Touren: Fotos, Berichte

Grenzregion von Tschechien und der Slovakei. Genusstour ist anders:



Am Grenzzaun entlang:




Abendessen (den Topfhalter muss ich noch überarbeiten):


Überall Gatsch und nass:






Für Fotos bei den Abfahrten wars in den Händen zu kalt. Wir haben mit leichtem Regen am Samstag gerechnet und es hat von Sa bis So Vm stark geregnet. Ich hatte nicht mal Regensachen, sondern nur eine leichte Windjacke (und Wechselsachen) mit. Der Gatsch war teilweise so lehmig, dass sogar schieben unmöglich war. Zudem haben wir beide unsere Schaltwerke ruiniert (die haben dann aber glücklicher Weise noch bis zum Auto gehalten).
 
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...leg dich nieder vor diesem Kreuze. :)

losjeschickt middem Smardföhn
 
ok, ich hab drinnen geschlafen und es ist kein MTB, aber als Saisoneröffnung für Mehrtagesradtouren war's nicht schlecht.

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Ok, so mit dem Renner und drinnen schlafen, das ist nix, stimmt ja schon. Dafür gab's ein paar Kilometer. Jetzt aber richtig. Mit Bike. Und Biwak.

Genusstour ist anders

z.B. so:

Los bin ich nach der Arbeit, hab also das Haus so ca. um 18:10 Uhr verlassen. Ich musste ja nur einmal quer über die Ebene und dann gleich den Berg hoch. Und den Berg hoch kann man auch im Dunkeln. Das ist der Berg (hinter der Ebene):

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Selbstverständlich wollte ich nicht bis ganz oben auf den Berg. Der Berg überragt die Ebene um ca. 1400m, ich wollte nur 1100m rauf.

Die Tour sollte mir den Kopf frei machen und war gleichzeitig ein Materialtest. Neu ist z.B. diese Alpkitrolle oben am Lenker. Drin ist mein bewährter Schlafsack, eine neue Daunenjacke (Jack Wolfskin Helium Down) und eine neue Thermarest Neoair XLite. Die Alpkit Tasche ist schon mal ein ganz schöner Brummer. Weiter sind im Test ein Thule Pack'n'Pedal Gepäckträger und eine Baumarkt Plane.
Bis auf eine Alp am Berg führt eine Strasse. Die bin ich gemütlich hochgekurbelt, bis dann auf ca. 1000m die ersten Schneereste auftauchen. Schon hier auf der Strasse beginnt der Thule zu nerven, auf den ich meinen Rucksack draufgeschnallt habe. Zum einen knarzt er - damit könnte ich ja leben - zum anderen rutscht er offensichtlich, denn er beginnt am Reifen zu streifen. Ob der mit meinen mageren Stahlsitzstreben ein Problem hat?
Bald werden die Schneereste grösser und ich komme an den Punkt, wo Autos nicht mehr weiterkönnen:

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Der Schnee ist nass und schwer, also bleibt auch mir nichts anderes übrig, als zu schieben. Doch bis zum Ende der Alpstrasse sind die Schneepassagen alle relativ kurz. Nachher sieht's anders aus:

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Also Rucksack abschnallen und ab auf den Rücken damit. Weil es aussichtslos ist, ändere ich die Route und geb mich mit weniger zufrieden. Dennoch ist ür die nächste halbe Stunde Schieben und Tragen angesagt. Ein bisschen Angst macht mir die Schlüsselstelle mit Absturzgefahr:

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Zum einen muss man unter dem Draht durch. Zum anderen ist das da das Geländer, das den Wanderer vorm Absturz bewahren soll. Da ist es etwas unangenehm, wenn der Schnee höher ist, als das Geländer.

Ich stürz nicht ab und trag das Bike noch etwas mehr als 100hm über steile Wiesen und mühsame Schneereste. Immer wieder sinke ich bis zur Hüfte ein. Oben angekommen such ich mir ein lauschiges Plätzchen. Am liebsten mit Morgensonne. Das gibt es leider nur mir Wind. Also baue ich mir einen Windschutz, hab schliesslich extra die Schaufel mitgenommen. Die Plane ist schnell aufgestellt.

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Noch schnell Znacht gekocht und dann ab in die Federn. Es zeigt sich, dass die XLite vom Komfort her ein prima Mätteli ist. Leider nimmt in der Nacht der Wind zu und bläst mir durch die Behausung.
Dafür habe ich dann am Morgen wirklich Morgensonne. Und so bei Licht besehen fällt mir auf, dass die Mauer voller Löcher ist. Die hat bös gelitten in der Nacht.

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Nach einem schnellen Zmorge mit heissem Tee folgt als zweites Frühstück eine 900hm Singletrailabfahrt. Da zeigt sich, dass die Alpkitrolle wirklich zu voluminös ist, obwohl ich sie abgespeckt habe und nur noch der Schlafsack drin ist. Wenn die Gabel stark einfedert, streift die Bremsleitung auf dem Vorderrad, weil die Tasche sie runterdrückt. Da muss ich noch nachbessern. Auch ich selbst bin etwas steif. Der direkte Wechsel von den Ski aufs MTB funktioniert halt nicht einfach so.

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Am Anfang liegt noch zu viel Schnee rum...

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Doch dann wird's prima!


Die Rolle kommt nach einigem Streifen auch auf den Rucksack und dann geht's fast ärgerfrei runter. Nur fast, weil ich mit den Beinen am Thule anstehe. An dem gesamten Setup muss wohl noch optimiert werden. Und die ganze Geschichte verpackt sieht so aus:

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Am Schluss bin ich in 15 Stunden 30km gefahren, hab ein Schneemäuerchen gebaut und weiss, wo ich noch verbessern muss. Nächste Woche soll's ja wieder schneien, da kann ich zwischen den Skitouren noch an der Ausrüstung feilen ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht reichlich hecklastig aus. Neugierige Fragen:
Wenn du mit den Beinen an den Thule kommst, stört dann nicht der viel breitere Rucksack noch viel mehr?
Und hast du Rucksack-Gurte samt -Tragefläche irgendwie gegen den Schmodder geschützt, den die Reifen dort abladen?

Eben, es ist noch überhaupt nicht ideal. Dass es hecklastig ist, stimmt wohl, hat man beim Fahren aber nicht besonders gemerkt, aber ich fahr so beladen natürlich nur Asphalt und Waldautobahn. Ich montier den Rucksack das nächste Mal quer, dann hängt er nicht so weit hinten runter.
Mit den Beinen an den Thule komm ich natürlich nur bei abgesenktem Sattel und dann ist der Rucksack auf dem Rücken und nicht mehr auf dem Träger. Weil ich mit komplettem Gepäck auch wirklich technische Geschichten fahren will, taugt mir (zumindest in meiner Vorstellung) eine grosse Satteltasche nicht. Und weil ich in einfachem Gelände den Rücken frei haben will, brauch ich irgendeine Art von Gepäckträger, der den Rucksack aufnimmt. Bisher hab ich das wie @stuntzi mit einem Sattelstützengepäckträgerstummel gemacht - aber das klappt bei den grossen Rädli und der absenkbaren Stütze nicht mehr. Naja, am Thule kann man noch das eine oder andere verstellen, vielleicht klappt's ja noch.
Schmodder hatte es heute keinen ;-)

Also der Kopf wurde frei?? Viele Gedanken unterwegs zum Setup...

Ja, doch. Die Gedanken zum Setup gehören zum Kopf-freimachen. Lief also ziemlich wie geplant, ausser dass mehr nicht so wirklich gepasst hat als erhofft.
 
Klingt nach einer netten Saisoneröffnung und macht Lust auf eigene Unternehmungen.
Was ist denn der Vorteil des Thule Trägers gegenüber einem Tubus Fly oder Vega? Die dürften leichter sein, belastbarer und knarzen nicht. Nur die Montage am 29er könnte ein bisschen Bastelei erfordern, aber das sollte machbar sein. Hat sich denn wenigstens der Umstieg auf die größeren Räder gelohnt - abgesehen von der Tragepassage und der Tatsache, dass nun weniger Platz zwischen dem Lenker und dem Vorderrad sowie zwischen dem Sattel und dem Hinterrad ist?
 
Was ist denn der Vorteil des Thule Trägers gegenüber einem Tubus Fly oder Vega?
Nun, an einem Rahmen mit Steckachse und ohne irgendwelche Ösen ist es nicht ganz einfach einen deiner Tubus zu montieren. Oben könnte man ihn sicher irgendwie an der Sattelstützenklemmung befestigen, aber unten? Das ginge wohl nicht ohne zusätzliche Briden. Da bietet der Thule den Vorteil, dass er eine all-inclusive Lösung für Denkfaule ist. Ich hoffe mal, dass er besser hält, wenn ich bei der Montage noch etwas nachbessere, denn die Berichte, die man im Netz findet, sind eigentlich positiv.

An meinem On-One 456 habe ich manchmal einen Blackburn dran. Das funktioniert wirklich tadellos und ist mir vier Schrauben fix (de-)montiert - aber da sind halt alle Anlötteile dran:
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Am Scott Spark hab ich's jeweils so gelöst:
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Unter dem Rucksack ist ein Sattelstüztengepäckträgerstummel. Das ist auch nicht problemlos aber hält recht gut. Wegen der Federung muss der Rucksack aber sehr hoch montiert werden. Die Rolle ist natürlich viel kleiner als das Alpkit-Ding. Die hätte auch beim neuen Bike genug Platz.

Hat sich denn wenigstens der Umstieg auf die größeren Räder gelohnt - abgesehen von der Tragepassage und der Tatsache, dass nun weniger Platz zwischen dem Lenker und dem Vorderrad sowie zwischen dem Sattel und dem Hinterrad ist?

Hör ich hier Twenty Nein raus ;-) ? Was hat Biketragen mit der Radgrösse zu tun? Vorne ist auch nicht wirklich weniger Platz, denn der setzt sich ja zusammen aus: Gabelkrone, Steuerrohr, allfällige Spacer und Vorbauhöhe und da nehmen sich meine Bikes nicht viel (was dazu führt, dass der 29er insgesammt höher baut). Hinten ist weniger Platz, das stimmt, aber meine Biketouren haben meist weniger als 1% Passagen, die so steil sind, dass man hinter den Sattel muss und Spitzkehren lassen sich mit Umsetzen gut meistern. In allen anderen Fällen sind die grossen Rädli schlicht besser. Isch so.

@krull schafft es auch irgendwie, die Rolle und die Leitungen zu entflechten und das sind auch 29er. Seine Rolle scheint aber dünner zu sein als meine.
 
Nicht los hier? Ich war wieder unterwegs und habe mir ein recht ambitioniertes Tagespensum eingeplant.

Tag 1: 3600hm auf 100km, überwiegend im Gelände
Tag 2: 2600hm auf 105km, viel Gelände aber bergauf auch etwas Straße bzw. dann um im Dunklen Heimzukommen 25km Straße

Leider hat der bevorstehende Sonnenuntergang an beiden Tagen für Stress gesorgt, sodass der Spass etwas auf der Strecke geblieben ist. Zukünftig werde ich es wohl wieder gemütlicher angehen.

Nach dem ersten Hügel...


...wirds bald wieder steiler...


...um zu einer schönen Abfahrt zu kommen...


...die sich recht lang runterschlängelt...


...und auch technische Passagen hat...




Bei der nächsten Abfahrt habe ich weniger Glück, Eisbruch:


kostet leider viel Zeit:


Danach hatte ich keine Zeit mehr für Fotos. Selbst in den wenigen Pausen habe ich dann weiter geschoben um Meter zu machen und die letzte Abfahrt nicht im Dunkeln machen zu müssen. So ganz geklappt hat das leider nicht und so musste ich von 1200m runter wie es schon sehr dämmrig/dunkel war und das auf einem S2 Trail mit S3 Passagen wo obendrein kein Handyempfang war. Ich hatte nur die kleine Petzl Stirnlampe dabei und wollte die nicht auspacken und irgendwie an den Helm montieren. Bin also auf eher auf "Gefühl" runter.

Im Tal angekommen habe ich dann spontan einen Arbeitskollegen getroffen, der dort ein Ferienhaus hat und habe bei ihm im Garten übernachtet.
 
Nach einer regnerischen Nacht im Garten des Kollegen. Das Tarp hat dich gehalten:


Porridge kochen:


Wir haben dann gemütlich gefrühstückt um den starken Regen abzuwarten. Geregnet hats danach trotzdem immer mal wieder.

Erster Uphill auf ca. 1300m rauf:


Erste Abfahrt:


Wieder heruntem im Tal:


Ultraleichtes Helmcover aus einer Hotel-Duschhaube, die ich im letzten Moment eingepackt habe :-D Hat gut funktioniert!


Rauf auf den nächsten Berg:


Mittagessen:


Und noch ein Berg...


...mit schöner Abfahrt vom darauffolgenden Berg...


Richtung heimwärts wirds flacher...


...einmal gehts dann aber noch hoch auf knapp 700m und wieder bei einsetzer Dunkelheit runter. Da wars schon wesentlich dunkler als es aussieht:


Ich hab dann die Petzl um den Lenker gewickelt (klappt sehr gut) und bin dann 25km auf der Straße Heim um dann gegen 22:00 genau gleichzeitig mit dem Pizzaboten anzukommen :)
 
Dass es hecklastig ist, stimmt wohl, hat man beim Fahren aber nicht besonders gemerkt, aber ich fahr so beladen natürlich nur Asphalt und Waldautobahn.


Hi, ich habe das Thule Teil auch seit 3 Jahren, und bepackt mit ca 5-7 Kg fährt sich das bis S2 ziemlich gut. Ich denke das ist eine Frage der E
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@krull: Wahnsinn deine Touren hier, die Bilder sind auch immer schön anzusehen.
Bikepacking könnte mich alten Couchpotatoe auch noch reizen, bin im Sommer im nord-westlichen Istrien unterwegs.
Wie sieht so eine gute Grundausrüstung (tarp, schlafsack, kocher, messer, lampe) aus und was muss man dafür investieren?
 
Dazu findest du hier im Unterforum für fast jedes Teil ein eigenes Thema.
Bis du das alles durch hast, ist der Sommer rum. Also: Nicht verzetteln! ;)
 
@krull: Wahnsinn deine Touren hier, die Bilder sind auch immer schön anzusehen.
Bikepacking könnte mich alten Couchpotatoe auch noch reizen, bin im Sommer im nord-westlichen Istrien unterwegs.
Wie sieht so eine gute Grundausrüstung (tarp, schlafsack, kocher, messer, lampe) aus und was muss man dafür investieren?

Das passt sicher besser in einen anderen Thread, aber wen man bereit ist auch was selber zu machen ist das gar nicht teuer. Mein gekauftes Tarp hat 50€ gekostet, das selbstgebaute wohl auch so in dem Bereich. Schlafsack 100-200€, Kocher selbstgebaut aus Müll, Messer sub 10€, Stirnlampe 30€, Isomatte (je nach Modell 5-150€). Mein teuerster Ausrüstungsgegenstand ist der Daunenschlafsack (glaube 180€) und die Isomatte (120€ - wobei wenn man da wenn man eine einfache Rolle nimmt auch bei 5€ bleiben kann).
 
@krull warst du auf der Flucht ;-) ? Auch wenn der Spass unterwegs auf der Strecke blieb, im Nachhinein sind solche Aktionen doch meistens cool, oder?

Ich war vom 18. - 20. April unterwegs, hab bisher aber noch keine Zeit gefunden, hier was reinzuschreiben. Das wird jetzt nachgeholt.

In der Nacht auf Samstag hat eine Kaltfront die Schweiz überquert, am Samstagmorgen nahmen die Niederschläge ab, ab Mittag war es trocken und um halb drei bin ich unterwegs. Zunächst flach und dann auf Asphalt den Berg hoch. Es ist kalt und feucht, doch gegen Norden zeigen sich die ersten Aufhellungen.

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Blick auf Rapperswil am Zürichsee

Nach etwas über dreissig Kilometern geht's ins Gelände. Bald wird aus der Waldautobahn ein Trail.

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Und bald ist der Trail nicht mehr fahrbar.

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Darum muss ein Bikepackingrad auch tragbar sein.

Nach ein paar Trage- und Schiebestellen sind die 800hm vom See her überwunden und ich komme auf dem Wildspitz an. Mit Bise ist es bitterkalt.

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Es folgt eine längere Abfahrt mit mehreren Gegensteigungen auf unterschiedlichstem Untergrund. Vom Singletrail bis zur Teerstrasse ist alles dabei. Und auch mir sitzt der Sonnenuntergang im Nacken. Also geht es darum, vorwärts zu kommen. In Ägeri tank ich noch Wasser und fahr dann die zweite längere Steigung des Tages zum Zugerberg hoch.
Pünktlich zu Sonnenuntergang komm ich oben an:

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Vor der Waldhütte meiner Wahl brennt schon ein Feuer und der Wald und die Hütte gaben etwas Windschutz. In meinem kleinen Kochkessel gibt es Fertigpasta und zum Dessert ein Snickers. So ist der Abend ganz angenehm.

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In der Nacht dann ein seltsames Erlebnis. Ich hab in der Hütte auf der Bank an der rechten Wand geschlafen. Irgenwann erwache ich, weil es hell wird. Ich höre wie neben mir ein Auto zu stehen kommt und Türen aufgehen. Beginne also, mich aus dem Schlafsack zu schälen - oder zumindest das Atemloch zu einem Guckloch zu öffnen. Da blendet mich eine Taschenlampe voll ins Gesicht, im Gegenlicht erkenne ich die Silhouette einer Frau. Das Licht verlöscht so schnell wieder, wie's gekommen ist, Autotüren, Stille, Abfahrt des Autos.

Die Nacht ist bitterkalt. Ich friere v.a. gegen Morgen jämmerlich in meinem Schlafsack. Doch an der Sonner wird's dann wunderbar. Das Moor ist meist gefroren, also komm ich relativ gut voran, obwohl ich nicht den besten Weg erwische.

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Vom Zugi geht's auf besten Singletrails runter ins Steuerparadies Zug, das scheinbar so sparsam ist, dass es sich nicht einmal einen richtigen Springbrunnen leistet.

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Auch Kleinverdiener wollen Steuern sparen. Die wohnen dann so.

Durchs Säuliamt fahr ich auf Wirtschaftswegen zum Albispass. Von dem aus folge ich der Albiskette bis zum Uetliberg bei Zürich.

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Zum ersten Mal kommt der Uetzgi richtig schön in Blick

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Der Uetzgi liegt praktisch mitten in Zürich.


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Am Uetzgi hat es eine Downhillpiste. Naja, halt einen offiziellen gebauten Trail. Die Zürcher kommen so, ich hole die beiden mit meiner kompletten Biwakausrüstung wieder ein :-D


Anschliessend folgen mehrere kleine Hügel mit nun schon schön abgetrockneten Singletrails. Durchs Reppischtal und angrenzende Hügel komm ich nach Bergdietikon, wo ich auf den letzten Zacken eine Pizza erhalte. Dann geht's hoch auf den Heitersberg. Der Blick zurück zeigt wieder den Üetliberg.

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Der Heitersberg ist ein cooler Hügel. Vonn zuoberst geht es flowig und meist auf Trails runter nach Baden. Leider sind an diesem schönen Sonntagnachmittag allerlei Fussgänger unterwegs. Alles in allem komm ich aber gut voran und beginn zu überlegen, was heute noch alles möglich sein könnte...
Aber zuerst spuckt mich der Trail am Ostportal des wohl befahrensten Autobahntunnels der Schweiz aus:

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In Baden hab ich den Umkehrpunkt erreicht. Ich kauf mir ein Sandwich und Energy-Drinks und füll meine Speicher erst mal wieder auf. Dann überquer ich die Limmat und es folgen nochmals 500hm den Berg hoch auf die Lägeren. Nach Voralpen und Mittelland gibt's nun noch etwas Jura. Ich komm erstaunlich gut hoch. Oben muss man etwas auf dem Grat balancieren, doch sind die meisten Fussgänger wohl bereits zu Hause beim Abendbrot. So hab ich freie Bahn.

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Blick auf Zürich mit See und Uetliberg (mit Antenne)

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Am Ende der Lägeren thront Regensberg.


Nun folgen ca. 15km Transitroute duch das Glatttal und Bülach, bis ich auf den nächsten Hügel komme. Langsam drängt die Zeit, ich muss also vorwärts machen. Via Wagenbrechi fahr ich runter zur Tössegg und dann nochmals 300hm hoch auf den Irchel. Bei fortgeschrittener Dämmerung erreiche ich den Aussichtsturm, wo ich mein Nachtlager aufschlage. Wieder wird auf dem Feuer gekocht und wieder wird in der Nacht gefroren.

Am Morgen dann der Lohn:

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Am Irchel hat es einen hübschen Trail.

Via Winterthur geht es ins Tösstal. Hier wird es etwas mühsam. Das Tösstal ist sehr stark gegliedert, es gibt keine Hügel wie den Heitersberg oder die Albiskette, denen man einfach so nachfahren kann, zudem geht's jetzt v.a. hoch und ich kenne die Gegend sehr gut. Darum verlässt mich der Elan etwas - ok, ich bin auch etwas erschöpft. Via Tössscheidi und Farner fahr ich wieder nach Hause.

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Little Canada im Tösstal bei Winterthur

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Ich war 3 Tage lang unterwegs. Grober Streckenverlauf: Schwerin-Sellin (auf der Insel Rügen)-Greifswald-Neubrandenburg. Nicht direkt, größtenteils offroad, befestigte Wege liessen sich nicht vermeiden. Ich hatte überlegt, mit welchem Rad ich fahre- die Entscheidung wurde mir abgenommen, als mir am Crosser 2 Tage vor dem Start der Schalthebel (SRAM Force) brach. Also das Tourenrad genommen.

Tag 1: von Schwerin bin ich in einem Rutsch die 190km nach Stralsund gefahren. IN der Nähe zur Überfahrt nach Rügen habe ich mir ein lauschiges Plätzchen am Wasser gesucht. Kocher ausgepackt, Suppe gekocht, Würstchen reingeschnitten, Brötchen und Bier dazu- perfekt! Hier wollte ich eigentlich auch schlafen, um am nächsten Morgen aus dem Schlafsack den Sonnenaufgang zu geniessen. Leider zogen abends dunkle Regenwolken auf und ich habe mich in einen Pavillion eines Seglevereins geflüchtet. Nachts im Halbschlaf den Regen gerochen und gehört und gedacht: alles richtig gemacht!

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Tag 2: 0700 Uhr aufstehen und erstmal aufs Rad um einen gemütlichen Platz fürs Frühstück zu suchen. Im Gegensatz zum Vortag wars sehr windig und kühl, ich hatte nur kurze Sachen dabei und habe mich gefreut, als ich nach 73km am Tagesziel in Sellin auf Rügen ankam. Dort war ich am frühen Abend mit einem Freund verabredet. Da ich bis dahin noch ein paar Stunden Zeit hatte bin ich direkt zum Strand gefahren, wollte eigentlich anbaden, der Wind war aber zu kalt und ich habe mich dann in den Schlafsack gekuschelt. Nebenher gelesen, Kaffee getrunken und in den Himmel gestiert.

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Tag 3: Nach einer feucht-fröhlichen Nacht um 8 Uhr losgefahren. Von der Insel runter Richtung Greifswald, dort meine Schwester besucht, weiter in die Nähe von Anklam, um Oma zu besuchen. Dann weiter Richtung Neubrandenburg, noch ein paar Leutchen besucht und abends gegen 20 Uhr bei meinen Eltern eingetroffen, 10 Minuten später kam dann meine Familie an und das Wochenende konnte beginnen.
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Fazit: 483km in 3 Tagen, keine nennenswerte Steigungen. Wieder schöne Ecken in der Heimat entdeckt.

Alex
 
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