Spannungspneumothorax mit Pleurodese, die Brust randaliert

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Servus miteinander!

Anscheinend ist ja unter vielen Bike-Unfällen ein Pneumothorax keine Seltenheit, also frage ich einfach mal nach Erfahrungen mit Biken und der geschundenen Lunge.

Kurz zu mir persönlich und dem aktuellen Bike Ist-Zustand:
Bald 38 Jahre jung, dreifacher Familienvater (1 Jahr, 3 Jahre und 7 Jahre). Früher, vor meiner Daddy-Zeit, "Pumper" im Fitness mit sehr viel Kraft, Fitness und ohne Wehwechen. Klassischer Möchtegernadonis mit unter 10% Körperfett.

Die letzten Jahre habe ich Sport viel gemieden und es ging einfach aus körperlichen und zeitlichen Gründen, besonders wegen den Kindern, nicht. Anfang 2023 dann den Rappel bekommen und meiner Frau und mir zwei Hardtails gegönnt. Ich ein Cube Reaction Pro und meine Frau ein Radon ZR Team 8.0. Die Große fährt mit ihren 7 Jahren super mit (24"er Bulls Tokee) und auch 35km Touren gehen, solang die Höhenmeter recht flach ausfallen. Die zwei Kleinsten fahren hauptsächlich im Kidgoo2 (~50kg Gesamtgewicht inkl. Anhänger). Teils fährt die Mittlere auf der Shotgun Pro, damit sie mehr Spass an den Ausflügen kriegt. ~500km haben wir ca. so diesen Sommer runtergerissen. Hauptsächliche Waldautobahnen, Wurzelwege, einfachste Singletrails/Schotter/Kies und co. Asphalt selten. Natur pur für die Kids quasi. Wären gerne auch mehr gefahren, aber man passt sich den Kindern an.

Jetzt kommen wir aber zum eigentlich Grund des Themas:
Der böse Spannungspneumothorax mit anschließender Pleurodese. 2018 war eines Sonntags bei mir die Kaffeetasse zu schwer und mir ist die Lunge aus dem Nichts geplatzt. Dank Dr. Google lebe ich noch, da mein Herz schon beeinträchtigt war und ich laut Arzt 5 Minuten später hinüber gewesen wäre. Der Grund waren zu große Lungeblässchen (Faustgroß). Daraufhin wurde bei mir einen Lungenspitzenresektion durchgeführt und dann eine Pleurodese. Quasi eine Teilentfernung der Lunge (kleine Spitze rechts), die Haut von dem Lungenflügel rechts abgezogen, Talkum drauf, ein gewollt hergeführte Brustfellentzündung und somit eine Vernarbung/Verklebung der Lunge mit dem Brustkorb. Laienhaft erklärt.

Seitdem ist mein Leben nicht mehr wie davor. Meine Ausdauer ist hinüber. Ich merke meine innere Verklebung bei jedem Wetterwechsel und habe die ersten Jahre nur mit Museklrelaxan und Schmerzmittel ausgehalten. Ich zähle quasi zu den Menschen, die im Nachgang damit echt Probleme haben. Meine Brust und Achselbereich waren auch gute 12 Monate taub und fühlten sich an, wie ein eingeschlafener Fuss mit Nadelstichen.

Inzwischen bin ich eigentlich körperlich wieder super fit bzw. bis zu einem bestimmten Grad. Im Alltag ist alles gut meist. Allerdings sind die Treppen von Keller in den ersten Stock und auch das Radfahren, insbesondere bei leichten Steigungen und im Hängerbetrieb, ein Killer für meinen Puls und mein Keuchen/Atmen. Ich hatte gehofft, dass durch das Radfahren diese "Du bist blos faul und fett geworden die letzten Jahre" Geschichte zu bessern. Aber ich merke keine Besserung. 200 Höhenmeter bei sehr leichter Steigung sind für mich eine Qual. Puls gen 190 und ein heißes Keuchen. Es dauert 5-10 Minuten, bis ich wieder runter komme. Mit Hänger brauch ich sowas gar nicht erst anfangen. Manchmal habe ich das Gefühl, als würde ein Elefant auf meiner Brust sitzen meine komplette Thorax verspannt bis ins Kreuz. Eine gemütliche 25km Fahrt im Altmühlthal entlang der Altmühl war letzt nicht so gemütlich, wie sie hätte sein sollen.

Inzwischen bin ich sehr frustriert und habe das Gefühl das es Schicksal ist und ich nie wieder auf meine Form von früher komme. Und mir graust es vor nächster Saison, wenn Kind #2 und #3 jeweils nochmal schwerer werden. Ich kann als Familienvater einfach nicht das Gewicht dann meine Frau ziehen lassen. Ich will aber auch das Biken nicht sein lassen und meine Frau und ich freuen uns darauf, die Kinder mal bei den Großeltern lassen zu können um selber, ohne Rücksicht zu nehmen und "Last" zu haben, raus in die Wälder, Berge, Seen zu brettern.

Gibt es hier Geschichten von Usern, welche ähnliche körperliche Historie haben? Kann man weitere Besserung erwarten? Macht eventuell ein E-Bike zusätzlich Sinn um den Frust zu minimieren? Ich habe bisher aus finanziellen und Ego-Gründen das Thema nicht mal für mich in Erwägung gezogen gehabt. Auch aus Angst, das meine Große die Freude dann verliert (Sie darf strampeln und wir cheaten).

VG
 
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Re: Spannungspneumothorax mit Pleurodese, die Brust randaliert
Schon länger her. Aber nur wegen den Schmerzen, die damals wesentlich präsenter waren.
"Hilft nur bewegen, hier hast du Muskelrelaxan und eine Packung Tilidin".

Ich war die ersten 2 Jahre danach ein regelrechter Dauerarztbesucher. Lag aber mit der Angst. Jeden Abend hatte man Angst im Schlaf drauf zu gehen. Das war so ein Psyche Ding.

Die generelle ärztliche Meinung zu solchen Eingriffen ist immer gleich:
Normal sollte alles ohne Einschränkungen weiterhin möglich sein. Und keine Schmerzen.
 
Die generelle ärztliche Meinung zu solchen Eingriffen ist immer gleich:
Normal sollte alles ohne Einschränkungen weiterhin möglich sein. Und keine Schmerzen.
Vielleicht solltest du nochmal hingehen und dem von deinen Problemen berichten, und was man da machen kann.
 
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