Das ist einfach aber etwas langwierig zu erklären.
Früher hatten die Gehäuse der Innenlager eine Breite von 68mm (Rennrad) bzw. 73mm (Mtb).
Die Idee von BB30 war es nun den Durchmesser des Innenlagergehäuses zu vergrößern und die Lager dort direkt einzusetzen. Die Breite blieb dabei identisch.
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Die BB30 Kurbeln fürs Mtb haben dafür eine 95mm lange Welle. Das sind die BB30 short spindle Kurbeln (linke Abbildung).
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Der linke Kurbelarm liegt dabei mit dem Preloadring direkt an der Abdeckung des Lagers an. Auf der rechten Seite kommt ein 9mm dicker Spacer zwischen das Innenlager und den Kurbelarm. Dies war sicherlich nötig, um den damals noch üblichen Kettenblattspidern für bis zu drei Kettenblätter Platz zu schaffen.
Neben der short spindle Kurbel gab es auch eine long spindle Kurbel (rechte Abbildung). Die Welle war rund 6mm länger. Die Position des linken Kurbelarms blieb dabei unverändert und die komplette zusätzliche Länge befindet sich bei dieser Kurbel rechts. Daher muss auch ein 15mm dicker Spacer verbaut werden und der Spider muss 6mm weiter zurück gekröpft sein, als der Spider der short spindle Kurbel um die identische Kettenlinie zu erreichen.
Mit dem zunehmenden Einsatz von Carbon als Rahmenmaterial, welches mit großvolumigen Konstruktionen Vorteile erreicht und der Reduktion auf ein Kettenblatt an der Kurbel wurde ein neuer Standard für Innenlagergehäuse geschaffen.
Dieser war vor allem breiter als die bisherigen Innenlagergehäuse, so dass die Rahmen steifer im Tretlager wurden, mehr Platz sowie Abstützbreite für die Hauptschwingenlager bei Fullys boten sowie ebenfalls eine größere Abstützbreite der Innenlager erreicht wurden.
Weit verbreitet sind dabei die PF92 Innenlagergehäuse, welche wie der Namen schon sagt, eine Breite von 92mm haben.
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Das sind rund 10mm pro Seite breiter als die BB30 Gehäuse mit 73mm beim MTB, weshalb auch die Welle der Kurbel länger werden mussten. Auf der rechten Seite war die Kurbel durch den 15mm dicken Spacer ja bereits lang genug, aber auf der linken Seite musste die Welle verlängert werden.
Daher haben die dub Kurbeln, die für diesen Gehäuse Standard entwickelt wurden mit 112mm eine um 10mm längere Welle als die long spindle BB30 Kurbeln, welche 101,5mm besitzen.
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Auf der rechten Seite wurde der 15mm dicke Spacer der BB30 long spindle Kurbel dabei um 10mm auf 4,5mm für die dub Kurbel gekürzt.
Das Ausgangsmaß für die dub Kurbel ist dabei eine Gehäusebreite von 92mm. Auf der linken Seite liegt die Kurbel mit ihrem Preloadring dabei direkt am Lager an während auf der rechten Seite der 4,5mm dicke Spacer als Platzhalter für den dort nicht vorhandenen Preloadring dient, so dass die Kurbeln symmetrisch ausgeführt werden können.
Dein von dir verlinktes Lager macht nun nichts anderes, als die Gehäusebreite deines Rahmens mit BB30 Standard von 73mm auf die bei dub nötigen 92mm künstlich zu verbreitern. Demnach muss der Bund der Lagerschalen auf jeder seite auch etwa 10mm haben statt der von dir erwähnten 5mm.
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Nach dem Einpressen des Innenlagers ist dein Rahmen praktisch so breit wie ein PF92 Rahmen, so dass du mit den dafür vorgesehenen dub Kurbeln nur auf der rechten Seite den 4,5mm dicker Spacer verbauen musst.
Da der rechte Kurbelarm dabei von der Rahmenmitte aus gesehen genauso weit entfernt sitzt, wie bei deiner BB30 long spindle Kurbel, sitzen die Kettenblätter nach dem Ummontieren des Spiders an der gleichen Position wie vorher und haben die gleiche Kettenlinie.
Bis auf minimale Einstellungen am Umwerfer sollte das Plug and Play funktionieren.