Stuntshow zur Verkehrserziehung

Das ist Unfug.
Der Artikel ist grottenschlecht recherchiert und nichts als plumpe Polemik.
1:1 abgeschrieben aus den Werbeblättchen der Radhelm-Hersteller :rolleyes:
 
Interessantes Statement :) Ich habe auf der Eurobike mit einem ADFC Experten gesprochen, das war auch sehr interessant. Müsste mal die Studien etc. nachprüfen ;)

Ride on,
Marc
 
Wieso falsche Zielgruppe? Beide sind die richtige Gruppe, der Einen sollte man klar machen wozu ihr Fehlverhalten führen kann, der anderen, wie man sich am sinnvollsten vor deren Fehlverhalten schützen kann.
 
Richtig, aber in beiden Fällen verfehlt die Vorführung den von dir genannten Zweck.

An die, denen man die Folgen ihres Fehlverhaltens zeigen müsste, richtet sie sich nicht.

Und die angesprochene Zielgruppe ist etwas verfehlt: Kinder von 9 Jahren Alter, die noch per Sonderrecht auf dem Gehweg radeln dürfen, aber nur noch so lange bis sie 10 sind. (Was ihnen wohl aufgrund dieser Vorführung kaum klar wird).

Viel sinnvoller wäre meiner Meinung Verkehrssicherheitstraining mit 10 jährigen, wo den Kindern antrainiert wird mit dem Fehlverhalten anderer zu rechnen, darauf zu reagieren. Sich aber vor allem auch den Raum im Verkehr zu nehmen der Ihnen zusteht. Diese Dinge sind geeignet Die Unfallhäufigkeit zu reduzieren, nicht blos die Unfallfolgen.
 
...der anderen, wie man sich am sinnvollsten vor deren Fehlverhalten schützen kann.
Indem man ihr etwas anpreist dessen Wirksamkeit in keinster Weise wirklich erwiesen ist?
In etwa so wie Christopherus Plaketten?

Dazu Siegfried Brockmann, Unfallforschung der Versicherer:
"...Kurz gefasst die Ergebnisse: In Deutschland gibt es keine Studie, die eine Helmpflicht begründen könnte und die ausländischen Studien, die sich die Gruppe angesehen hat, waren methodisch nicht sauber oder/und auf Deutschland nicht übertragbar."
http://udv.de/de/blog/helmpflicht-radfahrer
 
Indem man ihr etwas anpreist dessen Wirksamkeit in keinster Weise wirklich erwiesen ist?
In etwa so wie Christopherus Plaketten?

Dazu Siegfried Brockmann, Unfallforschung der Versicherer:
"...Kurz gefasst die Ergebnisse: In Deutschland gibt es keine Studie, die eine Helmpflicht begründen könnte und die ausländischen Studien, die sich die Gruppe angesehen hat, waren methodisch nicht sauber oder/und auf Deutschland nicht übertragbar."
http://udv.de/de/blog/helmpflicht-radfahrer
Mach doch mal einen Selbstversuch, indem du einmal behelmt Kopfüber in eine Windschutzscheibe springst und einmal ohne und teile dann deine Erfahrung mit. Nur weil ein Helm sicherlich nicht in 100% aller Unfallszenarien schützt heißt es im Umkehrschluß dass ein Helm wirkungslos ist?
 
Klar gibt es Szenarien wo ein Fahrradhelm schützt. Die Frage ist aber gibt es eine Netto Schutzwirkung über das gesamte Unfallgeschehen im Straßenverkehr. Und die ist nicht eindeutig mit ja zu beantworten. Es gibt Indizien die dafür, andere die dagegen sprechen.
Neben nen paar Punkten die der Herr Brockmann schrieb, findet man dort mehr:
http://www.regensburger-orthopaeden...urnal/details-journal/artikel/sicherheit.html
Zitat:"...
Die Auswertung der Münsteraner Studie dagegen zeigt, dass im Verletzungsgrad keine Unterschiede zwischen Helmträgern und unbehelmten Radfahrern nachzuweisen ist: Verletzte erleiden bei Fahrradstürzen meist mittelschwere Schädelhirntraumen, unabhängig davon, ob sie einen Helm getragen haben oder nicht.
Helm schützt nur bei leichten Unfällen
Woran könnte es liegen, dass der Verletzungsgrad mit und ohne Helm bei unseren Patienten gleich verteilt erscheint? Analysiert man die Unfallhergänge mit Helm und die Verletzungsmuster in der Computertomografie, so lässt sich feststellen, dass zwar Frakturen und offene Schädelverletzungen mit Helm seltener sind, dass aber schwerste Gehirnerschütterungen und Einblutungen ins Gehirn mit und ohne Helm gleich verteilt sind. Bei solchen Schädelhirnverletzungen kann es durch eine Schwellung zu weiteren Schäden kommen. Da das schwellende Gehirn in der festen knöchernen Schädelkapsel nicht ausweichen kann, kann die sekundäre Hirnschwellung für den Verunfallten lebensbedrohlich sein.
Gegenüberstellung: Motorradhelm – Fahrradhelm
Motorradhelme, auch kein ultimativer Schutz, sind anders aufgebaut als Radhelme. Sie haben im Gegensatz zu ihnen zusätzlich einen Puffer aus Styrodur. Dieses Innenleben des Motorradhelmes puffert bei einem Unfall die Aufprallenergie ab, die dann nicht unvermindert auf das weiche Hirngewebe unterhalb der harten Knochenschale einwirkt. Der Fahrradhelm hat einen solchen wirksamen Puffer nicht. Durch seine Hartschale kann der Radhelm im Niedriggeschwindigkeitsbereich Weichteilverletzungen und Schädelbrüche verhindern. Aufgrund der fehlenden Pufferwirkung und Knautschzone wird jedoch bei Unfällen mit höherer Geschwindigkeit das Gehirn durchgeschüttelt und es kommt zu Scherbewegungen und Anprallverletzungen an der harten Knochenkapsel, die direkt zu Einblutungen und Verletzungen des Hirngewebes führen. ..."

Edit:
Also nicht mal hinsichtlich der Unfallfolgen bei Unfalleintritt ist die Lage eindeutig pro Helm.
Aber negativ könnte die Bilanz schon werden aufgrund: Zitat:
"Risikobereitschaft steigt
Fahrradhelme verleiten den Träger zu einer höheren Risikobereitschaft, da sie eine vermeintliche Sicherheit darstellen. ..."

Und eindeutig negativ wird die Bilanz falls als Folge der Helmpropagierung die Radnutzung abnimmt: Zitat:
"Unfallhäufigkeit nimmt zu
Eine Analyse der Unfalldaten seit Einführung der Helmpflicht für Radfahrer in Neuseeland aus dem Jahr 2011 belegt, dass die Unfallhäufigkeit seit Einführung des Gesetzes prozentual um 20 Prozent zugenommen hat. "

Diese Gefahr sehe ich ebenso wie der Threaderöffner. Nicht nur Helmpflicht führt potentiell zu weniger Radnutzung. Auch so manches Kind, das die Stunts sieht wird das radfahren lieber lassen. Und genau das macht es dann für die anderen Kinder gefährlicher. Weniger Kinder per Rad unterwegs-> KFZ-Führer noch unaufmerksamer -> mehr Unfälle. Dann hilft auch kein Helm
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist das Ergebnis einer solchen sinnfreien "Vorführung":
Kinder werden traumatisiert (siehe Zitate im Bericht) und erzählen daheim, was sie heute schreckliches gesehen haben.
Kinder fahren vollkommen verunsichert und gefährden sich dadurch unnötig, Eltern sind schockiert und wollen nur das Beste für ihre Brut.
Eltern bringen Kinder im Geländewagen bis vor das Grundschultor.
Eltern fahren dabei rücksichtslos und gefährden die selbstständigen Kinder, die eigenständig zur Schule kommen.
Unfallrate steigt.

So betrachtet zeigt diese Demonstration ganz klar: Helme gefährden die Gesundheit der Kinder ungemein.
Vollkommen ziellose Pro-Auto Demonstration (=Radfahren ist sooo gefährlich). Pädagogischer Lehr-/Leerwert gleich Null.
Würde man das an unserer Schule zeigen, würde ich dem Schulleiter reichlich ans Bein Pinkeln, das er nach Luft schnappen muß...

Leider ist das aber die Regel, bei uns z.B. war ein Zebrastreifen vor der Schule (Tempo 30). Dieser wurde nicht beachtet und insofern ist da eine Bettelampel entstanden. Ergebnis: In der Refraktärphase laufen die Kinder bei rot drüber, da sie sonst ewig warten müssen, bis mal wieder für ein paar Sekunden grün wird... (Beinahe-)Unfallrate steigt beträchtlich, aber der Autoverkehr (zur Schule) ist flüssiger...

Der Nikolauzi
 
Naja, ich würde jetzt das Konzept Stunts im Rahmen von nem Verkehrssicherheitstraining für Kinder, das den Kindern Hilfestellung gibt beim sicheren Radfahren im Straßenverkehr nicht gleich komplett als untauglich abqualifizieren wollen.
Defintiv untauglich ist die Zielrichtung Helmpropaganda, da der Nutzen nicht nur fraglich, sondern kontraproduktive Wirkung keinswegs an den Haaren herbeigezogen ist.

Aber was könnten andere Inhalte sein, die ggf. gar mit Stunts begleitet werden könnten?
ein paar die mir auf Anhieb einfallen:
*sicheres Bremsen einschlieslich Notbremsen
*Verhalten beim Abiegen: vor Abbiegen Handzeichen geben, aber während des Abbiegens beide Hände an den Lenker
*genügend Abstand halten zu parkenden Autos -> sich plötzlich öffnende Autotüren
*genügend Abstand halten zum Fahrbahnrand / Bordstein
*besondere Risikostellen - wie beispielsweise Straßenbahnschienen

mit anderen Worten sicheres und selbstbewusstes Auftreten der Kinder als Radler im Verkehr
 
Naja, ich würde jetzt das Konzept Stunts im Rahmen von nem Verkehrssicherheitstraining für Kinder, das den Kindern Hilfestellung gibt beim sicheren Radfahren im Straßenverkehr nicht gleich komplett als untauglich abqualifizieren wollen...
Doch, gerade das, denn sicheres Fahren hat ja nichts mit Stunts zu tun. Auf Fehler kann man auch ohne Schockbilder hinweisen.
Sicheres Fahren muß vorgelebt werden, nicht gezeigt werden, wie man es gerade falsch macht.
Es wird ja auch nicht in der Schule gezeigt, wie man Worte falsch schreibt, sondern, wie sie richtig geschrieben werden, dann wäre ja das ganze pädagogische Konzept für die Füße...
Führerscheinneulingen wird ja auch nicht das "Best-of" vom Rettungswagen gezeigt, sowas gäbe direkt einen Aufschrei!
Kindern hingegen wird "vorgespielt", wie sich ein Kleinkind den Schädel zertrümmert, ohne Worte...
Sinvoller ist es, wie man in Gefahrensituationen richtig reagiert, aber Bremsen an der Schlupfgrenze hat halt nichts mit Stunts zu tun.

Der Nikolauzi
 
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