auch nur fast.

Feststellungen meinerseits waren:

- Scheibenbremsen können (genau wie meine vorderen V-Brakes) eine Affinität zu Quietschen entwickeln oder mitbringen. Da ich damit aber ohnehin schon lebe, wäre das kein Totschlagargument
- Scheibenbremsen blockieren nicht so schnell und sind daher mit ABS für Autos zu vergleichen. Da ich schon mehrfach im Zuge einer starken Bremsaktion wegen blockierender Räder (insbesondere hinten) fast doch noch ins Auto reingerauscht wäre (oder eher das Auto in mich), klingt das fast zu schön um wahr zu sein. Ich habe meine Bremsen zwar gerade mal wieder nachgestellt und mochte kaum glauben, wie gut die richtig justiert sein können (man vergisst das über die Zeit), mit Hänger mag das aber wieder knapper werden.
- Scheibenbremsen benötigen nicht nur andere Laufräder als ich sie habe (davon gehe ich zumindest mal blind aus), sie brauchen auch eine Gabel, die stabil genug ist die Belastung wegzustecken.
- Scheibenbremsen sind im Vergleich zu guten V-Brakes nicht um ein Vielfaches besser, aber sie bremsen zumindest mit weniger Hebeldruck (was bei Abfahrten mit Gewicht oder schiebendem Hänger sehr von Vorteil sein kann), sind wartungsärmer, nicht so anfällig für schlechtes Wetter und überhaupt einfach der neuste Stand der Technik.
- Gute Scheibenbremsen müssen keine 1,5Kg mehr wiegen, sondern kommen mit bedeutend weniger aus. Wenn ich bei meiner Bremse nachrechne, komme ich auf zusammen 1326g (BR-760 + BL-740). Eine Magura Marta SL beginnt bei 335g / Stück und ist somit potentiell zwar nicht leichter als die besten V-Brakes, aber für mein Fahrrad wäre sie sogar nicht nur Bremsverstärkung, sondern noch Verschlankungskur dazu.
- Scheibenbremsen brauchen nicht nur gute Laufräder und Gabeln, sondern auch eine gute Nabe. Hier ist mir der Name Hügi 240 über den Weg gelaufen, die sehr leicht und ausreichend sein soll.


So, nun zu meinen Ansprüchen, danach zu den Fragen:


- Ich wiege 62 Kg und darf mich somit zu Leichtbau-Menschen zählen, bei denen die Fahrräder garantiert weniger leiden als bei manch anderen Kalibern.
- Ich nutze mein Fahrrad vor allem im Alltag, würde es allerdings mit dem Hänger auch gerne mal für eine Tour "missbrauchen". Warum auch nicht, man braucht ja nicht für jeden Einsatzzweck ein weiteres Fahrrad, wenn man auf ein klein bisschen Komfort verzichten kann oder alternative Lösungen findet (wie z.B. der Hänger einen Low-Rider und Sattel ersetzt). Darum habe ich an meinem Fahrrad auch Schutzbleche angebracht, auch wenn diese es schwerer machen. Ich bin da bewusst aber überlegt pragmatisch. Wie das im Endeffekt aussieht ist mir relativ egal. Ich habe ein gesundes Selbstbewusstsein und brauche mein Fahrrad nicht als Statussymbol sondern als Nutzfahrzeug, das meinen Ansprüchen möglichst gerecht wird. Wenn das komisch aussieht aber sinnvoll ist, dann sollen die Leute sich eben wundern und es sich erklären lassen.


So, nun die Fragen:


- Könnte man überhaupt Scheibenbremsen bei meinem Fahrrad montieren?
- Gäbe es einen Kompromiss, bei dem man günstiger davonkäme?
- Bräuchte ich tatsächlich neue Laufräder?
- Macht meine Carbongabel das ganze auch mit? (zur Erinnerung: 62 Kg Körpergewicht + Bob Ibex 8,2 Kg + maximal Zuladung 32 Kg + Rucksack = 110 Kg im Extremfall und bedeutend weniger für eine Tour oder den Alltag.



Ich danke euch für eure Hilfe!
 
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