XC World Cup 2022 – Lenzerheide: Schweizer Drama beim Heimweltcup

Kann mir doch keiner erzählen, dass ne Ohrfeige nicht sofort auf irgendwelchen Handyvideos die Runde gemacht hätte.. :rolleyes:

Aber das da massiv was war, hat man gehört und auch am Sieger gesehen, der schaute in der Freude auch kurz irritiert..
 
Ich bin Schurter Fan, ich bin Flückiger Fan. Ich hätte beiden den Sieg gegönnt. Dumm gelaufen.

Bei der EM 2020 gegen Carod setzte Schurter auch eine Attacke die zum Sturz der beiden hatte führen können, wenn Carod nicht nachgegeben hätte (ungefähr bei 1:50). Carod musste aus dem Pedal und hatte verloren. Aus meiner Sicht damals total cool, aber mit flauem Bauchgefühl.
https://www.srf.ch/sport/mehr-sport...tel-fuer-nino-schurter-flueckiger-holt-bronze
Auch bei der WM im letzten Jahr hätte Flückiger nicht zurückziehen müssen.

Wenn man gegen Schurter gewinnen will kann man sagen: Wenn zwei Lenker nebeneinander Platz haben, ist auch Platz zum überholen.
Schurter macht es auch. Wenn einer einlenkt oder die Linie verlässt kommts zu Sturz.
 
Aus den beiden Interviews konnte man recht gut heraushören, wer der Schuldige war. Flückiger hat es ja im Grunde zugegeben. Vorsatz zu unterstellen ist jedoch Blödsinn, schließlich wollte Flückiger ja gewinnen. Allerdings denke ich schon, dass Flückiger die Wm letztes Jahr noch ein wenig im Hinterkopf hatte. Ein riskantes/freches aber sauberes Überholmannöver ohne Körperkontakt wäre für ihn wohl die ideale Lösung gewesen.
Und generell gilt: bei den emotionalen Aussagen, welche sofort nach dem Rennen getätigt werden, muss man nicht jedes Wort auf die Waagschale legen.
 
Fights gehören dazu. Wenn es mal schief geht wie in diesem Fall, dann ist das eben so. Passiert.
Das sagt sich so leicht wenn man nicht selbst betroffen ist. Fights sind gut und schön, aber es gibt Grenzen und die wurden offenbar überschritten. Ich als Zuschauer möchte auf jeden Fall keine Stürze sehen.
Welches Fehlverhalten die UCI gegenüber Schurter genau ahndet, würde mich schon mal interessieren.
Falls er Flückiger gegenüber tätlich geworden ist, wäre das auch in Ordnung. Das Problem ist jedoch, dass es vorher auf der Strecke offenbar auch ein Fehlverhalten von Flückiger gab, was aufgrund fehlender Beweise scheinbar nicht geahndet werden kann.
 
Welches Fehlverhalten die UCI gegenüber Schurter genau ahndet, würde mich schon mal interessieren.

In diversen Schweizer Medien findet sich das:

«Man muss dort überholen, wo es auch möglich ist. Dort, wo ‹Math› es versucht hat, ging es nicht. Das war definitiv ‹too much›. Irgendwo hat es Grenzen», sagte der neunfache Weltmeister, der seinem Landsmann nach der Zieldurchfahrt ein paar nicht druckreife Verwünschungen («Du bist nicht normal!») und einen kaum kollegial gemeinten Rückenklatscher mit auf den Weg gab.

Allerdings würde ich diese Medien nicht unbedingt als qualitativ hochwertig bezeichnen. Also Vorsicht!
 
Wenn die stelle geeignet ist zum überholen, ist das Risiko eben hoch. Das Schurter nicht nachgibt sollte vorher klar gewesen sein, so provoziert man schon das es schief geht. Von daher ist seine Relation verständlich, Emotionen gehören beim Rennen fahren dazu. Schade wenn ein Rennen dadurch überschattet wird.

Und dadurch das vom Verursacher nochmal auf letztes Jahr hingewiesen wird, zeigt das er es hart im Kopf hatte beim Manöver
 
Wow, wenn man also seinen Gegner beschuldigt ist man der liebe. Wenn man das hingegen aber nicht macht, ist man der böse? Keine Beschuldigungen sind noch lange kein Schuldeingeständnis. Was stimmt den bei euch nicht.
Zudem ist die Aussage, Schurter hätte gewonnen ja wohl absoluter Müll. Das Rennen ist vorbei wenn es vorbei ist und zwar auf der Ziellinie. Das ist MTB und kein Schach. Da kann bis zur Ziellinie noch alles passieren. Und warum, wenn Schurter Flückinger doch so überlegen war, war Flückinger dann nach dem Sturz so weit vorne?
Zudem hat man ja auch schon während des Rennens bei anderen Fahrern gesehen, wie gefahren wird. Und zwar nicht immer so, dass der andere nicht auch mal hart abbremsen muss das es nicht knallt.
Überall heißt es zudem, dort kann man nicht überholen. Gesehen hab ich aber noch kein Bild und Analyse der angeblichen Unfallstelle.
 
Wow, wenn man also seinen Gegner beschuldigt ist man der liebe. Wenn man das hingegen aber nicht macht, ist man der böse? Keine Beschuldigungen sind noch lange kein Schuldeingeständnis. Was stimmt den bei euch nicht.
Zudem ist die Aussage, Schurter hätte gewonnen ja wohl absoluter Müll. Das Rennen ist vorbei wenn es vorbei ist und zwar auf der Ziellinie. Das ist MTB und kein Schach. Da kann bis zur Ziellinie noch alles passieren. Und warum, wenn Schurter Flückinger doch so überlegen war, war Flückinger dann nach dem Sturz so weit vorne?
Zudem hat man ja auch schon während des Rennens bei anderen Fahrern gesehen, wie gefahren wird. Und zwar nicht immer so, dass der andere nicht auch mal hart abbremsen muss das es nicht knallt.
Überall heißt es zudem, dort kann man nicht überholen. Gesehen hab ich aber noch kein Bild und Analyse der angeblichen Unfallstelle.
Vielleicht war er weiter vorne weil er einfach schneller aufgestanden ist. Das ist nun Mal absolut so gar kein Hinweis auf Siegchancen nach dem Sturz. Und wo ist das Problem wenn Schurtwr sagt er hätte wohl gute Chancen auf den Sieg gehabt? Stimmt doch auch einfach
Und wenn Flückinger sogar von ganz allein letztes Jahr anspricht, hat er es doch offensichtlich im Kopf gehabt. Das Schurter völlig angepisst ist, ist wohl nachvollziehbar.
Er lag vorne, durch das Überholmanöver kam es zum Crash, Schurter hat seine Position verteidigt... eigentlich nschwernnachbvollziehbar warum er eine Schuld haben sollte, die Profiaktion das es zum Crash kommt, kam nicht von ihm
 
Fights gehören dazu. Wenn es mal schief geht wie in diesem Fall, dann ist das eben so. Passiert. Und die Emotionen am Ende sind voll verständlich. Alles wieder gut. Nächste Rennen kommt 💪🤟
Ich glaub auch. Wie oft wird sowas wohl auf den hinteren Plätzen passieren wo sowas automatisch an der Tagesordnung ist? Da geht es halt um "nix". Aber es ist halt trotzdem Teil des Sports.
Jetzt passiert das einmal in Ewigkeiten (das erste mal seit dem ich seit 2016 XC verfolge) auch mal ganz vorne. Sowas passiert halt in einer 20-jährigen XC-Karriere auch mal.
 
Und warum, wenn Schurter Flückinger doch so überlegen war, war Flückinger dann nach dem Sturz so weit vorne?

Naja: Vielleicht weil der Abgang von MF glimpflicher war, oder er hatte sein Bike noch in der Nähe, oder NS ist unsanfter gelandet, oder MF konnte besser retten was noch zu retten war, da er von hinten kommend eher gesehen hat, was gleich passiert, oder………………….

Sicher, dass Rennen ist erst im Ziel vorbei. Aber NS hat gesagt: "Ich hätte ziemlich sicher gewonnen, war in der besseren Lage." Auf hochdeutsch heisst das: "fast sicher".

Ich denke auch, wenn NS den Sprint rechts entlang der Zielkurve hätte eröffnen können, dann hätte er "ziemlich sicher gewonnen".
 
Ja gibt es denn nun ein Video von dem besagten Vorgang?
Nein...dann ist alles Hörensagen und die vielen hätte täte wahrscheinlich formen die fehlenden Bilder und führen nur zu emotionalem hochkochen von Ego's, das auch hier nicht unbedingt haltmacht (leider)...

Abwarten, ich denke da kommt noch was in Bildform.
 
Aus einer Schweizer Zeitung (Tages Anzeiger):

[...]

Anders Nino Schurter. Der amtierende Weltmeister hat sich den Fragen gestellt.

Was ist abseits der Blicke der Öffentlichkeit im Zauberwald geschehen?

Wir waren in einem perfekten Rennen. Es war eng, taktisch, sehr schnell. Ich bin davon ausgegangen, dass es sich auf der letzten Runde entscheiden würde. Entsprechend habe ich die Strecke sehr genau angeschaut – auch mit dem Fokus, wo Überholmanöver möglich sind und wo nicht. Vor dem Zauberwald, an einer der letzten Stellen, wo es vor dem Schlusssprint noch vorbei reicht, kam ich an Mathias Flückiger vorbei.

Sie wussten: Wenn Sie da vorne liegen, haben Sie die besseren Karten für den Schlussspurt.

Ja, davon ging ich aus – als ich im Wald, in einer geraden Trailpassage vor einer leichten Rechtskurve, wo es einfach keinen Platz für zwei Fahrer gibt, plötzlich von hinten gerammt wurde. Dort gibt es keine zweite Linie, es hat nur eine Spur. Ich hatte nicht mal gemerkt, dass er kommt. Es hat einfach «gräblet». Dann ging alles sehr schnell. Wir gingen beide zu Boden, lagen quasi übereinander. Die nachfolgenden zwei Fahrer mussten über uns hinwegspringen.

Wie schätzen Sie das Überholmanöver heute ein?

Aus meiner Sicht sind ihm die Möglichkeiten ausgegangen, und er hat einfach noch alles versucht. Auch das, was nicht machbar ist.

Können Sie verstehen, dass er dieses Risiko eingegangen ist?

Ich kann verstehen, dass er alles probiert hat, und nachvollziehen, dass es frustrierend war, hinter mir blockiert zu sein. Ich war selbst schon oft in solchen Situationen, da muss man cool bleiben.

Welche Situation meinen Sie konkret?

Man will eigentlich noch vorbei, aber es geht einfach nicht. So sind Mountainbike-Rennen. Auf den Trails gibt es viele Orte, an denen man nicht überholen kann.

Das gehört zu dieser Disziplin.

Ja, absolut. Man muss als Rennfahrer aushalten können, dass man dann quasi eingesperrt ist. Mathias wusste, dass es eigentlich keine Überholmöglichkeiten mehr gibt bis auf den Zielsprint. Dieser wäre letztlich entscheidend gewesen. Dort hätte es auch Platz gehabt. Das wäre ein super Final gewesen, schliesslich gab es auch schon Schlusssprints, die zugunsten des hinteren Fahrers ausgingen. Ich habe in den letzten 20 Jahren aber noch keine Situation erlebt wie die am Sonntag.

An der Siegerehrung haben Sie und Mathias Flückiger einige Worte gewechselt, es kam zum Handschlag. Was haben Sie gesagt?

Ich weiss es nicht mehr so genau. Wir haben uns jedenfalls überhaupt nicht angefeindet. Es ist passiert. Man kann Fehler machen, und es bringt nichts, wenn man jetzt darauf herumhackt. Schade, geschah es ausgerechnet am einzigen Heimweltcup, wo alles für ein Schweizer Mountainbike-Fest angerichtet war. Das war wohl auch für die Fans enttäuschend.

[...]

Standen Sie seit der Siegerehrung mit Mathias Flückiger in Kontakt?

Nein. Die ganzen Emotionen müssen sich jetzt erst mal legen. Wir werden dann schon mal zusammen reden und das besprechen.

Sie haben nun darüber geschlafen, wie denken Sie am Tag danach darüber?

Es ist blöd gelaufen, ändern lässt es sich nicht mehr. Ich schaue jetzt vorwärts. Es kommen noch einige Rennen dieses Jahr.

[...]
 
Hammer, dafür bin ich Fan von Nino! Für das Interview kann man sich nur verbeugen! Ein echter Sportler.
Ob noch was vom Verursacher kommt?

Wie das Ganze vor sich ging , ist eigentlich relativ offensichtlich.
Die Beiden kennen ihre Stärken und Schwächen ganz genau. Wie in Leogang gesehen, hat Nino in einem langen Endspurt wenig Chancen. Also hat er überholt und dort wo man nicht überholen kann ein wenig gebremst, um dann im Zielsprint zu gewinnen. Für mich völlig legitim, klug eben. Dass das Matthias irre macht , ist auch klar. Er hätte aber das Adrenalin für den Zielsprint sparen müssen.

Versuche mal ein vollblütiges Rennpferd im Rennen zu bremsen
 
Zuletzt bearbeitet:
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Interessante Aussage!
Er war schließlich immer live dabei.

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Wie dem auch sei, ich halte NS jedenfalls auch für einen sehr ehrgeizigen Kämpfer und nicht für einen Heiligen.
 
Mal ein kurzer Einschlag in eine ganz andere Richtung - wie geil, dass da in einer Tageszeitung über XCO berichtet wird. Wie toll es doch wäre, hätte der Sport eine ähnliche Präsenz in deutschen (Print-)Medien.
Ich teile deine Ansicht durchaus. Das wäre ja mal was, wenn deutsche Medien in dieser Art über den MTB-Sport berichten würden, aber dazu müssen wahrscheinlich erst einmal einige WM-Titel und Olympiasiege her und selbst dann halte ich es für fraglich, weil man sich in D traditionell wohl eher auf den Straßensport konzentriert.
 
Das ist ein Artikel der Freiburger Nachrichten, aus dem Kanton Freiburg/Fribourg.
Geschrieben wurde der Artikel aber von der SDA Schweizer Depeschen Agentur.
Ob geändert, gekürzt weiss ich nicht.

Wir haben halt in der Schweiz nicht so viele Weltmeister, Olympiasieger usw. über die es etwas zu berichten gibt. :)
 
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