Wenn ihr das alles besser könnt, nochmal meine Frage:
Warum macht ihr den Job dann nicht?
Weil man als "Macher" in den vorhandenen Strukturen (Parteien) keinen Blumentopf gewinnt.
Für mich ist das Thema vor allem ne Frage der Mentalität (und dann erst ne Frage des Geldes). Wenn ich was umsetzen will, bin ich in der Wirtschaft deutlich schneller als in Politik und Verwaltung.
Schau Dir doch mal 2 Extrembeispiele an: Musk und Merkel, dann wirds vielleicht klar, was ich meine.
Kluge Politik heißt für mich Fokussierung der Aktivitäten auf möglichst wenige, aber notwendige Rahmensetzungen (hatten wir mal ne Weile als soziale Marktwirtschaft) und ansonsten Macher machen lassen und Unternehmer nicht nur als Melkkuh ansehen, die schon mal zahlen darf, bevor der erste mühevolle Euro verdient ist.
Mir ist klar, daß wir an Parteien oder parteiähnlichen Organisationen nicht ganz herumkommen werden. Hat ja auch ne Weile gut funktioniert, als die Jurispundenz noch einigermaßen unabhängig war und die Journalisten noch wußten, was Journalismus bedeutet.
Was heute fehlt, ist doch jede Art von effektiver Kontrolle und Eingriffsmöglichkeit, wenn das System aus dem Ruder zu laufen droht. Ich glaub ja nicht, daß die Schweizer bessere Menschen in ihrer Regierung haben. Aber sie haben die aktive Beteiligung mit ihren Volksbefragungen. Wäre zumindestens ne kleine Chance bei uns. Und wenn auch das schief geht, dann haben wir es als Gesellschaft nicht besser verdient.
Parallel dazu würde ich mir dazu wünschen, daß
1. alle Bundes- und Landtagswahlen am selben Tag abgehalten werden, damit man als "Gewählter" mal 2-3 Jahre in Ruhe arbeiten kann und nicht ständig im Wahlkampfmodus ist.
2. das Wahlsystem derart umgestaltet werden müßte, daß die Bedeutung der Listenplätze (50% der Sitze) nicht ganz, aber deutlich reduziert würde. Dann hätte man ne Chance, daß mehr direkt gewählte Abgeordnete vielleicht doch häufiger mal ihr Gewissen über den Fraktionszwang stellen würden.
3. für jedes neue Gesetz, für jede neue Steuer 2 bestehende abzuschaffen sind.
Vielleicht erklärt mir mal jemand, wie man das mit 71 gegen die egoistischen Interessen der Parteigenossen innerhalb der Parteien durchbekommen will, wenn man sich erstmal 20 Jahre den Hintern platt sitzen muß, bevor man vielleicht -zunehmend frustriert und gleichgeschaltet - an die Hebel der Macht kommt. Dieser innerparteiliche Karriereweg ab Kommune aufwärts durch Sitzfleisch, Schleimertum und Hinterfotzigkeit erfordert halt schon spezielle Charaktäre.
Abgesehen davon ists ne Frage des richtigen Timings.
Solange nicht wenigstens die Hälfte der Bevölkerung auf die Straße geht und ein wesentlicher Teil der Wirtschaft noch immer nicht an Generalstreik denkt und den Politikern zeigt, wo das Steuergeld denn so herkommt, daß diese fleißig verteilen, sondern immer noch glaubt, durch Lobbyarbeit genügend staatliche Hilfen und Subventionen zu bekommen, um die kommende Schitte einigermaßen überstehen zu können, solange wird das nix mit meinen Ideen.
Trotzdem danke an
@Flauschinator, der mich für nen Optimisten hält. Richtig erkannt, ist aber lange her. Immerhin spiele ich immer noch Lotto.