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Source Hipster im Test
Hippe Alternative zum Rucksack

Source Hipster im Test: Schnurrbart, Vintage-Klamotten, Hornbrille und ein unerträgliches Ausmaß an Ironie? Nein: Beim Hipster von Source handelt es sich um eine Hüfttasche mit integriertem Trinksystem, die den Rücken freilässt und dadurch angenehmer zu tragen sein soll als ein Rucksack. Wir haben den Source Hipster auf dem Trail getestet!

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Source Hipster – kurz & knapp

Die Idee hinter der Hüfttasche: Die Source Hipster soll den Rucksack auf kurzen bis mittellangen Touren dank Trinkblase und genügend Platz für die nötigsten Dinge ersetzen. Der Trinkgürtel kommt mit einer 1,5 l großen Trinkblase und bietet ausreichend Stauraum, um essentielle Dinge wie einen Ersatzschlauch, Minitool, Pumpe, Smartphone und eine Jacke unterzubringen. Im Gegensatz zu einem Rucksack sitzt der Source Hipster auf der Hüfte – das entlastet die Wirbelsäule und das Gewicht wird nah an den körpereigenen Schwerpunkt gebracht. Das soll sich positiv auf Balance und Beweglichkeit auswirken.

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In der Hand

Unser Testmodell des Source Hipster kommt in schlichtem Schwarz mit einem neongelbem Trägersystem. Die Tasche ist alternativ auch in auffälligem Orange oder Lila erhältlich. Das Trägersystem soll für zusätzliche Stabilität sorgen, kann aber auch weggelassen werden. Der isolierte Trinkschlauch wird über einen Magnet an der Hüfte befestigt. Der Clip mit dem Magnet kann aber auch an beliebiger Stelle an der Kleidung oder dem optionalen Trägersystem befestigt werden – ein gut durchdachtes System.

# Unser Source Hipster kam in schlichtem Schwarz daher, alternativ ist die Hüfttasche auch in orange und lila erhältlich.
# Der Source Hipster liegt eng am Körper an - das sorgt für einen hervorragenden Sitz, verhindert aber eine gute Belüftung.
# Das optionale Trägersystem sorgt für einen gewöhnungsbedürftigen Look - wir haben auf dem Trail drauf verzichtet, da die Tasche auch ohne dieses sehr gut sitzt.
# Großes, zweigeteiltes Hauptfach für Trinkblase und mehr

Die große Haupttasche des Source Hipster ist in zwei Fächer unterteilt: In einem davon findet die 1,5 l große Trinkblase Platz, im zweiten können ein Ersatzschlauch, ein Minitool und eine kleine Pumpe untergebracht werden. Seitlich am Gürtel befinden sich noch zwei leicht zu erreichende Netztaschen mit Reißverschluss, in denen ein Smartphone und Müsliriegel verstaut werden können – zumindest, wenn es nicht nass ist. Zusätzlich gibt es noch zwei kleinere Taschen mit Klettverschluss, in denen man etwas Geld, Scheckkarten oder andere Kleinteile unterbringen kann. In der Mitte befindet sich eine etwas größere Tasche, die genug Platz für eine dünne Jacke bietet. Über zwei Straps an der Unterseite besteht außerdem die Möglichkeit, Protektoren unterzubringen.

# Der Source Hipster sitzt sowohl mit...
# ... als auch ohne optionales Trägersystem perfekt auf der Hüfte
# In der Netztasche finden auch etwas größere Smartphones Platz, wo sie leicht erreichbar, aber nicht gegen Nässe geschützt sind
# Zusätzliches Fach für eine kompakte Regenjacke
# Flache Taschen für Kleinkram

Trotz der geringen Größe ist die Source Hipster Hüfttasche durchaus durchdacht und bietet ausreichend Platz, um auf Touren kurzer bis mittlerer Länge alle nötigen Utensilien mitzunehmen. Nur eine wasserdichte Tasche für das Smartphone könnte man vermissen.

Auf dem Trail

Der Source Hipster sitzt dank des weit nach vorne gezogenen und breiten Hüftgurts sehr angenehm: Komfortabel, aber gleichzeitig fest liegt die Tasche auf der Hüfte. Der Gurt schneidet nicht ein. So spürt man selbst auf ruppigen Trails kaum, dass man überhaupt eine Tasche trägt. Selbst wenn die 1,5 Liter große Trinkblase komplett gefüllt ist und zusätzlich noch Ersatzschlauch, Minitool, Riegel und eine Jacke im Source Hipster verstaut sind, ist der sehr gute Sitz der Tasche noch gewährleistet.

# Auf dem Trail überzeugt der Source Hipster mit hervorragendem Sitz und ausreichend Platz für alle nötigen Kleinigkeiten auf kürzeren Touren - wir sind begeistert von der Hüfttasche.

Wir haben auf das optionale Trägersystem im Test größtenteils verzichtet, da der Trinkgürtel auch ohne dieses angenehm fest an der Hüfte sitzt und nicht verrutscht oder wackelt. Das Trägersystem verringert den Druck auf die Hüfte allerdings etwas und verteilt ihn stattdessen auf die Schultern. Unserer Meinung nach ist das Trägersystem nicht nötig, kann aber je nach Vorliebe eine sinnvolle Option darstellen. Insgesamt beeindruckt uns das Plus an Bewegungsfreiheit, die die Hüfttasche im Vergleich zu einem Rucksack bietet.

# Der Source Hipster bleibt auch in steilem Gelände oder in engen Kurven an Ort und Stelle

Der eng anliegende, stabile Sitz der Tasche hat aber auch seinen Preis. Während der obere Rücken frei bleibt, ist die Belüftung im unteren Rückbereich praktisch nicht gegeben. Durch die im Vergleich zum Rucksack sehr geringe Kontaktfläche stört dies nicht besonders. Doch in dem Bereich, in dem die Hüfttasche am Rücken aufliegt, wird es bei warmen Temperaturen nass. Am Gurt, der die Hüfte umschließt, ist die Belüftung hingegen in Ordnung.

Die Befestigung des Trinkschlauchs über einen Magneten ist zwar praktisch und auf dem Papier eine sinnvolle Lösung. In unserem Test hat sich der Trinkschlauch allerdings in hartem Gelände oder bei größeren Sprüngen in einigen seltenen Fällen gelöst. Das ist nervig und kann durchaus problematisch sein, wenn der Trinkschlauch dann seinen Weg ins Hinterrad findet. Ein stärkerer Magnet könnte hier Abhilfe schaffen. Zur Sicherheit lässt sich der Trinkschlauch vor harten Abfahrten auch einfach unter den Bauchgurt klemmen – diese Lösung ist sehr pragmatisch und funktionierte ohne Probleme.

# Ordentliche Schlauchverlegung...
# ...und Befestigung per Magnet-Clip
# Auf der Rückseite verzichtet Source auf ein ausgeklügeltes Belüftungssystem - das spart Gewicht und ist aufgrund der im Vergleich zum Rucksack geringen Auflagefläche nicht allzu schlimm.

Wir sind seit dieser Saison begeistert von Hüfttaschen für kurze Touren auf den heimischen Trails. Selbst kleinere Tagestouren sind mit 1,5 l Wasser durchaus drin – und das wichtigste Werkzeug und die Regenjacke finden im Source Hipster problemlos ihren Platz. Die meisten Tester empfanden es als sehr angenehm, den Rücken während der Fahrt frei zu haben.

Der Nachteil am System? Man verliert natürlich sämtliche Schutzwirkung, die ein Rucksack mit integriertem Rückenprotektor bietet. Daher ist der Trinkgürtel für sehr anspruchsvolles Gelände und den Renneinsatz eher nicht die ideale Wahl.

Haltbarkeit

Der Source Hipster war über die gesamte letzte Saison hinweg häufig im Einsatz und zeigte keine Schwächen. Die Verarbeitungsqualität ist gut und überzeugt im Alltag mit tadelloser Funktion. Der direkte Konkurrent aus dem Hause Evoc ist allerdings deutlich besser verarbeitet – den Test zum Evoc Hip Pack Race gibt es morgen.

Im Vergleich: Evoc Hip Pack Race 3l

Trinkblase mit 1,5 l Volumen, Magnetbefestigung für den Trinkschlauch und ein freier Rücken: Bis hierhin sind die Hüfttaschen von Source und Evoc sich sehr ähnlich. Wen es interessiert: Die Tasche von Source war vor der Evoc auf dem Markt.

Wir haben beide Taschen direkt miteinander vergleichen können – beide Lösungen unterscheiden sich in Details voneinander. Der Evoc Hip Pack Race 3l überzeugt mit hochwertigerer Verarbeitung, aufgeräumterer Optik und der besseren Belüftung. Der Source Hipster Hüftgürtel punktet hingegen mit mehr Taschen – dadurch kann man insgesamt etwas mehr verstauen. Dafür ist das Hauptfach des Evoc Hip Pack Race 3l minimal größer. Das macht die Evoc-Variante aber insgesamt etwas voluminöser. Die Taschenaufteilung des Evoc Hip Pack Race 3l ist mit dem Werkzeugfach eher an die Bedürfnisse von Mountainbikern angepasst. Zudem verfügt das Evoc Hip Pack Race 3l im Gegensatz zum Source Hipster über ein Fach für eine Trinkflasche – das wir in der Praxis allerdings nicht nutzten, auch weil die Verwendung der Venti Flaps erschwert wird, wenn sich eine Trinkflasche in dem Fach befindet.

# Im Vergleich zum Evoc Hip Pack Race 3l sitzt der Source Hipster besser auf der Hüfte und bietet insgesamt etwas mehr Platz - dafür überzeugt das Evoc-Pendant mit einer besseren Belüftung, einer durchdachteren Aufteilung der Taschen und einer etwas höheren Verarbeitungsqualität.

Der Sitz und Tragekomfort des Source Hipster zeigte sich im Test minimal besser. In Sachen Gewicht liegt der Source Hipster mit 271 g deutlich vor dem Evoc Hip Pack Race 3l mit 374 g. Ein weiterer Unterschied ist der isolierte Trinkschlauch des Source Hipster, der für die meisten Nutzer jedoch unerheblich sein dürfte.

Fazit – Source Hipster

Der Source Hipster überzeugt durch einen perfekten Sitz und viel Platz für die wichtigsten Dinge auf Tour. Der Hüftgurt bietet viele Taschen und die Möglichkeit, Protektoren zu befestigen. Die Aufteilung der Taschen könnte allerdings etwas besser an die Bedürfnisse von Mountainbikern angepasst sein.  Belüftung und Verarbeitungsqualität sind insgesamt gut. Wir sind begeistert von dem Mehr an Bewegungsfreiheit, die Hüfttaschen auf dem Bike bieten und werden für die Feierabendrunde in Zukunft sicher öfter zu der kompakten Tasche greifen.

Stärken

Schwächen

Testablauf

Das Source Hipster wurde eine ganze Saison lang von verschiedenen MTB-News.de-Testern auf Trails in ganz Europa getestet.

Hier haben wir den Source Hipster getestet

Testerprofil

  • Testername: Sebastian Beilmann
  • Körpergröße: 174 cm
  • Gewicht (mit Riding-Gear): 68 kg
  • Schrittlänge: 81 cm
  • Armlänge: 63 cm
  • Oberkörperlänge: 56 cm
  • Fahrstil: Verspielt
  • Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro, Park
  • Vorlieben beim Fahrwerk: recht straff mit Progression
  • Vorlieben bei der Geometrie: relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau

Preisvergleich


Weitere Informationen

Webseite: www.sourceoutdoor.com
Text und Redaktion: Sebastian Beilmann | MTB-News.de 2017
Bilder: Moritz Zimmermann, Johannes Herden

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