Die Überlegungen mit Zentripedalkraft, Aufstellmoment & co. passen im Gelände nichtmehr wirklich. Die Kurvenfahrt wird bei den Überlegungen auf einen quasistatischen Vorgang reduziert.
Je gröber das Gelände, desto stärker Schwanken die Aufstandskräfte am
Reifen, desto unstabiler wird die Kurvenfahrt.
Für hohe Kurvengeschwindigkeiten ist es wichtig die Aufstandskraft des Vorderrades so konstant wie möglich zu halten (dafür hat man die Federung und man kann das Rad aktiv fahren) um Kraftspitzen die den
Reifen wegrutschen lassen zu vermeiden. Und das geht in einer mit Wurzeln und Steinen durchsetzten Kurve einfach besser wenn man aufrecht über dem Bike steht als wenn man in der Kurve liegt. Ich gehe mal davon aus, dass man auffm Motorrad eine Kurve mit starken Bodenwellen auch mit soeiner "Drücktechnik" (Körper überm Bike) fährt.
Guckt man sich das Besser-Biken-Cover oben an könnte man das Rad auch einfach um ca 10-15° nach links drehen (um den Aufstandspunkt), das würde an den Kräfteverhältnissen nichts ändern, hätte aber schlichtweg zu Folge, dass der Fahrer weniger Bewegungsfreiheit (bei gleicher Schwerpunktshöhe) über dem Rad hat und evtl ein anderer Teil des Reifenprofils greift. An seiner Kurvenstabilität würde sich aber schlichtweg nichts ändern da sich an der Lage des Gesamtschwerpunkt nichts ändernt.
Kurz gesagt => zuviele Faktoren um das ganze irgendwie (pseudo-)wissenschaftlich zu erfassen, grobe Theorie (maximale Seitenführungskraft des Vorderreifens begrenzt die Kurvengeschwindigkeit) sollte man kennen und dann üben, üben, üben und beim Üben drüber nachdenken warums gerade geklappt hat oder eben warum man gerade im Gemüse gelandet ist.
grüße,
Jan