Danke RedOrbiter!
In einer Demokratie verteidigt jeder seine Interessen. Je grösser die Interessengruppe oder je stärker die Lobby, desto mehr Einfluss. Entsprechend ist es lobenswert, wenn Leute wie du die Initiative ergreifen und einen offenen Brief schreiben.
Im Allgemeinen bekunde ich Mühe mit solchen und ähnlichen Einschränkungen wie sie in Bern vorgesehen sind. Ja, wo der Mensch sich ausbreitet, hat es für die Natur Konsequenzen. Doch all zu oft werden Mountainbiker als Sündenböcke dargestellt. Jedoch ist es wohl der Mensch als solches und nicht eine spezifische Unterart wie "Mountainbiker". Zugegeben, es gibt darunter einige Idioten, doch die findet man auch anderswo. Und hier sei z.B. die Person erwähnt, die Martin Horat bezichtigte Ameisen zu quälen. Auf die Natur Rücksicht zu nehmen, sie mit Sorgfalt zu behandeln und dies entsprechend im Gesetz so zu verankern ist ja völlig korrekt. Aber wenn es grotesk wird wie im Falle Horat, dann dürfen irgendwann Kammerjäger auch keine Küchenschaben mehr töten, weil es ja Lebewesen sind. Und wir Mountainbiker werden irgendwann für den Verkehrsunterricht verdonnert, damit wir anständige Asphaltbiker werden, aber natürlich erst nach Ausrichtung des Renaturierungsbeitrags von Fr. 20'000.
Zurück zum Mountainbiken und zum Thema in der Nacht fahren, wurde ja letztes Jahr mal breitgeschlagen. Trotz heller Lampe nehme ich grosse Rücksicht auf das Wild und geniesse es ab und zu Rehe, Füchse und andere Tiere beobachten zu dürfen. In den Medien wird dies als rücksichtsloses Verhalten dargestellt. Jetzt kommt der böse Biker und schreckt die Tiere auf. Und wer hatte all die Wölfe abgeschlachtet, die das Wild früher in Schach gehalten hatte? Extremste Konsequenz wenn Biker Rehe aufschrecken: Das arme Tier stirbt. Zugegeben, das ist nicht das was ich will. Fakt ist aber auch, dass jeden Herbst eine Abschussquote festgelegt werden muss, weil es zu viel Wild gibt. Die Logik das Wild müsse geschützt werden, damit man es ein paar Monate später wegen Überbestand abschiessen muss, ist ja wohl zweifelhaft.
Ein weiteres Beispiel das mich etwas stutzig macht: Im Militärgebiet Reppischtal (Birmensdorf) stehen zahlreiche Naturschutztafeln direkt neben Stellen, wo jahrelang Blei versenkt wurde und nach wie vor Übungen durchgeführt werden. Sehe das doch eher als Augenwischerei als echter Naturschutz. Zudem wird mit einer Busse von 200.- gedroht, wenn man mit "Fahrzeugen jeglicher Art" das Gelände befährt. Okay, hat wohl sicherlich Gründe hinsichtlich Haftung. Trotzdem wirkt es befremdend, denn wo das Militär aktiv ist, werde ich mit meinem Bike wohl kaum mehr kaputt machen.
Gruess,
BD