Tragt ihr Radhosen mit Polster bei euren Ergon Sätteln?

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10. April 2024
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Hallo,

bin neu hier und komme gleich mit einer Frage :).
Ich habe für mein Levo Expert einen Ergon SM E-Mountain Core Prime Men Sattel bestellt und wollte mal nachfragen ob man den gut ohne gepolsterte Radhose fahren kann?
Auf der Herstellseite habe ich leider keine Infos dazu gefunden.

Viele Grüße
 
Puh, dass ist eine Frage die man mit einem Referat beantworten könnte.

Grundsätzlich ist das sehr individuell und hier kommt es auf den Einsatzbereich, Fahrdauer und Vorlieben an.

Du kannst natürlich jeden Sattel ohne Polster fahren. Vermutlich wird das aber auf Dauer keinen Spass machen. Wieso? Weil du es nicht gewohnt bist.

Ich fahre ca. 3x die Woche 3,5-4 Stunden am Stück. Hier bekommt man mit der Zeit ein gewisses Sitzfleisch. Ich habe aber über die Jahre auch viel ausprobiert.
Der neueste Gag... ich bekomme aufgrund der langen Touren und dem Hitzestau nun oftmals Pusteln, welche schmerzhaft sein können. Weshalb ich nun mit Cremes vorbeuge.
Ich hatte eine teuere Radhosse mit extrem dünnen Polster probiert. Diese ist von der Performance tatsächlich bisher die Beste gewesen. Seltsamer Weise bekomme ich hier aber in Kombination mit meinem Ergon Sattel diese Probleme. Seitdem ich wieder auf Assos mit normalem Polster umgestiegen bin, habe ich keine Beschwerden mehr. Es ist somit ein Balanceakt.
Ganz früher bin ich den Turbo Sattel immer ohne Radhose gefahren. Der Hintern hatte sich mit der Zeit daran gewöhnt und ich hatte nie Beschwerden.

Es ist also Geschmackssache und hängt von verschieden Faktoren ab.

Wenn du z.B. Rennrad fährst, hast du eine ander Geo und du gehst hier selten richtig aus dem Sattel.
Ich fahre aber MTB durch Trails etc. Hier ist man ständig in Aktion, geht aus dem Sattel und bekommt punktuell mehr Belastungen ab.
Auch spielt es natürlich eine große Rolle wie lange deine Ausfahrten sind. Wenn du z.B. nur immer 30 Minuten unterwegs bist; und das vielleicht nur alle 1-2 Wochen, wird dir der Hintern immer weh tun...egal mit oder ohne Polster. Das wichtigste ist somit die Regelmäßigkeit. Erst richtig Spaß macht es, wenn du die Belastung gewohnt bist und du über deinen Po nicht mehr nachdenken musst.

Tendenziell kann ich dir aber nur dazu raten ein Polster zu nutzen. Je weniger du fährst, desto eher ein Polster. Ohne Polster geht schon, nur solltest du dann sehr regelmäßig fahren. Die finale Anpassung dauert aber etwas Zeit.

Hinweis: Ein Ergo Sattel ist aber noch lange kein Freifahrtschein für schmerz/stressfreies fahren. Es ist ein guter Anfang das System in die richtige Bahnen zu lenken.
Möchtest du aber wirklich ausgezeichnete Sitzqualität, wäre die Investition in ein Sattelfitting, in dem elektronisch gemessen wird und anhand der Daten verschiedene Sättel ausprobiert werden können, der Königsweg.

Ein Ergosattel sagt nämlich noch nichts darüber aus, ob dieser auf deine Person passend ist. Denn auch hier gibt es verschiedene Breiten etc. Da kann man noch so viel falsch machen.
 
Hallo und danke für die Info.

Ich fahre so ca. 2mal die Woche zwischen 2 und 5 Stunden, fahre aber nicht nur im Gelände sondern bin auch auf Wegen etc. unterwegs, ansonsten sitze ich noch 3-5 mal die Woche ca. ne Stunde auf dem Peloton (hier gibt es aber wahrscheinlich aufgrund der Fahrdauer keine Probleme (außer vielleicht die Schmerzen von der "normalen" Ausfahrt auf dem MTB) mit dem Sitz, obwohl der nicht die Welt ist.

Aktuell fahre ich einen Everve EZero Sattel Größe:S3 mit Radhose ohne Polsterung, davor einen SQLab 610 14cm (gemessen im Fahrradladen) mit Polsterhose.
Beide System sind vom Gefühl her relativ ähnlich, aber für mich nicht zu 100% zufriedenstellend, wobei mir die Everve Kombi wegen der polsterlosen Hose sehr viel besser gefällt!
Aus diesem Grund wollte ich mal den Ergon SM E-Mountain Core Prime Men in Größe M/L testen und hoffe tatsächlich auf Verbesserungen, nur wäre es für mich keine Verbesserung wenn ich wieder Radhosen mit Polster tragen müsste (du hast ja oben die typischen Probleme erwähnt).
Dein Tip mit dem Sattelfitting (da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht) ist super!
Habe die Einstellungen eigentlich immer so belassen, wie sie im Bikeshop vorgenommen wurde.
Das hier evtl. was nicht passen würde ist mir echt nicht in den Sinn gekommen, aber klar, da ist viel Pi mal Auge passiert!
Muss mal schauen ob so ein Sattelfitting hier in der Gegend jemand anbietet. Evtl. erübrigt sich auch die Suche nach einem neuen Sattel.
Hast du sowas schonmal machen lassen? Was für Kosten kommen da auf einen zu?
 
Ich habe das im Zuge eines ganzen Bikefittings machen lassen. Da hat sich herausgestellt, dass ich bereits die Beste Lösung hatte. Wir hatten zwar alternativ einen anderen Sattel ausprobiert. Dieser kam von den Werten aber nicht an den vorhandenen ran. Insofern auch sehr informativ.
Im Druckbild sieht man aber auch die genaue Verteilung, Druck, Aufliegepunkte etc. Insofern denke ich, dass dies am Ende eines der wichtigsten Kriterien sind und sich damit, über den Mehrwert an Fahrspass, die Investition ausbezahlt.

Lustiger Weise geben wir immer gerne tausende von Euros für die Bikes aus...selten steckt aber jemand Geld in die Ergonomie. Ich hatte so um die 180,- Euro bezahlt. Ich bin mir aber sicher, dass sich ein komplettes Fitting bei dir auch ausbezahlt macht. Vor allem wenn wir über Ausfahrten von mehr als 2 Stunden sprechen. Meiner Erfahrung nach summieren sich die Kleinigkeiten extrem auf: Hier ein neuer Sattel, da ein Stück nach vorne, hier die Pedalplatten verschieben, dort Pedale mit kürzeren Achsen, 5mm kürzere Kurbelarme, hier ein anderer Sattelwinkel, dort Spacer unter dem Vorbau, neue Ergo Griffe, absenkbare Sattelstütze, Sattel ein paar Millimeter nach vorne etc, XTR statt XT Klickies (da diese nicht so hoch bauen), Lenkerbreite reduzieren, usw.

Ich war früher der Gewichtsfetischist und hatte versucht alles aus dem Rad rauszuholen. Mittlerweile habe ich begriffen, dass es mehr Sinn macht am eigenen Körper abzunehmen und das Geld lieber in die Ergonomie zu stecken. Ich bin heute deshalb so schnell, da mir das Fahren auch noch nach 3,5 Stunden Spass macht. Zwar sind Ergosattel, die absenkbare Sattelstütze (fahre ich auch im Hardtail!), die Ergogriffe und 4-Kolben Scheibenbremsen etwas schwerer...aber auf langer Sicht schneller, da man einfach erholter ist. Vom Fahrspass ganz zu schweigen.

Such dir einfach einen Bike-Fitter in deiner Nähe. Stelle dich aber auf Wartezeiten ein. Ein guter Bike-Fitter hat auch eine große Auswahl an Satteln vor Ort, welche direkt ausprobiert werden können. Frage danach.
Aber wie gesagt machen die anderen Faktoren ebenfalls viel aus.
Bei mir hatten sich z.B. die Druckpunkte schon deutlich entspannt, als der Sattel 5mm runter kam. Ebenfalls verhällt es sich mit vor und zurück oder 1 Grad Nase hoch oder runter. Es sind alles nur Mikroeinstellungen. Aber entscheidend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und willkommen im Ergon Herstellerforum, @Misc .
Ein dickes Dankeschön auch an @Spikebeisser für die schnelle Hilfestellung an dieser Stelle. ✌️

Wir als Hersteller empfehlen grundsätzlich das Tragen von BiB Shorts – also Polsterhosen, insbesondere "seamless", also "nahtlos" und die Verwendung ohne das Tragen von jeglicher Unterwäsche darunter – es sei denn diese ist ebenfalls seamless.

Erfahrungsgemäß würde ich gerne erst eimal wissen, wie Deine derzeitigen Einstellungen am Rad sind, wobei ein seitlich waagegerecht aufgenommenes Foto Deines Rades ein probates Mittel zur Illustration ist. 😉

Darüberhinaus interessieren mich Deine genauen Beschwerden, dh. wo und ab wann treten diese auf bei deinen Touren auf?

Danke für Deine Mithilfe.

LG, Niels
 
Der Hinweis mit den Unterhosen ist auch wichtig! Am besten wirklich keine tragen.

Ein weiterer Tipp von mir: Nach der Ausfahrt ruhig mal mit 40 Grad waschen anstatt mit 30. Alle meine Klamotten halten das ohne Einschränkung aus. Vor allem im Sitzbereich tötet man damit zielgerichtet die Bakterien ab. Auch das hilft vorbeugend.

Und wenn Ergo hier schon einmal mitließt: Ich fahre an allen meinen Rädern den SM Pro Men.
Hier würde ich mir wünschen, dass die Nasenspitze vorne schmaler gearbeitet wäre. Meine Oberschenkel; und diese sind beileibe nicht super muskulös, streifen immer leicht an den Spitzen beim Treten. Diese Anomalie könnte man sich eigentlich sparen.
Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass dies bei anderen Herstellern genauso ist. Ist jetzt nicht Ergo spezifisch. Jedoch fällt mir das auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das im Zuge eines ganzen Bikefittings machen lassen. Da hat sich herausgestellt, dass ich bereits die Beste Lösung hatte. Wir hatten zwar alternativ einen anderen Sattel ausprobiert. Dieser kam von den Werten aber nicht an den vorhandenen ran. Insofern auch sehr informativ.
Im Druckbild sieht man aber auch die genaue Verteilung, Druck, Aufliegepunkte etc. Insofern denke ich, dass dies am Ende eines der wichtigsten Kriterien sind und sich damit, über den Mehrwert an Fahrspass, die Investition ausbezahlt.
Das ist hoch interessant das Thema und leider bisher in meinem Fall eher nicht beachtet, außer die Schmerzen am Poppes halt.

Lustiger Weise geben wir immer gerne tausende von Euros für die Bikes aus...selten steckt aber jemand Geld in die Ergonomie. Ich hatte so um die 180,- Euro bezahlt. Ich bin mir aber sicher, dass sich ein komplettes Fitting bei dir auch ausbezahlt macht. Vor allem wenn wir über Ausfahrten von mehr als 2 Stunden sprechen. Meiner Erfahrung nach summieren sich die Kleinigkeiten extrem auf: Hier ein neuer Sattel, da ein Stück nach vorne, hier die Pedalplatten verschieben, dort Pedale mit kürzeren Achsen, 5mm kürzere Kurbelarme, hier ein anderer Sattelwinkel, dort Spacer unter dem Vorbau, neue Ergo Griffe, absenkbare Sattelstütze, Sattel ein paar Millimeter nach vorne etc, XTR statt XT Klickies (da diese nicht so hoch bauen), Lenkerbreite reduzieren, usw.
Da hast du völlig Recht. Ich weis garnicht warum das Thema generell auch bei meinem Händler so Stiefmütterlich behandelt wurde. Das Bike war jetzt kein Schnäppchen, da fallen 200 oder 300 Euro Mehrpreis für richtig gute Einstellungen auch nicht mehr auf.
Ich war früher der Gewichtsfetischist und hatte versucht alles aus dem Rad rauszuholen. Mittlerweile habe ich begriffen, dass es mehr Sinn macht am eigenen Körper abzunehmen und das Geld lieber in die Ergonomie zu stecken. Ich bin heute deshalb so schnell, da mir das Fahren auch noch nach 3,5 Stunden Spass macht. Zwar sind Ergosattel, die absenkbare Sattelstütze (fahre ich auch im Hardtail!), die Ergogriffe und 4-Kolben Scheibenbremsen etwas schwerer...aber auf langer Sicht schneller, da man einfach erholter ist. Vom Fahrspass ganz zu schweigen.
Genau der geht mir etwas flöten wenn ich dann nach 2h oder so nicht mehr gescheit sitzen kann. Griffe muss ich auch noch angehen. Vielleicht erübrigt sich das aber, wenn ich jetzt echt so falsch sitze wie vermutet!

Such dir einfach einen Bike-Fitter in deiner Nähe. Stelle dich aber auf Wartezeiten ein. Ein guter Bike-Fitter hat auch eine große Auswahl an Satteln vor Ort, welche direkt ausprobiert werden können. Frage danach.
Aber wie gesagt machen die anderen Faktoren ebenfalls viel aus.
Bei mir hatten sich z.B. die Druckpunkte schon deutlich entspannt, als der Sattel 5mm runter kam. Ebenfalls verhällt es sich mit vor und zurück oder 1 Grad Nase hoch oder runter. Es sind alles nur Mikroeinstellungen. Aber entscheidend.
Das klingt echt überzeugend. Ich muss schauen wo es einen gibt. Wie lange dauert so eine Bikefittingsession in etwa?
Habe mir jetzt vorab von Ergon mal noch dieses Bikefittingset bestellt um erste grobe Schnitzer vielleicht zu beheben, bis ich einen Termin beim Spezialisten bekomme.

Hallo und willkommen im Ergon Herstellerforum, @Misc .
Ein dickes Dankeschön auch an @Spikebeisser für die schnelle Hilfestellung an dieser Stelle. ✌️

Wir als Hersteller empfehlen grundsätzlich das Tragen von BiB Shorts – also Polsterhosen, insbesondere "seamless", also "nahtlos" und die Verwendung ohne das Tragen von jeglicher Unterwäsche darunter – es sei denn diese ist ebenfalls seamless.

Erfahrungsgemäß würde ich gerne erst eimal wissen, wie Deine derzeitigen Einstellungen am Rad sind, wobei ein seitlich waagegerecht aufgenommenes Foto Deines Rades ein probates Mittel zur Illustration ist. 😉

Darüberhinaus interessieren mich Deine genauen Beschwerden, dh. wo und ab wann treten diese auf bei deinen Touren auf?

Danke für Deine Mithilfe.

LG, Niels
Hey vielen dank für die Antwort!
Ich kann später bzw. morgen mal ein Bild vom Rad hochladen Hab mich inzwischen ein kleines bisschen eingelesen und glaube, das einiges falsch oder nicht besonders gut eingestellt ist. Der Sattel ist beispielsweise gerade ausgerichtet, obwohl ich ein Fully habe. Das kann doch so nicht stimmen oder?

Meine Beschwerden sind hauptsächlich schmerzen an den Sitzknochen und starke Probleme mit dem Steißbein (musste deshalb schon in die KG). Sitze schon so weit wie möglich hinten. Hier ist aber am montierten EZero Sattel der Nachteil, das man das Gefühl hat, das man hinten runterfallen kann. Da war beim SQlab Sattel anders.
Dann habe ich halt noch so Druckschmerzen bzw. ein Taubheitsgefühl nach einer gewissen Fahrzeit in den Weichteilen.

Viele Grüße
Micha
 
Ich kann später bzw. morgen mal ein Bild vom Rad hochladen
Gerne. Ich bitte Dich allerdings um etwas Geduld, da ich ab morgen auf der VeloBerlin im Einsatz bin und erst am Dienstag wieder im Office sein werde voraussichtlich. 🙏

Hab mich inzwischen ein kleines bisschen eingelesen und glaube, das einiges falsch oder nicht besonders gut eingestellt ist. Der Sattel ist beispielsweise gerade ausgerichtet, obwohl ich ein Fully habe. Das kann doch so nicht stimmen oder?
Eigentlich ist die allgemeine Empfehlung den Sattel entsprechend des Negativfederwegs (SAG) nach hinten zu neigen, um entsprechend den Dammbereich zu entlasten.

Meine Beschwerden sind hauptsächlich schmerzen an den Sitzknochen und starke Probleme mit dem Steißbein (musste deshalb schon in die KG).
Das wirft die Frage auf, ob Du vielleicht eine zu aufrechte Sitzposition auf dem Rad einnimmst. Aber das ist Spekulation, solange ich dazu keine seitliche Perspektive des Rades vor Augen habe.

Da war beim SQlab Sattel anders.
Dann habe ich halt noch so Druckschmerzen bzw. ein Taubheitsgefühl nach einer gewissen Fahrzeit in den Weichteilen.
Das wiederum klingt nach meiner ersten Antwort bzgl. SAG.

Bikefitting ist bei orthopädischen Problemen auf jeden Fall immer eine ädäquate Alternative. Am besten sucht man sich hierzu einen Fitter, der einen sport-/medizinischen Hintergrund hat.
 
Bikefitting dauert, je nach shop 45-90 Minuten. In Einzelfällen kann es auch deutlich länger dauern, wenn der Fitter ständig durch Kundenfragen und Anrufe und Mitarbeitern gestört wird. Es lohnt sich also einen zu suchen, der NUR das macht, so das man hier das ganze in Ruhe und konzentriert durcharbeiten kann.

Zu Steißbein Problemen kann ich dir vielleicht auch einen Tipp geben:
Wer viel Rad fährt, verkürzt Muskeln an vielen Partien am Körper und/oder hat zu wenig Muskeln an den neuralgischen Punkten. Ich hatte auch damit zu kämpfen.
Ein Hauptbestandteil meines Fahrspasses rührt daher tatsächlich auch aus regelmäßigen DEHNÜBUNGEN.
Hier muss man gar nicht unbedingt brutal viel machen. Hier gilt die Devise. Oft kurz, aber regelmäßig. Selbst 15 Minuten, alle 2 Tage würden da schon viel weiterhelfen.
Daher sieht meine Routine bei meinen Touren wie folgt aus. Ca. 45 Min. erst einmal relativ locker einfahren. Dann mache ich 5 Minuten Stretching auf einer Parkbank oder Baumstumpf. Ziel sind die unteren Faszien am Oberschenkel zu dehnen und zu drücken. 2-3 Wiederholungen...das reicht...dann geht es weiter. Diese 5 Minuten bringen sooooo viel, dass ich auf keinen Fall mehr darauf verzichten möchte. Danach fahre ich die restlichen 3 Stunden absolut beschwerdefrei. (Davor zwickt es immer ganz leicht).
Übrigens bringt es nicht so viel die Stretchübungen schon vorher zu machen. Effektiver ist es wirklich nach 30-45 Minuten einfahren.

Für dein Steißbein würde ich aber nachstehende Übung vorschlagen:
Setze dich im Schneidersitz auf den Boden und versuche mit dem Oberkörper nach unten zu wandern. Ziel wäre es mit Fuß and Fuß irgendwann das Gesicht mit den Füßen zu berühren. Das wirst du aber von Beginn an nicht schaffen. Daher langsam mit normalen Schneidersitz anfangen. Hände an die Schläfen setzen und das Eigengewicht des Oberkörpers nutzen um dich nach unten zu drücken zu lassen. Wenn du das so ca. 30-60 Sekunden hälst, wirst du feststellen, dass dein Körper sehr sehr langsam aber stetig sich den Boden hähert.
Dann wieder entspannen und einfach 2-3 Mal plan auf den Rücken legen und wieder hoch (so wie Bauchmuskelübung, nur ganz flach hinlegen. Dadurch machst du die Gegenbewegung und dein Rücken entspannt sich besser. Du wirst es knacken hören. Gut so). Jetzt das Ganze Prozedere 3-5 Mal wiederholen. Du wirst merken, dass du immer weiter runter kommst.

Mach das eine Woche jeden Tag und unterstütze das Ganze dann damit, dass du dich bei der letzten Übung an einer unteren Sofakante, Tischkante oder ähnlich dann heranziehst um dich aktiv weiter runter zu drücken (nicht zu doll, aber schon deutlicher als mit dem Körpergewicht möglich). Somit unterstützt du das noch.

Ich prognostiziere, dass du spätestens nach 4 Wochen vermutlich keine Beschwerden mehr haben solltest.

Aber Stretching ist auch so ein Ding, wo man natürlich erst einmal den inneren Schweinehund überwinden musst.
Wenn du aber feststellst, dass z.B. nur 3-5 Minuten Stretching in einer Einheit dir einen Schub und absolute Beschwerdefreiheit beim Biken bringen, machst du natürlich nichts anderes mehr. Ich behaupte sogar, dass ich jemanden einen Vorsprung von 3 Minuten geben könnte und ich diesen dann spätestens in einer Stunde wieder eingeholt hätte.

Da gleiche gilt für die Rückenübung. Ich mache nur diese zwei Sachen. Nichts mehr.
Wichtig ist, dass man an den Schwachstellen arbeitet, nicht an den bereits vorhandenen Stärken ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerne. Ich bitte Dich allerdings um etwas Geduld, da ich ab morgen auf der VeloBerlin im Einsatz bin und erst am Dienstag wieder im Office sein werde voraussichtlich. 🙏
Hallo, hier mal ein Bild von der Seite vom Fahrrad. Ich glaube der Sattel hat zu wenig Neigung oder?

1713525347501.png
 
Okay, dann ist ein erster Punkt direkt erkennbar, insofern Du Druck im Dammbereich verspüren solltest, denn Du hast nicht bedacht, dass der Sattel im SAG (Negativfederweg des Rades) nach hinten abkippt.

Dem würde ich als erstes etwas entgegenwirken– und den Sattel endsprechend nach vorne tilten. Am besten so, dass der SAG komplett ausgeglichen ist.

LG, Niels
 
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