Klar gibt es Szenarien wo ein Fahrradhelm schützt. Die Frage ist aber gibt es eine Netto Schutzwirkung über das gesamte Unfallgeschehen im Straßenverkehr. Und die ist nicht eindeutig mit ja zu beantworten. Es gibt Indizien die dafür, andere die dagegen sprechen.
Neben nen paar Punkten die der Herr Brockmann schrieb, findet man dort mehr:
http://www.regensburger-orthopaeden...urnal/details-journal/artikel/sicherheit.html
Zitat:"...
Die Auswertung der Münsteraner Studie dagegen zeigt, dass im Verletzungsgrad keine Unterschiede zwischen Helmträgern und unbehelmten Radfahrern nachzuweisen ist: Verletzte erleiden bei Fahrradstürzen meist mittelschwere Schädelhirntraumen, unabhängig davon, ob sie einen
Helm getragen haben oder nicht.
Helm schützt nur bei leichten Unfällen
Woran könnte es liegen, dass der Verletzungsgrad mit und ohne
Helm bei unseren Patienten gleich verteilt erscheint? Analysiert man die Unfallhergänge mit
Helm und die Verletzungsmuster in der Computertomografie, so lässt sich feststellen, dass zwar Frakturen und offene Schädelverletzungen mit
Helm seltener sind, dass aber schwerste Gehirnerschütterungen und Einblutungen ins Gehirn mit und ohne
Helm gleich verteilt sind. Bei solchen Schädelhirnverletzungen kann es durch eine Schwellung zu weiteren Schäden kommen. Da das schwellende Gehirn in der festen knöchernen Schädelkapsel nicht ausweichen kann, kann die sekundäre Hirnschwellung für den Verunfallten lebensbedrohlich sein.
Gegenüberstellung: Motorradhelm – Fahrradhelm
Motorradhelme, auch kein ultimativer Schutz, sind anders aufgebaut als Radhelme. Sie haben im Gegensatz zu ihnen zusätzlich einen Puffer aus Styrodur. Dieses Innenleben des Motorradhelmes puffert bei einem Unfall die Aufprallenergie ab, die dann nicht unvermindert auf das weiche Hirngewebe unterhalb der harten Knochenschale einwirkt. Der Fahrradhelm hat einen solchen wirksamen Puffer nicht. Durch seine Hartschale kann der Radhelm im Niedriggeschwindigkeitsbereich Weichteilverletzungen und Schädelbrüche verhindern. Aufgrund der fehlenden Pufferwirkung und Knautschzone wird jedoch bei Unfällen mit höherer Geschwindigkeit das Gehirn durchgeschüttelt und es kommt zu Scherbewegungen und Anprallverletzungen an der harten Knochenkapsel, die direkt zu Einblutungen und Verletzungen des Hirngewebes führen. ..."
Edit:
Also nicht mal hinsichtlich der Unfallfolgen bei Unfalleintritt ist die Lage eindeutig pro
Helm.
Aber negativ könnte die Bilanz schon werden aufgrund: Zitat:
"
Risikobereitschaft steigt
Fahrradhelme verleiten den Träger zu einer höheren Risikobereitschaft, da sie eine vermeintliche Sicherheit darstellen. ..."
Und eindeutig negativ wird die Bilanz falls als Folge der Helmpropagierung die Radnutzung abnimmt: Zitat:
"
Unfallhäufigkeit nimmt zu
Eine Analyse der Unfalldaten seit Einführung der Helmpflicht für Radfahrer in Neuseeland aus dem Jahr 2011 belegt, dass die Unfallhäufigkeit seit Einführung des Gesetzes prozentual um 20 Prozent zugenommen hat. "
Diese Gefahr sehe ich ebenso wie der Threaderöffner. Nicht nur Helmpflicht führt potentiell zu weniger Radnutzung. Auch so manches Kind, das die Stunts sieht wird das radfahren lieber lassen. Und genau das macht es dann für die anderen Kinder gefährlicher. Weniger Kinder per Rad unterwegs-> KFZ-Führer noch unaufmerksamer -> mehr Unfälle. Dann hilft auch kein
Helm