Fehler: Hohe Front
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MoP__ & @
Fridl89 : Die Auflistung der "hohen Front" als Contra-Punkt war ein Fehler - ein Überbleibsel einer aller ersten Version dieses Artikels nach der ersten Fahrt auf dem Bike in Kalifornien. Damals hatte Intense zur Testfahrt auf dem San Juan-Trail eingeladen. Ein sandiger, komplett flacher aber sehr schneller Trail. Damals hatte ich mit starkem Übersteuern zu kämpfen, was ich auf den ersten Metern der hohen Front (langes Steuerrohr, außen liegender Steuersatz) zuordnete. Dass das Rad eine hohe Front hat ist Fakt, wie sich im Test herausstellte, passt die aber bestens zum Gesamtpaket - wir montierten ja im Laufe des Tests sogar noch einen höheren Lenker. Wie gesagt, sollte so in dieser finalen Version nicht mehr auftauchen - war ein Fehler und wurde gelöscht.
Unterschied: Klicks und Flats
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HellDriverChris und @
Ti-Max : Zu eurer Frage nach dem Unterschied der Fahrposition zwischen Klicks und Flats. Hier eine grob vereinfachte Version: Viele Klick-Pedal-Fahrer stehen mit den Füßen waagrecht, da dank Klick-System keine Gefahr besteht nach vorne über das Pedal zu rutschen. Oftmals werden die Zehenspitzen sogar Richtung Boden geneigt, was mit Flats im Gelände quasi undenkbar wäre. Mit Klicks lässt sich so aber wunderbar ziehen und somit gut Kraft aufs Pedal bringen. Allgemein wandert dadurch aber die gesamte Körperhaltung nach vorne. Der Oberkörper rückt eher über den Lenker, wodurch man sich von oben abstützt.
Flat-Pedal-Fahrer müssen sich zwangsläufig von hinten gegen das Pedal drücken, um im rauen Gelände nicht vom Pedal gerüttelt zu werden. Wie mein Ex-Team-Kollege Barel immer sagte: ElHi, HeLo = Elbow High, Heel Low. Man steht also eher hinter dem Rad und hängt nicht mit dem Oberkörper über dem Lenker, sondern zieht sich über den Griff zum Lenker von hinten gegen die Pedale. Wer das in Perfektion macht ist Sam Hill.
Durch diese zwei grundverschiedenen Fahrertypen/Fahrpositionen entsteht auch ein anderer Bedarf bei der Geometrie: Flat-Pedal-Fahrer sind oft mit kürzen Hauptrahmen besser bedient, da sie ihr Körpergewicht weiter nach hinten bringen müssen. Da das für einen Klick-Pedal-Fahrer nicht relevant ist, kann dieser mit einem längeren Rahmen fahren und dessen Vorzüge in Sachen Laufruhe usw. genießen.
Reach 436mm wirklich kurz?
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Ponch & @
_chilla_ : Ein Reach von 436mm ist jetzt nicht zwangsläufig kurz und passt wie im Test geschrieben beim Intense auch bestens zum Großteil des Einsatzbereiches. Wie im Absatz zuvor schon geschrieben ist die Vorliebe bei der Länge des Hauptrahmens maßgeblich davon abhängig, welche Pedale man fährt. Beispiel: Das Mondraker DH-Team fing vor zwei Jahren mit "Zero Off Set"-Vorbauten an. Die Flatpedal-Fahrer im Team blieben dabei, weil das ihre Fahrposition begünstigte. Die Klick-Pedal-Fahrer wie beispielsweise Markus Pekoll montierten sich Anfang der Saison wieder "normale" 40mm Vorbauten, da sie die Länge nach vorne nötig hatten.
Fakt ist, dass das Intense bei hohen Geschwindigkeiten unruhig wird. Viele Rahmen, die kurze Hauptrahmen haben, kompensieren dass mit langen Hinterbauten, wie z.B. bei Santa Cruz der Fall. Das neue Tracer hat aber einen recht kurzen Hinterbau, wodurch das Gesamtpaket ebenfalls kurz ausfällt. An irgendeinem Punkt müsste die Laufruhe also geniert werden - ich persönlich habe es am liebsten wenn das über den Lenkwinkel, den Reach (Länge des Hauptrahmens) oder einer Kombination aus beidem geschieht.
Zur Frage nach Jens´ Bike: In der Tat empfinde ich Jens´ Pivot als Kinderrad, was ich ihm auch immer wieder sage und bei uns zu hitzigen Diskussionen führt. :-D Letzten Endes nutzt er das Rad aber ganz anders als ich so ein Rad nutzen würde. Für mich ist Enduro nichts anders als viele kleine Mini-DH-Rennen zu fahren, dementsprechend muss ein Enduro bergab liegen wie ein Brett. Jens ist in der Beziehung kein Racer sondern möchte ein verspieltes Bike zum Spaß haben. Zudem kommt auch hier wieder die Begründung von oben zutragen: Jens fährt Flats und ich (wie auch unser Tester Markus) fahre Klicks.
Tracer T275 Carbon: Spaß- oder Race-Bike?
Wie schon geschrieben macht das Tracer unheimlich viel Spaß und eignet sich bestens für den Großteil deutscher Strecken - auch für deutsche Enduro-Rennen. Von diesem Standpunkt aus gibt es also nichts zu meckern, was im Artikel hoffentlich auch so zur Geltung kommt.
Intense selbst präsentierte mir das Bike aber als aggressives und ernst zu nehmendes Enduro-Race-Bike das sich auf dem Niveau einer Enduro-World-Series eingliedern soll. Wenn der Hersteller also schon so große Töne in den Mund nimmt, dann muss sich sein Produkt auch in diesen Werten messen lassen. Und da EWS Rennen meist in sehr alpinem (steile, harte, sehr schnelle und fast schon DH-Strecken artige Trails) Gelände stattfindet, haben wir das Bike unter anderem auch genau so getestet. Und unter diesen Aspekten war es eben überfordert.
Evtl schafft das mehr Klarheit. Ich hoffe es zumindest. :-D
Enve Felge
Die Enve Felge ist unter Einfluss sehr starker Belastung in die Knie gegangen. Beim Testen in Bozen versuchte ich eine Kante zu überspringen und sprang etwas zu kurz auf einen dicken Stein. Mit lediglich ca. 1,3 Bar im Reifen hatte das den Totalausfall der Felge zur Folge. Eine Alu-Felge hätte sicherlich auch eine starke Deformation zur Folge gehabt, wäre aber wohl nicht gleich komplett gebrochen.