Troy Brosnan, Ruaridh Cunningham, Mark Wallace, dazu mit Fabien Barel eine Legende des Sports, die im Hintergrund die Fäden zieht: Das Debüt von Canyon im Downhill-Weltcup ist durchaus beeindruckend. Doch wie viel Arbeit steckt hinter so einem Team? Welche Ziele verfolgen die Koblenzer in ihrer Premierensaison? Und wie unterscheidet sich das Downhill-Team von den anderen Canyon-Teams? Flo Goral von Canyon stand uns Rede und Antwort. 

Seit mittlerweile fünf Jahren arbeitet Flo für die Koblenzer. Als Pro Sport-Manager Mountainbike kümmert er sich “um alle Athleten mit groben Reifen”. Zu diesen Athleten zählen neuerdings auch die Rennfahrer des Canyon Factory Downhill Teams rund um den australischen Superstar Troy Brosnan. Dass Canyon Pläne hat, in den Downhill-Weltcup einzusteigen, war bereits länger ein offenes Geheimnis. Nun folgt also der logische Schritt für die Koblenzer, die in ihrer Premierensaison direkt ein mehr als konkurrenzfähiges Team auf die Beine stellen konnten. Wir hatten die Gelegenheit, uns mit Flo ausführlich über das neue Weltcup-Team und weitere Themen aus dem Canyon-Universum zu unterhalten. Das Interview hatten wir übrigens live auf Facebook gestreamt – für all diejenigen User, die ein Video gegenüber dem geschriebenen Text bevorzugen, haben wir das Video ganz unten eingebunden.

Seit fünf Jahren ist Flo mittlerweile bei Canyon und betreut aktuell unter anderem das Canyon Factory Enduro Team und das Freeride-Team
# Seit fünf Jahren ist Flo mittlerweile bei Canyon und betreut aktuell unter anderem das Canyon Factory Enduro Team und das Freeride-Team - mit dem Downhill-Team starten die Koblenzer das nächste große Projekt. Für unser Interview stand uns der Bad Kreuznacher Rede und Antwort!

MTB-News.de: Hallo Flo! Herzlich Willkommen bei MTB-News. Erzähl uns doch bitte, mit wem wir heute das Vergnügen haben!

Flo Goral: Vielen Dank für die Einladung! Mein Name ist Flo Goral, ich bin 30 Jahre alt und komme aus dem schönen Bad Kreuznach. Ich bin seit fünf Jahren bei Canyon als Pro Sport-Manager Mountainbike tätigt. Das heißt: Ich kümmere mich um alle Canyon-Athleten mit groben Reifen. Meine Tätigkeit bei Canyon ist disziplinübergreifend. Das fängt mit dem Topeak Ergon Racing Team an, das ich als Liaison-Manager betreue – es ist also ein eigenständiges Team, bei dem ich jedoch die Schnittstelle zu Canyon bin. Dann haben wir natürlich das Canyon Factory Freeride Team mit unseren “Spring-Heinis”, wie wir sie intern nennen. Das Canyon Factory Enduro Team habe ich in den letzten drei Jahren hauptsächlich als Manager betreut. Und jetzt kommt natürlich das Canyon Factory Downhill Team dazu!

Die Meldung, dass Canyon in den Downhill-Weltcup einsteigt, hat für viel Wirbel gesorgt. Kannst du uns erklären, was hinter dem Projekt steckt? 

Für uns alle war es ein großer Traum, ein Downhill-Team zu haben. Und bei Canyon habe ich von Anfang an das Potenzial gesehen. Vom Rennrad bis hin zum Freeride und Enduro sind wir in den vergangenen Jahren mit all unseren Teams erfolgreich gewesen. Das neue Canyon Factory Downhill Team ist das i-Tüpfelchen: Downhill ist die Disziplin, die uns noch gefehlt hat und auch die Disziplin, die im Mountainbike-Bereich die ganz große Aufmerksamkeit bringt.

Mit Troy Brosnan habt ihr direkt einen der ganz großen Stars der Szene verpflichten können. Er ist zweifacher Junioren-Weltmeister, fährt regelmäßig aufs Podium und konnte bereits einen Downhill-Weltcup gewinnen. Was erwartest du dir in dieser Saison vom Australier? 

Troy stand bei uns ganz oben auf der Liste – eben durch die Erfolge, die du schon aufgezählt hast. Was uns beeindruckt hat, ist seine Konstanz: Er ist jetzt schon jahrelang vorne dabei. Wir hatten aber auch das Gefühl, dass bei ihm das letzte Quäntchen noch gefehlt hat. Wir können Troy die Basis bieten, um ihn nach ganz vorne zu bringen. Außerdem passt er von seinem Auftreten super zu Canyon. Die Erwartungen an ihn sind klar: Wir wollen ihn nach ganz vorne bringen. Und natürlich wäre es gelogen, wenn wir nicht über die Regenbogenstreifen sprechen würden. Die WM findet 2017 ja schließlich in Australien statt. Das wäre ein Traum, der für Canyon und ihn selbst wahr werden würde.

Erfolge konnte Canyon in praktisch allen Disziplinen feiern
# Erfolge konnte Canyon in praktisch allen Disziplinen feiern - das soll auch im Downhill-Weltcup so sein. Die Chancen, dass die Koblenzer direkt in der Premierensaison einen Titel feiern, dürften nicht schlecht stehen.

Hast du Troy schon persönlich kennengelernt? Wie ist dein Eindruck vom Australier?

Ich kenne Troy seit einiger Zeit, weil ich schon länger in der Szene drin bin. In den letzten Jahren war ich als Manager des Canyon Enduro Factory Teams natürlich auch auf vielen Rennen der Enduro World Series. Troy ist auch das ein oder andere EWS-Rennen mitgefahren. Das Fahrerlager ist immer recht klein, da kommt man einfach ins Gespräch. Oder beim Crankworx in Whistler: Die ganze Stadt ist voll mit Mountainbikern. Da läuft man sich eben hin und wieder über den Weg und unterhält sich.

Troy Brosnan und seine Teamkollegen sind ab sofort auf eurem Downhill-Flaggschiff, dem Canyon Sender CF, unterwegs. Kannst du uns sagen, wie Troys erster Eindruck seines neuen Arbeitsgeräts ist? 

Da gibt es eigentlich nur einen Satz für: Es war Liebe auf den ersten Blick. Er hat den Sender gesehen, sich draufgesetzt, ein paar kleine Einstellungen am Cockpit gemacht, den Luftdruck angepasst – und los ging’s! Das erste Rennen in Australien hat er direkt gewonnen. Einen besseren Einstand kann es eigentlich nicht geben – außer, wenn er es in Lourdes genauso macht!

Du sprichst den Saisonauftakt in Frankreich an. Wie sehr fieberst du dem ersten Rennen entgegen? Und wie verbringt das Team die Zeit bis zur Rennpremiere?

Mein Puls steigt von Tag zu Tag! Das erste Rennen ist ein Ziel, auf das wir alle hinarbeiten. Wir geben aktuell alles für diesen einen Moment, wenn der Countdown runterläuft und die berühmten Pieptöne erklingen. Das erste Teamtreffen hat bereits stattgefunden – die Jungs waren vor Ort in Koblenz und wir haben ihnen das komplette Canyon-Home gezeigt. Als Fahrer sollen sie wissen, wo ihre Bikes, auf denen sie fahren, produziert werden. Das ist wie eine große Familie: Die Jungs wissen genau, wer unsere Arbeiter in der Produktion sind, wer sich um die Logistik kümmert, wer hinter der Marke steht – diese Leute ermöglichen, dass sie die Rennen fahren können. Deshalb war dieses erste Treffen auch extrem wichtig. Aktuell sind wir fleißig am testen. Für alle drei Fahrer ist das Rad neu, der Sender ist noch nicht so lange auf dem Markt. Dementsprechend geben wir gerade alles, dass unsere Teamfahrer so viel Zeit wie möglich auf dem Rad bekommen.

Troy Brosnan ist unbestritten der große Star im neuen Canyon Factory Downhill Team – wer geht gemeinsam mit ihm an den Start? 

Für uns war es ganz wichtig, ein Team auf die Beine zu stellen, das sehr gut agiert und zusammenpasst. Neben Troy haben wir Ruaridh Cunningham ins Team geholt. Ihn kenne ich ebenfalls schon länger. Er kommt aus Schottland und hat dementsprechend viel mit den Dudes of Hazzard zu tun. Er ist superschnell und ein sehr angenehmer Charakter. Außerdem ist er sehr bodenständig – was er erzählt, hat Hand und Fuß. Außerdem ist er für sein Alter sehr professionell und wir sehen sein Potenzial. In der Lenzerheide hat er ein Top 10-Resultat eingefahren und in einem kleinen Team bewiesen, dass er richtig flott ist. Wir können ihm den Support bieten, dass er konstant in die Top 10 fährt und ihm eine gute Basis geben.

Fabien Barel hat mittlerweile seinen Helm an den Nagel gehängt und seine Karriere als Rennfahrer beendet
# Fabien Barel hat mittlerweile seinen Helm an den Nagel gehängt und seine Karriere als Rennfahrer beendet - für die Teamfahrer des Canyon Factory Downhill Teams und auch für Flo ist er gerade aufgrund seiner Erfahrung und Erfolge jedoch ein extrem wichtiger Ansprechpartner.

Außerdem ist Mark Wallace neu im Team. Er ist ein sehr zurückhaltender Typ, wirkt fast ein bisschen schüchtern – und ist natürlich auch sehr schnell auf dem Rad. Bei Devinci stand er ganz klar immer ein bisschen im Schatten von Stevie Smith. Devinci Global Racing hat seinen Betrieb nun leider eingestellt. Es wäre sehr schade gewesen, wenn Mark einfach hinten runterfällt. Da haben wir gesagt: “Hey, das ist genau die dritte Person, der dritte Fahrer, der unser Team komplettiert!”.

Drei Teamfahrer: Das klingt erst Mal nach einem relativ überschaubaren Team. In Wirklichkeit stehen aber immer sehr viel mehr Leute hinter einem professionellen Rennteam. Wie sieht das bei euch aus?

Ja, das ist immer ein Trugschluss. Mit zunehmender Professionalisierung der Szene müssen wir schon was vorhalten. Jeder unserer Fahrer hat einen eigenen Mechaniker – die Startzeiten am Rennwochenende sind so eng beieinander, dass es mit weniger Mechanikern auch gar nicht funktionieren würde. Außerdem wird Fabien Barel das Team führen. Mit seiner langjährigen Erfahrung und seinen drei WM-Titeln ist er das Aushängeschild. Selbst ein Weltcup-Sieger wie Troy schaut zu ihm auf und kann noch unheimlich viel von ihm lernen. Dazu kommt noch ein operativer Manager, der vor Ort alles zusammenhält und koordiniert. Ein Physiotherapeut kümmert sich um die Fahrer, wenn nach einem harten Trainingstag die Muskulatur zwickt. Außerdem haben wir eine Person im Team, die sich um die richtige Ernährung der Fahrer kümmert – ein wichtiger Punkt, der nicht zu vernachlässigen ist. Außerdem wollen wir die Fans mit schönen Videos versorgen und haben deshalb einen Media-Menschen dabei, der sich um Videos und unsere Social Media-Kanäle kümmert. Dieser Support ist auch nötig, um an der Weltspitze mitzufahren. Jeder kleine Störfaktor von außen – egal, ob es jetzt die richtige Ernährung, eine Massage oder ein Instagram-Beitrag ist –, ist schon ein Prozent, den ich als Fahrer auf der Strecke weniger geben kann.

Das Canyon Factory Downhill Team besteht aus Troy Brosnan, Mark Wallace und Ruaridh Cunningham
# Das Canyon Factory Downhill Team besteht aus Troy Brosnan, Mark Wallace und Ruaridh Cunningham - im Hintergrund arbeiten jedoch deutlich mehr Leute, damit die drei Teamfahrer sich voll und ganz auf die Rennen konzentrieren können.

Im Gegensatz zu eurem Enduro-Team, in dem Ines Thoma regelmäßig für Top-Resultate sorgt, habt ihr im Canyon Factory Downhill Team keine Frau. Wie kommt’s?

Wir haben das Thema lange diskutiert. Auf der einen Seite gibt es viele Frauen, die Downhill fahren. Mit unseren Ansprüchen im ersten Jahr war es aber schwierig, eine Fahrerin zu finden, die diesen gerecht werden könnte. Rachel Atherton hat letztes Jahr alles dominiert – dahinter kommt eine Lücke. Aber ja: Eine Frau würde das Team definitiv komplettieren. Für’s erste Jahr starten wir aber mit einem reinen Männerteam.

Es gab schon länger Gerüchte, dass Canyon am Einstieg in den Downhill-Weltcup arbeitet. Wie lange arbeitet ihr denn nun schon an diesem Projekt? 

Mein persönlicher Plan, ein Downhill-Team zu gründen, besteht schon seit 2012 – relativ zeitgleich haben wir das Canyon Factory Enduro Team gegründet. Wir machen keinen Hehl draus, dass wir damals kein reinrassiges Racebike hatten und haben uns für die Entwicklung Zeit gelassen. Fabien Barel hat am Anfang mitgeholfen, das Strive als Enduro-Bike mit der Shape Shifter-Technologie zu entwickeln. Und wir haben bewiesen, dass es eine erstklassige Rennmaschine in der Enduro World Series ist. Der nächste Schritt war dann, Fabien zurück zu seinen Wurzeln zu holen und ein richtig gutes Downhill-Rad zu entwickeln. Dass uns das gelungen ist, werden wir jetzt im Weltcup beweisen.

Wie wichtig ist ein Rennteam für die Produktentwicklung? 

Racing ist die besten Entwicklung. Unsere Teams heißen nicht umsonst Factory Team. Es sind “Werksteams”, weil wir genau diese enge Bindung haben wollen. Einen besseren Test für unser Material findet man nicht. Diese Entwicklung sorgt dann auch im Endeffekt dafür, dass wir unseren Kunden das bestmögliche Bike hinstellen können.

Ganz in schwarz? Vermutlich nicht!
# Ganz in schwarz? Vermutlich nicht! - Wie die finale Weltcup-Version des Senders aussehen wird, wollte Flo uns noch nicht verraten.

Was ist denn für die Fahrer des Canyon Factory Downhill Teams das bestmögliche Bike: Eins von der Stange oder eine Custom-Version? 

Die Jungs sind alle auf Serienrahmen unterwegs. Troy Brosnan und Ruaridh Cunningham sind auf Rahmen in Größe M unterwegs, Mark Wallace und Fabien Barel hingegen fahren auf dem Sender in XL. Alle Rahmen sind von der Stange – nicht nur im Downhill, sondern disziplinübergreifend. Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass wir auf unsere Fahrer hören. Wir wollen unseren Teamfahrern nicht einen Rahmen vorsetzen, sondern gemeinsam mit ihnen einen Rahmen entwickeln – bei den Slopestyle-Rahmen waren zum Beispiel Thomas Genon und Anton Thelander sehr stark in die Entwicklung involviert. Und den Sender haben wir so entwickelt, dass wir sehr viele Verstellmöglichkeiten haben. Dadurch trifft man gut den individuellen Geschmack der Jungs.

Vor kurzem war Troy Brosnan bei einem Rennen in Australien auf einem Sender mit Stahlfederdämpfer zu sehen – dabei ist der Rahmen doch eigentlich auf einen Luftdämpfer optimiert. Wieso plötzlich der Wechsel zu Coil? 

Der Sender ist auf einen Luftdämpfer optimiert, ja. Aber wie eben schon gesagt: Racing ist die beste Entwicklung. Wir probieren im Moment einfach alles aus. Dazu gehört auch, dass wir das Rad eben mal mit Stahlfederdämpfer ausprobieren, um Erfahrungswerte zu sammeln. Wir testen, testen, testen – da ist es legitim, auch mal so etwas auszuprobieren. Kleinere Rennen wie in Australien eignen sich dazu sehr gut.

https://www.instagram.com/p/BPR4EzHj5Zb/?taken-by=troybrosnan

Welche Partner hat das Canyon Factory Downhill Team? 

Unsere großen Teampartner sind Mavic, RockShox, SRAM und Maxxis. Die weiteren Partner, die sich um weitere Anbauteile, Bekleidung, Helme und so weiter kümmern werden wir demnächst noch präsentieren. Bis dahin muss man sich noch etwas gedulden. Eine Sache kann ich schon mal verraten: Ganz schwarz, wie Troys aktuelles Trainingsrad ist, wird die finale Version definitiv nicht. Der Weltcup ist für uns natürlich auch eine Möglichkeit, auf großer Bühne was Neues zu zeigen. Es wird auf jeden Fall gut werden und anders aussehen – mehr will ich noch nicht verraten!

Wird man das Canyon Factory Downhill Team auch beim ein oder anderen Rennen in Deutschland sehen?

Die Pläne sind noch nicht ganz final. World Cup und WM steht außer Frage – da nehmen wir alles mit, was geht. Auch bei den vier Crankworx-Festivals werden wir vertreten sein. Das hat sich mittlerweile zu einer interessanten Serie entwickelt und die Rennen sind immer sehr ansehnlich. Wie es mit nationalen Rennen, beispielsweise in Winterberg aussieht, klären wir aktuell noch. Natürlich wäre es toll, die Jungs dort vor Ort zu haben. Wir müssen allerdings auch etwas Rücksicht nehmen: Der Reisekalender ist vollgepackt und wir legen sehr viele Kilometer zurück. Also müssen wir schauen, wie es in den Terminkalender passt. Davon abgesehen haben wir im April das Pure Cycling-Festival bei uns vor Ort. Da versuchen wir, die gesamte Canyon-Familie zusammenzubekommen, auch überdisziplinarisch.

Du bist nicht nur im Downhill aktiv, sondern auch Manager des Enduro- und Freeride-Teams bei Canyon. Inwiefern unterscheiden sich deiner Meinung nach die Fahrer voneinander? 

Das ist der Teil meiner Arbeit, der mir am meisten Spaß macht: Das Hin- und Herspringen zwischen den verschiedenen Disziplinen. Ich muss mich in jeden Fahrer reinversetzen können, obwohl alle recht unterschiedlich sind. Hätte ich gewusst, dass ich den Job mal machen würde, dann hätte ich wohl noch zwei Semester Sozialpädagogik studiert. Am Anfang bin ich gerade mit den Freeride-Jungs etwas verzweifelt. Mittlerweile arbeite ich aber im vierten Jahr mit den Teamfahrern zusammen und weiß, wie sie ticken. Ich glaube, dass sich Radsportler, die auf einem Weltklasse-Niveau fahren, hinsichtlich ihrer Professionalität nicht wirklich viel nehmen. All unsere Fahrer sind spezielle Charaktere, die für sich stehen und super sind!

Downhill, Freeride, Enduro oder Slopestyle? Gerade der Wechsel zwischen den verschiedenen Disziplinen ist für Flo einer der spannendsten Aspekte seiner Tätigkeit
# Downhill, Freeride, Enduro oder Slopestyle? Gerade der Wechsel zwischen den verschiedenen Disziplinen ist für Flo einer der spannendsten Aspekte seiner Tätigkeit - auch wenn er es hier mit sehr verschiedenen Charakteren zu tun hat, unterscheiden sich die Canyon-Stars hinsichtlich ihrer Professionalität nicht.

Und wer ist aus marketingtechnischer Sicht für euch als Firma wertvoller? 

Das kommt ganz darauf an, was man erreichen will und wer die Zielgruppe ist. Mit unserem Freeride-Team habe ich natürlich eine andere Zielgruppe, als es beim Marathon-Team oder unseren Downhillern der Fall ist. Die Fans der Freerider sind etwas jünger. Also stehen Instagram-Stories und Snapchat entsprechend hoch im Kurs. Und unsere Freerider filmen nahezu alles in ihrem Leben. Von einem Marathon-Fahrer würde ich sowas eher nicht erwarten.

Nicht wenige gehen davon aus, dass wir bald auch Twentyniner im Downhill-Weltcup sehen werden. Was denkst du?

Ja, davon gehe ich aus. Die Entwicklung bleibt nicht stehen. Gerade Laufradgröße war in den letzten Jahren immer ein Thema, das diskutiert wurde – wieso sollte man das nicht auch im Downhill ausprobieren? Das hängt auch davon ab, wie die Streckenentwicklung aussieht. Wenn wieder Kurse kommen wie Pietermaritzburg, macht es sicherlich Sinn, über so etwas nachzudenken. Auch für große Fahrer kann ein 29er im Downhill sinnvoll sein. Ich glaube, dass es da nicht die eine, richtige Antwort gibt. Erlaubt ist letzten Endes alles, was Spaß macht. Ich will keinen verurteilen, der noch mit 26″-Laufrädern unterwegs ist. Wenn es für ihn das richtige Rad ist und er damit Spaß auf den Trails hat, spricht nix dagegen!

Eine Frage, die in den Kommentaren bei der Team-Ankündigung aufkam, war, wieso Canyon als deutsches Team nun einen Australier, einen Schotten und einen Kanadier im Team hat – und keinen Deutschen. Wäre es nicht sinnvoll gewesen, einen einheimischen Fahrer ins Team aufzunehmen? 

Das ist eine berechtigte Frage und mit der Antwort könnte man Stunden füllen. Wir haben das Canyon Factory Downhill Team so zusammengestellt, dass die Harmonie passt und die Jung gut miteinander klar kommen. Da war jetzt, muss ich sagen, leider kein Deutscher dabei. Im gleichen Atemzug muss ich aber auch sagen, dass ich den Downhill-Sport in Deutschland auf einem guten Weg sehe. Klar haben wir auf der einen Seite das Factory Downhill Team, mit dem wir im Weltcup Vollgas geben werden. Für mich persönlich ist es aber auch wichtig, dass wir auch sonst im Downhill-Bereich aktiv sind. Die Nachwuchsarbeit ist für mich persönlich zum Beispiel eine Herzensangelegenheit. Demnächst haben wir noch eine spannende Meldung aus dem Bereich, über die ich mich sehr freue.

Vielen Dank für deine Zeit und viel Erfolg mit dem neuen Canyon Factory Downhill Team!

https://www.facebook.com/mtbnews/videos/10155035300273933/

Ihr habt unseren Facebook-Livestream mit Flo Goral verpasst? Hier könnt ihr euch die komplette Wiederholung des Interviews mit dem Canyon Team-Manager anschauen!

  1. benutzerbild

    Sele666

    dabei seit 07/2003

    Naja rachel hat aber regelmäßig 10-15 sekunden vorsprung auf die 2.... das ist bei den herren eher selten!

  2. benutzerbild

    hardtail rider

    dabei seit 06/2005

    @Sele666: 4 Sec in Lourdes, 7 Sec in Cairns, 12 sec in Fort William, 5 sec in leogang, 0,7 in Lenzerheide, 7 in Vallnord. 3 sec in VDS

    regelmäßig? und ich glaube 3 mal war sie dieses Jahr in der Quali nicht schnellste.
    Und nochmal. Rachel Atherthons Leistung ist genial.

    Kovarik wird dafür gefeiert das er Fort William mit 14 sec vorsprung gewonnen hat, Hill und Gwin haben auch schon mit fast 10 sec Vorsprung gewonnen und über längere Zeit klar Dominiert.
    Erinnert euch an WM in VDS als Hill mit Sturz dritter wurde, oder Champery als er im Vollpiss fast gewonnen hätte und Lehikonen im Trockenen gefahren ist.
    Es wird immer Leute geben die besser sind als ALLE ANDEREN. Was ist mit nicolas vouilloz.

    Ich bin nun raus. Ich finde es sehr schade das die Leistung von den Frauen hinter Rachel immer schlecht gemacht werden. die Top15 Frauen der Welt sind sau Schnell, arbeiten Hart für ihren Sport. Min 5-8 Frauen von den TOP15 haben einen normalen Job mit 20-40h und geben jeden Cent aus damit sie einen Teil der WC Serie fahren zu können.
    Bei Männern wird sowas gefeiert, bei Frauen sind sie zu schlecht für Worldcups....

    EDIT: Ich beziehe mich auf das Video und nicht auf die Formulieren im geschriebenen Interview, die ist finde ich sehr viel besser.
  3. Stimmt doch auch absolut das die Mädels schnell sind. Aber als Zuschauer ist das Rennen einfach nicht spannend abgesehen von Lenzerheide wo es ja fast für Thanee geklappt hätte.
    Glaub bei einigen ist es mit den ins Team holen recht schwer, bei Atherton musst zwei Brüder mitnehmen, bei Thanee muss auch der Bruder mit, es gibt so viele große Teams ohne Mädels, das Syndicate, S hatte bis dieses Jahr kein Mädel, klar müssen die unterstützt werden und vielleicht macht es Canyon noch in den nächsten Jahren


    Gesendet vom iPhone7

  4. benutzerbild

    Wristbreaker

    dabei seit 01/2011

    Ich verstehe das so, dass es tatsächlich eine sehr viel kleinere Spitzengruppe bei den Frauen gibt, als bei den Männern und von denen eben keine zu haben war oder in die Konstellation gepasst hat. Er hat ja auch klar gestellt, dass sie nicht mehr Fahrer im Team haben wollen/können, was auf dem Level auf verständlich ist.
    Ich habe das jeden Falls nicht so aufgefasst, dass er alle ausser Rachel Atherton für chancenlos hält, sondern eher ihren Namen beispielhaft genannt hat als die dominierende Fahrerin aktuell.
    Und selbst wenn sie die Wahl zwischen einer Frau und z.B. Cunningham oder Wallace gehabt haben, kann man ihnen ja nicht verübeln sich so entschieden zu haben, das sind zwei top Fahrer.

    Abgesehen davon schau ich mir die Frauen Rennen sehr wohl an und finde die auch ziemlich interessant. Die sehen auch im Live-Stream echt beeindruckend aus, wenn dann danach die Typen kommen ist es natürlich nochmal krasser, aber ich find das macht's nicht schlechter. Das verdeutlicht eigentlich nur wie unvorstellbar krass die Männer an der Weltspitze da runterheizen!

  5. benutzerbild

    BURNS

    dabei seit 09/2001

    Das Sender ist von der Formensprache echt mal ein Hammer Entwurf. Damit muß man einfach gewinnen.

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