Alpine Erfahrung

Besonders beim Thema "Essen" sieht man ja sehr gut, dass jeder anders tickt. Da gibt's einfach keine allgemeingültige Regel, außer dass man seinen Stoffwechsel kennen sollte. Und das fällt dann wieder in den Bereich "Erfahrung", hat aber mit den Alpen nicht wirklich viel zu tun.

Ich fahre z.B. nicht selten einen Tag lang in den Alpen rum und habe dabei einfach keinen Hunger oder Appetit. Ich esse dann den Tag über zwei Müsliriegel und trinke nur Wasser. Das funktioniert für mich komischerweise sehr gut, obwohl ich nicht verstehe warum und es keinem so empfehlen würde. Aber es ist halt ein Erfahrungswert, bzw. höre ich einfach darauf, wonach mein Körper verlangt. Und wenn er nach einer Riesenportion Pasta schreit, bekommt er sie halt. :-)
 
Kommt darauf an, wie weit man den Begriff fasst. Zumindest ist es im Hochgebirge ungleich schwerer an Essen und Trinken ranzukommen als unten im Tal :)

Plus man sollte es sich einfach besser einteilen (also die Kraft, bzw. die Energiereserven).
So ne Nummer wie von Speedskater beschrieben ist ja in den meisten Regionen in Ordnung (im Sinne von "nicht besonders tragisch"), da ist dann halt der Tag im Eimer und die Mitfahrer sind sauer weil es nicht voran geht. Wenn man sowas aber in einem einsamen Hochtal bringt, wo bis zum Ziel noch eine 1000 Höhenmeter Trageorgie samt schwerer Abfahrt lauert, ist das schon ziemlich dämlich, und wenn der Tag bereits fortgeschritten ist, kann es einen in die Klemme bringen.

Ich glaub auch einfach, dass der Körper irgendwann lernt besser mit "Notlagen" umzugehen. Dann gibt's meistens keinen richtigen Hungerast sondern es läuft ein Notprogramm und es geht nur alles ein bissel schwerer und mühsamer. Schließlich schleppt ein normaler Mensch ja nicht nur einen "Kohlenhydratspeicher" und Müsliriegel im Rucksack mit, sondern auch jede Menge Fett. Dazu muss man sich aber auch manchmal an die Grenzen bringen. Wenn man immer nur im Mittelgebirge die Biergartenrunde fährt ist der Körper halt gewohnt, dass es schön regelmäßig kalorienhaltiges Futter gibt, oder er streikt. Solche körperliche Gewöhnung zählt imho auch unter "Erfahrung", halt nicht geistig sondern physisch. Hat auch nichts spezifisch mit "alpin" zu tun, ist aber im Hochgebirge wichtiger als anderswo.

Mal ganz ehrlich: auf einer Standard-AlpenX Route ist die Einteilung der Kräfte- und Energiereserven, bzw. die Selbsteinschätzung der körperlichen Fähigkeiten (wozu auch "wann bekomme ich einen Hungerast und was tu ich dagegen" zählt) ja fast das wichtigste Thema, für das man "Erfahrung" haben sollte. Auf den etwas härteren Routen muss man wohl noch ein bissel Trittsicherheit haben und auf Steinschlag und Wetterumschwünge aufpassen, aber das war's dann auch.
 
Also bei 3000m Höhe hab ich noch keine Probleme, bei knapp 3500m Höhe hatte ich schon gemerkt das es "hoch" war.
War allerdings nicht mim Bike sondern im Wintern mim Board.
 
Mal ganz ehrlich: auf einer Standard-AlpenX Route ist die Einteilung der Kräfte- und Energiereserven, bzw. die Selbsteinschätzung der körperlichen Fähigkeiten (wozu auch "wann bekomme ich einen Hungerast und was tu ich dagegen" zählt) ja fast das wichtigste Thema, für das man "Erfahrung" haben sollte. Auf den etwas härteren Routen muss man wohl noch ein bissel Trittsicherheit haben und auf Steinschlag und Wetterumschwünge aufpassen, aber das war's dann auch.

Ich würde einen Wetterumschwung eigentlich an erste Stelle setzen und zwar auch auf den Standard-Routen. Ich glaube, dass plötzlicher Schneefall am Tuxerjoch ebenso kalt ist wie in den Westalpen ;) und eine schnelle Abfahrt u.U. auch dort unmöglich wird. Lediglich die Nähe von Hütten macht es etwas einfacher. Das wiederum setzt aber voraus, dass man weiß wo man ist und soweit im Stande ist zu navigieren, dass man die Hütte dann auch findet.
Manches muss man einfach selbst sehen bzw. "erfahren", weil man es sich nicht vorstellen kann. Z.B., dass man in einem Tal bei 25 Grad und Sonnenschein losfährt und es einige Stunden später am Joch dann graupelt. Oder ein harmloser Weg zum Bach wird oder oder oder. Wer öfter in den Alpen unterwegs ist, hält evtl. schon viel früher die Augen offen auf Gewitteranzeichen und weiß auch, dass es u.U. sehr schnell gehen kann, dass die Kaltfront drüberzieht.
Das muss nicht unbedingt sogar im Hochgebirge sein. Am Gardasee haben wir mal eine Front aus Arco anrollen sehen. Wir waren erst auf der Ponale unterwegs und hatten in einem Tunnel einen sicheren Unterstand. Nach 20min war der Spuk auch schon vorüber, es hat wieder die Sonne geschienen, allerdings ging ein starker Nordwind und es war mind. 15 Grad kälter. Gut, wenn man dafür gerüstet ist.
 
Wenn man schon mal kurz vor nem Pass vom Gewitter eingeholt wurde, weiß man plötzlich, wie schnell man rennen kann. Und wenn man dann bei Hagel in nem Kessel auf über 2k hockt und ringsum die Blitze einschlagen, vergisst man das auch nimmer so schnell. Manchmal kann man's halt nicht ändern, wohl dem, der dann gescheite Klamotten dabei hat ;)
Unangenehm ist es in jedem Fall. Wichtig ist halt, dass man Regenzeug und warme Sachen (Standard-Ausrüstung bei jeder Art von Mehrtagestour!) im Rucksack hat, und sich vielleicht nicht grad als Blitzableiter auf den Gipfel stellt. Dann ist auch ein Graupelgewitter auf dem Tuxerjoch nichts, was einen in ernsthafte Schwierigkeiten bringen kann.

Ein ernsthaftes/kritisches Problem mit Wetterumschwüngen oder generell schlechtem Wetter seh ich z.B. dann, wenn der Weg nicht so gut ausgetreten ist, evtl Wegfindung nur über farbige Punkte durchs Geröllfeld. Dass alles schön mit Steinmanderln und Pflöcken markiert ist braucht man auch nicht überall erwarten. Das erfordert schon bei Sonnenschein ein wenig Voraussicht. Wenn man im Nebel oder in einer Wolke hängt schier unmöglich. Da hilft höchstens ein gutes GPS Gerät und eine verlässliche Karte drauf (Kompass-Navigation dürfte wohl eher ausgestorben sein, ich könnt's auch nicht). Warme Klamotten helfen da auch wenig, außer dass man nicht so schnell erfriert wenn man sich verläuft.
Generell würd ich bei entsprechenden Bedingungen solche Aktionen wo's geht einfach meiden bzw. wenn's hart kommt rechtzeitig umkehren.
Sowas dürfte aber bei einem Standard-AlpenX der von einem kommerziellen Anbieter geführt wird eher nicht so üblich sein, das plant man höchstens "privat" außerhalb der ausgetretenen Routen.
 
Bei der oben beschriebenen Situation würde mir spontan entweder das Niederjoch einfallen (wobei man dan zur Martin-Busch-Hütte umkehren kann) oder auch die Schneebergscharte (evtl. Umkehrpunkt Poschhaus). Da gab es mal vor gut 10 Jahren einen recht kurzweilig zu lesenen Bericht übers IBC verlinkt von 2 jungen Ostdeutschen, die mit Raceschuhen und leichter Bekleidung im Schneegstöber und beginnender Dämmerung über die Schneebergscharte mussten / wollten. Die beiden hatten sich dann wohl auch noch ordentlich verstiegen, was dort schon bei gutem Wetter passieren kann.
 
Wenn wir bei Gewitter sind, wie haltet Ihr es mit den Schuhen, an denen Cleat's montiert sind? Ausziehen oder auf Absatz stellen oder ??? ?
 
Oh je, das ist auch ein netter Fall von falscher Einschätzung der Situation... vor allem dann noch mit Raceschühchen.
Die Schneebergscharte kenn ich nicht persönlich, aber auf den Google Bildern schaut's alles noch sehr zivil aus.
Richtig nett wird's bei sowas oder sowas, das ist am hellichten Tag schon absolut spaßbefreit, beim kleinsten Anzeichen von Schlechtwetter würd ich lieber ein Jahr lang Hallenhalma spielen als da rum zu kraxeln.

@3cinos
die Cleats machen den Braten doch auch nimmer fett, oder? Wenn dich der Blitz trifft hast du ganz andere Probleme als Cleats an den Schuhen. Außerdem bist ja eh nass vom Regen und schön salzig vom Schwitzen, das leitet gut genug, als dass du die Sorgen darüber machen müsstest, ob der Blitz weiß, wo er hinfließen soll, wenn er dich findet ;). Vor ich die Schuh auszieh würd ich lieber machen, dass ich vom Pass/Gipfel wegkomm, mein Radl sinnvoll weit von mir weg legen, und mich in die nächstbeste Kuhle ducken.
 
Diesen Juni am Schlüsseljoch: Zwei Junge Männer holen uns am Pass ein und fragen, wie das Tal da unten heißt :ka:. Hab dann aus Neugier gefragt, wo sie herkommen und noch hinwollten. Die hatten keinen Plan! "Wir haben uns aus dem Internet ne Route aufs Garmin runtergezogen und fahren die einfach nach." Hab Sie dann aufs Pfunderer Joch geschickt mit dem Hinweis, dass da oben ne neue große Hütte eröffnet hat, die bestimmt noch Schlafplätze frei hat :D (Scherz beiseite, aber geglaubt hätten die mir das).
Bei guten Verhältnissen kommen die mit der Taktik auch über die Alpen. Aber genau diese Sorglosigkeit wurde schon vielen zum Verhängnis, wenn plötzlich das Wetter umschlägt.
 
Genau darum bin ich auch ein Gegner der Idee, fertige Rundkurse/Routen zu veröffentlichen. Abfahrten samt Beschreibung ja. Auffahrten samt Beschreibung auch. Aber halt als Selbstbastel-Bausatz, damit jeder wenigstens dreißig Sekunden auf eine Karte starren muss um das Ganze sinnvoll zu verbinden.
 
Kommt darauf an, wie weit man den Begriff fasst. Zumindest ist es im Hochgebirge ungleich schwerer an Essen und Trinken ranzukommen als unten im Tal :)
Im Prinzip ist im Hochgebirge ja alles schwerer, als anderswo, oder kann gravierende Folgen haben. Deswegen gehören solche Sachen wie Essen und Trinken für mich jetzt nicht unbedingt zu alpiner Erfahrung. Ich mache schon lang genug Sport, um zu wissen, wann ich Essen und Trinken muss. Das ist vollkommen unabhängig davon, wo ich Sport mache. Auch was ich esse, ist relativ unabhängig vom Ort, sondern eher abhängig von der Belastung, die ansteht.

Zu alpiner Erfahrung gehört für mich eher, dass auch eine Strecke von nur 50km zu einer richtig anstrengenden Tagesetappe werden kann. Oder die schon mehrfach angesprochenen schnellen Wetterumschwünge.

Auch die Höhe kann Probleme bereiten. Ich habe in den Alpen bis jetzt zwar noch nicht gemerkt, dass ich gravierende Leistungsverluste habe, wenn ich über 2000m bin, aber ich weiß aus den Anden, dass ich auf über 4500m jede geringe Steigung merke und schon normales Gehen richtig anstrengend wird. Ich käme von mir aus nie auf die Idee den Mount Everest zu besteigen, wie es @scylla von ihrem Bekannten geschrieben hatte.
 
Verhalten, wenn man direkt im Gewitter ist und die Blitze einschlagen:
  • Schnellstens wenig exponierten Ort suchen, möglichst eine Senke.
  • Fahrrad möglichst weit weg liegen lassen.
  • Regenklamotten anziehen, damit man warm bleibt.
  • In die Hocke gehen und so sitzen bleiben.
  • Warten, bis das Gewitter vorübergezogen ist.
Fehlt noch etwas?
 
Noch einmal zum Essen: Ich trage für jeden Alpentag ca. 1.000 Kalorien an Snacks (Proteinriegel, getrocknete Mangos, Nüsse, Stundenfutter, Beef Jerky, etc.) in meinem Rücksack, weil ich zwischen den drei Malzeiten ungefähr zusätzliche 500 Kalorien benötige (aufgrund meiner eigenen Erfahrung). Zusätzlich habe ich in der Regel weitere 1.000 Kalorien dabei, falls das Mittagessen aus irgendwelchen Gründen einmal ausfallen würde.

Das Gewicht ist natürlich nicht unerheblich, da das gesamte Essen zu Tourbeginn im Rucksack locker 2 kg wiegen kann. Aber da ich weiß, was ich benötige und was ich vertrage, gibt es für mich keine andere Option.

Essen gehört für mich definitiv auch zur Alpenerfahrung. Auch die ungefähre Vorstellung davon, wo und wann man Mittagessen bekommt oder eben auch nicht.
 
gute gedanken, und gut, dass es diesen thread gibt.
es ist immer vorteilhaft, vorher nachzudenken als (sofern möglich) nachher zu analysieren.

als alpenbewohner mit einschlägiger bergungs- und führungserfahrung hab ich vor allem von wanderern, bergsteigern und schitouristen schon einige aktionen erleben können.

auf bikerseite sind mir bislang aber nur wenige "arge" auffälligkeiten vorgekommen, die da wären:

- schuhwerk: carbon race schucherl im sommerlichen neuschnee oder am gletscher oder bei tragepassagen... ohne kommentar.
- kurze regenhose bei sauwetter auf 3000m. schlechtwetter war bekannt und angesagt. außerdem hats im tal schon seit 2 tagen durchgeregnet. am ganzen körper zitternder biker. unfähig, auch nur einen meter bergab zu fahren. folge: ich hab auf die abfahrt verzichtet und sein bike neben meinem geschoben.
- eindeutig heranziehende gewitterfront. warnung ignoriert, trotzdem gehns weiter. folge: nachtbergung für die kollegen.

btw: bitte vergessts den eisen-, schweiss-, und wassweissichnochwasschmäh. weder cleats, noch bikes (sind eh aus carbon beim klassischen alpencrosser, oder?), noch sonstwas schadet. es gibt nur ganz wenige blitzopfer. die gefahr, an einem katzenbiss abzuleben, ist höher (sepsis!). dennoch: grate, wandnähe, nischen (auch halbhöhlen) etc meiden. je weiter weg von expo stellen, desto besser. ansonsten: ruhe bewahren. beim sinnlosen davonrennen haben sich schon mehr leute verletzt, sieh zb hier: https://books.google.at/books?id=w7p-j3SNgRMC&pg=PA12&lpg=PA12&dq=pinzgauer+spaziergang+1986&source=bl&ots=1U3pWtQ-s9&sig=vH0dgRZMBtx8IxqZSjrdg650Bbs&hl=de&sa=X&ved=0CDoQ6AEwBWoVChMIzYmIp9SyxwIVyu4aCh3nKAiH#v=onepage&q=pinzgauer spaziergang 1986&f=false

noch was: die meisten biker verletzen sich wegen unkontrolliert schneller fahrweise auf...


... forststraßen, wo es auch die mehrzahl der (wenigen) toten gibt.
 
Hab auch mal in der DAV-Unfallstatistik nachgeschaut: Die dort aufgeführten Unfälle beruhen bei den bikern fast ausschließlich auf Stürzen. Ursache hierfür dürfte in den seltensten Fällen mangelnde alpine Erfahrung gewesen sein, sondern (wie im Straßenverkehr...) unangepasste Geschwindigkeit. Erfroren, verhungert und vom Blitz erschlagen ist meines Wissens nach noch kein Mountainbiker auf seinem Alpencross.
 
nem Freund hat der Blitz mal im Flachland in sein Radl gehauen, während er's am (Gummi)Griff festgehalten hat. Glück für ihn. Der Steuersatz war verschmurgelt, ihn hat's nur auf den Rücken gelegt und er wusste nix mehr.
Auch wenn's statistisch unwahrscheinlich ist, aber ich hab da trotzdem immer gehörig Respekt, wenn Strom außerhalb eines Leiters unterwegs ist.

Der Google Books Link ist krass :eek:
Was könnte man daraus lernen? Lieber mal das Ego stecken lassen und zu früh umkehren als zu spät?
Immer brav den Wetterbericht gucken?

Beim Vergleich von Fußgängern/Kletterern/Bergsteigern zu Radfahrern muss man halt auch immer bedenken, dass die meisten Radler sich eher auf den leichten Wanderwegen rumtreiben*, weil's halt für Otto-Normal-Radler irgendwann keinen Sinn mehr macht ein Fahrrad dabei zu haben. Zu Fuß oder gar mit Kletter/Bergsteigerausrüstung kommt man in ganz anderes Gelände, in dem dann auch das Risiko entsprechend anders ist.

(*) Vertrider fallen glaub statistisch eher nicht ins Gewicht.
 
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Verhalten, wenn man direkt im Gewitter ist und die Blitze einschlagen:
• Schnellstens wenig exponierten Ort suchen, möglichst eine Senke.
• Fahrrad möglichst weit weg liegen lassen.
• Regenklamotten anziehen, damit man warm bleibt.
• In die Hocke gehen und so sitzen bleiben.
• Warten, bis das Gewitter vorübergezogen ist.
Fehlt noch etwas?

Vielleicht noch:
-Füße eher eng zusammen (und eher in der Hock als sitzend)
-Größere Metallteile ablegen (Verbrennungsgefahr)

Statistisch gesehen werden wenige Menschen vom Blitz getroffen, wenn ich aber mein Risiko minimieren kann, eben einer dieser zu sein, ist das nur gut.
Bei den meisten Verletzten schlägt der Blitz ja auch nicht direkt in den Betroffene ein, sondern einige Meter entfernt. Da gilt es, die Spannung, die über den eigenen Körper abfällt, so gering wie möglich zu halten.

Was mir zum Thema Hochgebirge und Gewitter noch einfällt:
irgendwo fängt es immer an, gibt es die ersten Einschläge, das kann, besonders bei einem örtlich so begrenzen Gewitter, wie im Gebirge typisch, genau in der Wand neben mir sein.
Sehr oft hab ich schon die Meinung/Ansicht gehört: "naja, es gibt ja immer erst Gewittergrollen aus der Entfernung, dann hat man ja noch genug Zeit".
 
(*) Vertrider fallen glaub statistisch eher nicht ins Gewicht.

selbst deren steige sind eher einfach, im auge eines alpinisten ;-).
und außerdem denke (hoffe) ich, dass diese eh (derzeit noch) von der bergsteigerseite kommen und nicht von der cc-partie...
wobei ich in sachen fahrtechnik nicht wirklich mitreden kann, dafür aber mehr in sachen alpintechnik.

prinzipiell können und dürfen auch eher weniger bergerfahrene biker alpentouren gelassen, aber doch mit angepasstem respekt und vorfreude angehen. was vor allem bei mehrtagestouren immer ein tipp ist: langsam beginnen. der saft, der verpulvert ist, kommt nimmer. zumindest nicht am selben tag.
was das futtern anbelangt: ich kenn leute, die brauchen alle 150 hm eine dschungelgurke oder einen riegel (das ist nervig, wenn die andern gerade schön warmgefahren und im fahr/tragefluss sind, aber ist halt so), andere frühstücken gscheit und brauchen (außer der einen oder anderen halben bier) den ganzen tag nur ein paar schluck wasser (ich zum bleistift). aber jeder sollte sich doch soweit kennen...
im alpinen gelände schadet eine gewisse gehkunst (unwort trittsicherheit) nie. das ist wie fahrtechnik beim biken, man lernt die nicht über nacht. ich kenn leute, die schweben über das übelste bruchschrofengelände wie eine erscheinung. andere wiederum stolpern beim verlassen der hütte schon über ihre haxen. gehen lässt sich lernen, zahlt sich aber für normalalpencrosser aber eher nicht aus vom aufwand her.

stichwort schneefelder. diese sind auch eine häufige unfallursache (eig ists die unfähigkeit, diese zu begehen...).
wenns ganz deppert hergeht, schauts so aus und das ding ist pickelhart (da waren aber beim kollegen steigeisen oder sowas ähnliches mit im spiel):



und es empfiehlt sich die bikepickeltechnik (ja, foto ist aus dramaturgischen gründen geneigt), auch, wenn der schnee weich ist (bevors einem mitn bike im gnack die läufe wegzieht...):



auch, wenns so harmlos aussieht wie diese hier, einmal läufe weg, und bei falscher reaktion geht die post ab. und zwar richtig. unten warten meist große steine. je nach erstkontakt dann die verletzungen. sprich: in bauchlage kommen, arme und beine spreizen, kopf sollte oben sein. kann man bei vorhandenem auslauf üben und ist im regenzeugs ganz lustig.

 
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Als Energieelekroniker (großer Konzern mit 3 Buchstaben) hat man schon sehr früh gelernt bekommen (also müssen) das man bei hohen Spannungen die auf den Boden treffen (runter gefallene Stromleitungen) die Füße beieinander halten soll. Denn wo Spannung auf der Erde ist hat man eine Schrittspannung, je größer der Schritt desto höher die Spannung. Gilt natürlich auch bei Blitzen die auf den Boden treffen.

Zum Wetter: ich hab ein ziemlich gutes Gespür fürs Wetter. Ist einerseits gut andererseits tut Dank Migräne halt ab und an mal der Kopf weh.
Ich hab auch gerne meine Casio pro trek am Arm, da sehe ich grafisch dargestellt wie der Luftdruck sich entwickelt.
Dazu wird morgens immer der Wetterbericht angeschaut wenn es auf Tour oder in die Berge geht.

Dazu setze ich in unbekanntem Terrain immer noch auf Papierkarten, zumindest als Backup und zur schnelleren Orientierung. Das geht auf Papier tausend mal schneller wie auf nem Display.
Zum trinken Schlepp ich meist zuviel mit mir. 3 Liter Trinkblase und ne Flasche am Rahmen. Dazu immer noch ein paar Gels und was was vom Frühstück über war.
Zumindest immer dann wenn ich total am Abend der Welt unterwegs bin.
 
stichwort schneefelder. diese sind auch eine häufige unfallursache (eig ists die unfähigkeit, diese zu begehen...).
wenns ganz deppert hergeht, schauts so aus und das ding ist pickelhart (da waren aber beim kollegen steigeisen oder sowas ähnliches mit im spiel):

Bikepickel-Technik ist bekannt, man kann auch wenn's net so steil ist aber man auf Nummer Sicher gehen will vor jedem Schritt erst mal mit der Hacke oder der Fußspitze einen flachen Tritt stampfen. Wenn's weich ist.
Da du's grad erwähnst: was macht man denn in so einem Fall wie auf dem Bild (pickelhart vereistes dazu noch steiles Schneefeld oder Gletscher), wenn man keine Steigeisen dabei hat? Also ich würd normal nicht auf den Gedanken kommen, sowas auf eine Biketour mitzunehmen... Das einzige was mir bisher zu so einer Situation eingefallen ist war bleiben lassen und irgendwie außen rum kraxeln wenn's geht, oder abbrechen wenn's net geht.

Papierkarten find ich ja ganz nett wenn welche am Parkplatz aushängen. Welche mit mir rumzutragen hab ich aber noch nie eingesehen. Weht weg wenn's windig ist, weicht auf bei Regen und zerfleddert bei Benutzung. In der Regel hab ich mir die Tour ja vorher auf der großen Karte angeguckt inclusive Abbruch- und Verlängerungsalternativen, dann reicht mir auf Tour auch das Bild im Hirn für die Übersicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Regel hab ich mir die Tour ja vorher auf der großen Karte angeguckt inclusive Abbruch- und Verlängerungsalternativen, dann reicht mir auf Tour auch das Bild im Hirn für die Übersicht.
Gilt das auch für einen kompletten Alpencross (6-8 Kompass-Karten 1:50.000)? Alles im Kopf einschließlich Abbruch- und Verlängerungsalternativen? Das nenn ich mal fotografisches Gedächtnis :anbet:

Ich fahre seit diesem Jahr mit GPS aber Papierkarten werde ich immer mitnehmen. Das Garmin-Teil ist manchmal zickig und 100 % möcht ich mich nicht darauf verlassen.
 
Da du's grad erwähnst: was macht man denn in so einem Fall wie auf dem Bild (pickelhart vereistes dazu noch steiles Schneefeld oder Gletscher), wenn man keine Steigeisen dabei hat? Also ich würd normal nicht auf den Gedanken kommen, sowas auf eine Biketour mitzunehmen... Das einzige was mir bisher zu so einer Situation eingefallen ist war bleiben lassen und irgendwie außen rum kraxeln wenn's geht, oder abbrechen wenn's net geht.

irgendwie hast den falschen zitiert, obwohl ich eh schon eine pizza vertragen würde.

wir wussten es, dass es so aussehen wird. das war also geplant, ich glaub, ich hab sogar ein eisgerät ins auto gegeben, aber das trumm dann doch nicht mitgenommen. drum hatte ich feste (steigeisenfeste) bergschuhe an (eisen blieben im rucksack) und der kumpel wanderschuhe und leichtsteigeisen (klingt arrogant, aber @bern kann wie meine frau auch bestätigen: wo ich die eisen brauche, ist für die allermeisten mit eisen schon schluss).
irgendwie wars schon lustig, dem kumpel zuzusehen, beim runterfahren die kombi leichtsteigeisen und flatpedale. das am bild war eh die einzige in meinen augen kritische stelle. blöd war nur das wassereis (das dunkle eis vom wegtauen tagsüber am talseitigen trailrand), das hat mir die abfahrt doch etwas vergällt ohne spikes.

ohne jetzt das thema da auch noch einzuwerfen: spikes ja oder nein ist wirklich ansichtssache. wenns nicht wirklich komplett glatt (glatt, nicht nur hart) ist, bringen die meiner erfahrung nach nix. ein guter reifen da schon mehr.

btw, bei unsern winterbiketouren sind immer diese dinger dabei, es geht/tragt/schiebt sich einfach bequemer (bild gfladert bei www.steigfelle.com), passen auch auf einen 5.10:
3907-snowlineschuh-print4c-2.jpg
 
Die Dinger sind super! Selbstredend keine Vergleich zu Steigeisen, aber ich war überrascht, wie gut die funktionieren. Nur im pappigen Schnee setzen sich die Kettenglieder schnell zu und man hat immer wieder ganze Klumpen am Fuß. Gibt's auch in einer Leichtversion.
 
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